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Merkel und Sarkozy in Freiburg
   

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Blick nach Südwesten vom Stadtgarten zum Freiburger Münster am 15.8.2007
Blick nach Südwesten vom Stadtgarten zum Freiburger Münster am 15.8.2007

Staatsbesuch von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy am 10.12.2010 in Freiburg

 

Deutsch-französisches Gipfeltreffen in Freiburg am 10.12.2010
 

Freiburg 10.12.2010 - Historisches Kaufhaus Freiburg 10.12.2010 - Rathaus  
Zu Beginn des Deutsch-Französischen Ministerratstreffens schritten Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy eine Ehrenformation der Bundeswehr ab. Bei der abschließenden Pressekonferenz im Winterer-Foyer des Stadttheaters bekräftigten die beiden Staatsoberhäupter gemeinsam ihr Bekenntnis zum Euro und Europa. Fotos: Gisela Heizler-Ries

„Freiburg war zum zweiten Mal eine gute und würdige Gastgeberstadt für den deutsch-französichen Gipfel!“ bewertete Oberbürgermeister Salomon das deutsch-französische Ministerratstreffen am vergangenen Freitag, das mit großem Polizeiaufgebot und großräumigen Sperrungen für einige Stunden die Innenstadt lahm gelegt und für den Ausnahmezustand in der City gesorgt hatte. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy in Begleitung ihrer jeweiligen Ministerriege nutzten das Treffen um über Europa und den Euro zu sprechen. Nach der offiziellen Begrüßung mit Abschreiten einer Ehrenformation der Bundeswehr auf dem Münsterplatz, besichtigten die Bundeskanzlerin und der französische Staatspräsident, begleitet von Erzbischof Robert Zollitsch das Münster und schlenderten kurz am Weihnachtsmarkt entlang, um sich dann ins Goldene Buch der Stadt einzutragen. Das Ganze unter Begleitung eines großen Sicherheitsaufgebotes und weitestgehendst abgeschirmt von der Bevölkerung.

Scheitert der Euro – scheitert Europa
Das Treffen in Freiburg diente der Vorbereitung des Europäischen Rates in dieser Woche. Von dort soll ein klares Signal für einen starken Euro ausgesandt werden, sagte Merkel. „Der Euro hat eine zentrale, weit über die Währung hinaus gehende Bedeutung. Scheitert der Euro – scheitert auch Europa“ so die Bundeskanzlerin in der abschließenden Pressekonferenz und Sarkozy ergänzte „Wir werden gemeinsam den Euro verteidigen, denn der Euro ist Europa. Europa ist ein Teil der Zukunft unserer Länder – ein Teil unserer Zukunft, der nicht verhandelbar ist. Wir, als Deutsche und Franzosen, sind voll und ganz entschlossen, den Euro zu verteidigen.“

Deutsch-Französische Kooperation
„Wir haben auch die Gelegenheit genutzt, über bilaterale, europäische und globale Themen zu sprechen“ so die Bundeskanzlerin „ich will hervorheben, dass sich der Charakter der deutsch-französischen Beziehungen an diesem Tag nicht nur an dem Treffen der Ministerräte und an der engen und freundschaftlichen Zusammenarbeit deutlich wird, sondern auch an zwei Ereignissen, die heute hier in der Nähe stattfinden. Das ist einmal die Einweihung der Eisenbahnbrücke in Kehl, die ein symbolisches Bekenntnis zur europäischen und deutsch-französischen Kooperation ist, sowie die Tatsache, dass heute die ersten Kampfverbände der deutsch-französischen Brigade nach Frankreich gehen.“ Denn im Anschluss an den Ministerrat stellten die Verteidigungsminister zu Guttenberg und Juppé das Jägerbataillon 291 in Illkirchen bei Straßburg als Teil der deutsch-französischen Brigade feierlich in Dienst. Damit wurde erstmals ein Bundeswehrverband dauerhaft auf französischem Boden stationiert.  „Ich möchte mich ganz herzlich bei dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy bedanken“ so die Bundeskanzlerin „er hatte die Idee, dass heutzutage auch deutsche Soldaten auf französischem Boden willkommen sind. Für mich hat das eine sehr, sehr große Symbolkraft. Wir sind eben vor einem Bild von Freiburg am Ende des Zweiten Weltkrieges gestanden. Die Tatsache, dass wir nach dem, was Deutschland durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg angerichtet hat, heute am Anfang des 21. Jahrhunderts sagen können ‚Deutsche Soldaten sind in Frankreich willkommen’, ist eine großartige Geste. Das zeigt auch unsere gute Zusammenarbeit.“ und der französische Präsident ergänzte „Dies ist einmal mehr ein Zeichen der Tiefe unserer Beziehungen und des Willens, die Freundschaft zwischen dem deutschen und dem französischen Volk wirklich definitiv zu verankern“.
Gisela Heizler-Ries, 15.12.2010, www.dreisamtaeler.de 

