Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Gemeinde Saig als Ortsteil von Lenzkirch
  im Hochschwarzwald
      

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Saig in der Höhe zwischen Titisee und Lenzkirch, Hochfirst und Falkau/Altglashütten

Blick nach Süden über Saig zum Feldberg am 25.1.2009
Blick nach Süden über Saig zum Feldberg am 25.1.2009

 

Wanderung von Saig zum Hochfirst

Tele-Blick vom Rotkreuzweg nach Norden auf Saig bis zum Vitenhof rechts am 14.3.2006 Blick nach Norden zum Waldhaus am 25.1.2009 - rechts der Weg zum Hochfirst Blick nach Süden über Saig zum Feldberg am 25.1.2009
Tele-Blick vom Rotkreuzweg nach Norden auf Saig bis zum Vitenhof rechts am 14.3.2006 Blick nach Norden zum Waldhaus am 25.1.2009 - rechts der Weg zum Hochfirst
 
Blick nach Süden über Saig zum Feldberg am 25.1.2009
 
Blick vom Weg zum Vitenhof nach Südwesten über Saig am 25.1.2009 Tele-Blick nach Süden über Hotel Saigerhöh zum Feldberg am 25.1.2009
Blick vom Weg zum Vitenhof nach Südwesten über Saig am 25.1.2009 Tele-Blick nach Süden über Hotel Saigerhöh zum Feldberg am 25.1.2009 -Blick vom Rotkreuzweg nach Norden auf Saig bis zum Vitenhof rechts am 14.3.2006
Blick von der Bank am Waldrand oberhalb Vitenhof nach Südwesten über Saig zum Feldberg am 25.1.2009 Blick nach Südosten zum Weigweiser "Balzenwaldhütte (1141 m)": 0,6 km Hierabrunnnen, 1,6 km Hochfirst, 3 km Saig  am 25.1.2009
Blick von der Bank am Waldrand oberhalb Vitenhof nach Südwesten über Saig zum Feldberg am 25.1.2009 Blick von der Balzenwaldhütte (1141 m) nach Süden über Leutkirch-Berg (Wiese links) zum Feldberg (rechts) am 25.1.2009 Blick nach Südosten zum Weigweiser "Balzenwaldhütte (1141 m)": 0,6 km Hierabrunnnen, 1,6 km Hochfirst, 3 km Saig  am 25.1.2009
Blick nach Süden über Hiera und Leutkirch-Berg am 25.1.2009 Im Wald zwischen Balzenwaldhütte und Hochfirst Blick vom Aussichtsturm zum Berggasthaus Hochfirst am 25.1.2009
Blick nach Süden über Hiera und Leutkirch-Berg am 25.1.2009 Im Wald zwischen Balzenwaldhütte und Hochfirst Blick vom Aussichtsturm runter zum Berggasthaus Hochfirst am 25.1.2009

Wanderung Saig - Hochfirst - Saig:
Am 25.1.2009 um 11 Uhr bei klarem Winterwetter, um die 0 Grad und leichtem Ostwind: Von Saig in nordöstlicher Richtung ca 3 km bis zur Balzenwaldhütte: Leicht ansteigend oberhalb des Waldrands, rechts bzw. im Süden immer wieder freie Blicke auf Lenzkirch,
Berg, Saig, Altglashütten, Falkau und Feldberg. Bei der Hütte treffen wir in 1141 m auf den Westweg sowie Querweg Freiburg-Bodensee, der uns in westlicher Richtung 1,6 km zum Hochfirstturm führt: Fast eben auf dem bewaldeten Höhenrücken. Und Auf dem Hochfirst die gewaltige Aussicht auf dem Turm und das gemütliche Gasthaus genießen. Für den Rückweg nehmen wir den kürzeren, aber steileren Weg, der uns in 1,8 km nach Süden hinab nach Saig führt. Der Wald führt großenteils durch den Wald, ist also auch im Hochsommer bei Hitze sehr angenehm zu begehen.
 

