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ab Ende November 2006
 

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Ehrenamtliche werden hier vorgestellt bzw. gesucht - ohne sie geht nicht viel

Blick übers Markgräflerland zum Hochblauen am 15.11.2006 bei 20 Grad Wärme
Blick übers Markgräflerland zum Hochblauen am 15.11.2006 bei 20 Grad Wärme

Freiburger Alltagshelden gesucht

Nicht die Antwort auf "Freiburg sucht den Superstar" will die Evangelische Stadtmission derzeit mit Plakaten finden, sondern "Freiburger Alltagshelden", die sich für Andere einsetzen, erklärt ein Flyer der Organisation, die zu einem Freiwilligen-Seminar Ende Februar einlädt. Mit ihrer Kampagne trägt die Stadtmission den veränderten Ansprüchen Rechnung, die Helferinnen und Helfer heute haben: Statt langfristiger Bindung ist das zeitlich befristete Engagement in Projekten gefragt – und die Mitarbeit soll den Helfenden selbst etwas bringen. Menschen, die sich für Andere einsetzen, lassen sich in den verschiedenen Einrichtungen der Evangelischen Stadtmission finden. Und es sollen noch mehr werden. "Allerdings sollen ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht Lücken in der Organisation stopfen, sondern Betätigungsmöglichkeiten angeboten bekommen, von denen sie selbst profitieren", sagt Diakon Norbert Aufrecht, der Leiter des Geschäftsbereichs Missionarische Dienste. 36 Prozent der Deutschen im Alter von 14 bis 99 Jahren engagieren sich ehrenamtlich. In Baden-Württemberg sind es laut einer aktuellen Studie des Zentrums für zivilgesellschaftliche Entwicklung mit fünf Millionen engagierten Frauen und Männern sogar 41 Prozent der Bevölkerung.
Viele soziale Einrichtungen und Projekte sind ohne die vielen engagierten Mitarbeiter nicht denkbar. Ein Beispiel dafür ist die Freiburger Bahnhofsmission. Die etwa 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind laut Aufrecht "das Stammkapital der Organisation". Sie garantieren, dass hier sieben Tage die Woche ein Raum der Begegnung für Menschen verschiedener Milieus vorhanden ist. Hier können sie sich ausruhen und Rat und Hilfe bekommen. Die Freiwilligen informieren Menschen in Not über Anlaufstellen, helfen Reisenden beim Umsteigen, sind Ansprechpartner und geben Kaffee, Tee und Brote aus. Für viele Vereine und Organisationen von der Freiwilligen Feuerwehr über den Gesangsverein bis zu sozialen Projekten wird es immer schwieriger, verantwortungsvolle Positionen, die eine langfristige Bindung und hohen Zeitaufwand fordern, zu besetzen. Thomas Klie, Professor an der Evangelischen Hochschule Freiburg, kommt zum Ergebnis, dass das "Nachlassen der Bereitschaft zur Übernahme von Vorstandsaufgaben oder dauerhafter Verantwortung einer stärkeren neigungsorientierten Freizeitbetätigung in der Bevölkerung" entspricht. Die Konsequenz: Maßgeschneiderte Ehrenämter sind gefragt. Ehrenamtliche dürfen nicht alleine gelassen werden, sondern müssen begleitet werden.m Informationen und Statements von Freiburger Alltagshelden gibt es unter http://www.freiburger-alltagshelden.de

Die Evangelische Stadtmission Freiburg veranstaltet ein kostenloses Seminar für ehrenamtliches Engagement an drei Terminen (29. Februar, 7. und 14. März, jeweils 19 Uhr, Wichernhaus, Adelhauser Straße 27). Anmeldung bei Esther Binder, Tel. 0761/ 31917-22 oder unter alltagshelden2012@stadtmission-freiburg.de. Die Teilnahme verpflichtet ausdrücklich nicht zur Übernahme eines Ehrenamtes
10.2.2012

 

Internationaler Tag des freiwilligen Engagements: Ehrungen in Zähringen

Warum engagieren sich Menschen für andere? Die Antworten sind so vielfältig wie die Arbeit von vier Engagierten und drei Projekten, die am Donnerstagabend stellvertretend für – geschätzt – 60000 "Ehrenamtliche" in Freiburg von Oberbürgermeister Dieter Salomon geehrt wurden. Seit zehn Jahren finden die Feiern zum "Internationalen Tag des freiwilligen Engagements" am 5. Dezember statt, diesmal in Kooperation mit der Deutschen Post AG.
Alles vom 3.12.2011 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/es-kommt-was-zurueck--52701566.html

Die fürs Engagement Geehrten im Bürgerhaus Zähringen

Von OB Salomon wurden geehrt:
Deutschen Lebensretter-Gesellschaft Freiburg für
Wachdienste an Baggerseen
Freundeskreis Heinrich-Hansjakob-Haus (Wilhelm-Oberle-Sozialpreis)
Fünf
Sportmentorinnen in Weingarten (
AOK-Preis für Prävention)
Manfred Kluth, SHG-Gründer für Suchtkranke 1977, für Projekte beim Blauen Kreuz in Weingarten.
Ma(h)l vegetarisch - Initiative für die Eniführung eines Veggie-Day in Freiburg
Michael-Denzlinger-Seniorentreff in Hochdorf für das Kursangebot
Silvana Scheinost von der "Selbsthilfe mit Köpfchen" für Selbsthilfegruppe Depression
Sarghuna Nashir-Steck für
Hilfsprojekte für Nomadinnen in der Deutsch-Afghanischen Initiative
Bernhard Wollasch für Leitung von jährlich über 40 Erstehilfekursen beim DRK

 

Gertrud-Luckner-Medaille erstmalig vergeben

Mit der Gertrud-Luckner-Medaille würdigt die Stadt Freiburg "außerordentliche und dauerhaft wirkende Verdienste" (OB Dieter Salomon), sie wird einmal im Jahr vergeben. Die ersten Exemplare wurden am 19.2.2011 an folgende Personen:

