Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Elsass: Unsere Nachbarn im Westen  
Alsace: Nos voisins dans l'ouest
     

Home >Elsass                                                                              Ihre Idee - votre idée    tout gratuit

Tele-Blick vom Kandel nach Westen über Kaiserstuhl (Totenkopf rechts) und Rheintal-Nebel zu den Vogesen am 22.12.2007
Tele-Blick vom Kandel nach Westen über Kaiserstuhl (Totenkopf rechts) und Rheintal-Nebel zu den Vogesen am 22.12.2007

De alt’ Alphonse

„Mini Ürgroßvätter un Ürgroßmüetere
han numme elsassich geredd’“,
sagt de alt’ Alphonse.

„Mini Großvätter un d Großmüetere
han viel besser elsassisch als franzö’sch geredd’.

De Babbe un d Mamme
han güet franzö’sch un güet elsassisch geredd’.

Ich verschteh elsassisch ziemli güet,
redd’ awwer meischt franzö’sch.

Mini Kender wisse noch,
dass Quetsch un Gugelhupf
elsassische Wörter sin.

D Enkelkender redde besser englisch
als franzö’sch.
Quetsch un Gugelhupf sin für sie luschtigi
französische Wörter.

Mini Uränkeli lehre kineesisch
für in Shanghai Arwet ze finde -
inere kineesische Gugelhupfbäckerei“,
sagt de alt’ Alphonse.

Stefan Pflaum, 16.7.2009, Wunderfitz

 

 

Bilder

Blick über Merdingen nach Ihringen (rechts), Breisach (Mitte), Gündlingen (Mitte links) über den Rhein bis zu den Vogesen. Foto: Blau Ballon Blick vom Thurner nach Westen über den Roßkopf und Rhein-Nebel zu den Vogesen am 7.1.2005 Blick vom Zwerisberg über St.Peter zu den Vogesen 2/2006
Blick vom Tuniberg nach Nordwesten zu Elsaß und Vogesen Blick vom Thurner nach Westen über den Roßkopf und Rhein-Nebel zu den Vogesen am 7.1.2005 Blick vom Zwerisberg über St.Peter zu den Vogesen 2/2006
Foto: Eberhard Schröder, Ebnet
Tele-Blick nach Westen von den Wetterbuchen beim Hochebenehof am Schauinsland über Stohren und Gießhübel bis zu den Vogesen am 26.12.2009
Tele-Blick nach Westen von den Wetterbuchen beim Hochebenehof am Schauinsland über Stohren und Gießhübel bis zu den Vogesen am 26.12.2009 La centrale nucléaire de Fessenheim
 
 
   
 
   
Blick vom Grenzübergang Sasbach nach Norden zu Usines Marckolsheim am 13.2.2012    

Cette page est toute neuve. Nous vous remercions pour votre propos et information - Merci
 

 

 

Blumen überall im Elsass - des Fleurs partout en Alsace
 

Marckolsheim: Blumen am Brückengeländer, Blumen am Strassenlampe
Marckolsheim: Blumen am Brücken-geländer, Blumen an Strassenlampen
 
Guémar am 28.7.2010: Blumentürme auf den Gehwegen
 
Ortsstrasse in Elsenheim: Blumen oben an der Strassenbeleuchtung
 
Colmar 28.7.2010: Blumen überall, auch am Bach Kaysersberg 28.7.2010: Ein Blumenmeer rund um den alten Brunnen Ortseinfahrt von Hirtzfelden zwischen Fessenheim und Colmar am 4.8.2010
Colmar 28.7.2010: Blumen überall, auch am schmalsten Bach Kaysersberg 28.7.2010: Ein Blumenmeer rund um den alten Brunnen Ortseinfahrt von Hirtzfelden zwischen Fessenheim und Colmar am 4.8.2010
Pfaffenheim am 3.8.2010: Blumen an der Strassenlaterne und im Kübel - überall  
Eguisheim 3.8.2010: Blumen sogar auf einer alten Mauer Pfaffenheim am 3.8.2010: Blumen an der Strassenlaterne und im Kübel - überall  

Auffallend im Elsass - überall Blumen im öffentlichen Raum: An Geländern, Strassenlampen, Einfahrten, Brücken, Bächen, Strassenkreuzungen, Fußgängerübergängen, Kreisverkehr, Abfalleimern, Türen, Fenstern, Passagen, Ampeln. Nicht nur in den Touristenhochburgen, sondern im kleinsten Ort. Nicht nur in einer "Village fleuri", sondern in fast allen Dörfern.
Pfiffig: Um vor Vandalismus sicher zu gehen, werden die Blumenampeln ganz oben in ca 3 m Höhe an den Strassenlaternen angebracht.
Einfallsreich: In Guémar finden Sie Geranien "turmartig" in drei Rondellen übereinander.

 

Vauban-Anlage in Neuf-Brisach ist Unesco-Welterkulturerbe

Festungsanlage Neuf-Brisach von Vauban aus dem Jahr 1697

15 bedeutende Festungsanlagen des französischen Militärarchitekten Sébastien Le Prestre de Vauban (1633— 1707), darunter auch Besançon und Neuf-Brisach, sind am 7.7.2008 von der Unesco in die Weltkulturerbeliste aufgenommen worden. Als Meisterwerk dieser kleinen Auswahl aus mehr als 160 Bauwerken, die Vauban allein zu militärischen Zwecken erbaute, gilt die einen perfekten Stern mit acht Zacken formende Befestigung von Neuf-Brisach (1697). Über eine nachträgliche Erweiterung der französischen Bewerbung könnte das ebenfalls von Vauban erbaute Rheintor in Breisach in einer Art Nachrückverfahren im kommenden Jahr aufgenommen werden.
8.7.2008, www.rnz.de


 

Ecomusée d’Alsace in Ungersheim

Ein ganzes Dorf, zu dem mehr als 70 Häuser gehören, zeigt, wie die Menschen Anfang des 20. Jahrhunderts als Bauern und Handwerker im Elsass gelebt haben. Die Gebäude sind aus unterschiedlichen Regionen zusammengetragen worden. Die Besucher können den Handwerkern bei der Arbeit zusehen, in der Dorfschule die Schulbank drücken oder mit der Gänseliesel zum Teich gehen.