 

Unser Dorf hat Zukunft: Saig bekommt Silber

Saig hat sich als eine starke Gemeinschaft präsentiert: Im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" war der Lenzkircher Ortsteil in Kreis- und Bezirksentscheiden jeweils als Sieger hervorgegangen. Zusammen mit zehn anderen Ortschaften hatte es Saig bis zum Landesentscheid geschafft. Nach dem Besuch der Jury am Dienstag steht nun das Ergebnis fest: Eine Silbermedaille erhält das Dorf "für außergewöhnliches Engagement bei der Entwicklung einer zukunftsfähigen dörflichen Heimat". Bei ihrem Besuch war die Kommission begeistert: In keinem anderen Ort habe sie so einen stark ausgeprägten Gemeinschaftssinn festgestellt, hieß es. Für eine Goldmedaille und den Einzug ins Bundesfinale hat das jedoch nicht gereicht. Baden-Württemberg wird dort von Billafingen (Gemeinde Owingen, Bodenseekreis) und Neunkirchen (Neckar-Odenwald-Kreis) vertreten. Die beiden anderen südbadischen Dörfer im Landesentscheid haben eine Bronzemedaille (Tannenkirch, Stadt Kandern, Landkreis Lörrach) und einen Sonderpreis für herausragende Einzelleistungen (Degerfelden, Stadt Rheinfelden, Landkreis Lörrach) erhalten. "Es ist schön zu sehen, wie der Wettbewerb die Bürgerinnen und Bürger motiviert hat, sich für ihre Heimat einzusetzen. Der dadurch gestärkte Gemeinschaftssinn ist eine wichtige Voraussetzung, unsere ländlichen Gemeinden fit für die Zukunft zu machen", sagte Landesminister für Ernährung und ländlichen Raum, Peter Hauk am Donnerstag. "Ja, wir freuen uns über die Silbermedaille sehr", sagte Lenzkirchs Bürgermeister Reinhard Feser, nachdem er die Nachricht erhalten hatte. Allein schon die Vorbereitung auf diesen Wettbewerb habe manches Positive im Dorf bewirkt. Beispielsweise werde bewusster im Dorfladen eingekauft, habe er gehört. Schon der Einzug in das Landesfinale sei ein großer Erfolg gewesen – eine Goldmedaille wäre jetzt eine Überraschung gewesen. Sicher habe Saig in verschiedenen Kategorien viele Punkte sammeln können – in allen Bereichen zu den Besten zu gehören, sei aber sehr schwer, sagte Feser.  
17.9.2009, sb

 

Jüdische Ärztin Dr. Johanna Geissmar - von Saig nach Gurs

.... Für die jüdische Ärztin Johanna Geissmar, deren Praxis-Aus bereits mit dem Entzug der Zulassung als Kassenärztin 1933 gekommen war, erwiesen sich die erhoffte Sicherheit in der Stadtferne und Abgeschiedenheit im bäuerlich geprägten Saig jedoch nicht als die erhoffte sichere Insel. Bereits 1935 nahm sie hier ihren Wohnsitz. Doch die anfängliche Ruhe war trügerisch und dauerte nicht lange. Historisch belegte Tatsache ist nämlich nicht nur die Deportation dieser Frau ins Lager Gurs an der spanischen Grenze. Fakt ist auch, dass dörfliche und von menschenverachtender Ideologie infizierte Randalierer und braune Mitläufer das so genannte "Judenhisle" und seine Bewohner am Hochfirsthang terrorisierten. Denn es gab auch hier die "Schreier", Fackelträger und Fensterscheibenwerfer. Bruder Friedrich Geissmar ertrug die immer auswegloser gewordene Situation, die Bedrohungen und Einschüchterungen seelisch schließlich nicht mehr. Noch vor der Deportation seiner Schwester am 22. Oktober 1940 beging er im Hochfirstwald Selbstmord. Seine Leiche wurde erst Monate später gefunden. ...
Alles von Manfred G. Haderer vom 23.1.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/lenzkirch/engel-in-der-hoelle-von-gurs--10631810.html

Dr. Johanna Geissmar lebte von 1935 an in Saig und wurde am 20.10.1942 von Saig nach Gurs deportiert - zwei Jahre später in Auschwitz umgebracht.