Margarete Hartmann, 90, CDU-Stadträtin von 1959 bis 1989, die erste Frau im Bauausschuss, "Mutter des Stühlinger" und engagiert im Sozialdienst Katholischer Frauen.
Betty Baum, 89, SPD-Stadträtin von 1965 bis 1994, hat als Kreisvorsitzende die Arbeiterwohlfahrt zu einem festen Bestandteil der sozialen Infrastruktur gemacht.
Edith Goldschagg, 85, FDP-Stadträtin von 1965 bis 1995, davon 21 Jahre als Fraktionschefin, Vorstandsmitglied der Freiburger Turnerschaft, Mitglied im Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Alfred Kalchthaler, 80, Gemeinderat mit 38-jähriger Amtszeit für die Freien Wähler, war als 20-Jähriger jüngster Bäckermeister Deutschlands, mit "Jodele" schuf er Freiburgs bekannteste Fasnetsfigur, engagierte sich für die Jugendbegegnungsstätte Haslach und für die Sinti.
Zita Kaiser, 86, Unternehmerin und Mäzenin, langjährige Chefin des gleichnamigen Modehauses, engagierte sich – auch finanziell – für das Augustinermuseum und die Tumorbiologie, baute in den 60er Jahren Nähschulen in Taiwan auf.
Franz Daschner, 70, Mediziner, emeritierter Professor, wurde am Uni-Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene zu Deutschland "Hygienepapst", erhielt den Deutschen Umweltpreis und gründete mit dem Preisgeld die Stiftung "Viamedica", die nachhaltige Projekte fördert.

In der Ehrenordnung der Stadt Freiburg ist die Gertrud-Luckner-Medaille ganz oben angesiedelt:

Ehrenbürgerrecht: für "herausragende und bleibende Verdienste um die Stadt Freiburg".
Gertrud-Luckner-Medaille: für "Persönlichkeiten mit Bezug zu Freiburg", die das Ansehen der Stadt gestärkt haben durch bürgerschaftliches Engagement, in Wissenschaft, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Sport, Sozialbereich.
Stadtsiegel in Gold, Silber oder Bronze: für besondere Verdienste um die Stadt.
Ehrenmedaille; Ehrenurkunde: für "Persönlichkeiten, die sich in großem Maße um das Wohl der Stadt verdient gemacht haben.

21.2.2011

 

Engagement-Preise für Satis Shroff und Champions-Boxing Littenweiler

Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (links) ehrte beispielgebende Personen und Projekte. Unter ihnen auch Satis Shroff aus Kappel (2.v.links) und den Verein Champions-Boxing Freiburg, vertreten durch Christoph Brandt, Peter Klaes und Paul Enz. (v.l.n.r.)

Foto: Gisela Heizler-Ries

Anlässlich des Internationalen Tags des Freiwilligen Engagements am 5. Dezember, würdigt die Stadt Freiburg gemeinsam mit der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe (FWTM) die Leistungen von ehrenamtlich und freiwillig tätigen Bürgerinnen und Bürgern. 26 Personen- und 19 Projektvorschläge waren bei der Stadt eingegangen, am vergangenen Donnerstag wurden stellvertretend für die Gesamtheit der Engagierten vier beispielgebende Personen und drei Projekte von Bürgermeister Ulrich von Kirchbach mit einer Urkunde ausgezeichnet. Darunter auch der in Kappel wohnende Satis Shroff und der Verein Champions-Boxing aus Littenweiler.

Satis Shroff wurde für sein 20-jähriges Engagement für Flüchtlinge und Migranten geehrt. Shroff, der Zoologie und Botanik in Nepal, Medizin und Sozialwissenschaften in Deutschland und Creative Writing in Freiburg und dem Vereinigten Königreich studierte, ist Dozent für Medizinische Berufe an der Universität Freiburg und Basel und Autor mehrerer Bücher über Nepal („Im Schatten des Himalaya“, „Katmandu,Katmandu“ und „Through Nepalese Eyes“) . Seit seiner Einwanderung 1975 dolmetscht er ehrenamtlich in Freiburger Flüchtlingsheimen sowie für das Sozial- und Jugendamt. In den 90er Jahren unterstütze er durch Hausaufgabenbetreuung Flüchtlingskinder und deren Familien aus dem Kosovo. Derzeit hilft Shroff nepalesischen, indischen und pakistanischen Asylbewerbern. Satis Shroff, der mit großer Freude auch Mitglied im Gesangverein Kappel ist, sagte in seiner launigen Dankesrede „Ich kann nur jedem Migranten empfehlen in einen Verein einzutreten. Ich selbst bin hier in Kappel herzlich aufgenommen worden und fühle mich hier „sauwohl“.

Der Verein Champions-Boxing Freiburg wurde vor anderthalb Jahren von den Studenten Peter Klaes und Paul Ens als Jugendsozialprojekt ins Leben gerufen. Mittlerweiler besteht das Team aus fünf festen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Zielgruppe sind männliche Jugendliche und Heranwachsende mit Migrationshintergrund, die Hilfe benötigen. In dem Verein haben die 13- bis 18-Jährigen die Möglichkeit, über eine Kombination aus Sport und außerschulischen Aktivitäten Selbstdisziplin, Teamgeist und Respekt, aber auch Erfolgserlebnisse zu erfahren. „Das Boxtraining, das zweimal wöchentlich in der Halle der Reinhold-Schneider-Schule in Littenweiler stattfindet, bietet den Jugendlichen ein Ventil für aufgestaute Emotionen“ so Projektgründer Peter Klaes „aber es vermittelt auch Tugenden wie Disziplin, Respekt und Orientierung an Regeln.“ So darf z.B. nur am Boxtraining teilnehmen, wer auch die Nachhilfestunden in Anspruch genommen hat. „Die Verbesserung der schulischen Leistungen ist ein wichtiges Ziel, da die Jugendlichen dann bessere Perspektiven haben. Und für uns Betreuer ist dies eine Möglichkeit, das christliche Gebot der Nächstenliebe zu leben.“ so Peter Klaes.
9.12.2010, Gisela Heizler-Ries, www.dreisamtaeler.de

 

