Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Geplanter Golfplatz am Hornhof in St.Peter?
  

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Blick vom Horn nach Osten über St. Peter in Richtung St.Märgen/Schweighöfe am 29.7.2004

Informationen zum geplanten Golfplatz am Hornhof in St. Peter ab 1.7.2004
 

 

Sieg der Landwirte gegen die Golfplatzplaner

In dem sehr einseitig eingefärbten Artikel wird es so dargestellt, als ob unter anderem Liebe zur Landwirtschaft ein Motiv für den Golfplatz in St. Peter gewesen sei. Dies ist deshalb so scheinheilig, weil in Wirklichkeit der Plan eines Golfplatzes am Hornhof ein Kampf gegen die Landwirtschaft dort war. Nie stand die Offenhaltung dieser Fläche in Frage, wie in dem Artikel von W. Großholz Glauben gemacht wird. Im Gegenteil kämpften hier die Landwirte darum, das bisher gepachtete Land weiter bewirtschaften zu können. Es war ihnen Wert genug, dafür zu investieren und das Land zu kaufen, weil sie darauf angewiesen sind, auf diesem ebenen Land wirtschaftlich Winterfutter zu bereiten. Durch die Tierhaltung, die dadurch möglich wird, können dann auch weitere steile Flächen durch Beweidung offen gehalten werden.

Ein Golfplatz schert sich nicht um die Halden! Wir müssen heutzutage froh sein um jeden Landwirt, der noch Interesse daran hat, mit der dem Schwarzwald so eigenen Viehhaltung unsere Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten. Davon profitieren Einheimische ebenso wie Gäste. Deshalb ist es so unverständlich, dass gerade auch der Bürgermeister von St. Peter sich nicht hinter die eigenen Bauern gestellt hat, sondern immer noch einem fremden Investor nachtrauert.

Zumindest hier am Hornhof war es ein Sieg der Landwirte gegen die Golfplatzplaner, weil Gott sei Dank unsere geltenden Gesetze der Wertdiskrepanz von Landwirtschaft und Golfarena Rechnung tragen.

Alfred Dold, Stegen, BZ vom 30.7.2005

  

 

Golfplatz-Kritiker haben die sachlichsten Quellen zitiert

In dem Beitrag „Golfplatz hätte Baustein für die Zukunft sein können“ beklagt ihr Mitarbeiter W. Grosholz, dass in St. Peter der geplante Golfplatz beim Hornhof nicht zustande kam. Den Golfplatz-Kritikern hält er vor, dass es eine sachliche Diskussion darüber nicht gegeben habe. Hier irrt der Schreiber!
Die Golf-Kritiker haben die sachlichsten und objektivsten Quellen zitiert, die es gibt: wissenschaftliche Studien der Universität Basel sowie Urteile hoher Verwaltungsgerichte. Dort steht: „Golfplätze beeinträchtigen öffentliche Belange.“ Der schwaflige Artikel gibt einer Zerknirschung Ausdruck, die noch immer nicht wahrhaben will, welch eine Ablehnung das Projekt von der Bevölkerung erfuhr.

Mit verdrücktem Groll werden die Golfplatz-Kritiker als rückständige Toren hingestellt, welche eine goldene Zukunft des Dorfes vereitelt hätten. Das ist zurückzuweisen! Beharrlich dient ihr Autor nun dem Versuch, hier doch noch einen Golfplatz herbeizureden. Das hat den schalen Beigeschmack von Verlautbarung und Gefälligkeit.

Leopold Rombach, St. Peter , Leserbrief in der BZ vom 30.7.2005

  

 

Gedanken zum Ende der Golfplatzdiskussion in St. Peter

Auch wenn es von verschiedenen Seiten gerne anders dargestellt wird, so sind und waren dafür letztendlich doch die Landwirte selbst „das Zünglein an der Waage“.

Während Golfplatzbefürworter und Golfplatzgegner nach entsprechenden Argumenten suchten und der Unfriede im Dorf wuchs, handelten die betroffenen Landwirte überaus schnell und effektiv! Sie bestanden auf ihrem Vorkaufsrecht und bewiesen damit ganz klar, dass es sehr wohl auch heute noch Bauern gibt, die in ihrer Art der Landwirtschaft mehr Zukunft sehen als in einem mehr als fragwürdigen Golf­platzprojekt und seinem privaten Investor. Ihnen ist es zu verdanken, dass das einmalige, schöne Gebiet um Horn- und Lindlehöhe für Einheimische wie für Gäste offen - und landschaftlich unberührt bleibt. Denn im Gegensatz zu mutigen Landwirten, die durch ihre Arbeit dem Landschaftsbild unseres Schwarzwaldes den größten Dienst erweisen, gibt es für Golfplätze hier keinen ernstzunehmenden und echten Bedarf. Auch das Landwirtschaftsamt als mitentscheidende Instanz und „indirekte, höhere Gewalt“ sieht die Dinge wohl ähnlich und dürfte nicht unwesentlich zur derzeitigen Lage beigetragen haben.