Johanna Geissmar und Pauline Maier: Engel in der Hölle >Gurs (31.1.2009)

 

Strombezugsgenossenschaft Saig e. G. seit 1920

"Man kann mit wenig Mitteln etwas leisten, wenn man zusammenhält und bereit ist, sich zu engagieren" heißt das Motto bei der Strombezugsgenossenschaft Saig e. G. Diese ganz spezielle Einrichtung ist heute eine echte Besonderheit. Gerade mal eine weitere Strombezugsgenossenschaft gibt es aktuell noch im Land. Energieversorgung in den Händen eines zweckgebundenen Zusammenschlusses von Bürgern und das seit gut einem dreiviertel Jahrhundert: Durchsichtiger und demokratischer geht es im Zeitalter der Energieriesen nun wirklich nicht mehr.
14.1.2009, Alles von Manfred G. Haderer bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/exot-unter-energieriesen

Strombezugsgenossenschaft Saig e. G
www.strom-saig.de

 

Ortschaftsrat freut sich: Unser Dorf hat Zukunft

Das erfolgreiche Abschneiden Saigs beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" beherrschte die Sitzung des Ortschaftsrats am Montagabend. Zahlreiche Einwohner, Mitglieder der Vereine und sonst am Erfolg Beteiligte, waren geladen, um mit einem Umtrunk im Gespräch das Erreichte nochmals in Erinnerung zu rufen.