31. März-4. November: 10-18 Uhr , In den Ferien auch länger, einzelne Schließtage
Erwachsene: 13 Euro, Kinder (4-14): 9 Euro
www.ecomusee-alsace.com  

Ecomusée bietet nun alle Infos auch auf Deutsch >Elsass3 (27.3.2010)

 

Freilichtmuseum Ecomusée bei Ungersheim in finanziellen Nöten

Steht das Ecomusée vor dem Konkurs? Zumindest sieht man sich dort nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten aus eigener Kraft zu decken. In einem Hilferuf hat sich das Freilichtmuseum bei Ungersheim an die elsässischen Gebietskörperschaften gewandt. Eine öffentliche Nothilfe – es geht um 500000 Euro – soll dem Museum über die Runden helfen.

Schon 2004 schoss der Generalrat in Colmar 430 000 Euro zu. Der Regionalrat in Straßburg hat indes nur ein Fünftel der erbetenen Summe bewilligt. In Wahrheit geht es Marc Grodwohl, dem Gründer und Direktor des Museums, aber nicht um eine einmalige Förderung. Seit Jahren versucht er, Regional- und Generalrat von der Notwendigkeit einer konstanten öffentlichen Beteiligung zu überzeugen. „Wir tragen wie jedes andere Museum zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei“, sagt Grodwohl. Andere Museen werden in der Regel zu zwei Dritteln aus öffentlichen Geldern finanziert. „Wir würden uns wenigstens eine Beteiligung von 20 Prozent des Budgets wünschen.“ Das entspräche 900 000 Euro im Jahr, 400 000 hat das Ecomusée 2005 schon erhalten. Jene halbe Million Euro, die im Gespräch ist, wäre die Differenz. Geld braucht das Freilichtmuseum, das mit rund 70 historischen Höfen und landwirtschaftlichen Gebäuden die Region präsentiert, weniger, weil die Besucherzahlen sinken. In den vergangenen Jahren pendelten sie sich um 280000 pro Jahr ein. Es fehlt vor allem ein Werbeetat. Das Museum könne problemlos mehr Besucher verkraften, sagt Grodwohl. „Während andere Parks der Region allgegenwärtig sind mit ihrer Werbung, kennen uns viele gar nicht.“ Inzwischen hat Grodwohl immerhin den Eindruck gewonnen, „dass man sich endlich der prekären Lage des Ecomusée bewusst wird“. Seit der Öffnung 1980 beteiligten sich die Region Elsass und der Generalrat in Colmar mit zusammen rund 35 Millionen Euro an den Investitionen. Die Präsidenten von Region und Generalrat, Adrien Zeller und Charles Buttner, wollen die Ausrichtung nun grundlegend überdacht und vor allem das Finanzproblem vor der Eröffnung des Bioscope 2006 geregelt wissen.
Gleich neben dem Ecomusée entsteht in Ungersheim nämlich der neue Freizeit- und Themenpark Bioscope, zu knapp 50 Prozent von 61 Millionen Baukosten mit öffentlichen Mitteln finanziert – was der Debatte eine gewisse Schärfe verleiht. Konkurs anmelden wir das Ecomusée übrigens wohl schon deshalb nicht, weil es kein Unternehmen ist, sondern als Verein geführt wird. Den müsste man im Ernstfall auflösen. Alles, was zum Museum gehört, ginge dann automatisch in den Besitz des Generalrats über.
BZ vom 9.9.2005

www.ecomusee-alsace.com  

 

 

Die deutschen Gäste ins Elsass zurückholen 

Heute kommen nur noch halb so viel Touristen in die Nachbarregion wie vor 20 Jahren / Verweildauer liegt im Schwarzwald deutlich höher als im Elsass
Der Tourismus im Elsass wandelt sich. Immer mehr Gäste buchen nicht mehr langfristig vor, sondern sie reisen immer öfter kurzfristig an, was die Gastgeber vor Herausforderungen stellt. Und immer mehr Gäste bleiben nicht mehr so lange wie früher: Das macht den Tourismus-Managern ebenso Sorgen wie die sinkende Zahl der Gäste aus Deutschland. Doch sie klagen noch immer auf hohem Niveau.

„You’ll be happy“, ruft Christiane Keller Herrn Karlsson am Telefon zu. Herr Karlsson fährt gerade über die Autobahn bei Saarbrücken und schon am Abend wird er im Elsass eintreffen. Dort wartet ein touristisches Rundumsorglos-Paket auf ihn. Denn nach drei, vier Telefonaten hat die Hotelchefin Christiane Keller für den schwedischen Gast nicht nur in ihrem eigenen, fast ausgebuchten Haus „Les Remparts“ in Kaysersberg, sondern auch in einem weiteren Hotel im Tal ein Zimmer reserviert, dazu für den Weinliebhaber gleich drei Weinproben. Der Gast aus dem hohen Norden wird im Elsass also zwei erlebnisreiche Tage verbringen.

