Über Nutzen und Nutzung
des Schülerhauses
Zu allererst ist zu sagen, dass ein pädagogisches Konzept für
eine Einrichtung wie das Schülerhaus am Schulzentrum Dreisamtal Voraussetzung
war für die ursprüngliche Beantragung der IZBB-Gelder des Bundes beim Land
Baden-Württemberg. Dieses Nutzungskonzept hat nichts von seiner Gültigkeit
verloren und wird nun für die Beantragung von Finanzmitteln aus dem
landeseigenen Folgeprojekt „Chance durch Bildung“ erneut Grundlage sein.
Wesentliche Punkte dieses pädagogischen Konzeptes sollen hier dargelegt werden.
Gerne sei hinzugefügt, dass einige Elemente und vor allem die der konkreten
Umsetzung weiterhin diskutiert werden können und sollen. Am Ende soll eine
optimale Lösung für die Schüler, die das freiwillige Mittags- und
Nachmittagsangebot nutzen wollen erreicht werden.
„Das
Schülerhaus bietet ein warmes Mittagessen, in gemütlicher Atmosphäre, zusammen
mit Mitschülern.“
Selbstverständlich bedeutet dieses freiwillige Angebot, dass die
bereits bestehende Möglichkeit von Mittags- und Nachmittagsangeboten weiterhin
genutzt werden können. Konkret: wer Lust auf einen Döner oder eine original
italienische Pizza hat, kann diese weiterhin außerhalb der Schule zu sich
nehmen.
„Schülerhaus
heißt auch: Erlernen von Sozialkompetenz und verschiedenen Lernmethoden in
Kleingruppen.“
Und natürlich wird es auch weiterhin Arbeitsgruppen oder
einzelnen Hausaufgaben- oder Nachhilfegruppen möglich sein, so weit vorhanden,
freie Räume im Schulgebäude zu nutzen. Aber: ein wesentlicher Beweggrund für
ein eigenständiges Schülerhaus ist ein sozialer; das Schülerhaus soll denen, die
es wünschen,
-
eine
Möglichkeit bieten, ein Mittagessen, egal ob warm oder in Form von Sandwiches
o.ä., zu sich zu nehmen, und dies bei jedem Wetter, mit Klassenkamerad/inn/en
und/oder Freund/inn/en in gemütlicher Atmosphäre,
-
von einem
Expertenarbeitskreis (Pädagogen, Eltern, Lehrern) organisierte und überwachte
und von pädagogisch vorgebildeten Personen durchgeführte Hausaufgabenbetreuung
und
-
gegen
geringe aber kostendeckende Gebühren Einzel- oder Gruppennachhilfe in Anspruch
zu nehmen; auch hierfür steht selbstverständlich ausgebildetes Personal zur
Verfügung.
„Im
Schülerhaus wird es organisierte und überwachte Haus-aufgabenbetreuung geben.“
Der Bedarf für diese
freiwilligen Angebote wurde durch eine Umfrage bei Eltern des
Gymnasiums erhoben und zeigt bereits bei Fünft- und Sechst-Klässlern eine nicht
unerhebliche Nachfrage. An der Realschule findet Hausaufgabenbetreuung bereits
statt. Diese Angebote sollen dynamisch an die wechselnden Wünsche der
Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Individuelle berufliche oder
persönlichen Kompetenzen der Erwachsenen/Betreuungspersonen können sinnvoll in
den Bildungsalltag aller Schülerinnen und Schüler eingebracht werden – ein
weiterer Schritt zu einem neuen Wir-Gefühl im schulischen Rahmen (s.u.).
Auch weitere unterrichtsergänzende Angebote, wie etwa
Konversationskurse (auch in Fremdsprachen, möglicherweise über das bisherige
Angebot der Schule hinaus gehende), Literaturkreise oder politische
Diskussionsgruppen, für die sich – auf freiwilliger Basis – sicher auch
Lehrerinnen und Lehrer des Schulzentrums begeistern könnten, soll es geben.
„Ziel ist,
optimale und zeitgemäße Bildungschancen für alle diejenigen zu bieten, die viel
Zeit in der Schule verbringen müssen.“
Sei es, weil sie über Mittag oder in Hohlstunden nicht nach Hause können (sog.
Auswärtige) oder zuhause nicht die gleichen Lernbedingungen und Lernbetreuung
haben wie andere.
„Niemand kann
acht Stunden lang nur lernen, ohne sich zu erholen.“
In der Mittagspause oder in Wartezeiten auf den Bus können
Schüler auch die Freizeitangebote des Schülerhauses nutzen. Dies ist durchaus
als ein weiterer Akt sozialen Handelns im schulischen Rahmen zu sehen.
Gegebenenfalls wird es hier ebenfalls eine Betreuung durch geeignete Personen
geben. Gerade in diesem Bereich aber werden Schüler weitgehend
eigenverantwortlich organisieren und handeln können, der pädagogische Wert
hierbei liegt auf der Hand und braucht nicht besonders erklärt zu werden. Das
pädagogische und damit letztlich auch gesellschaftspolitische Ziel dieser
Einrichtung unter dem Namen „Schülerhaus“ tritt damit klar hervor – und gilt
etwa in anderen Ländern als sehr erstrebenswert und wird beispielsweise mit dem
Begriff der „corporate identity“ zum Ausdruck gebracht:
DER
DREISAMTÄLER vom 30.3.2006
DIE IDEE - EIN HAUS FÜR SCHÜLER
-
zum Essen und Trinken in der Cafeteria
-
zur Hausaufgabenbetreuung und für Nachhilfe
-
zur Erholung und zum gemütlichen Zusammensein
-
getragen von Eltern,
Lehrern und Schülern, die einen gemeinnützigen
Verein bilden
-
finanziert mit Unterstützung
der Schulträger, durch Fördermittel, Spenden und mit Hilfe von Sponsoren
-
errichtet
auf dem Gelände des Schulzentrums in ökonomischer, ökologischer und ästhetischer Bauweise und durch
Eigenleistung
der Schulgemeinschaft.
-
fertiggestellt voraussichtlich
Ende 2006
Engagierte Eltern wollten es nicht mehr länger hinnehmen, dass die Schüler
des Schulzentrums Dreisamtal trotz zunehmendem Nachmittagsunterrichts dort
immer noch keine Möglichkeit der Mittagessensversorgung haben. Nachdem
Kirchzarten nicht in den Genuss der IZBB-Gelder kam, rückte der vom
Landratsamt geplante Anbau für eine Cafeteria in weitere Ferne denn je, da
Kommunen und Kreis das Geld ausgeht.
Mit
der Gründung des gemeinnützigen Vereins „Schülerhaus Dreisamtal e.V.“
wollen Eltern deshalb den Bau eines eigenständigen Schülerhauses mit
Cafeteria, Lern- und Erholungsräumen auf dem Schulgelände selbst in
Angriff nehmen.
Der Verein will dieses Projekt planen, finanzieren, bauen
und betreiben.
Juni 2005
© by
Schuelerhaus-Dreisamtal.de, Update:
25.12.07