Ortsvorsteher Walter Sigwarth schilderte seine Überraschung und Freude bei der Benachrichtigung. So recht hatte man wohl nicht daran geglaubt, denn andernorts und in vergangenen Jahren war immer eine gewisse Hektik und Umtriebigkeit bei derlei Anlässen beobachtet worden. Hatte man genug getan? Oder zu sehr darauf vertraut, dass Saig einfach schön ist und so viel auch an inneren Qualitäten besitzt, die die Prüfungskommission erkennen müssten? Das Exposé, das die Erteilung des ersten Preises begleitete, bestätigt die Überzeugungskraft des Heimatorts, obwohl natürlich schon viel Eifer entfacht wurde, um auf den Punkt genau schmuck dastehen zu können. Kleinigkeiten, wie der Anstrich der Fenster im Kindergarten, der Anlage des Beets vor dem Pfarrhaus, um nur einiges zu nennen, wurden ohne großes Aufheben teils mit der Hilfe des Bauhofs getätigt. Wie überhaupt jeder gerne und ohne großes Aufhebens das Seinige tat, um das schon Gepflegte nochmal zu polieren. Dem Gremium fielen einige Punkte besonders auf. So, dass man dem demografischen Wandel aktiv entgegentritt, "ohne über die Eigenentwicklung hinauszugehen" . Und: "Saig ist ein größerer Tourismusstandort mit zahlreichen Hotels, Gasthöfen und Ferienwohnungen, ist aber optisch nicht durch Begleiterscheinungen wie Schnellgastronomie oder überzogene Beschilderung belastet." Das Motto, das der Ortschaftsrat bei der Bewerbung angegeben hatte, hieß "Landwirtschaft und Tourismus im Einklang mit der Natur" . Diese schien das Gremium beeindruckt zu haben. Die Landwirte sind nicht nur "Landschaftspfleger" , sie setzen sich erfolgreich mit ihren Möglichkeiten ein, aber immer im Einklang mit der Natur. So war der Besuch auf dem Hierahof mit seiner Biomilchproduktion und der damit verbundenen Weidewirtschaft und der Käserei in der Schwende (obwohl sie ja zu Schluchsee-Fischbach gehört) eindrucksvoll, ebenso der Maschinenring, der es kleineren Betrieben ermöglicht, wirtschaftlich zu arbeiten und gleichzeitig die Landschaft offen zu halten. Dazu kommt die Waldwirtschaft, die ihrem Ruf als "Sparbüchse" mal wieder gerecht wird. Und ein gepflegter Wald kommt wieder dem Tourismus in seiner sanften Gestalt entgegen. Hervorgehoben wurde auch der "Glanzpunkt der technischen Infrastruktur" , die Stromversorgung in Saig. Ebenso das Gemeindeleben mit den Vereinen und ihren Aktionen. Hier wurden besonders die Landfrauen gelobt mit dem Beispiel des Adventskalenders und ihrem Wirken, wann immer sie gebraucht werden, und ihren Bildungs-Bemühungen. Hierzu gehört, dass Neubürgern durch einen von einem Neubürger eingerichteten Stammtisch das Einleben erleichtert werden soll. Aber auch der Brauch des Totengeleits, bei dem Hausnachbarn den Sarg zum Friedhof tragen, machte Eindruck. Überhaupt merkt man erst, wenn man die Bewertung liest, wieviel den Einwohnern selbstverständlich ist und doch von Außen positiv verwundert. "Der gesamte Ort" , heißt es, "ist durch eine intakte traditionelle Dach- und Hauslandschaft geprägt. Besonders hervorzuheben ist die ruhige, typisch flächenhafte Wirkung der großen Schwarzwaldhofdächer, die ohne störende Dachaufbauten das Ortsbild auszeichnen" . Und weiter: "Saig ist gut durchgrünt mit meist standort- und landschaftsgerechten Bäumen wie Ahorn, Linde, Wildobst& . Größere Teerflächen wurden umgestaltet, Plätze wurden begrünt& Koniferen nur sparsam verwendet, darauf sollte auch künftig geachtet werden, eine kleine Streuobstwiese hat Vorzeigecharakter." Bemängelt wurden die Fichtenhecken im Nordosten. Schließlich noch ein Zitat: "Saig hat sein Leitbild ’Landwirtschaft und Tourismus im Einklang mit der Natur’ konsequent umgesetzt. Obwohl die Einkommensfunktion der Landwirtschaft inzwischen nachgeordnet ist, wird ihr Stellenwert als Garant einer intakten Kulturlandschaft und Grundvoraussetzung des Tourismus anerkannt. Trotz des vollzogenen Strukturwandels sind in Saig auch im Innenbereich die Charakteristika eines ländlich geprägten Hochschwarzwald-Dorfs erhalten geblieben. Wenig verändert ist der historische Siedlungskern um die Kirche, der sich nach Südosten hin unverbaut die Landschaft öffnet. Die Schwarzwaldhöfe haben trotz Modernisierung ihre traditionelle Ausstrahlung erhalten. Die Siedlungsentwicklung erfolgt landschaftsverträglich." Soweit die Kommission in ihrer Begründung für die Verleihung des ersten Preises, die Ende September in Saig stattfindet. Die Ausscheidung auf Landesebene folgt im nächsten Jahr. Daran wollte aber am Montagabend noch niemand denken, sondern erst einmal sprach Ortschaftsratsmitglied Franz Bartberger ein großes Lob aus an Ortsvorsteher Walter Sigwarth und auch an Bürgermeister Reinhard Feser. Gerade Sigwarth habe die Begeisterung geweckt und der Kommission eine perfekte Vorstellung des Orts gegeben. Das Thema sei einfach gut gewählt und auf Saig zugeschnitten gewesen. Und so freute man sich mit den Anwesenden über die gelungene Arbeit und pflegte noch intensiv Gedankenaustausch.
Ursula Schmidt , 21.8.2008, BZ

 

Waltraud Roth und Klaus Heizmannn legen erste Buchchronik vor

Der erste Teil ist geschafft - und darüber sind Waltraud Roth und Klaus Heizmann mehr als froh. Aber es macht die beiden "Saiger Chronisten" auch ein bisschen stolz. Denn quasi im "Alleingang" haben die beiden ehemaligen Schulkameraden des 1938er-Jahrgangs eine Dokumentation über Saig erarbeitet und in einem ersten Band zusammengestellt. In einer Woche wollen die beiden ihr Werk im Haus des Gastes öffentlich vorstellen.