Die Landschaft des Elsass und seine Gastronomie locken wie eh und je. Aber die Aufenthalte der Gäste werden kürzer. In Kaysersberg selbst sind es 2,1 Tage im Durchschnitt, in der gesamten Region gerade mal 1,7. Die Weinstraße, das Straßburger Münster, die Burgen, der Rhein – das alles zieht auch das traditionell eher ältere, zahlungskräftige Publikum in diesen Zeiten des schnelllebigen Tourismus offenbar nur noch für den so genannten Zweit- oder Dritturlaub an.

Im Tal rund um Kaysersberg, Geburtsort Albert Schweitzers und eine der Hochburgen des typischen Elsass-Tourismus, fanden zehn Hoteliers mit Häusern unterschiedlichsten Profils ein Rezept gegen den Trend zum Häppchentourismus. Mit „Horizons d’Alsace“ vermarkten sie sich unabhängig von der regionalen Tourismusstruktur. Zum Beispiel über einen Schweizer Reiseveranstalter und eine dänische Agentur. Das Prinzip ist einfach: Sehr individuell stellt „Horizons d’Alsace“ einen Rundwanderweg durch das Tal zusammen, in beliebiger Länge und beliebiger Abfolge. Der Gast übernachtet nach jeder der 15 bis 20 Kilometer -Etappen in einem der zehn Hotels. Morgens startet er mit Picknickpaket und Begleitbroschüre, und er findet bei seiner Ankunft im nächsten Haus schon das Gepäck vor.

„Die Gäste“, sagt Christiane Keller, übernachten vielleicht nur einmal in meinem Haus, bleiben dafür aber eine Woche im Tal. Der Verein wurde als beste elsässische Tourismusinitiative ausgezeichnet. Buchten zunächst vielleicht 50 Leute den Kultur- und Wanderurlaub à la carte, so stieg die Zahl der Gäste in den vergangenen drei Jahren auf 450 pro Jahr. Inzwischen sind auch Tourismusprofis an anderen Ecken des Elsass auf die Erfolgsgeschichte aufmerksam geworden.

Heute buchen, morgen reisen: Der Wandel in der Tourismusbranche hat viele Gesichter. Deutsche Urlauber wählen deutlich seltener das Elsass zum Reiseziel als noch vor 20 Jahren. Damals machten sie 40 Prozent der Belegung aus, heute sind es nur noch 20. „Die Konkurrenz kommt aus den billigeren Reiseländern Osteuropas“. Der technische Fortschritt tut sein Übriges: 80 Prozent der Buchungen erreichen die Hotelchefin per E-Mail. „Die Leute schicken die gleiche Anfrage an zehn Hotels und wählen aus, was ihnen am besten gefällt.“ Das verschärft den Wettbewerb und der Hotelier muss mehr Arbeitskraft investieren.

Die Verweildauer liegt im Schwarzwald deutlich höher: Ähnliche Probleme gibt es im Schwarzwald, der mit 18 Millionen Übernachtungen 2004 nur knapp unter den 20 Millionen Übernachtungen im Elsass liegt. Allerdings bleiben die Gäste mit durchschnittlich 3,2 Tagen deutlich länger im Schwarzwald. „Die Deutschen verbinden mit dem Elsass französische Fantasie und deutsche Ordnung“: Auf diese Überzeugung baut Christiane Keller. Ihr Haus steht auch im Katalog des deutschen Hotel-Verbundes „Flair“. Ein Versuch, die Deutschen ins Elsass zurückzuholen.
BZ vom 17.8.2005

 

Schirmeck nahe Struthof - Neue Gedenkstätte

Mal Franzosen, mal Deutsche  / Vom schwierigen Leben zwischen nationalen Grenzen
Von unserer Korrespondentin

Kriegslärm dröhnt vom Band, dazu Hitlers Stimme. Bomben und Gewehrsalven ertönen über dem Nachbau des Arbeitslagers Schirmeck. Der Krieg hat viele Klänge. Davon lebt ein neuer Ort des Gedenkens im Elsass. In Schirmeck, nicht weit vom ehemaligen Konzentrationslager Struthof entfernt, erinnert das Mémorial de l'Alsace-Moselle an den Nationalsozialismus im Elsass. Das Département Bas-Rhin hat den größten Teil der 13 Millionen Euro Baukosten übernommen.

Dargestellt wird die Geschichte des Elsass und des Mosellandes seit 1870 bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Im ersten Raum öffnet sich ein gewaltiges Fotoalbum mit 148 Schwarz-Weiß-Fotografien: Menschen, die in ihrem Leben bis zu viermal die Seiten zwischen Frankreich und Deutschland wechseln mussten als Spielball der Politik. Der Junge mit der dicken Brille, die Frau in ihrer Tracht, der Alte mit dem Bart: Sie leben alle nicht mehr, doch sie bilden gleichsam das Gedächtnis der Kollektivgeschichte. Stimmen aus den Lautsprechern erzählen vom Leben zwischen nationalen Grenzen. In Schriften und Tondokumenten berichtet das Mémorial über die Vertreibung von 430 000 Menschen in den Südwesten Frankreichs, von der Eingliederung der Elsässer und Mosellaner in die braunen Massenorganisationen, der sprachlichen Germanisierung, vom Angebot der Waffen-SS, die beigetretenen Elsässern die deutsche Staatsangehörigkeit versprach, und von der Zwangsrekrutierung. Wie schwierig es ist, das Schicksal der Zivilisten von dem der zwangsrekrutierten Soldaten im deutschen Heer zu trennen, zeigt jener Raum, der dem Nachkriegsprozess von Bordeaux gewidmet ist, in dem die Täter von Oradour-sur-Glane zum Tode verurteilt wurden. SS-Leute, unter ihnen 14 aus den annektierten Gebieten, radierten ein ganzes Dorf aus. Nur einer der 14 hatte sich aus freien Stücken dem deutschen Heer angeschlossen. Auf das Urteil folgten heftige Proteste aus dem Elsass, die Männer wurden begnadigt.