 

Dieses Gejammer, kleingeistige, provinzielle Gemeckere
Um etwas von der Atmosphäre des Treffens zu erschnuppern, fuhr ich bis kurz vor das Schwabentor. Es wurde schon mehrfach vorher in der Zeitung auf diverse Sperrungen etc. hingewiesen. Besuch in den zahlreichen Geschäften, kein Problem: Z’Friburg z’Fuß war auch am 10. Dezember alles erreichbar. 1,5 Millionen Euro (!?) Verlust, verdorbene Jahresbilanz. Jeder Kaufmann lernt, dass ein gewisser Prozentsatz an möglichen Ausfällen einzukalkulieren ist, dann dürften auch rund sechs Stunden "gefühlte" Innenstadtsperrung kein Problem bereiten. Hilfe naht: Mit dem TGV, ab Ende 2012 direkt von Paris kommend, werden die französischen Besucher etliche Euro ausgeben. Allez, Aktionsgemeinschaft, mieten Sie sich jetzt schon mal 10 Quadratmeter Werbefläche am Gare de l’Est , großes Photo, darunter (als Textvorschlag für "umme", quasi als Verlustausgleich): "Nicolas et Angela à Fribourg, la ville des rencontres." Sehe dann schon folgenden Artikel vor mir: " Mehreinnahmen durch Zunahme französischer Touristen verhageln den Händler die Bilanz – Wir zahlen zu viel Gewerbesteuern."  Dieses Gejammer, kleingeistige, provinzielle Gemeckere in den Leserbriefen zum Gipfel ist nicht zu fassen. Ein anderer Denkanstoß dazu: Durch zahlreiche Begegnungen mit Franzosen, privat und beruflich seit über 40 Jahren, weiß ich wie schwer es manchmal sein kann, Städtepartnerschaften mit Leben zu erfüllen, Fragen von französischen Zwangsarbeiten nach der Nazizeit zu beantworten, Missverständnisse im Geschäftsleben auszuräumen und vieles mehr. Frieden und Völkerverständigung muss gepflegt werden, täglich, von Jedem. Das ist das wichtige Thema und, dazu gehören auch Treffen von Politikern beider Länder, eine Herzensangelegenheit aller bisherigen Bundeskanzler und aller französischen Präsidenten, voilà. Es geht dabei auch um Gesten, es geht um gegenseitige Wertschätzung. Welch irrwitziger Vorschlag: Treffen auf dem Messegelände, war um nicht gleich im Restaurant von Karstadt ? Am selben Tag wurde mir ein Geschäftstermin in Paris bestätigt, ein schönes persönliches Omen.
Herbert Kustermann, Freiburg. 10.2.2011

 

