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Ortsschronik - Dorfchronik, Höfechronik
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Ortschronik, Ortsgeschichte, Dorfchronik, Heimatgeschichte, ...

Blick vorbei an der Wetterwarte auf dem Feldberg nach Nordwesten zum Kandel am 12.12.2004

 

  

Biederbach – aus der Vergangenheit zur Gegenwart

504 Seiten, 269 Bilder, 15 Kapitel, dazu als Nachdruck eine große Gemarkungskarte aus dem Jahr 1912 und dies alles für 25 Euro: Das ist die neue Chronik „Biederbach – aus der Vergangenheit zur Gegenwart“, verfasst von Alfred Allgeier. Das Werk informiert in sämtlichen Facetten über die 3136 Hektar große Gemeinde.

Nie zuvor ist Biederbach so umfassend dargestellt worden: Geologie, Klima, Gemarkung, Höhenlage und Grenzverhältnisse (bis 1853 war Biederbach noch größer als heute, gehörten weitere sechs Hofgüter im Yachtal, bis 1903 auch ein Teil des Reichenbachs zur Gemeinde) oder Flurnamen (Schnelltest für Biederbach-Experten: Wo befinden sich „Schnatterrain“, „Obere Höll’“, „Sallenberg“, „Bief“, „Gstriegel“ und „Rommelberg“? Sie und viele andere Gewanne werden im Buch erklärt). Ebenso wird verraten, wo genau der für die Gemeinde namensgebende Biederbach seine Quelle hat.

Die Darstellung der Geschichte reicht zurück bis zu Bodenfunden aus der Vorzeit, der Besiedlung durch das Kloster St. Margarethen und die Schwarzenberger Zeit mit der ersten urkundlichen Erwähnung Biederbachs am 23. Mai 1324. In der jüngeren Geschichte interessant ist unter anderem der – gescheiterte – Teilungsantrag der Oberbiederbacher anno 1861 („Ober- und Unterbiederbach hängen nur durch die schwachen Fäden des Bürgermeisteramtes äußerlich zusammen, während sie innerlich voneinander getrennt sind...“, hieß es in dem Schreiben ) oder auch, wie der Hirtenbub auf’s Gemeindewappen kam. Erstaunlich, dass 1845 in Biederbach 1989 Einwohner lebten, also mehr als heute. Aufgeführt ist auch eine Liste aller Vögte, Bürgermeister (einer war erst in Biederbach, später in Prechtal Bürgermeister), Ratschreiber (mit 38 Amtsjahren hält hier Hermann Meier den Rekord), Gemeinderechner (einer wurde gar „auf Lebenszeit“ gewählt) und Gemeinderäte.

Gemeindevermögen und -einrichtungen oder elektrische Stromversorgung (seit 1924) sind ebenso Themen wie die Jagd, Feuerwehr und Schulwesen oder die kirchlichen Verhältnisse. Im 19. Jahrhundert wanderten aus Not auch viele Biederbacher aus, die meisten nach Nordamerika, einer aber auch 1872 nach St. Petersburg. Alte Festtage und Bräuche werden in Erinnerung gerufen, wie „Schellemärkt“. „Gertlistrecke“, „Schiebeschlage“ , Palmen- und Kräuterweihe oder „Wälderhosdig“. Und eine üppige Auswahl an Mundartausdrücken: von „allritt“ und „buschber“ bis zu „munggig“ und „Nischder“. Auch der Tracht und den Bauernhäusern sind Unterkapitel gewidmet, ebenso wie verschiedenen Persönlichkeiten oder Originalen, vom Pfarrer Heirnich Hansjakob (der Biederbach öfters beschrieben hat), Schuhmachermeister und Ehrenbürger Andreas Volk (langjähriger Chronist) bis zur Hebamme Rosalia Schätzle, Waldhüter Hyacinth Dufner, dem „Höhferdi“, dem „Hölltoni“ oder „Lochweber-Heiner“.

Naturschutzgebieten, Wegkreuzen und Bildstöckle widmet sich die Chronik gleichfalls (hier mit vielen Farbbildern), o ausführlich ebenso der bis heute in Biederbach bedeutenden Land- und Forstwirtschaft, wozu auch die bewegte Geschichte einiger Höfe gehört. „Gewerbe, Handel, Handwerk, Banken“ heißt ein weiteres Kapitel, worin Gegenwart und Vergangenheit der einheimischen Betriebe und Gasthöfe beleuchtet wird. Kapitel über Verkehrswege und Vereine, eine Zusammenstellung der wichtigsten Daten der Biederbacher Geschichte und eine Karte der Gemarkung von 1912 komplettieren das gelungene, vom Biederbacher Autor Alfred Allgeier mit viel Fleiß, Zielstrebigkeit und Sachverstand, mit Heimatliebe und Herzblut verfasste Werk.

Das Buch: „Biederbach – aus der Vergangenheit zur Gegenwart“. Verfasst von Alfred Allgeier, herausgegeben von der Gemeinde Biederbach. Druck: Vollmer & End, Kappel-Grafenhausen. 504 Seiten mit vielen Farb- und Schwarz-weiß-Fotos. Erhältlich im Rathaus Biederbach, bei der Volksbank in Biederbach und Elzach, der Sparkasse in Elzach und in der Buchhandlung Merkle, Elzach.
BZ vom 13.5.2005).
  