Die Ausstellung endet mit der deutsch-französischen Versöhnung und der Einigung Europas. Die Geschichte endete also hoffnungsfroh. Doch Geschichten wie etwa die der Geschwister, die einander denunzierten, kommen in der Inszenierung des Mémorial zu kurz.
Bärbel Nückles am 18.6.2005 in der BZ

  

 

Acht Vauban-Städte im Elsass auf dem Weg zum Unesco Weltkulturerbe 

französische Städte, in denen der bekannte französische Festungsbaumeister Sébastien Vauban (1633 bis 1707) seine Spuren hinterließ, haben bei der französischen Regierung um Unterstützung für die Aufnahme in die „Liste des Welterbes“ der Unesco angefragt. Als Schwesterstadt von Neuf-Brisach wird auch Breisach miteinbezogen, informierte Maurice Zimmerlé, Bürgermeister von Neuf-Brisach, in der jüngsten Sitzung der beiden Gemeinderäte. Schließlich hätten Vauban und seine Baumeister auch diesseits des Rheins gewirkt. Die Ausweisung von Kulturstätten und Naturgebieten als Welterbe beruht auf einem Übereinkommen von 1972. Danach können der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) von den einzelnen Staaten „Kultur- und Naturgüter“ zur Aufnahme in die Liste des Welterbes vorgeschlagen werden. Die acht Städte

– Mont Dauphin, Briancon, Villefranche des Conflent, Neuf Birsach (mit Breisach), Saint Martin de Ré, Camaret sur mer, Blaye mit Cussac und Besancon –

hoffen darauf, 2007 in die Unesco-Liste aufgenommen zu werden. 2007 ist auch das 300. Todesjahr des Sebastian le Prestre de Vauban. Im Januar 2005 hat in Besancon ein Treffen stattgefunden, an dem auch der Breisacher Bürgermeister Alfred Vonarb teilnahm. Er habe vorgeschlagen, dass auch Breisach gemeinsam mit Neuf-Brisach in den Kreis der Antragssteller aufgenommen werde, schließlich habe Vauban auch in der deutschen Partnerstadt Spuren hinterlassen, so Zimmerlé. Ende März wurde dann in Paris ein Verein gegründet. Am 15. Juli will eine Delegation in Paris vorstellig werden, dann soll der Plan den Abgeordneten unterbreitet werden, auch ein Treffen mit dem französischen Kulturminister sei vorgesehen. ...
Alles vom 16.6.2005 auf www.bzol.de

  

 

Elsässisches Dialekttheater heute

S ein oder nicht sein? Strohfeuer oder Boom? Das Elsässische Dialekttheater befindet sich in einer seltsamen Lage. Etwa so: Bernard ist mit Jacqueline verheiratet, liebt aber Brigitte. Robert ist Bernards bester Freund, hat aber ein Verhältnis mit dessen Gattin Jacqueline. Bernard gibt Brigitte als Roberts Freundin aus, was Robert auf die Palme bringt. Um das Chaos zu vervollständigen, betritt noch eine weitere Brigitte das Karussell der Liebe . . . "Wer isch was?", möchte man da auf gut Alemannisch seufzen.

So heißt auch das aktuelle Stück, dass diesen Monat das Theatre Alsacien Strasbourg (TAS) im Elsässer Dialekt aufführt. Regisseur der Screwballkomödie ist der 75-jährige Marcel Spegt, es wird seine letzte Regie sein. Spegt zählt zu den legendären Gestalten der elsässischen Theaterszene. Der ehemalige Rundfunksprecher war zunächst Schauspieler auf der Dialektbühne, später wechselte er ins Regiefach und wurde deren Präsident, Ehrenpräsident und mit Ehrungen ("Die goldene Brezel") und Ehrenämtern überhäuft.Wie geht's nun weiter mit den Dialektbühnen in Straßburg und im Elsass, wenn der Präsident abtritt? Derzeit ist die Lage schwierig. Der Dialekt verschwindet, junge Leute beherrschen ihn nur noch rudimentär und mit französischem Akzent, in Städten wie Straßburg ist das Alemannische so gut wie ausgestorben. Nur auf den Dörfern sieht's ein bisschen besser aus, und dort boomt das Dialekttheater, mit seinen rustikalen Bauernschwänken. Ist das Elsässisch überhaupt eine Sprache für ernste Themen, die Herz und Verstand gleichermaßen ansprechen? Passt es nicht besser in die Beiz mit ihren groben Schwänken? Wer will es sprechen, will es hören?