Langsam, aber sicher entwickeln sich Waltraud Roth und Klaus Heizmann zu Experten, wenn es um die Saiger Geschichte des 20. Jahrhunderts geht. Angefangen hat alles bei einem Schülertreffen vor einigen Jahren, als Heizmann alte Ansichten von Saig mitbrachte und die früheren Schulkameraden begeistert reagierten. Dabei fand er in Waltraud Roth eine Mitstreiterin, die sich rasch von seinem Hobby anstecken ließ. Gemeinsam stellten sie nach und nach einige Projekte auf die Beine, die in Saig nicht nur wohlwollend aufgenommen wurden, sondern bei den beiden auch den Eindruck hinterließen, dass sie vielen Bürgern mit ihren Ideen eine Freude bereiten konnten. Dazu zählten eine Ausstellung über das alte Saig im Haus des Gastes. Später entstanden ein Jahres- und ein Terminkalender mit historischen Saiger Fotos. Nun wagten sich Waltraud Roth und Klaus Heizmann an ihr bisher aufwendigstes Projekt. Im Eigenverlag erstellten sie in den vergangenen Monaten eine Dokumentation über das Saig der vergangenen 100 Jahre. Sie gaben ihrem gemeinsamen Werk den Titel: "Eine Zeitreise durch Saig" . Zu Recht stolz sind sie darüber, dass sie alles ganz alleine auf die Beine gestellt haben. Sie sammelten Ansichten und Bilder, befragten Bürger und schrieben vieles auf und am Ende stellten sie sogar die Entwürfe für den produzierenden Verlag zusammen. Entstanden sei nun, wie Heizmann schmunzelnd erzählt, "eine historisch handverlesene Ausgabe zum Preis von 19,50 Euro" . Natürlich ist die Auflage angesichts der Einwohnerzahl von Saig eher bescheiden: 250 Exemplare wurden aufgelegt und somit macht der Spruch von der "handverlesenen Auflage" durchaus Sinn. Doch ein größeres Risiko wollten die beiden Autoren nicht eingehen. Vor der offiziellen Vorstellung im Haus des Gastes am Freitag, 11. Juli, durfte BZ-Mitarbeiter Manfred-G. Haderer schon mal einen Blick in die gut 100 Seiten starke Dokumentation werfen. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit dörflichen Themen wie der ehemaligen Schule, mit der Post oder der Feuerwehr. Es geht um die Ortsteile und Zinken wie Hiera, "Schlauch" , Steig oder Mühlingen oder um ehemalige Gewerbe. Auch die Gasthäuser kommen nicht zu kurz. Manche Traditionswirtschaften wie die "Oehle" sind längst verschwunden. Der Band lebt neben den erläuternden Texten von alten Fotos oder gefundenen Dokumenten. Bürgermeister Reinhard Feser und Ortsvorsteher Walter Sigwarth schrieben je ein Vorwort für das Werk der beiden Geschichtsbeflissenen des 1938er Jahrgangs. Ein Problem allerdings wurde den beiden Autoren erst während ihrer Arbeit bewusst. Sie hatten zu viel Material gesammelt, das sie den Saigern zugänglich machen wollten. "Was nun?" , fragten Sie sich anfänglich etwas ratlos. Die einzige Lösung, die sich ihnen anbot, machten sie sich nach gemeinsamer Abstimmung dann kurzerhand zu eigen: Schon in absehbarer Zeit wird es einen etwa gleich umfangreichen, zweiten Band zur "Saiger Zeitreise" geben. Waltraud Roth verrät auch schon, was noch in Vorbereitung ist: Eine Kapitelsammlung mit Handwerksbetrieben, Vereinen und Genossenschaften, über Künstler und originelle Saiger Persönlichkeiten. Da darf man gespannt sein.
Manfred-G. Haderer , 7.7.2008, BZ