Stadt sollte die Sorgen des innerstädtischen Handels ernstnehmen

Freiburg Innenstadt. Die Aktionsgemeinschaft Handel und Gewerbe z´Friburg in der Stadt weist die Äußerungen von Bürgermeister Neideck zurück, wonach der Einzelhandel kurzsichtig und kleinkrämerisch agiere. Beim deutsch-französischen Gipfel am 10. Dezember in Freiburg verzeichneten die Händler Umsatzeinbußen von durchschnittlich 50 Prozent. "Die Stadt sollte die Sorgen des innerstädtischen Handels ernstnehmen", so Renate Schelkes, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft. Wenn im Weihnachtsgeschäft mehr als eine Million Euro Umsatz wegfallen, schade dies zum einen den Geschäften und deren Mitarbeitern. Aber auch die Stadt verliert Einnahmen, etwa bei der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuer der Mitarbeiter. Geht es den Geschäften finanziell gut, sei dies auch ein Beitrag zur Erhaltung einer lebendigen Innenstadt und sicherer Arbeitsplätze. Umsatzeinbußen in der Vorweihnachtszeit seien nicht mehr nachzuholen. "Die Kunden gehen dann eben in andere Orte für ihre Weihnachtseinkäufe", so Schelkes, "das sind für uns weder kurz- noch langfristig Peanuts". z´Friburg in der Stadt engagiert sich politisch und mit Aktionen wie dem Megasamstag für eine lebendige Innenstadt mit einem breiten Warenangebot.
"Es geht vor allem darum, dass künftig solche Großereignisse in der Innenstadt anders gestaltet werden", erklärt Claudia Warth, Geschäftsführerin von z´Friburg. Ausdrücklich begrüßt die Aktionsgemeinschaft den Besuch des Papstes im September. "Das Ziel unserer Bemühungen ist, dass es weder für Gäste und Kunden noch für Geschäftsleute und deren Mitarbeiter wieder zu solch massiven Einschränkungen kommt".
In einem Brief hatte die Aktionsgemeinschaft Stadt, FWTM , VAG und Polizei auf die Umsatzeinbußen hingewiesen und Verbesserungen gefordert. In dem Brief heißt es unter anderem, dass zumindest darauf zu achten sei, dass die Innenstadt weiter erreichbar sei und nicht lahmgelegt werde. Das frühzeitige Aussteigen an den Randpunkten der Innenstadt sowie die mangelhafte oder gar fehlende Kommunikation, wann es wie und wo mit Öffentlichen Verkehrsmitteln weitergehen würde, führten zu Ärger und Unverständnis bei Kunden, Besuchern und Mitarbeitern. Die Nutzung der Innenstadt als Kulisse über einen solch langen Zeitraum wie beim Gipfel schade den Gewerbetreibenden massiv. Die wechselnden Szenerien (Rathaus, Münsterplatz, Historisches Kaufhaus) könnten sicherlich auch gebündelter und mit weniger Wechseln und Kreuzungen geplant werden.
8.2.2011, zfriburginderstadt
 

 

Messfeiern im Freiburger Münster entfallen
Am Freitag, 10. Dezember, entfallen auf Grund des deutsch-französischen Gipfeltreffens die Messfeiern um 07.00 und 08.00 Uhr im Freiburger Münster Unserer Lieben Frau.
clw, 9.12.2010
 

Dilemma demokratischer Regierungen in Zeiten bedrohter Sicherheit
Hier zeigt sich das Dilemma demokratischer Regierungen in Zeiten bedrohter Sicherheit. Der Versuch, mit den Bürgern in Kontakt zu kommen, endet hinter einem Paravent von Sicherheitskräften. Der Gang durch die Realität ähnelt dem durch eine Filmkulisse. Mitmachen darf nur, wer ins Drehbuch passt. Und bei den Ausgeschlossenen wachsen Verärgerung und Enttäuschung darüber, dass ihre Stadt für die Produktion politischer Bilder einen Tag lahmgelegt wird, und sie nicht einmal als Komparsen dabei sein dürfen....
Kompletten Kommentar von Thomas Hauser vom 11.12.2010 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/kommentare-1/leitartikel-alltagsgeschaefte-in-der-idylle--38722804.html

Ihr Beitrag ist völlig daneben geraten, weder richtig witzig (viel besser BZ-Magazin “Grenzgänger” von heute) oder kritisch ernst. Freiburg sollte stolz sein als Tagungsort “herhalten” zu dürfen. Und wer glaubt, dass die Bilder und Kommentare den Politikern als Sesselkleber dienen ist auf dem Holzweg. Schade dass es soweit gekommen ist, dass die Sicherheit Maßnahmen erfordern weil Chaoten Gespräche gewählter Repräsentanten befreundeter Staaten entweder für unnötig halten oder lieber auf den Nordpol verlegen wollen – so ein Schmarren. Wir brauchen Aktivitäten, die solche Gespräche in einem geordneten Rahmen möglich machen.
11.12.2010, Luigi