Gerda Beck von St.Barbara erhält Verdienstnadel des Landes BW

"Sie hat sich diese Ehrung wirklich verdient", darüber waren sich alle einig. Um die hundert Senioren, Seniorinnen und  Gemeindemitglieder hatten sich im Gemeindeheim St. Barbara  versammelt, um Gerda Becks 70. Geburtstag zu feiern und um dabei zu sein, wenn sie mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wird. Die große Überraschung aber war, Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon kam persönlich. Locker und gut gelaunt würdigte er die Verdienste Gerda  Becks. Seit vielen Jahren halte sie als Gründerin und Leiterin der Seniorengymnastik die Littenweilermer in Bewegung und sei dabei, wie man deutlich sehe, selbst  beweglich, positiv und humorvoll geblieben. Salomon betonte, dass er gerne nach Littenweiler gekommen sei, um eine Person wie Gerda Beck, die seit vielen Jahren im Dienste der Gemeinschaft stehe, und dies alles ehrenamtlich, zu würdigen. Er dankte Kurt Froemer, der Gerda Beck und ihre Verdienste eindrucksvoll für dieses Ehrung empfohlen habe. Pfarrer Johannes Kienzler betonte als nächster Redner, dass sich die gesamte Pfarrgemeinde über diese Ehrung freue. Gerda Beck habe in all den Jahren ein großes Herz bewiesen. Sie turne nicht nur mit der älteren Generation, sondern sie begleite die Menschen ihrer Turngruppen in guten und schlechten Tagen. Es sei sehr erfreulich, dass auch in der Politik ein solcher Einsatz wahrgenommen werde und durch diese Würdigung das Ehrenamt ein Gesicht bekomme. Gerda Beck habe sich unter anderem auch viele Jahre als Pfarrgemeinderätin und als Stiftungsrätin für die Gemeinde St. Barbara eingesetzt. Sie sei die Frau für alle Fälle, immer dann wenn Not am Mann ist, sei sie zur Stelle.

Gerda Beck dankte den Rednern/Innen der Gymnastikgruppen, den Musikern, die für sie gespielt hatten und all den Vielen, die durch Unterhaltungsbeiträge und durch ihre Hilfe zum Gelingen dieses Festes beigetragen hatten. Wiederholt betonte sie, dass sie sich und ihre Gymnastikgruppen als große Familie sehe, die ihr sehr ans Herz gewachsen sei. Als sie im Jahre 1977 ganz klein mit einer Gymnastikgruppe anfing, konnte sie sich nicht vorstellen, was sich im Laufe der Jahre aus diesen bescheidenen Anfängen entwickeln würde. Damals, 37-jährig, ihre beiden Kinder waren gerade aus dem Gröbsten heraus, wagte sie es, die erste Seniorengymnastikgruppe  im Freiburger Osten zu gründen. Ein Wunsch, von dem sie sich auch nicht abbringen ließ, als sich nochmals Nachwuchs ankündete. Die kleine Tochter Florentine wurde einfach zu den Gymnastikstunden mitgenommen.

Der Einsatz hat sich gelohnt, heute turnen um die 80 Aktive, aufgeteilt in sieben Gruppen, darunter eine Männergruppe,  allwöchentlich im Gemeindeheim St. Barbara. "Miteinander und Füreinander" so lautet das Motto der Senioren von St. Barbara, die gemeinsam turnen. Die Gruppen verstehen sich  als Gemeinschaft. Man kümmert sich, und dies nicht nur in guten Tagen. Gerda Beck hat ihr Ziel, eine Seniorengymnastik,  die mehr als Fitness bietet, längst erreicht. Sie ist sei vielen Jahren Dreh- und Angelpunkt und verständnisvolle Ansprechpartnerin der großen "Seniorenbewegung" in Littenweiler. Gerda Beck  merkt, wenn jemand fehlt, und sie kümmert sich. Sie achtet darauf, dass Kranke besucht werden, und dass Kontakte auch dann nicht abreißen, wenn es mit dem Turnen mal gar nicht oder nur eingeschränkt klappt. Dem Alter der Bewegungswilligen sind keine Grenzen gesetzt, man nimmt sich an, so wie man ist. Jedermann/frau übt im Rahmen seiner Möglichkeiten, zwar gezielt, aber ohne Druck, begleitet von schöner Musik. Im Laufe der Jahre sind neben vielen  Freundschaften zwei Stammtische entstanden. Es werden  Ausflüge gemacht, die Geburtstage werden gefeiert, und man hilft sich in schwierigen Lebenssituationen. Die Arbeit mit älteren Menschen mache ihr einfach Spaß sagt Gerda Beck.  Und die älteren Menschen wiederum erfreuen sich an ihrem erfrischenden Wesen und an ihrer positiven Ausstrahlung.  Zum Glück ist für Gerda Beck der 70. Geburtstag kein Anlass, sich zur Ruhe zu setzen, sie wird gebraucht, und sie wird weiter machen. Das Stillsitzen ist nicht ihre Sache. "was würde ich denn ohne meine Gymnastikgruppen tun?" sagt sie und umgekehrt meinen die Senioren "ohne Gerda Beck geht gar nichts". Das Dorfblatt gratuliert ganz herzlich mit dem Rat "machen Sie einfach weiter so Frau Beck!”
Anita Hohler, 7.10.2010,  Littenweiler Dorfblatt

 

 

Mechthild Herder ausgezeichnet: Haus des Lebens, Moses-Projekt

Mechthild Herder ist am Donnerstagabend von Minister Willi Stächele mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird so ihr jahrzehntelanges unermüdliches Engagement für schwangere Frauen und junge Mütter, die sich in einer Notlage befinden. Mechthild Herder hat vor 25 Jahren den "Helferkreis für werdende Mütter in Bedrängnis" ins Leben gerufen und engagiert sich im "Haus des Lebens", in dem junge Mütter seit 2006 eine Perspektive und Hilfe finden können. Der Helferkreis hat zusammen mit dem Diakonischen Werk und zwei kirchlichen Krankenhäuser in Freiburg außerdem vor sechs Jahren das Moses-Projekt ins Leben gerufen, das Schwangeren eine anonyme Geburt ermöglicht.
25.7.2009, www.badische-zeitung.de

Sissi Walther-Kligler erhält Bundesverdienstkreuz

Flüchtlingsbetreuung, Obdachlosenhilfe, Hospizarbeit, der große Einsatz für die Gedenkstätte jüdischer Holocaustopfer im französischen Gurs, ihre Arbeit als Repräsentantin des jüdischen Nationalfonds und ihr enormer Beitrag zu den 10 000 Bäumen im Freiburger Erinnerungswald im Negev in Israel, Erinnerungstafeln und Beiträge für die jüdische Gemeinde in Freiburg. "Selbstverständlich " ist es für Sissi Walther immer, finanziell großzügig Unterstützung zu leisten.

