Verbotsschild bei Golfplätzen

 Interessengemeinschaft St. Peter
zum Golfplatzbau 
und für Erhalt unserer heimischen Landschaft 

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Sind Golfplätze in St. Peter im öffentlichen Interesse notwendig?
Infoblatt 1 vom 9. Juli 2004

Blick nach Norden zum Kandel am 28.6.2004 - links der Hornhof

 

Was bringen Golfplätze wirtschaftlich für die Gemeinde?

Diese Frage interessiert Bürger und Gewerbetreibende in unserer Gemeinde hauptsächlich. Bringen Golfplätze Vor- oder Nachteile, Gewinne oder Belastungen, Nutzen oder Probleme?

Ein Wissenschaftlerteam der Universität Basel ist diesen Fragen nachgegangen und hat beispielhaft untersucht, wie sich der Golfplatz in Bad Bellingen auf die dortige Gemeinde seit 1997 ausgewirkt hat. Mit Fragebogen wurden Meldedaten der Gemeinde, Aussagen von Verpächtern und Gastgebern sowie Gewerbetreibenden und Golfspielern selbst eingeholt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind ernüchternd:

Der vom Investor in Aussicht gestellte „.....wirtschaftliche Aufschwung für die lokale Bevölkerung ist nicht eingetreten." (S. 53)

Die Befragung der Gastgeber zeigte, dass „.....der größte Teil der Beherbergungsbetriebe (72%) seit der Eröffnung des Golfplatzes 1997 keine Veränderung der Buchungen feststellen. Nur 30% gaben an, dass sie ab und zu auch Golfer/innen unter ihren Gästen haben." (S. 51)

Die Basler Studie kommt zusammenfassend zu dem Schluss, dass „.....vor allem der Investor von dieser Golfanlage profitiert und die Belastung vollumfänglich durch die lokale Bevölkerung zu tragen ist." (S. 49)

(vgl. wissenschaftliche Studie „Sozio-ökonomische Auswirkungen des Golfplatzes Bad Bellingen: Belastung oder Nutzen für die lokale Bevölkerung?"
C. Erismann, C. Minder, M. Potschin. Universität Basel. 2002)
mehr zur Studie finden Sie hier >stpeterhornhof2

 

Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen

Beim Bau von Golfplätzen in St. Peter wird bäuerliches Grünland zu Sportplatzflächen gemacht. Diese Flächen gehen der landwirtschaftlichen Nutzung verloren, ein Rückbau zur ursprünglichen Landwirtschaftsfläche ist kaum mehr möglich. Die landwirtschaftliche Nutzung aber liegt im öffentlichen Interesse, der Sportplatz nur im Interesse des Golfclubs.

Frage: Kann, will oder muss die Gemeinde für den Fall eines evtl. Konkurses der Anlage eine Rückbaugarantie verlangen? Wer würde das bezahlen? (vgl. BUND Büttelborn, Gutachten April 2004)

 

Wasserverbrauch

Golfplätze haben einen hohen Wasserverbrauch, weil die kurzgeschnittenen Spielflächen nicht austrocknen dürfen. Der Deutsche Golf Verband nennt für eine 18 - Loch Anlage mit Beregnung der Spielbahnen einen etwaigen Wasserverbrauch von 30.000 Kubikmeter pro Jahr, für die Beregnung ohne die Spielbahnen, nur der Abschläge und Grüns 12.300 Kubikmeter. Zum Vergleich: Der Jahresverbrauch der Gemeinde St. Peter liegt bei 79.000 Kubikmeter.

Frage: Wo soll das viele Wasser für die Golfer herkommen? Aus der Trinkwasserleitung? Vom Grundwasser? Durch Anlegen von Speicherseen? Durch Abpumpen des Eschbachs? Wer erteilt hierfür die wasserrechtliche Genehmigung?
(vgl. DGV e.V. Hrsg. "Bewässerung von Golfanlagen" Wiesbaden 1998. Auch: Bericht zum 97. Rasenseminar in Potsdam Mai 2004 Zeitschrift "Rasen", Nr. 2/3 - 2004)

 

Baustelle Golfplatz

Der Bau von Golfplätzen erfordert tiefgreifende Baumaßnahmen, ähnlich denen, die wir beim Bau des Rasen-Fußballplatzes gesehen haben. Das Geländeprofil wird modelliert durch Anhebungen, Absenkungen und Begradigungen. Golfanlagen entstehen als Großbaustellen. Für die Spielbahnen wird der Humus abgetragen und für ökologische Ausgleichsflächen verwendet. Dann werden die Bahnen ausgekoffert und mit wasserdurchlässigem Material verfüllt. Dieser Unterbau erhält weiträumige Dränagen, damit die Bahnen nach Regenfällen schnell wieder abtrocknen. Darüber kommt eine neue, fein gemischte Schicht aus Sand, Torf, Humus und anderen organischen Zuschlägen.
Die derart umgebauten Flächen betragen bei einem 18-Loch-Platz ca. 10 bis 20 ha, das entspricht etwa der Fläche von 18 Fußballplätzen
(vgl. Studie Weitried: Umweltbüro Grabher /Österreichisches Ökologieinstitut Bregenz 2003)



Verkehr

Eine 18-Loch-Anlage braucht ca. 200 Parkplätze. Das ist mehr als die Parkplätze Weiherloch und Rossweiher zusammen. An Wettspieltagen herrscht zu den Golfplätzen ein reger Verkehr mit zahlreichen Besuchern. Der Hornweg ist 3,5 m breit. Ein komfortabler PKW ist 1,8 m breit oder mehr, ohne Seitenspiegel. Das wird eng beim Gegenverkehr.
Frage: Ist der Hornweg für ein solch hohes Verkehrsaufkommen überhaupt zugelassen? Hält der Hornweg die Belastung des Schwerlastverkehrs zur Baustelle aus? Wer trägt die Kosten für die Instandhaltung und einen evtl. nötigen sicherheitsgerechten Ausbau des Hornwegs?

Leopold Rombach, Franz Gremmelspacher, Tanja Weber, Iris Högy,
St. Peter, den 9. Juli 2004

 

Interessengemeinschaft St. Peter zum Golfplatzbau
und für Erhalt unserer heimischen Landschaft

www.st-peter-golfplatz.de
eMail info@st-peter-golfplatz.de

Unser Anliegen ist es, die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gemeinderäte von St. Peter
über die Auswirkungen eines Golfplatzbaus in St. Peter sachlich zu informieren.

  

 Update 04.11.07