Ich wage daran zu Zweifeln, dass ein verstärktes Durchstehvermögen von Seiten des Bürgermeister Rohrer daran etwas hätte ändern können. Seine Aussage im letzten Dreisamtäler, dass er den Rückzug des Investors aus touristischer Sicht bedauert, kann ich in keiner Weise nachvollziehen.

Seien wir doch dankbar für diese salomonische Entwicklung und damit vor allem für den Erhalt und die Pflege einer Natur- und Kulturlandschaft wie sie schöner und beeindruckener weder gemacht werden noch sein kann.

Roswitha Dold, Hilzihäusle Eschbach, 28.7.2005 im Dreisamtäler

  

 

Golfplatz hätte Baustein für die Zukunft sein können 

Trotz der Absage des Investors gibt es in St. Peter noch Hoffnung / Für Landwirte wird ein Zusatzeinkommen immer wichtiger

Am 17. Mai 2004 wurde in einer Gemeinderatssitzung in St. Peter zum ersten Mal öffentlich über das Thema Golfplatz diskutiert. Dies war noch der alte Gemeinderat, denn am 13. Juni fanden Kommunalwahlen statt, aus denen ein stark veränderter Gemeinderat hervorging. Am 4. Juli 2005 teilte Bürgermeister Rohrer, wie berichtet, mit, dass sich die Pläne für einen Golfplatz in St. Peter zerschlagen haben.

Wohl für alle Teilnehmer noch in guter Erinnerung ist die Sitzung vom 17. Mai 2004. Selten zuvor hatte man so viele Bürgerinnen und Bürger in einer Gemeinderatssitzung erlebt. Diese waren einzig und allein wegen des Tagesordnungspunkts „Golfplatz“ gekommen und hatten sich offensichtlich schon eine Meinung gebildet. Es war ein Kontra gegen das Vorhaben. Immer wenn sich ein Gemeinderatsmitglied gegen den Golfplatz ausgesprochen hatte, gab es in den Zuhörerreihen lautstarken Beifall. Befürworter eines Golfplatzes wurden regelrecht eingeschüchtert und hielten sich zurück. Eine sachliche Diskussion hatte es an diesem Abend und auch später nicht gegeben. Der Golfplatz bekam keine Chance.

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich zumindest vordergründig nicht mehr viel getan. Das Thema Golfplatz wurde allenfalls belächelt. Im Hintergrund wurden aber schon noch Fäden gezogen. Es gab und gibt Bürger in St. Peter, die in einem Golfplatz Vorteile für die öffentliche Infrastruktur sehen. Einen Wandel gibt es in Reihen der Landwirtschaft. Landwirte erkennen immer mehr die Notwendigkeit des Nebenerwerbs, wenn Bauernhöfe in Zukunft überhaupt noch existenzfähig bleiben wollen.

So ist unter anderem zu erklären, weshalb St. Petermer Landwirte das Gespräch mit dem Golfplatz-Investor Heinz Wolters gesucht haben, und dies noch in jüngster Zeit. Da konnte sich ein Gemeinderat bestätigt sehen, der in der Sitzung am 17. Mai 2004 gesagt hatte: „Landwirtschaft ist nicht mehr wirtschaftlich, deshalb ist der Golfplatz eine Alternative.“ Er halte zudem die Landschaft offen, was man ja ständig fordere. Oder einer seiner Ratskollegen: „Der Schwarzwald verändert sich, ob wir es wollen oder nicht.“ Beide bekamen von den Zuhörern keinen Beifall.

Eher bedrückt war das abschließende Resümee, das Bürgermeister Rohrer zog. Er hätte sich mehr Fairness und weniger Einseitigkeit gewünscht. Wirtschaftliche Aspekte seien überhaupt nicht angesprochen worden. Er selbst werde das Vorhaben nicht aufgeben. Das hat jetzt ein anderer getan, nämlich der Investor Heinz Wolters. Dieser unterhält in Bad Bellingen einen Golfplatz und will im Herbst einen Golfplatz im Elsass eröffnen. In Bad Bellingen hat sich Wolters inzwischen auch als Hotelier engagiert. Das mag denjenigen Recht geben, die meinten, einen Golfplatz ohne Hotel hätte Wolters auch in St. Peter nicht gebaut. In den Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr war auch argumentiert worden, Hotelerie und Gastronomie würden zu starke Konkurrenz bekommen.