Alles von Julia Littmann vom 27.1.2009 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/auffallen-anecken-und-anstiften

Sissi Walther bei "Bürger helfen bürgern in der Wiehre am 25.12.2007   Sissi Walther bei "Bürger helfen Bürgern" in der Wiehre am 25.12.2007

 

Freiburgs ehrenamtliche Helfer 2008 ausgezeichnet

Feiburg hat eine vielfältige Kultur des Engagements. Darauf können wir zu Recht alle stolz sein." So leitete Freiburgs Oberbürgermeister gestern Abend in der Gewerbeakademie seine Laudatio auf die ehrenamtlichen Helfer ein. Im Rahmen dieser Festveranstaltung zeichnete der OB vier Einzelpersonen und drei Projekte besonders aus. Ihr Beispiel könne auch anderen als Ermunterung dienen. Zusätzlich wurde gestern im Rahmen von "Jugend engagiert sich" die Initiative "Steigbügelhalter 2008" zertifiziert

Ausgezeichnete Einzelpersonen:
Irma Albrecht leitet den Sonntagsklub, der Freizeitangebote für Senioren erarbeitet.
Birgit Bode gibt ehrenamtlich Englischunterricht an der Emil-Gött-Schule.
Angelina Votadoro leitet im Jugend- und Bürgerforum Haus 197 einen Treff für Kinder und einen Mädchenklub.
Klaus Winkler engagiert sich seit den 1980er Jahren und gründete den Verein "Freunde des Lorettobads".

Ausgezeichnete Projekte:
Die Haslacher Wundertüte betreut ein Kulturprogramm mit dem Ziel, die Menschen im Stadtteil zusammenzuführen.
Die Gebietsbetreuergruppe Humbrühl/Zurmatten widmet sich der Rettung eines Feuchtwiesenbiotops im Stadtteil Waltershofen.
Das Ehrenamtlichenteam der Pflasterstub’ betreut Wohnungslose.
12.12.2008

 

Hundehaufen-Reinigungsaktion in der Höllentalstraße Littenweiler

Der Grünstreifen in der Höllentalstraße ist einer der wenigen Grünflächen in Littenweiler südlich der Bahnlinie. So ist es kein Wunder, dass er auch von Hunden gerne aufgesucht wird, die dort ihre Nachrichten sowie ihre Haufen hinterlassen.

Immer mehr Hundebesitzer nutzen die an beiden Enden aufgestellten "Hundestationen". Es ist für sie ganz selbstverständlich, die Ausscheidungen ihre Lieblinge zu entsorgen. Doch es bleiben immer wieder sichtbare Hinterlasssenschaften liegen. In der Umgebung gibt es zwei Blindenhunde, für deren Besitzer es aufgrund ihrer Sehbehinderung schwierig bzw. unmöglich ist für eine Reinigung zu sorgen. Ein menschliches Phänomen besteht im unbewussten Nachahmen anderer Menschen, wenn man damit eigene, eher lästige Handlungen vermeiden kann. So vermehren sich die Haufen auf eine gar nicht so geheimnisvolle Art und Weise. Anja Finger, die mit ihrer Familie, inkl. Hund, seit einem halben Jahr in dieser wunderschönen Gegend mit stattlichen Walnussbäumen und momentan herrlich blühenden Narzissen wohnt , hatte die Idee einer Reinigungsaktion mit dem Motto " Nimm 2 ". D.h., wenn im Beutel noch Platz ist, sammelt der Hundebesitzer noch einen Hundehaufen, der in der Nähe liegt mit auf. Die Familie Finger schrieb Informationstafeln, die sie an den Bäumen anbrachten und die Aufmerksamkeit der vorbei gehenden Passanten auf sich zogen. An  einem Samstagmorgen im Frühling  trafen sich einige Anwohner, die diese Idee gerne unterstützen wollten. Ausgerüstet mit Eimern, Tüten, Schaufeln und  bei viel Gelächter hatten die "Reinigungsprofis" viel Spaß während ihres Einsatzes. Dabei wurden nicht nur die tierischen Produkte eingesammelt, sondern auch Abfälle jeglicher Art, die in den Papierkorb und nicht in die Natur gehören. Die teilnehmenden Anwohner freuen sich über alle Hundebesitzer und Spaziergänger, die dafür sorgen, dass die Grünflächen sauber bleiben. So dass Kinder, Hunde und Erwachsene  gleichermaßen die Natur genießen können.
Ch. Hammer,
 9.6.2008, Littenweiler Dorfblatt

 

 

Marktplatz für gute Geschäfte - Firmen und Gemeinnützige

Jetzt soll auch Freiburg ein Platz für "Gute Geschäfte" werden. Genauer gesagt: ein Marktplatz, auf dem Unternehmen und gemeinnützige Gruppen miteinander ins Geschäft kommen. Die Idee dahinter kommt aus den Niederlanden: Sowohl Betriebe als auch Gemeinnützige haben ein "Gut", das für den jeweils anderen von Interesse ist. So können sich Betriebe gesellschaftlich engagieren, indem sie zum Beispiel bei der Renovierung von Räumen helfen — und im Gegenzug erhalten sie eine Schulung zur Integration von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Behinderung. Bei den möglichen Kombinationen sind dem Einfallsreichtum jedenfalls keine Grenzen gesetzt. Das Einzige, was auf dem Markt der Guten Geschäfte tabu ist, ist Geld.
Um die einen mit den anderen zum beiderseitigen Nutzen zusammen zu bringen, ist für den 11. September der erste Marktplatz "Gute Geschäfte Freiburg" geplant. Am Projekt, dessen Schirmherr der Freiburger Ehrenbürger Eugen Martin ist, beteiligen sich unter anderen Caritas und Diakonie, Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein, Stadt Freiburg und Stiftungsverwaltung, Sparkasse und Volksbank sowie die Badische Zeitung. Und damit interessierte Unternehmen bereits vorab ein wenig mehr über den Marktplatz "Gute Geschäfte" erfahren können, gibt es am Dienstag, 3. Juni, eine erste Informationsveranstaltung. Sie beginnt um 19 Uhr in der IHK Südbaden, Schnewlinstraße 11-13, und dauert bis etwa 20.30 Uhr.

Marktplatz "Gute Geschäfte Freiburg"
Projektorganisatorin Stefanie Krauter, Diakonisches Werk der Ev. Landeskirche Baden,
Tel 0721/9349 323.