Die Theatermacher lügen sich nicht in die Tasche. "Es ist ein großes Problem, die Leute die Elsässisch reden, werden immer älter", weiß René Vogel (70), Präsident vom Theatre Alsacien Colmar. "Das geht irgendwann schief", orakelt er. Auch der jetzige TAS-Präsident Pierre Spegt, 52 Jahre alt und Sohn von Marcel Spegt, weiß um die Schwierigkeiten. Warum etwas retten, was nicht zu retten ist? Aber für Spegt junior ist das Elsässer-Deutsch immer noch eine Volkssprache, die für Ärzte genauso verständlich ist wie für die Arbeiter. "Man kann in ihr alles sagen", findet er. Und im Theater höre man auch noch das gute Elsässisch.
"Im Stadttheater sind die Leute wie befreit", beobachtet René Vogel in Colmar. "Dort reden die Leute in ihrer Muttersprache, auf der Straße nicht mehr." Zwei Welten. "Es ist mühsam", beschreibt er die Sisyphusarbeit, "aber wir machen, was wir können." Und das heißt, neue Wege zu beschreiten und auf Qualität zu setzen. "Für das Heute mögen die Dorfbühnen gut sein, aber nicht für die Zukunft", hat Pierre Spegt erkannt. Dieser Gedanke findet in der Arbeit der sieben großen Dialektbühnen - in Mulhouse, Colmar, Guebwiller, Straßburg, Schiltigheim, Saverne, Haguenau - seinen Niederschlag. Colmar und Guebwiller fördern ihren Nachwuchs in der "Kenderstub". Die Straßburger verlassen die kleine nostalgische Welt des Elsass und spielen ernste Stücke wie "Himmel ohne Sterne", welches die Kriegszeit behandelt, und adaptieren neue Stücke. Hinter dem "Weschbelnescht" (Wespennest) verbirgt sich "Acht Frauen", bekannt durch die Verfilmung von François Ozon. "Très amusant", meinte die Kritik über den Film. Und das Theaterstück? Zumindest wird Neugierde geweckt. Vielleicht bleibt so die "Volikssproch" lebendig?
Philipp Menzen am 14.1.2005 in der BZ

Alemannisch in drei Zonen

En Alsace la pluie et le soleil conjuguent souvent leurs influences pour former au-dessus de la plaine un arc-en-ciel: voûte lumineuse aux couleurs du prisme, qui se retouvent dans leur diversité tant dans le domaine linguistique que sur le plan ethnique. Entre Vosges et Rhin se pratiquent une multitude de parlers germaniques regroupés en deux aires dialectales, celle du francique dans le nord et celle de l'alémanique dans le reste, correspondant à peu près aux quatre cinquièmes de la superficie totale.

Der bekannte Spruch von Conrad Winter aus Haguenau "Schnetz d'r 's Elsass üss 'm a Raejeboeje" verdeutlicht die drei verschiedenen Alemannisch-Dialekte des Elsass:

Conrad Winter: Schnetz d'r 's Elsass üss 'm a Raejeboeje

Dans le domaine alémanique proprement dit, on distingue trois grandes zones:

Des Vosges du nord et du Seltzbach jusqu'au-delà de Sélestat (en orange), on parle le bas-alémanique bas-rhinois : "l'arc-en-ciel" se dit de Rajeböje et "le vin" d'rWiin.

L'espace strasbourgeois forme un ilôt linguistique fortement teinté de francique, on y dit Räjeböje et Win.

Au sud d'Erstein, le dialecte bas-rhinois prend déjà des consonances haut-rhinoises, par exemple,on ne dit pas gröiblöi (gris-bleu) mais groibloi.

http://www.crdp-strasbourg.fr

 

 

Alsace - une des plus riches régions en France

Das Elsass ist die kleinste Region Frankreichs, aber eine der reichsten. Es hat die geringste Arbeitslosenquote im ganzen Land. Die Region erstreckt sich zwischen den Vogesen und dem Ostufer des Rhein mit der deutschen Grenze im Norden und der Schweizer Grenze und dem Jura im Süden. Zwischen Gebirge und Wasser von Nord bis Süd 160 Kilometer Ebenen und Hügel wechseln sich harmonisch ab. Das Elsass hat Wasser, Wälder, fruchtbare Böden, eine wichtige Flora und Fauna und viele Klimate. Es gibt dort das Gebirgsklima mit kalten Wintern und frischen Sommern und das semikontinentale Klima mit kalten Wintern und warmen Sommern.

Das Elsass umfasst die Departements Haut-Rhin und Bas-Rhin. Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum ist Straßburg. Wichtige Zweige des Agrarsektors sind die Milchwirtschaft (besonders die Produktion von Käse) und der Anbau von Sonderkulturen (vor allem Tabak, Hopfen und Obst). Traditionelle Bedeutung hat in der klimatisch begünstigten Region vor allem der Weinbau. Zu den wichtigsten Industriebetrieben gehören Fabriken für den Bau von Maschinen und Fahrzeugen sowie zur Herstellung von Papier, außerdem Erdölraffinerien und Brauereien. Darüber hinaus kommt dem Fremdenverkehr eine besondere Bedeutung zu. In seiner wechselhaften Geschichte war das Elsass nacheinander keltisch, römisch, alemannisch und fränkisch. Im Mittelalter zerfiel es in zahlreiche kleinste Territorien, bis es im 17. Jahrhundert nach und nach von Frankreich vereinnahmt wurde. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg kam es 1871 zu Deutschland, nach dem 1. Weltkrieg wieder zu Frankreich. Während des 2. Weltkrieges war es von deutschen Truppen besetzt.

Fläche: 8 280 km²  (Frankreich: 544.000 km²).
Bevölkerung: 1,6 millions habitants.
Départements: Bas-Rhin (67) au nord, Haut-Rhin (68) au sud.
Hauptstadt: Strasbourg

Bas-Rhin
Fläche:                   4 755 km²
Bevölkerung:           953 100 habitants
Bevölk.Dichte:         200 habitants / km²
Hauptstadt:             Strasbourg

Haut-Rhin
Fläche:                    3 525 km²
Bevölkerung:            671 300 habitants
B.Dichte:                 190 habitants / km² (Landesdurchschnitt 107 E/km²)
Hauptstadt:              Colmar

Bruttosozialprodukt je Einwohner in F: Das Elsass belegt Platz 2 hinter der "Ile de France" um Paris.

