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Gamswild im Hochschwarzwald
 

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Gemse zwischen Todtnau-Fahl und Feldberg-Grafenmatt am 8.1.2008  Neugierige Gams zwischen Todtnau-Fahl und Feldberg-Grafenmatt am 8.1.2008

 

Gamswild im Überblick

Das Gamswild (Rupicapra) gehört zur Familie der Rinderartigen (Bovidae). Die Boviden sind hochspezialisierte Wiederkäuer und Hornträger, wobei das Horn wohl verschiedene Formen hat jedoch sich nicht verzweigt und auch nicht abgeworfen wird; das Horn sitzt fest auf einen Knochenzapfen. Es gibt viele Unterarten wie die Kaukasischen-Gams, die Karpaten-Gams, de Pyrenäen-Gams oder die Alpengams, die im Hochschwarzwald verbreitet ist. 

Die Gams ist etwa 1 m hoch und ca 1,1 bis 1,35 m lang. Gewichte bei Böcken von 22 bis 35 kg., bei Geißen zwischen 18 bis 26 kg. Die Färbung ist im Sommerhaar bräunlich und zieht bis ins fahlgelbe hinein. Im Winterhaar erscheint der Gams schwarz, ältere Stücke weißen oft einen braunen Ton im Winterhaar auf. Charakteristisch für das Aussehen des Gams ist seine Gesichtsmaske. Gemsen sind hervorragende Kletterer im Fels wie Eis und durch eine überdurchschnittlich große Lunge zu gewaltigen Leistungen fähig.
Das Gamswild ist ein tagaktives Wild, das hauptsächlich im Rudel lebt, wobei Böcke ihre eigenen bilden. Ältere Böcke sind Einzelgänger und ab und an im Frühjahr bei einen Bockrudel anzutreffen. Diese Böcke begeben sich ab November bis in den Dezemberanfang hinein zu den Geißen, in dieser Zeit findet die Gamsbrunft statt. Die Setzzeit (Geburtszeit) der Gams ist im allgemeinen ab der zweiten Maihälfte bis Mitte Juni. In der Regel setzt die Geiß ein Kitz welches bis in den Winter hinein gesäugt wird.

  

 

Gamswild-Fotos

Neugierige Gemse
 
... im Schnee
 
Tarnung ist alles
 
 
     

Fünf Gams-Bilder von Eberhard Schrödee aus FR-Ebnet >Naturbilder

   
 

Die Gams im Schwarzwald

(oder Gämse) ist nicht verwandt mit Reh-, Dam- oder Rotwild. Gämsen sind Tagtiere, die im Rudel (vier bis zwölf Tiere) leben — im Gegensatz zum allein lebenden Abend- und Nachttier Reh. Während beim Rehwild nur die Böcke Gehörne tragen, die jedes Jahr neu gebildet werden, tragen beim Gamswild Bock und Geiß lebenslang die gleiche, jährlich größer werdende Krucke. Die Jagdzeit auf das Gamswild ist beschränkt auf die Monate August bis Dezember. Bejagt werden dürfen nur Kitze und Jährlinge sowie die so genannte Ernteklasse, das sind Böcke über acht Jahren und Geißen über neun Jahren. Drei- bis achtjährige Tiere gelten als Schonklasse, damit das soziale Gefüge der Rudel nicht zerstört wird. Alter und Geschlecht der Tiere erkennt der Jäger (durchs Fernglas) an Aufbau, Form und Größe des Gehörns. Im Grunde sind Gämsen Grasfresser, die in der Alpenregion meist über der Waldgrenze leben. Im Mittelgebirge des Schwarzwaldes fehlen in der Lebenswelt des Gamswildes zwischen 600 und 1400 Metern weitgehend die freien Wiesenflächen, weshalb das Gamswild zur Äsung die Wälder aufsucht. Allein auf Gemarkung Münstertal leben rund 100 Wildgämsen, außerdem noch 1300 Hausziegen. Die größte Gamspopulation im Schwarzwald gibt es mit etwa 250 Tieren rund um den Feldberg, im Zastler Tal, im St. Wilhelmer Tal und im Höllental.
Manfred Lange, 30.7.2008, BZ

   

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