 

Lothar Pforte pflegt 140 km Wanderwege ehrenamtlich

Gepflegte Wanderwege, Wegweiser in alle Richtungen, und dort, wo sie nicht sind, zeigen verschiedenfarbige Rauten den Wanderern im Schwarzwald den richtigen Weg. Einen Teil dieses ausgeklügelten Wegenetzes pflegt Lothar Pforte. Der 65-Jährige ist Wegewart bei der Ortsgruppe Dreisamtal-Kirchzarten des Schwarzwaldvereins und kümmert sich um 140 Kilometer Wanderwege rund um Kirchzarten, im Zastlertal und im St. Wilhelmertal. "Ja, seitdem ich Rentner bin, kann ich mir die Zeit dafür nehmen." Tatkräftig unterstützt wird er von zwei weiteren Mitgliedern. Wie viel Zeit er investiert, um Wege freizuschneiden oder neue Schilder zu montieren, weiß er nicht. Bei ihm sind dieses Ehrenamt und Freizeit sehr eng verzahnt. Und so nutzt er im Sommer gerne das Mountainbike, um zu den unterschiedlichen Standorten zu kommen. Denn schließlich muss er immer Werkzeug mitnehmen. Bei seiner Arbeit ist er auch auf Hinweise von Wanderern angewiesen, die ein beschädigtes Schild gesehen haben, oder der Meinung sind, dass an einer Kreuzung ein zusätzlicher Wegweiser nicht schaden könnte. Liegen nach Stürmen Bäume auf den Wegen, könnten diese ebenfalls nur auf Grund von Hinweisen schnell beseitigt werden. Aber es gibt auch Ecken in seinem Gebiet, die dem 65-Jährigen immer wieder Sorgen bereiten: An manchen Schildern würden immer wieder dieselben Orte weggekratzt werden.
In diesem Jahr brauchte Pforte am Immisberg Verstärkung. Dort musste ein neuer Steg über ein Sumpfloch gebaut werden. "Ohne Traktor mit Seilwinde hätten wir das nicht geschafft." In den Wintermonaten ruht zwar die Wegepflege, aber nicht Lothar Pforte. Momentan erarbeitet er zusammen mit anderen zusammen Rundwanderungen, die sich dann bequem aus dem Internet herunterladen lassen.
Matthias Mayer, 17.7.2007, BZ


 

Fünf Menschen und drei Projekte für Engagement geehrt 

Zum Internationalen Tag des Freiwilligen Engagements vergangene Woche würdigte die Stadt Freiburg, die Universität Freiburg und das Studentenwerk Freiburg die Leistungen von ehrenamtlich und freiwillig aktiven Bürgerinnen und Bürgern. Als stellvertretend und beispielgebend ehrte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach fünf Menschen und drei Projekte.

"Das bürgerschaftliche Engagement ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Auf diese Weise entstehen aktive Gemeinschaften, die das soziale Miteinander stabilisieren und die Entwicklungspotenziale unserer Stadt stärken," sagte von Kirchbach. Der Stadt Freiburg sei es daher ein zentrales Anliegen, den vielen Engagierten für ihren Einsatz zu danken.

Stellvertretend für die Gesamtheit der Engagierten würdigte von Kirchbach fünf Menschen und drei Projekte, die eine Jury ausgewählt hatte: Marianne Dirhold hat 1979 mit drei Frauen die "Frauenselbsthilfegruppe für Krebsnachsorge Freiburg" gegründet. Die beiden Malermeister Johannes Ullrich und Daniel Ay engagieren sich seit 2006 bei der Entwicklung und Planung des Solidarmodells Anti Graffiti. Und seit Oktober 2004 organisieren Brigitte Schäfer und Peter Riethmüller mit anderen Ehrenamtlichen das Stadtteiltreff-Café Haslach und verknüpfen es mit anderen örtlichen Initiativen.

Ausgezeichnet wurden als Projekte die Initiative Jugendprojekt am Kunzenhof in Littenweiler, wo Kinder und Jugendliche an naturnahe und natürliche Zusammenhänge herangeführt werden. Seit zehn Jahren existiert die "Frauengruppe im Südwind" : Die 15 Frauen unterrichten und unterstützen ehrenamtlich Migrantinnen mit unterschiedlichen Kursen und Hilfen. Und das Arbeitslosenprojekt Sages wurde Anfang März 2005 als Genossenschaft gegründet. In der Serviceagentur für Senioren sind 28 Arbeitslose aktiv. Sages-Angebote erstrecken sich unter anderem auf Haushalts- und Gartenhilfen, Mobilitätsunterstützung.

Außerdem wurden an demselben Abend noch zwei Jes-Projekte ("Jugend engagiert sich" ) zertifiziert. Für das Projekt "Kontaktpool Schule-Wirtschaft — Know-how von Unternehmen für Schüler und Jugendliche aus Freiburg und der Region" wurden acht 20- bis 27-Jährige ausgezeichnet. Partner des Projekts ist der Arbeitskreis Bildung und Wirtschaft der Wirtschaftsjunioren Freiburg. Ebenfalls geehrt wurden vier heranwachsende Frauen für ihr Projekt "TanzRaum Schickeria" im "Café & Meer" . Die Gruppe tanzbegeisterter junger Frauen hat in Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit Weingarten-Ost einen Tanzraum als Treffpunkt und Übungsmöglichkeit ausgebaut und bietet Tanzkurse für Jugendliche und Heranwachsende aus Weingarten an. Die geehrten Einzelpersonen erhalten laut Presseamt einen angemessenen Betrag und einen Theatergutschein für ihr Engagement, die drei Projekte der Stadt je 700 Euro. Die Vertreter der drei Jes-Projekte der Landesstiftung Baden-Württemberg erhielten Blumen und eine Urkunde als Auszeichnung.
12.12.2007

 

Freiburg packt an: Initiator Harald Rehbein in Ruhestand

Der langjährige Verantwortliche für die Aktion "Freiburg packt an" packt ein: Zum Monatsende geht Harald Rehbein (63) vom Garten- und Tiefbauamt nach mehr als 30 Jahren im Dienst der Freiburger Stadtverwaltung in den Ruhestand. Der gelernte Gärtner und studierte Garten- und Landschaftsarchitekt Rehbein war 1977 nach mehrjähriger Tätigkeit bei einem Planungsbüro zur Stadtverwaltung gewechselt. Rehbein war 1986 als "Sonderbeauftragter der Landesgartenschau Freiburg" unter anderem für sämtliche Sonderschauen im Bürgerhaus Seepark zuständig, er entwarf über Jahre die Motive für die Kerzenillumination beim Schlossbergfest und hat seit 2003 das bürgerschaftliche Engagement von "Freiburg packt an" koordiniert. Nachfolgerin für diese Aufgabe ist Hella Heuer. Der begeisterte Wohnmobil-Urlauber lebt mit seiner Frau in Bötzingen.