De Staatsbsuech
S isch schun ä eigini Sach un ä seltsami obedrii, wenn ä Staatspräsident und d Bundeskanzleri uff Friburg kumme. In d Provinz also. Des isch dennoo ebbis anders als wie in Hauptstädt wie Berlin, Moskau oder Kairo, au andersch als wie in richtige Großstädt, also sage mr ämol Chikago, Karatschi oder Osaka. Des isch für d Litt dert ä Muck an de Wand, kei bissli meh, un do wurd niameds überzwerch und dubedänzig dewege. In denne Städt bruche si kei tausend Polizischte für ä paar alti Sambatrommle wegruume oder ä Wasserpistol’ sicherstelle. Inere richtige Großstadt kriegsch vun soneme Staatsbsuech gar nix mit, jedefalls nit meh als wie vun Fußballstars oder Popp-Größe. No denksch: Z Friiburg, in dem butzige, herzige Städtli, ha do bisch b’schtimmt ganz noht draa  am G’schähne. Uff Du un Du mit de Kanzleri un em Staatspräsident. Babbelsch ä weng mit de Kanzleri, schenksch ere ä Gugelhupf. Jo Pfiffedeckel! Meinsch i hätt’ D Merkel au bloß gsähne!? Überall Kontrolle, Absperrgitter. Ä ganzi Armee vun Personschützer, wo mit Adlerblick jeder Normalsterbliche abschieße, wo numme d Augedeckel lupft. Wie im ä 3 D-Film schritte die Staatsvertreter d Ehreformation vun de Bundeswehr ab, entschwebe ins Münschter, ins Rothuus. Meinsch, du träumsch. Im alte Kaufhuus spüle si dennoo ihr Wildschweinterrine-Häppli mit eme trockene Weißburgundertröpfli d Gurgel nab. Miner Gugelhupf schick i halt jetz’ ins Kanzleramt. D Merkel het mich am Obend noch aagrufe für ä klei Schwätzli un het mr verzellt, sie hätt viel lieber uff em Wiihnachtsmärkt ä Brotwurscht mit Ziebele g’verschpert, aber de Sarkozy hätt’ dränglet, er mießt dringend uff’s Klo. So kann’s goh.
Stefan Pflaum , 25.12.2010, Wunderfitz, www.dreisamtaeler.de

Über 50% Umsatzverlust in FR-Altstadt beim deutsch-französischen Gipfeltreffen
Es ist gekommen, wie die Kaufleute in der Innenstadt es im Vorfeld befürchtet hatten. Eine Befragung der Händler-Aktionsgemeinschaft "Z’Friburg in der Stadt" unter den Mitgliedern hat ergeben, dass die Erlöse im Schnitt um die Hälfte eingebrochen sind, als am 10. Dezember der deutsch-französische Gipfel in Freiburg stattfand. Das wurde gestern bekannt. Das dürfe sich keinesfalls wiederholen, sagt nun die Aktionsgemeinschaft – ausdrücklich auch im Hinblick auf den bevorstehenden Papstbesuch. Vor allem müsse die Innenstadt stets mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar bleiben.
Alles vom 27.1.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/merkel-und-sarkozy-verhageln-einzelhandel-den-umsatz-50-prozent-einbussen

Promiauftritte nur noch sonntags
Viele der soweit hier gefallenen Argumente scheinen mir schlüssig, egal wie weit sie voneinander auseinandergehen bzw. Auswirkungen und Deutungen beschreiben, die für sich jeweils allein betrachtet sogar allesamt stimmig sein könnten. Ich mag da bei keinem einzelnen weiteres dazu vermelden wollen.
Aber einen ganz neuen Vorschlag hätte ich zu machen: Künftig aufwendige und verkehrsbehindernde Promiauftritte nur noch sonntags durchzuführen (am allerbesten sogar nur an Sonntagen ohne kirchenjährliche oder säkulare Co-Symbolik bzw. ohne Feiertagsüberlappung). An solchen Tagen haben nämlich die meisten Einzelhändler ihre Läden ohnehin geschlossen, so dass es ihren (1-Tages- bzw. "10-Jahres"-)Umsatz dann kaum zusätzlich beeinträchtigen sollte.
Blog, Ammar Ulabi, 27.1.2011

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