 

Biederbach - Ortsschronik ab 2005

Die Gemeinde Biederbach gibt eine neue Ortschronik heraus. Im Frühjahr nächsten Jahres soll sie erscheinen. Ihr Autor ist Alfred Allgeier. Vergangene Woche erstattete dieser dem Gemeinderat einen Zwischenbericht über seine außergewöhnliche Fleißarbeit.

Fast ist's geschafft: Alfred Allgeier arbeitet seit zwei Jahren an der neuen Biederbacher Ortschronik.

Im Frühjahr 2005 soll das Buch erscheinen.

Foto: Kurt Meier

Vor zwei Jahren beschloss der Gemeinderat, eine neue Dorfchronik in Auftrag zu geben. Bürgermeister Josef Ruf machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Autor - und fand ihn gleich neben dem Rathaus in der Person von Alfred Allgeier. Seither hat der pensionierte Bankdirektor ein neues, sehr zeitintensives Hobby entdeckt. "Es ist faszinierend, was man so alles findet, wenn man sich um die eigene Geschichte kümmert", hat Allgeier festgestellt.
In den vergangenen zwei Jahren dürften wohl nur wenige Tage vergangen sein, an denen er sich nicht mit seinen Recherchen befasst hätte. Und dies alles, so betonte der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausdrücklich, "rein ehrenamtlich". Für seine Aufwendungen verlangt also Alfred Allgeier keinen müden Cent.

Seine Hauptinformationsquelle, so berichtete Allgeier nun dem Gemeinderat, war das Gemeindearchiv. Dieses datiere bis ins Jahr 1780 zurück und gebe Einblicke in viele Veränderungen und Entwicklungen der Gemeinde. Seine zweite wichtige Informationsquelle war die erste Ortschronik, die im Jahre 1964 in der Amtszeit von Bürgermeister Pius Wölfle von Professor Martin Pflüger herausgegeben worden war. Das 164 Seiten starke, schon seit vielen Jahren vergriffene Buch befasst sich überwiegend mit der frühen Zeitgeschichte Biederbachs. "Ein gut Teil davon habe ich übernommen", sagte Alfred Allgeier.

Die neue Ortschronik wird ein Zeitspiegel sowohl der frühen Jahrhunderte, als auch der Gegenwart sein. Sie ist in 15 thematisch aufgegliederte Kapitel unterteilt. Gerade zur jüngeren Geschichte hat Alfred Allgeier viele Zeitzeugen befragt. Denn vieles, was früher war, kennt man nur noch vom Erzählen. "Wenn's nit irgendwo uffgschriebe isch, donn goht viel verlore", weiß Allgeier. Auch um Bildmaterial brauchte sich der Autor keine Sorgen zu machen. Viele aktuelle Fotos hat er selbst geschossen - etwa von den vielen Bildstöckchen in Wald und Flur, denen ein eigenes Kapitel im Buch gewidmet ist. Aber auch historische Fotos - zum Großteil aus Privatbesitz - konnte er verwerten. Insgesamt wird die neue Biederbacher Ortschronik einen Umfang von rund 450 Seiten bekommen und etwa 250 Fotos - zum Teil in schwarz-weiß, teilweise auch farbig - enthalten. Der Gemeinderat jedenfalls war von dieser Fleißarbeit begeistert. Rund 23 000 Euro hat er für die Ortschronik im Haushaltsplan 2005 eingestellt - ein Betrag, der wohl eingehalten werden kann. Denn mittlerweile hat sich Alfred Allgeier auch schon um Sponsoren bemüht. Zusagen gibt es schon von der Volksbank Breisgau Nord und der Firma Rihaplastik in Biederbach. Weitere Geldgeber sind willkommen.

Der Rat hatte nun den Druckauftrag zu vergeben. Dabei ging's vor allem um die Auflage. Mindestens 1000 Stück, so empfahl Allgeier, sollten gedruckt werden. Bei rund 600 Haushalten in Biederbach rechnet er mit einem Absatz von mindestens 400 Büchern im Ort. Weitere rund 200 dürften wohl auswärts auf Interesse stoßen, kalkuliert er. Einen Gutteil vom Rest hofft man, im freien Buchhandel zu verkaufen. Der Verkaufspreis sollte jedoch nicht über 25 Euro liegen, so sein Anliegen: "Die Chronik muss für alle erschwinglich bleiben".

Insgesamt vier Angebote hatte die Gemeindeverwaltung eingeholt. Dabei gilt auch hier der alte Grundsatz, dass der Stückpreis günstiger wird, je höher die Auflage ist. Die preisgünstigste Offerte kam von der Firma System-Druck in March. Layout und Druck bei einer Auflage von 1250 Büchern würden rund 24 000 Euro kosten. Eine "Hausnummer", mit der sich der Gemeinderat durchaus einverstanden zeigte. Einstimmig wurde somit die Auftragsvergabe an die Firma System-Druck beschlossen, ohne jedoch die genaue Stückzahl festzulegen. Die will der Gemeinderat endgültig festlegen, wenn die ersten Probedrucke vorliegen.

  

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