 

Aktion "Freiburg packt an" pflastert den Gehweg in Herrenstrasse

Das letzte Projekt 2007 findet im November in der Herrenstrasse statt: Acht Lehrlinge des Garten- und Tiefbauamts pflastern 56 qm Gehweg aus vierhundert Jahre altem Rheinkiesel. Das Geld für den Kiesel aus Breisach in Höhe von 5 000 Euro spendete das Erzbischöfliche Ordinariat. Seit vier Jahren versucht der Initiator Harald Rehbein des Garten- und Tiefbauamts, so viele Menschen wie möglich zur ehrenamtlichen Mitarbeit zu motivieren - nicht für einmalige, sondern langfristige Aktionen. Er konnte jedes Jahr rund 5000 Leute motivieren, sich für Freiburg zu engagieren. Inzwischen hat jeder zehnte Freiburger bei "Freiburg packt an" mitgemacht.
22.11.2007

Gehweg in der Herrenstrasse - Pflasterung

 

Georg Löser - Der blaue Engel von Gundelfingen 

Echt gut im Ehrenamt: Georg Löser engagiert sich für den Klima- und Umweltschutz

2500 Euro winken beim Landeswettbewerb "Echt gut! Ehrenamt in Baden-Württemberg" . Sechs Gruppen aus Südbaden haben es in die engere Auswahl geschafft. Im Internet kann mitbestimmt werden, wer gewinnt.

Zum Abschluss unserer Serie stellen wir den in der Kategorie "Umwelt und nachhaltige Entwicklung" nominierten Georg Löser vor. Der Gundelfinger ist Vorsitzender des Ökologie-Vereins Ecotrinova und organisiert gemeinsam mit dem Arbeitskreis Umwelt des Freiburger Studierendenverbands u-asta und dem Klimabündnis Freiburg Vortragsreihen zum Thema Klimaschutz. "Wir möchten damit erneuerbare Energien verständlich und erlebbar machen" , erklärt Löser. Bisher fanden 21 Vorträge und 16 Führungen statt, alle drehen sich um das Thema Umweltschutz. Durchschnittlich informieren sich bei den Vorträgen der Veranstaltungsreihe "Samstags-Forum Regio Freiburg" 100 Zuhörer über intelligente Energienutzung. Auch Studenten sitzen im Publikum, mittlerweile sind einige Vorträge als Lehrveranstaltungen anerkannt. Die Zuhörer zum Nachdenken und Umdenken zu animieren ist das Ziel Lösers und seiner Mitstreiter.
Georg Löser arbeitet ehrenamtlich, die Organisationen sind darauf angewiesen, dass die Spezialisten, die die Vorträge halten, auf ihr Honorar verzichten. Lösers Verein Ecotrinova hat 22 Mitglieder, unter anderem engagiert sich das Freiburger Ökoinstitut für die Vortragsreihe. Bestimmen Sie mit, wer echt gut abschneidet auf www.echt-gut-bw.de
kbl, 1.11.2007, BZ



 

Engagement wird prämiert: Vorschläge bis 26. Oktober

Das bürgerschaftliche Engagement ist, wie es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung heißt, eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Es schaffe Plätze der Begegnung, bilde aktive Gemeinschaften, stabilisiere das soziale Miteinander in der Stadt und stärke deren Entwicklungspotenziale. Um den Wert des ehrenamtlichen Engagements zu würdigen, zeichnet die Stadt beispielgebende Projekte und engagierte Personen aus. Bis zum 26. Oktober sind noch alle Bewohner Freiburgs aufgerufen, der Verwaltung Projekte oder Personen zu nennen, die in diesem Jahr als beispielhaft ausgezeichnet werden sollen. Die Auszeichnungen werden am 7. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts (Volunteers Day), verliehen. Partner der diesjährigen Festveranstaltung sind die Universität und das Studentenwerk. Vorschläge für die Auszeichnung können an die Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement gesandt werden. Dabei sollte das Projekt oder die Person kurz mit Namen, Anschrift, Telefonnummer und möglichst Mail-Adresse beschrieben werden.

Zuschriften an Gerhard Rieger, Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement, Dezernat III,
Rathausplatz 2-4, 79098 Freiburg, Telefon:0761/201-3052, Fax 0761/201-3098,
E-Mail: gerhard.rieger@stadt.freiburg.de 

23.10.2007

17 junge Bürgermentoren für Projekte von Jugendlichen

Irgendwie sollen Jugendliche ihr Lebensgefühl zum Ausdruck bringen können, findet Barbara Ruder — ein Kunst- und Musikprojekt könnte da hilfreich sein. Derzeit arbeitet sie folglich mit anderen gemeinsam an einer spritzigen Idee: ein Kreativprojekt in einem Aktionsraum im Vauban. Dass das Unterfangen Chancen auf Umsetzung hat, liegt unter anderem daran, dass Barbara Ruder kürzlich - zusammen mit 16 anderen jungen Leuten - einen Kurs absolviert hat, der die Teilnehmer zu Bürgermentorinnen und -mentoren qualifiziert hat