Nach der Gemeinderatssitzung am 4. Juli 2005, in der das Aus für die Golfplatzpläne verkündet wurde, blieb es im Dorf nicht ganz still. Die Gegner des Golfplatzes freuen sich, sie sind an ihrem Ziel. Anders diejenigen, die das Vorhaben wenigstens näher hätten prüfen wollen. Bei ihnen ist teilweise sogar noch Hoffnung auf eine Wende vorhanden, wobei sie darauf hinweisen, dass der Golfplatz einer der Bausteine für die „Zukunftswerkstatt“ hätte sein könne, um deren Zustandekommen man sich redlich bemüht. Dieses Projekt will, um es ganz kurz zu fassen, mehr aus St. Peter machen und ist eindeutig auf die Zukunft ausgerichtet.
Wolfgang Grosholz am 20.7.2005 in der BZ

  
 

Golfplatzpläne von Investor Wolters für St. Peter gestorben

Der Investor gibt seine Pläne auf und baut lieber eine Anlage im Elsass / Bürgermeister Rohrer ist enttäuscht

„Nach langer und reiflicher Überlegung bin ich zu der Entscheidung gekommen, weder einen Golfplatz, noch ein Hotel in und um St. Peter zu planen und zu bauen“, zitierte Bürgermeister Gottfried Rohrer im Gemeinderat aus einem persönlichen Brief des Investors. Das ist das Aus für einen Golfplatz in St. Peter, jedenfalls in überschaubarer Zukunft.

„Ich bedauere diese Entscheidung zutiefst“, erklärte Rohrer. Er befürchte sehr, dass hier eine große Chance an der Tourismusgemeinde St. Peter vorbeigegangen sei, auch wenn einige Fragen zur Klärung noch offen geblieben seien. Die Möglichkeit einer Finanzierung ohne Beteiligung der Gemeinde werde es so schnell nicht mehr geben, sagte Rohrer. Er bereue nicht, dass er seinen Grundsätzen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung treu geblieben sei. Er bedauere aber, dass er zu schnell und zu offensiv seiner Begeisterung für einen Golfplatz Ausdruck gegeben habe, sagte Rohrer weiter. Um so mehr bedauere er, dass sich die Bedenken, Widerstände und Ängste der Gegner so voreilig formiert hätten. Den Entwicklungschancen der zukünftigen Landwirtschaft habe nicht Rechnung getragen werden können.

Er bedauere ganz besonders, dass private Bürger, vor allem auch Geschäftsleute, mit ihrer positiven Haltung für einen Golfplatz in der Defensive geblieben seien, so der Bürgermeister weiter. Erst jetzt kämen die Golfplatz-Befürworter mit ihrer Meinung heraus und hätten von ihm mehr Durchsetzungsvermögen erwartet, erklärte Roher. Doch nun komme diese Unterstützung zu spät. Der Investor wolle im Herbst mit dem Beginn einer Golfanlage im Elsass beginnen und sich ganz auf dieses Vorhaben konzentrieren, was er übrigens als Hauptgrund für die Aufgabe seiner Pläne in St. Peter anführe.

Das Golfplatzprojekt sei keineswegs halbherzig verfolgt worden. Der Investor habe mit Landwirten und Grundstücksbesitzern Gespräche geführt. Einige Landwirte seien diesem Vorhaben aufgeschlossen gegenüber gestanden und hätten Zustimmung signalisiert, berichtete Rohrer.

Der Gemeinderat nahm die Mitteilung des Bürgermeisters schweigend zur Kenntnis, eine Aussprache darüber gab es nicht.
Wolfgang Grosholz am 6.7.2005 in der BZ

  

 

Golfplatz-Kaufvertrag - drei Landwirte aus St. Peter machen Vorkaufsrecht geltend

In der letzten Gemeinderatssitzung hat BM Rohrer auf die Frage nach dem Stand beim Golfplatz mitgeteilt, dass der Gemeinde keine Neuigkeiten bekannt seien. Aufgrund der Mitteilung eines Reporters eines Radiosenders am darauf folgenden Tag habe er sich mit der Grundstückseigentümerin und dem Investor in Verbindung gesetzt.