  

 

Das südliche Elsaß zwischen Mulhouse und Neuf-Brisach

Elsass - 67=Haut Rhin (bei Freiburg) und 68=Bas Rhin

Das Elsass, das sind heute zwei "Elsasse":

Autokennzeichen 68 (Haut Rhin, Oberer Rhein, nördl. Strassburg)
Das nördliche Elsass

Autokennzeichen 67 (Bas-Rhin, Unterer Rhein, Basel-Freiburg))
Das südliche Elsass
Fläche: 3 525 km²
Bevölkerung: 671 300 habitants
B.Dichte:190 habitants / km² (Landesdurchschnitt: nur 107 E/km²)
Hauptstadt:
Colmar

  

 

Geistiges Elsässertum - René Schickele und Ernst Stadler

René Schickele und Ernst Stadler haben vor dem Horizont des Ersten Weltkriegs alle nationalistische Beschränkung hinter sich gelassen - das macht sie aktuell

Geistige Europäer: Der Begriff könnte aus den Debatten des europäischen Verfassungskonvents stammen, Chiffre für die europäische Integration und eine Identität jenseits nationaler Kategorien. Tatsächlich aber verweist er auf eine andere, frühere Epoche und ist auch von dieser inspiriert: Schon die elsässischen Expressionisten um Otto Flake, Yvan Goll, René Schickele und Ernst Stadler suchten in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine Formel, um die positiven Seiten, das "Bereichernde" und "Befruchtende" einer "Mischkultur" (Stadler) - heute heißt das multikulturelle Gesellschaft - zu betonen. Sie fanden sie im Begriff des "geistigen Elsässertums" und setzten diesen gegen die bornierte und von aggressiven Nationalismen bestimmten Haltung, die sie im bikulturellen Elsass zwischen 1871 und 1918 von zwei Seiten hautnah täglich erfahren konnten.

René Schickele, 1883 in Obernai geboren, deutschsprachiger Schriftsteller mit französischer Muttersprache, war als Herausgeber der "Weißen Blätter" seit 1914 nicht nur eine zentrale Persönlichkeit des deutschen Expressionismus und ist wie Stadler mit fast einem Dutzend Gedichten in der berühmten Lyrik-Anthologie "Menschheitsdämmerung" vertreten; vielmehr war er auch einer der wenigen Intellektuellen, die den Ersten Weltkrieg von vornherein konsequent abgelehnt haben und ins Exil gegangen sind. In dem 1916 erschienenen Drama "Hans im Schnakenloch" legt er seiner Titelgestalt kriegskritische Passagen in den Mund: "Kommt aber dieser Krieg, so erleben sie eine Katastrophe, mit der verglichen Sedan eine unglückliche Manöverübung war. Ich kenne Deutschland und ich kenne Frankreich: dieses ganze Volk von hier bis an die russischen Grenze, Kopf an Kopf, Hand in Hand, ist eine einzige Kriegsmaschine, die nur mit einem Hebel in Gang gesetzt zu werden braucht."

Ernst Stadler, auch Jahrgang 1883 und in Colmar geboren, befand 1911 in einer Rezension, es gehe darum, "jene törichte und schädliche Imagination vom Erbfeind zu verscheuchen" und auf ein "offenes Verständnis hinzuarbeiten. Erst wenn nicht mehr beschränkter und hetzerischer Nationalismus aufreizt, wird das Land zu Ruhe kommen". Gleichwohl rückte er als deutscher Reserveoffizier in den ersten Kriegswochen 1914 ein. Das Gedicht "Der Aufbruch", vor 1913 verfasst, gibt Hinweise auf die Motive: Es ist kein Kriegsgedicht, aber es verdeutlicht das Lebensgefühl, diese rauschhafte Verschmelzung von Ich und Welt im Untergang ("Vorwärts, in Blick und Blut die Schlacht") und steht für jene aufgeladene Stimmung, die den Krieg zu einer positiven Elementarerfahrung umdeutete. Was den Hippies der 60er-Jahre Sex, Drugs and Rock'n' Roll waren, war den jugendbewegten Intellektuellen am Beginn des 20. Jahrhunderts die Vorstellung vom Krieg.

Gleichwohl war Stadler kein Kriegstreiber. Bereits am 7. Oktober fragt er in einem Brief, "wie lange dieser Krieg wohl noch dauern wird", und kommt "zu dem resignierten Schluss, dass wenigstens keine Hoffnung auf baldige Beendigung steht". Thea Sternheim teilt er zwei Tage später mit, dass er "doch zu sehr Nervenmensch" sei, "um die Soldatentugenden zu besitzen, die der populären Konvention als selbstverständlich gelten. Oder sehe ich nur die Dinge anders, weil mir diese Art von Bravour abgeht und ich mir noch eine andere Aufgabe im Leben wünsche, als mich von einer Granate in Stücke reißen zu lassen."
Genau das aber tritt ein, am 30. Oktober 1914, heute vor 90 Jahren, auf dem Schlachtfeld von Ypern in Flandern, wo die deutsche Heeresleitung mehr als 100 000 Reservisten in den Tod jagt. "Es ist eine frühe, noch vereinzelte Blüte eines europäischen Geistes", schrieb Hermann Hesse in einem Nachruf. Stadler, Schickele und die elsässischen Expressionisten stehen für ein Denken jenseits nationalistischer Kategorien. Das macht sie aktuell.
Michael Baas am 30.10.2004 auf www.bzol.de

  

 

Im Elsass war die Mundart lange ein Politikum

Auf der französischen Seite des Rheins, im Elsass, im wunderschönen Elsass, wo man so gut isst, da war die Mundart lange ein Politikum. Das Elsass, die Region zwischen Rhein und Vogesen, war Jahrhunderte lang zwischen Frankreich und Deutschland umkämpft. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es endgültig ein Teil Frankreichs.