Barbara Ruder ist 23 Jahre alt, studiert Kulturmanagement und ist bereits beim Jugend-Förderprojekt "Förder-Bar" aktiv. Motor ist bei ihren diversen Aktivitäten ihr Sinn für bürgerschaftliches Engagement — nun hat sie das vorhandene, in Praxis und Studium erworbene Know-how entscheidend erweitern können. Über drei Monate hinweg fanden etwa alle zwei Wochen Seminare statt, in denen Fachleute zu Themen wie Sponsoring, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit ihr Expertentum an die jungen Teilnehmer weitergaben. Leiterin dieses Qualifikationsangebotes war Karin-Anne Böttcher. Die Mentoren-Trainerin hat bereits etliche der in Freiburg aktiven etwa 50 Bürgermentoren ausgebildet. Ihre Beobachtung: "Kaum einer ist bereit, sich als Bürgermentor für die Anliegen Jugendlicher zu engagieren." Wohl aber war die Landesstiftung bereit, im Rahmen von "Jugend engagiert sich" (kurz: jes) ein Projekt zu fördern, das speziell diese Ausrichtung hatte: junge Mentoren auszubilden, die dann sowohl eigene Ideen entwickeln werden, als auch anderen Jugendlichen beistehen, die ihre eigenen Ideen verwirklichen wollen. Teilgenommen haben etliche Mitarbeiter und Unterstützer aus dem Kreis des selbstgeführten Kulturzentrums Z. Zum Beispiel Wiebke Lüther. Es sei sehr informativ und überzeugend gewesen, von Menschen aus der Praxis Wissenswertes zu erfahren, sei es Motivationstraining oder Tipps bei der Antragstellung für Fördergelder. Selbst das Basiswissen — "anständig anziehen und höflich sein im Gespräch" — wenn denn Förderanträge verhandelt würden, sei bedenkenswerte und durchaus nachhaltige Information gewesen. "Im Grunde" , sagt Kursteilnehmerin Sophia Peters, "haben wir hier eine Anleitung zum Anleiten bekommen." Ähnlich sieht das Axel Rutz, der feststellt: "Der Kurs war nur eine Art Vorgeplänkel — jetzt kommt die Praxis." Dass Karin-Anne Böttcher sehr unterschiedliche Dozenten für den Kurs gewinnen konnte, wissen die Jung-Mentorinnen und -Mentoren zu schätzen. Südwind, Waisenhausstiftung, Sparkasse und PR-Agentur — alles sei höchst spannend und lehrreich gewesen. Vor allem, betont Axel Rutz, "die Erkenntnis, dass Unternehmer und Jugendliche, die was auf die Beine stellen wollen, irgendwie die gleiche Sprache sprechen" . Ganz anders sehe das zwischen Stadtverwaltung und tatendurstigen Jugendlichen aus, so die Erfahrung der meisten in Jugenddingen engagierten neuen Bürgermentoren: "Da ist häufig eine unglaubliche Schieflage in der Kommunikation, das geht so gar nicht." Genau das könnte sich nun ändern.
7.8.2007, BZ

 

 

Am Ende droht das Aus - Hickhack um Treffpunkt Wilhelmstrasse

Manchmal ist es nur schwer erträglich, wie in dieser Stadt (vorsichtig ausgedrückt) aneinander vorbeigeredet wird. Da gibt es seit mehr als sechs Jahren den Treffpunkt Freiburg in der Wilhelmstraße 20. Von diesem Basislager aus setzen sich fast 90 Gruppen mit Sachverstand und Herzblut für das Gemeinwesen Stadt ein. Ehrenamtlich. Wer wollte, konnte sich da anschauen, was dafür an Infrastruktur notwendig ist. Sobald es aber darum geht, diesem Bürgerinnen- und Bürgertreff Ersatzräume anzubieten, fragt die Stadtverwaltung nicht danach, welche geeignet wären, sondern offeriert, was im eigenen Bestand gerade leer steht. Wobei sie, wie zu hören ist, inzwischen sogar einige Objekte intern ausgeguckt hat, ohne es dem Treffpunkt-Verein bisher mitzuteilen. Dessen Vorstand wird gleichzeitig unter Druck gesetzt, endlich einem der Vorschläge zuzustimmen. Schließlich gebe es auch noch andere Interessenten für leer stehende Räume. Und wer nicht rechtzeitig zugreife, stehe am Ende ohne Treffpunkt da. So geht es nicht. Statt dessen sollte die Stadtspitze die Gelegenheit nutzen, um der Stadtbasis endlich einen Treffpunkt zu ermöglichen, wie er von Anfang an geplant war, aber nie verwirklicht wurde: eine zentral gelegene Anlaufstelle, von der aus sich Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung in die Stadt ausbreiten und wo sie sich bündeln kann. Sollte das nicht bald gelingen, bleibt am Ende als einzige Lösung, den Treffpunkt Freiburg abzuschaffen. Es wäre schade drum.
Gerhard M. Kirk, Kommentar, 16.2.2007, www.badische-zeitung.de

Blick nach Norden zum Treffpunkt in der Wilhelmstrasse 20 am 21.2.2007


 

Treffpunkt Freiburg muss aus Wilhelmstraße 20 raus

Treffpunkt Freiburg: Dieser Knotenpunkt bürgerschaftlichen Engagements in der Stadt soll so schnell wie möglich raus aus der Wilhelmstraße 20, weil die Stadt Freiburg dieses Gebäude verkaufen will. Für seine Nutzerinnen und Nutzer ist es da nur ein schwacher Trost, dass ihnen nun doch nicht Ende Januar, wie es offenbar zunächst angekündigt worden war, die Heizung abgedreht wird. Ersatzräume sind allerdings noch nicht in Sicht.

Im November 2000 eröffnet, war der Treffpunkt Freiburg das erste verwirklichte Projekt der Lokalen Agenda 21 — und von Anfang an nicht unumstritten. Denn: Den ehrenamtlichen Ideengeberinnen und -gebern war er nicht innenstadtnah genug; ein Haus der offenen Tür, wie vorgesehen, wurde er auch nicht; die engagierten Bürgerinnen und Bürger sahen ihre Eigeninitiative von der Stadtverwaltung eher gedrosselt als gefördert; und eine Rampe für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen wurde bis heute nicht gebaut. Gleichwohl stieg die Zahl der Nutzergruppen im Treffpunkt von 35 (2003) über 57 (2005) auf 85 im vergangenen Jahr. So dass Larissa Seiffert, eine der beiden Geschäftsführerinnen (auf einer Stelle) des Treffpunkts sagt: "Wir platzen hier aus allen Nähten, die Gruppen haben den Treffpunkt angenommen." Trotz dieser Zahlen jedoch ist Elke Grosser, Mitbegründerin und aktiv bei "Farbe" (Freie Arbeitsgemeinschaft für Bürgerschaftliches Engagement), enttäuscht: "Wir haben es in sechs Jahren nicht geschafft, den Treffpunkt den Menschen bewusst zu machen." Was sie auf die Lage am Rande ebenso zurückführt wie auf "eine miserable Kommunikation" zwischen Bürgerschaft und Stadtverwaltung: "Wir Bürger hier unten, da oben die von der Stadt — es gibt kein Wir."