Der zwischen Investor und Eigentümerin geschlossene Kaufvertrag wurde vom Amt für Landwirtschaft nicht genehmigt, da drei Landwirte aus St. Peter von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen möchten. Aus gesetzlichen Gründen wird die Landsiedlung Baden-Württemberg zur Ausübung des Vorkaufsrechtes geltend gemacht. Zur Zeit laufen die Verhandlungen zwischen Landsiedlung, Investor und Eigentümerin wegen der Ausübung des Vorkaufsrechtes. Investor und Eigentümerin hätten zum Abschluss dieses Verfahrens positive Signale angedeutet.

Quelle: Amtlichen Mitteilungsblatt der Gemeinde St.Peter vom 9.12.2004
Aktuelles aus dem Gemeinderat vom 6.12.2004

  

 

Nichts neues zum Golfplatz

ST. PETER (wg). Auf eine Anfrage von Theresia Respondek (CDU) antwortete Bürgermeister Rohrer im Gemeinderat, dass es nichts Neues zu einem Golfplatz mitzuteilen gebe.
BZ vom 20.11.2004

  

 

Golfplatz-Pläne St. Peter sind ins Stocken geraten 

Nicht mehr sehr aussichtsreich sind die Pläne des Bad Bellinger Golfplatzbetreibers Heinz Wolters, mit dem Bau eines dritten Golfplatzes in Sankt Peter das "Drei Thermen Golfresort" weiter auszubauen. Drei Landwirte machen von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch, bestätigte Manager Dieter Kiel auf Anfrage.

Ganz gestorben sind die Pläne damit gleichwohl nicht, erklärte Kiel gestern am Redaktionstelefon. Es gebe immer noch Landwirte, die bereit sind, für die Anlage eines Golfplatzes Gelände herzugeben, auch wenn es insgesamt schwierig sei, für diesen Zweck in Sankt Peter Grund und Boden zu bekommen.

Die Gemeinde sei in zwei Lager gespalten, berichtete Dieter Kiel. Da gebe es einerseits die Gruppe der Golfplatzbefürworter um Bürgermeister Rohrer und andererseits eine starke Fraktion von Golfplatzgegnern im Gemeinderat. Ganz aufgegeben habe Heinz Wolters die Golfplatzpläne im Hochschwarzwald allerdings noch nicht, sagte der Manager. Seine Haltung sei: "Wenn wir Land bekommen, werden wir sie realisieren."

"Sehr gut", so Dieter Kiel, sehe es dagegen im elsässischen Hombourg aus. Dort stehe man vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Verpächter des benötigten Geländes. Dann schließe sich ein Genehmigungsverfahren an, das etwa neun Monate in Anspruch nimmt. Wolters hoffe, 2005 mit dem Bau des Golfplatzes beginnen zu können.
BZ vom 18.11.2004

  

 

Golfplatzbau im neuen Gemeinderat

... Streitthemen werde es natürlich geben, was demokratisch ganz normal sei. Rohrer sprach das Thema Golfplatz an und stellte fest, obwohl sich die Gemeinde an einem möglichen Golfplatzbau finanziell nicht beteiligen könne, verlange eine ablehnende oder zustimmende Stellungnahme von allen demokratischen Kräften im Dorf ein hohes Maß an Solidarität. Er wiederholte seine Aussage, dass er in dieser Sache vorläufig nicht aktiv werde. Dafür müssten zuerst neue Fakten auf den Tisch.
mehr vom 16.9.2004

  
 

Zu den Infoblättern 2 und 3 der IG

Die Infoblätter 2 und 3 beschäftigen sich mit den gesetzlichen Grundlagen, der Sozialverträglichkeit, dem Ökonomievorteil und der Machbarkeit. Ich halte die vorgenommenen Recherchen für sehr sorgfältig durchgeführt und die Kernfragen für sehr wichtig.

Zum Thema "Sozialverträglichkeit" ist m.E. zumindest ein großes Fragezeichen anzubringen.
Der Golfsport ist nach wie vor ein Sport für eine finanziell privilegierte Bevölkerungsschicht. Die Bevölkerung mit einem durchschnittlichen bis geringen Einkommen ist zweifelsohne die große Mehrheit. Gerade in den heutigen Zeiten, wo größere Reformen bereits begonnen wurden und weitere sicher noch anstehen, wird den Menschen mit geringem bis mittlerem Einkommen eine nicht unwesentliche zusätzliche finanzielle Belastung abverlangt. Da sind für viele die Einschnitte bereits deutlich spürbar. Gerade an dem Thema "Golfplatz" zeigt sich, daß die Schere zwischen den unteren Einkommensgruppen und den finanziell privilegierten Schichten größer wird, was nicht gerade mit einer Sozialverträglichkeit einer solchen Anlage einhergeht.