"Unsere Muttersprache ist leider im Verschwinden. Weil unsere Kinder es nicht mehr so hören." sagt Henri Scherb, Jahrgang 1940 und Kriegskind. Er durfte seine Muttersprache als Kind in der Schule nicht sprechen, hat später dann als Deutschlehrer für sie gekämpft. "... und wenn die Kinder jetzt in die Schule kommen, das habe ich an meinen Kindern gesehen, dann geben sie nach drei Monaten auf Französisch Antwort. Das heißt, die Schule macht unsere Muttersprache kaputt." Und das Wort von der Muttersprache meint er dabei ganz wörtlich. "Mit meiner Mutter kann ich nur Elsässisch sprechen. Ich hätte den Eindruck, ich hätte Hörner an, wenn ich entweder Hochdeutsch oder Französisch mit ihr sprechen würde. Also spreche ich mit d´r Mama red i numma Elsasserdytsch." Seit den Tagen, als Henri Scherb Lehrer war, ist in vielen Orten des Elsass einiges anders geworden.

In Ingersheim zum Beispiel. Ein Örtchen zwischen Colmar und Kaysersberg. Straßen wie Postkartenmotive, ordentlich gepflastert, überall Blumen vor frisch renovierten alten Häusern. In dem kleinen Städtchen leben 4.500 Menschen. Wer "Elsässer" ist, und wer "Franzos", spielt heute längst nicht mehr die Rolle, die es noch vor 30, 40 oder 50 Jahren gespielt hat. Die Dinge sind normaler geworden. Auch in den Schulen. "Viele Kinder bleiben in der Schule bis halb Sieben. Da wird alles auf Elsässisch gemacht. Also, die lernen Elsässisch, Deutsch und Französisch."
Gérard Kronenberg ist der Bürgermeister von Ingersheim. Das Elsässisch an der Schule kommt super an, und zwar nicht nur bei Familien, die schon seit Generationen im Elsass leben. "Ja, natürlich, sind Kinder, sind Türken bei uns, die lernen Elsässisch und sprechen das ganz, ganz perfekt, ja. Und auch Marokkaner, die sind alle Eingewanderte von Ingersheim, die sprechen auch Elsässisch, natürlich!"
Die Erfolge hier und da können aber nicht über die Probleme hinwegtäuschen: Die mittlere Generation spricht ihr Elsasserdytsch nur noch bei Familientreffen, und viele Kinder wachsen ausschließlich mit Französisch auf. Vor allem die Älteren wehren sich gegen den Niedergang. Sie finden sich in Theatergruppen zusammen, in Musikgruppen und beim Kabarett auf Alemannisch - ganz ähnlich wie in Deutschland oder in der Schweiz.
Gernot Jäger auf http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1383904,00.html


  

 

Geschichte des Elsaß - Histoire de l'Alsace

An der Grenze zwischen romanischer und germanischer Welt gelegen, schöpfte das Elsaß im Lauf der Geschichte seinen Reichtum aus beiden Kulturkreisen. Die Spuren davon sind bis auf den heutigen Tag in Landschaft und Gemütsart der Menschen deutlich erkennbar.
Die Römer führten den Weinbau ein, der bis auf den heutigen Tag floriert - nicht nur mit dem Edelzwicker. Die Straßburger Eide besiegelten die Teilung des Reiches, das Karl der Große beherrscht hatte, und das Elsaß fiel Ludwig den Deutschen zu. Das Elsaß als  reiches Durchzugsgebiet, das zu allen Zeiten Neid und Begierde erweckte, versah sich überall mit befestigten Bergen, deren Ruinen noch heute die Gipfel der Vogesen schmücken.
Unter der Herrschaft Ludwigs XIV wurde das Elsaß 1681 dem Königreich Frankreich eingegliedert. Es folgten die politischen Erschütterungen, der Übergang von der Monarchie zur Republik. Nach viermaligem Wechsel der Nationalität, zwischen 1870 und 1945, wird die elsässische Metropole Straßburg bzw. Strasbourg als Symbol der Versöhnung im Jahr1949 zum Sitz der europäischen Institutionen bestellt.