Ein Miteinander vermissen die Engagierten auch bei der Suche nach neuen Räumen für den Treffpunkt Freiburg. Im Gespräch sind, so Bernhard Kirchhoff, der bei Farbe und im Treffpunkt-Team mitarbeitet, die Alte Schule in St. Georgen ("nicht zentral genug" ), der Breisacher Hof ("ein völlig marodes drittes Obergeschoss" ), das "Haus Weingarten" ("viel zu weit weg" ). Am liebsten wäre den ehrenamtlich Engagierten ein ebenfalls ins Auge gefasstes Gebäude der Stadtbau an der Erasmusstraße oder das frühere Postamt in der "Karlskaserne" am Sozial- und Jugendamt. Allerdings, sagt Erwin Czarzynski vom Treffpunkt-Verein: "Wir befürchten, dass es eine noch schlechtere Lösung als die jetzige gibt — und wenn der Treffpunkt noch weiter von der Stadtmitte entfernt wird, haben viele Gruppen schon angekündigt, dass sie dann aussteigen werden." Aus der Wilhelmstraße 20 soll der Treffpunkt auf jeden Fall verschwinden, bestätigt Edith Lamersdorf: "Das Haus soll im Laufe dieses Jahres verkauft werden." Allerdings, versichert die Sprecherin der Stadtverwaltung, komme das Gebäude erst auf den Markt, wenn der Termin des Treffpunkt-Auszugs feststehe. Das wiederum solle "so schnell wie möglich" geschehen. Zwar sei noch keine Entscheidung gefallen. Doch habe die Dezernentenkonferenz deutlich gemacht: "Der Treffpunkt steht nicht in Frage, die Zuschüsse aber müssen wie alle anderen auch auf den Prüfstand." Bei der Suche nach Ersatzräumen sei man völlig offen, sagt Edith Lamersdorf, die Überlegungen wie die Alte Schule, das Haus Weingarten und die Erasmusstraße bestätigt. Es gebe auch keine Vorgabe, dass der Treffpunkt Freiburg zentral gelegen sein soll. Die einzige Vorgabe sei: "Es soll kostengünstig sein." Oder anders ausgedrückt: "Die beste Lösung ist die, die am kostengünstigsten ist.
17.1.2007, www.badische-zeitung.de

Treffpunkt Freiburg im Abseits - Beteiligung unerwünscht? >Agenda (17.1.2007)

 

Marlen Schmidt für Engagement für Wohnungslose ausgezeichnet

Die Menschen ernst nehmen / Marlen Schmidt kämpft für eine gerechtere Welt — und bekam gestern das Bundesverdienstkreuz

Mit Franz fing alles richtig an. Marlen Schmidt lud ihn zu einem Kaffee ein, als er vor mehr als 20 Jahren an ihrer Tür stand. Danach kam er wieder. Franz war humorvoll. Und wohnungslos. Marlen Schmidt brachte in Franz´ Leben einiges in Gang - genau wie er in ihrem. Er wurde sesshaft, sie stieg bei den "Freunden von der Straße" ein. Für ihr Engagement für wohnungslose Menschen wurde sie jetzt ausgezeichnet: Gestern überreichte ihr Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach im Auftrag von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz.

Das mit dem Bundesverdienstkreuz war Marlen Schmidt erst nicht geheuer. Doch irgendwann sah sie es so, dass ein bisschen Öffentlichkeit immer gut für "die Sache" ist. Und dass die Auszeichnung nicht nur ihr gilt, sondern allen "Freunden von der Straße", die sich vor fünf Jahren von einer Initiativgruppe in einen Verein gewandelt haben. 25 Mitglieder packen mit an, wenn es darum geht, 30 "Sonntagscafés" im Jahr mit Mittagessen und Kaffeetafel (nicht nur) für wohnungslose und benachteiligte Menschen zu organisieren, die abwechselnd in 40 Kirchengemeinden stattfinden — und mischen mit, wenn wohnungslose Menschen eine Lobby brauchen. Das Gespür für Gerechtigkeit fing bei Marlen Schmidt, die 72 Jahre alt ist, natürlich lange vor ihrer Bekanntschaft mit Franz an. Als 14- und 15-jährige Schülerin einer Klosterschule in Madrid, wo sie mit ihren Eltern die ersten 20 Jahre ihres Lebens verbrachte, half sie bei Armenspeisungen. Später, nachdem sie als Grund- und Hauptschullehrerin gearbeitet hatte und Mutter zweier Töchter war, organisierte sie eine Hausaufgabenbetreuung für Klassenkameraden ihrer Kinder, die im Kinderheim lebten. Da wurde ihr eindrücklich bewusst, wie schwer es ist, in sich Stabilität zu finden, wenn keine Eltern Rückhalt bieten, "wie unterschiedlich die Ausgangsbedingungen in unserer Gesellschaft sind". Schon bei den Kindern beließ es Marlen Schmidt nicht bei ein bisschen Engagement. Immer nahm sie die Menschen ernst, an die sie geriet — und übernahm ganz selbstverständlich Verantwortung, die weit reichte: Wenn damals die Kinder nicht "nur" zur Hausaufgabenbetreuung zu ihr nach Hause kamen, sondern auch sonst — zu manchen haben sich die Kontakte bis heute gehalten — , wenn sie später Franz und einen anderen wohnungslosen Mann zeitweise in ihre Familie aufnahm. Berührungsängste gab´ s für Marlen Schmidt da nie. Die kannte sie höchstens aus der Zeit vor Franz, wenn sie wohnungslosen Menschen nur auf der Straße begegnet war. Gerade darum ist es ihr so wichtig, Menschen mit und ohne Wohnung an "neutralen" Orten miteinander in Kontakt zu bringen, so wie es die Sonntagscafés der "Freunde von der Straße" tun. Das fing im Januar 1985 in der Gemeinde der Heiligen Dreifaltigkeit mit rund 40 Gästen an — mittlerweile kommen bis zu 160 Menschen. Auch beim politischen Einsatz der "Freunde von der Straße" für die Wohnungslosen hat sich viel verändert: In den Anfangszeiten ging´ s um die Unterkunft in der Klarastraße, aber auch um die Akzeptanz von Wagenburgen als Wohnform. Es mussten Waschmaschinen organisiert werden, die mittlerweile längst in den Anlaufstellen Einzug gehalten haben. Das Netz ist nun viel besser, bilanziert Marlen Schmidt. Doch es gibt neue Probleme in Zeiten steigender Armut und wachsender Wohnungslosigkeit. Zurzeit fehlt vor allem Hilfe für Wohnungslose, die Probleme mit illegalen Drogen haben.
Anja Bochtler, 13.12.2006, www.badische-zeitung.de

 

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