Der "Ökonomievorteil" für die Gemeinde und die einheimischen Betriebe ist sicher nur mittelbar. Die Arbeiten für die Erstellung des Golfplatzes werden mit Sicherheit an spezielle Betriebe vergeben werden, welche hierfür Erfahrungen vorweisen können. Weiterhin werden es sicher größere Betriebe sein, mit deren Preisgestaltung die kleinen einheimischen Betriebe nicht mithalten können. Der Ökonomievorteil der Gemeinde könnte höchstens in den zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen liegen. In den ersten Jahren, in denen die Belastungen des Investors dessen Umsatz doch sicherlich erheblich reduzieren wird, dürfte das auch eine negative Auswirkung auf die erwarteten Gewerbesteuereinnahmen haben.

Im übrigen gibt es auf den Gemarkungen von Kirchzarten und Titisee-Neustadt jeweils einen Golfplatz. Wie bereits oben dargelegt, sind die Nutzer zweifelsohne eine gegenüber der Gesamtbevölkerung doch eher kleine Anzahl an finanziell privilegierten Menschen, so daß sich die Frage stellt, ob für einen Golfplatz in St. Peter überhaupt ein Bedarf besteht.

Andreas Goldfinger, 9.2004
Glottertalstr. 13, St. Peter, golder@t-online.de

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Anmerkungen zur Golfplatzdiskussion von Bürgermeister Rohrer

In der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 17.05.2004 informierte ich über die Absichtserklärung eines Investors, in St. Peter einen Golfplatz zu bauen. Diese schriftliche Anfrage, die auch der Presse vorlag, las ich in vollem Wortlaut vor. Bei der Beratung im Gemeinderat gab es dagegen erhebliche Bedenken. Auch in der anschließenden Diskussion der Bürgerfrageviertelstunde, an der zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben, hat mehrheitlich eine ablehnende Tendenz vorgeherrscht. Inzwischen ist dieses Thema in vieler Munde, die Presse hat umfangreich berichtet, viele Leserbriefe wurden veröffentlicht, und nun wundert man sich, dass die Verwaltung und ich uns nicht mehr dazu äußern. In dieser Sitzung, und zwischenzeitlich noch mehrmals, habe ich klar gesagt, dass über das für und wider eines Golfplatzes der neu gewählte Gemeinderat umfangreich beraten muss, aber erst wenn ein konkreter Antrag vorliegt.

An dieser Aussage halte ich auch heute noch fest, allerdings gibt es darüber viel Unverständnis und Kritik, der ich mich hiermit, vor Ablauf dieser Frist, gerne stelle. Vielleicht kann ich im Vorfeld etwas zur Versachlichung beitragen, wenn z.B. zum jetzigen Zeitpunkt über Internet und in vielen Gesprächen ein Bürgerentscheid oder Informationen über die Gemeindehomepage gefordert wird.

Zur Erläuterung führe ich folgendes an:
Nach meinem Kenntnisstand sind bis jetzt weitere Verhandlungen mit den angrenzenden Grundstückseigentümern des Hornhofes im Gange, da das Gelände des Hornhofes nicht ausreicht. An einem dieser Gespräche habe ich teilgenommen. Es ist doch jetzt ganz selbstverständlich, bevor diese Verhandlungen abgeschlossen sind, kann der Golfplatzbauer keinen konkreten Antrag bei der Gemeinde einreichen, da dieser von uns und den Behörden nicht bearbeitet wird.

Erst wenn ein detaillierter Antrag vorliegt, dem umfangreiche Informationen zugrunde liegen wie Aussagen über Zufahrt, Flächenausdehnung, Bewässerung, Sozialverträglichkeit, Ökologische und Ökonomische Auswirkungen, Landschaftliche Einbindung und Machbarkeit usw., wird der Antrag zunächst dem Gemeinderat zur Kenntnis gegeben und dann in den Gremien beraten, der Öffentlichkeit vorgestellt und diskutiert und erst dann beschlossen.