  • 58 vor Christi Geburt: Julius Cäsar reibt die Germanen in der Ebene von Ochsenfeld (bei Cernay) auf, und die Römer, die sich daraufhin im Elsaß niederlassen, begründen seinen Eintritt in die Geschichtsschreibung und entwickeln von ihren Heerlagern ausgehend die Region.
  • 74 nach Christus: Erste urkundliche Erwähnung der Stadt Straßburg unter dem römischen Namen Argentoratum.
  • Im 4. Jahrhundert wird das Christentum im Elsaß verbreitet.
  • Im 5. Jahrhundert, fallen die Alemannen und die Alaner im Elsaß ein, nachdem die Römer es verlassen haben. Das Geschlecht der Merovinger organisiert mit Unterstützung der Kirche die Region neu.
  • Um 625-630 wird der Name Elsaß erstmals urkundlich erwähnt, anläßlich der Gründung eines Fürstentums, das jedoch um 740-750 untergeht. Seine Aufspaltung in zwei Teile entspricht den beiden heutigen Départements.
  • Im Jahre 842 wurden die "Serments de Strasbourg" (" Straßburger Eide ") auf althochdeutsch und auf romanisch (einem Vorläufer des modernen Französisch) verfaßt, auf deren Grundlage die Teilung Europas unter Karl dem Großen erfolgte.
  • Im 10. Jahrhundert gründen die Ottonischen Kaiser das Germanische Reich, in dem das Elsaß eine bedeutende Stellung einnimmt.
  • Von 1048 bis 1054 modernisiert ein aus dem Elsaß stammender Papst die Kirche: Leo IX.
  • Im 12. Jahrhundert verlegen die Hohenstaufer ihren Kaiserlichen Herrschaftssitz ins Elsaß, und gründen dort verschiedene Städte. Unter diesen Städten nimmt Haguenau eine Stellung als Hauptstadt ein.
  • Im 13. Jahrhundert erhalten die Städte ihren Freiheitsstatus, und 10 Städte schließen sich daraufhin zusammen, um im Jahre 1354 die Dekapolis zu gründen. Die gotische Baukunst, deren bedeutendstes Schmuckstück der Straßburger Dom ist, bildet den Wiederschein für den Reichtum der Region. Landwirtschaft und Handel werden von der Nähe der Rheinachse begünstigt, aber auch durch die Verbindung mit Italien (Sankt Gothard).
  • Im 15. Jahrhundert ist das Elsaß ein Treffpunkt der Intellektuellen, begünstigt durch das Druckhandwerk, das in dieser Region geboren wurde. Das Elsaß ist aber auch der Schmelztiegel des Humanismus und der Reformation. Luthers Thesen erringen einen großen Erfolg, und rufen im Jahre 1525 den Bauernaufstand hervor, der grausam niedergedrückt wurde. Ein Höhepunkt der Malerei wird mit der Schaffung des Issenheimer Altars durch Grünewald erreicht, gleichzeitig vollzog sich der Übergang zur Renaissance. Die Renaissance-Architektur verbreitet sich anhand von öffentlichen Gebäuden und Bürgerhäusern durch alle Städte.
  • 1618 - 1648: Brutal wird der Wohlstand durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen. Mehrfach fallen die Schweden im Elsaß ein, unter der Führung ihres Königs Gustav-Adolphe, Pest und Hungersnöte zehren an der Bevölkerung. Das Abkommen von Munster im Jahre 1648 führt zur progressiven Eingliederung der Provinz in das französische Königreich, mit Ausnahme von Straßburg, das den Status einer unabhängigen Republik genießt, und Mulhouse, das seit 1515 an die Helvetische Eidgenossenschaft angeschlossen ist.
  • Im Jahre 1681 wird Straßburg von Ludwig dem 14. erobert, fortan bildet der Rhein die Landesgrenze.
  • 18. Jahrhundert: Der Wiederaufbau und die religiöse Wiedereroberung durch die Katholische Kirche geben Anlaß zu einer neuen Schaffensperiode. Das Barockzeitalter und der Klassizismus erblühen, und französische, gepaart mit deutschen Einflüssen, kommen in religiösen und profanen Bauwerken zur Geltung. Gleichzeitig ist es aber auch die Blütezeit des Orgelbaus, und aus dieser Zeit stammt ein unschätzbarer Reichtum an historischen Instrumenten. Mit der Revolution im Jahre 1789 wird das Elsaß endgültig in die Nation integriert. Während der epischen Napoleonischen Kriege versorgt das Elsaß wie kaum eine andere Region die napoleonische Armee mit Soldaten und Kriegsgütern.
  • 1792: Geburt der Marseillaise in Straßburg.
  • 1798: am 20. Januar beschließt Mulhouse seinen freiwilligen Anschluß an die Republik Frankreich.
  • Nach 1815 und nach der Besatzung erleidet die Region eine schwierige Wirtschaftskrise. Die geschäftstüchtige Bürgerschicht modernisiert die Wirtschaft und paßt sie den modernen Gegebenheiten an; der darauffolgende wirtschaftliche Aufschwung rettet das Elsaß um 1850 aus der Rezession.
  • Im Jahre 1871 werden das Elsaß und das nördliche Lothringen wieder Gebiete des Kaiserreiches. Die Modernisierung von Wirtschaft und Städtebau hält an.
    Im Jahre 1918 wird das Elsaß an Frankreich zurückgegeben. Doch die Region genießt weiterhin die Anwendung eines steuerlichen Sondersystems, und insbesondere bleibt ihr die deutsche Sozialgesetzgebung erhalten. Die ursprünglich blühende Industrie wird durch die Wirtschaftskrise (1930) in Mitleidenschaft gezogen, und durch ihre empfindliche grenznahe Lage erleidet die Region die ersten Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges.
  • Zwischen 1940 und 1944/45, lebt die Region unter dem nationalsozialistischen Joch. Im Jahre 1949 tritt der Europarat der ersten Europäischen Organisation bei, dem Zentralausschuß für Rheinschiffahrt in Straßburg. Das Europaparlament hält hier seine Sitzungen ab, und auch der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in Straßburg seinen Sitz.
  • 1979: Straßburg empfängt die ersten, im allgemeinen Wahlverfahren gewählten Europäischen Abgeordneten

http://www.mpg.es.bw.schule.de/ags/europa/alsace/main.htm

  
 

Naturfotos aus dem Elsass von Bernard Bischoff

Bernard Bischoff's Homepage (Reichshoffen/Elsass): Naturfotos aus dem Elsass - sagenhaft schöne Einzel- und Panorama-Aufnahmen sowie Serien.
Dazu viele viele Links zu Naturfotoseiten aus Frankreich. Diese Website ist ein Juwel.
http://bbischoff.free.fr/

  

 

Links

Straßburg - Strassbourg
http://www.strasbourg.fr/Strasbourgfr/FR/

Bilinguisme en Alsace - Zweisprachigkeit im Elsass
http://test01769.mutu.sivit.org/liens.htm

Roland Engel - Liedermacher aus Hoerdt/Elsass >Liedermacher

Region: Pfalz (PAlatina), MIttlerer Oberrhein und Nord-Alsace
www.regio-pamina.eu
www.pamina.de (Touristik)

Bärbel Nückles >Journalist

Viele Luftbilder aus dem Elsass von Jüegen Ehret:
http://www.j-ehret.com/alsace.htm

  

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 19.08.13