Weil mir bewusst war, dass ein solches Vorhaben die gesamte Gemeinde bewegt, viele Veränderungen bringen würde, und somit auch die ganze Dorfgemeinschaft davon betroffen ist, habe ich zum frühest möglichen Zeitpunkt die Öffentlichkeit informiert. Es gibt heute noch Stimmen die meinen, man hätte es zunächst nichtöffentlich behandeln sollen.
Weitergehende Informationen kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben, weil sie verfrüht und nicht zuverlässig wären. Allerdings informieren wir uns gründlich und umfangreich mit Schrifttum über diese Materie, damit wir, wenn die Angelegenheit spruchreif wird, argumentieren können. Aus diesem Grund darf ich jetzt schon sagen, es liegt uns einiges Widersprüchliches vor.

Zwei Feststellungen darf ich jetzt schon anführen.
Für die Wasserversorgung, sowohl Trinkwasser als auch Bewässerung, ist die Gemeinde nicht zuständig. Nach unseren Informationen ist der Wasserverbrauch bei weitem nicht so hoch wie teilweise aufgeführt.

Voraussichtlich braucht auch der Hornweg nicht verbreitert werden, lediglich sollten in bestimmten Bereichen zusätzliche Ausweichstellen geschaffen werden. Auch diese Kosten muss der Investor tragen. Die in der Gemeinderatssitzung vom 02.08.2004 beschlossene Änderung der Prioritätenliste bei der Sanierung der Gemeindeverbindungsstraßen und Zurückstellung des Hornweges ist keine Annahme dafür, dass der Golfplatz schon genehmigt sei. In der Vorstandssitzung der Teilnehmergemeinschaft und in der o.g. Gemeinderatssitzung habe ich klar gesagt, dies darf und kann keine „Vorwegzusage“ für die Genehmigung eines Golfplatzes sein. Dies war übrigens nicht mein Antrag sondern der Antrag vom Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft des Flurbereinigungsverfahrens, der gleichzeitig auch Mitglied der Interessengemeinschaft gegen einen Golfplatzbau ist.

Zum Schluss darf ich den Wunsch aussprechen , dass wir uns wirklich sachlich informieren, denn eine ablehnende oder zustimmende Stellungnahme für einen Golfplatz wird von allen demokratischen Kräften unserer Dorfgemeinschaft ein großen Maß an Solidarität abverlangen.

Nur das aufstellen von Behauptungen bringt uns nicht weiter. Diese müssen hinterfragt, belegt und begründet sein. Nehmen wir uns gegenseitig ernst, für die Bedenken und Ängste habe ich schon Verständnis. Lassen wir aber auch die Meinungen der Befürworter gelten, auch ihre Interessen sind sicher berechtigt.

Und nochmals, ein Bürgerentscheid ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zulässig, noch ist es eine Angelegenheit zwischen Golfplatzbauer und Grundstückseigentümer. Deshalb ist es auch nicht befremdend und es herrscht auch kein Informationsdefizit wie viele im Internet kundtun, in Leserbriefen zu entnehmen war und in vielen Diskussionen zu hören ist. Wer der Meinung ist, jetzt schon endgültig reagieren zu müssen, der handelt voreilig. Fair reagieren kann man aber erst, wenn alle Fakten “auf dem Tisch“ liegen .

Nun wünsche ich uns allen weiterhin einen sachlichen und fairen Meinungsbildungsprozess, der dann in eine gute Entscheidung mündet und auf eine gute Zukunft unserer schönen Schwarzwaldgemeinde ausgerichtet ist.

G. Rohrer, Bürgermeister
Amtliches Mitteilungsblatt Nr. 34 St.Peter, vom 19.08.2004

  


 

Politik vernachlässigt Sozialverträglichkeit

"Golfplätze nützen weitgehend dem Investor, während die lokale Bevölkerung die Belastungen zu tragen hat", ist das Ergebnis einer Studie, die die Geografin Dr. Marion Potschin anlässlich einer Untersuchung im Markgräfler Land erstellt hat. (Quelle: Markgräfler Nachrichten vom 30.12.2003). Die Baseler Geografin gilt als Koryphäe im Fachbereich der nachhaltigen Landschaftsnutzung.
http://www.marlene-backes.de/potschin.htm

  
 

Ökologie ist wichtig - Kein Golfplatz im Zizinger Tal

MÜLLHEIM (umi). Michael Nutsch aus Vögisheim ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der 54-jährige Revierförster hat zum zweiten Mal auf der Liste der Freien Wählergemeinschaft kandidiert und ist jetzt neuer Stadtrat in Müllheim. Er freut sich auf diese Herausforderung und sieht sich im Ratsgremium vor allem als Ansprechpartner für Bürger aus Vögisheim. Die dörfliche Eigenständigkeit müsse unbedingt gewahrt und die Landwirtschaft gestärkt werden, deshalb dürfe es keinen Golfplatz im Zizinger Tal geben, fordert der neue Stadtrat.
Michael Nutsch ist stellvertretender Vorsitzender im örtlichen Bürgerverein und seit drei Jahren Vorsitzender des Imkervereins Müllheim mit 100 Mitgliedern aus sieben Gemeinden zwischen Bad Bellingen und Buggingen. Als Mitglied im Aktionsbündnis "Gentechnikfreie Zone" und der Agendagruppe Wirtschaft und Umwelt will er sich vehement dafür einsetzen, dass Ökologie als wichtiger Teil der Infrastruktur betrachtet wird. Dies zum Wohle der Region, aber auch im Hinblick auf den hohen Stellenwert des Fremdenverkehrs.
BZ vom 10.8.2004

Anmerkung: Das von Herrn Wolters avisierte Golfplatzgelände im Zizinger Tal liegt zwischen Müllheim-Vögisheim und Müllheim-Feldberg. Michael Nutsch war lange Zeit Revierförster in St.Peter/St.Märgen.

  

 

Reizthema Golf - Interview mit Bürgermeister Rohrer im Dreisamtäler

Für den Dreisamtäler sprach Dagmar Engesser mit dem Bürgermeister St. Peters, Gottfried Rohrer

Dreisamtäler: Derzeit macht das Thema Golfplatz Furore in St. Peter
Rohrer: Es ist so, dass ein Investor auf die Gemeinde zu kam und anfragte, wie sich die Gemeinde bzw. der Gemeinderat zu der Ansiedlung und der Investition eines Golfplatzes stelle. Dies war kein Antrag, nur eine Anfrage! Diese Anfrage brachte ich im Gemeinderat ein, denn es ist mir ein Anliegen, rechtzeitig und objektiv zu informieren. Zu dieser Sitzung kamen 70 bis 80 Besucher, weil Gerüchte über einen Golfplatz schon längere Zeit kursieren. Von daher war es wichtig, öffentlich darüber zu diskutieren.

Dreisamtäler: Bei dieser Sitzung ging es wohl schon sehr zur Sache?
Rohrer: Ja, weil befürchtet wurde, dass schon Fakten geschaffen wurden. Dem ist aber nicht so! Der Investor hat mit einer Grundstückseigentümerin einen notariellen Vorvertrag abgeschlossen, er beinhaltet auch Rücktrittsklauseln, wenn bestimmte Auflagen und Voraussetzungen nicht erfüllt werden können, kann sie von diesem Vertrag zurückgetreten. Bei diesem Vertrag geht es um etwa 42 Hektar, benötigt würden insgesamt 60 – 70 Hektar.

Dreisamtäler: Was spricht gegen einen Golfplatz in St. Peter?
Rohrer: Der Golfplatz ist auf dem Gelände des Hornhofes, mit dessen Besitzerin auch der Vorvertrag gemacht wurde. Der Hornhof liegt nordwestlich von St. Peter auf einem Hochplateau, und darin liegt auch das erste Problem. Diese Fläche ist landwirtschaftlich genutzte Fläche, sie ist eben und deshalb günstig zu bewirtschaften. Ein weiteres Problem wäre sicherlich die Erschließung. Sie müsste über eine Gemeindeverbindungsstraße erfolgen, die wahrscheinlich in der jetzigen Breite nicht ausreichen würde. Außerdem gäbe es Problem mit der Wasser- und Abwasserversorgung. Auch das bestehende Wanderwegenetz macht vielen sehr viel Sorgen, was sicher auch nicht von der Hand zu weisen ist.

Dreisamtäler: Was spricht für einen Golfplatz?
Rohrer: Unser Tourismus in St. Peter braucht einen sportlichen Impuls, das war schon immer gewünscht und gefordert. Golfsport wäre eine zusätzliche Attraktion für Gäste und  Einwohner. Golf ist im Moment sehr im Trend und auf dem Weg, ein Breitensport zu werden. Golfsport kann ein Sport für Jüngere und Ältere sein, er spricht alle Altersgruppen an und kann bis ins hohe Alter gespielt werden. Der Investor beabsichtigt – wenn er es realisieren kann -  Golf wirklich als Breitensport anzubieten, nicht nur für eine elitäre Gesellschaft. Ein großer Vorteil für die Gemeinde wäre es, dass der Golfplatz von einem privaten Investor gebaut würde, und ich gehe davon aus, dass er ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinde auskommt. Nicht zu vernachlässigen ist das Argument der Schaffung neuer Arbeitsplätze, das würde St. Peter gut tun. Es könnten etwa 15 bis 20 Arbeitsplätze in St. Peter entstehen.

Aber wie gesagt: noch liegt kein konkreter Antrag vor. Die Gemeinde ist nicht in Zugzwang, wir warten jetzt erst einmal ab, was die Grundstücksverhandlungen ergeben. Dies kann nicht im Hauruckverfahren gelöst werden. Denn der Hornhof selbst ist nicht mehr landwirtschaftlich bewirtschaftet, verpachtet aber die Fläche an mehrere Bauern. Da ist es nötig, dass einvernehmliche Klärungen und Lösungen der Pachtverhältnisse bzw. Ersatzregelungen gefunden werden müssten.

Natürlich gibt es ein umfangreiches Genehmigungsverfahren, und in Bezug auf Natur- und Landschaftsschutz wird es Auflagen geben, die erfüllt werden müssen. Alles in allem – es gibt Argumente dafür und dagegen – letztlich meine ich, dass ein Golfplatz für St. Peter ein Gewinn wäre.

Dreisamtäler vom 22.7.2004

Mehr zum Interview von Dagmar Engesser mit Bürgermeister Rohrer lesen Sie bitte hier

  

 

Amt versendet Einladungen einer Privatfirma

Über das Diskussionsforum erhielten wir den folgenden Briefbogen des Grundbuchamtes St. Peter, dem das Grundbuchamt als Anlage eine Einladung des Golfplatz-Maklerbüros an Grundstückseigentümer beifügt. Auszug aus dem Forum:

Ein Verwander von mir hat Land beim Hornhof, das anscheinend Golfplatz werden soll, und am 24.Juli eine Einladung vom Immobilienmakler zu einer Eigentümerversammlung bekommen, das ist ja alles OK. Was mich stört ist, das das Anschreiben zum Brief vom Grundbuchamt auf seinem amtlichen Briefbogen verschickt wurde mit Unterschrift vom Ratschreiber. noch schlimmer: Im Brief spricht der Makler von Datenschutz und Kostenübernahme, er weis also Bescheid, läßt aber das Amt arbeiten für sich. Sind Grudnbauchamt und Bürgermeisteramt St. Peter jetzt ... ? kann denn so was erlaubt sein in unserem Staat? Den Briefbogen schicke ich an die IG, damit sich alle ein Bild machen können.
Ein St. Petermer, 24.7.2004

 

  

 

Noch ein Golfplatz in einer "Golfplatz überfüllten Region"

Zum Infoblatt „Interessengemeinschaft gegen Golfplatzbau ….“ :

  1. Wir haben grundsätzlich gegen den Golfsport keine Einwände. Aber man sollte sehr wohl den Betrieb eines Golfplatzes, unabhängig von Baubelästigungen, Wasserproblematik, Sinn einer solchen Anlage in einer ohnehin schon „Golfplatz überfüllten Region“, auch nach Fertigstellung betrachten.
  2. Aus eigener Erfahrung (Entwicklung, Ausbau und Betrieb einer 9-Loch Golfanlage im Hunsrück) möchte ich auf die intensive Lärmbelästigung durch den, zumindest während der Spielperiode, anfallenden Maschinenlärm (unterschiedliche Mähmaschinen, Vertikuliermaschinen und Aerifiziermachinen) hinweisen. Diese Arbeiten fallen zum Teil täglich, zumindest mehrmals in des Woche an. Dazu ist der vor allem der „Abschlagknall“ von der Driving-Range noch einzubeziehen. Da der eigentliche „Lageplan“ für die Golfbahnen (fairways), Driving-Range, und Übungsbereiche, zumindest uns nicht bekannt ist, ist eine sachliche Bewertung dieser anfallenden Lärmbelästigung nicht möglich.
  3. Ihre Argumente „ Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen, Wasserverbrauch (die aufgeführten Werte sind sehr optimistisch, da die Wetterbedingungen in St. Peter – viel Wind, daher starke Austrocknung des Bodens, für einen Golfplatz ungünstig sind), Baustelle und Verkehr sind absolut vertretbar und nachvollziehbar.
  4. Ansonsten denkt man nichts Böses; ein Gelände wird „günstig“ für „öffentliche“ Sportzwecke erworben, nach  „mangelndem Zuspruch und finanzieller Engpässe“ wird das Gelände schließlich zum gehobenen Wohnbaugebiet umfunktioniert.
  5. Das wäre die Meinung zweier Mitbürger von St. Peter.

11.7.2004

  

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