Waltraut Roth und Klaus Heizmann: "Eine Zeitreise durch Saig", Juli 2008,
112 S., 19.50 Euro

 

Fronleichnams-Frauen kreieren Blumenteppiche in Saig

Schöne Blumenteppiche schmückten bei den Fronleichnamsprozessionen im Hochschwarzwald wie hier in Saig die Altäre. (Foto: Ursula Schmidt)

Seit rund zehn Jahren gibt es in Saig die “Fronleichnams-Frauen” die die Altäre im Ort und den Weg zur Kirche mit Blumenteppichen schmücken. Die Entwürfe, sehr beeindruckend, stammen von Christoph Bruckert, einem Saiger, der in Freiburg als Bühnenmaler arbeitet. Der Frühsommer war besonders gnädig und so gab es leuchtendes Rot von Pfingstrosen, lila Flieder und junge Tannentriebe, die ein fast flammendes Hellgrün lieferten. Von 4.30 Uhr an waren die Frauen zugange, um 8 Uhr war das Werk getan. Sehr erfreulich ist der Kruzifix-Alter im Eingang zum Pfarrhaus. Erinnerungen werden wach bei denen, die in Saig der Prozession beigewohnt haben, wenn sie den Altar in der Scheuneneinfahrt zum Diemand-Wanglerhof sehen. Das Schnitzwerk stammt von einem Schreiner, der einst dort eine Werkstatt betrieben hat und beeindruckt mit Tafelwerk und dem silbernen Kreuz im Tabernakel. Am Hochfirst darf der Perserteppich trotz Blumenteppichs nicht fehlen. Dieser aber trägt diesmal eine feine Inschrift, kaum lesbar zwischen den Blüten. “Christi Liebe ist stärker”
Ursula Schmidt am 16.6.2006 auf www.badische-zeitung.de


 

Inge Steinke verlässt Saig nach 43 Jahren

Im November wird man in Saig ein liebes und bekanntes Gesicht nicht mehr sehen, das so oft auf den verschiedenen Wanderwegen, mal auf dem Fahrrad, mal mit dem kleinen West-Highlandterrier mit ausgreifenden Schritten allen einen guten Tag bot: Inge Steinke verlässt den Ort, um näher zu ihrer Familie, dem Sohn Christoph, Schwiegertochter Lenka und Enkelin Karla, ins Siegerland zu ziehen. Die kleinen Malaisen des Alters haben auch vor diesem rüstigen Vorbild so vieler Frauen des Ortes nicht Halt gemacht und da wünscht sie sich nun die Nähe zu ihrer Familie.

Rüstiges Vorbild vieler Saiger Frauen ist Inge Steinke.

Foto: Ursula Schmidt

Inge Steinke trennt sich nicht leicht von Saig. 1962 suchte sie mit ihrem Mann Erhard zusammen einen Wohnsitz in ruhiger Umgebung. Sowohl er, Schauspieler und gefragter Mitarbeiter bei Funk und Fernsehen, als auch Inge, die Balletttänzerin (Wuppertal, Heidelberg, Düsseldorf und Stuttgart waren die Stationen ihrer beruflichen Tätigkeit), wollten noch einmal einen neuen Lebensmittelpunkt finden. Am Hieraweg bauten sie sich ein schönes Haus mit Ferienwohnung und das Glück wurde 1963 mit der Geburt eines Sohnes vervollständigt. Und dann kamen die Landfrauen und ihre Gymnastik, die Anfang der siebziger Jahre im Schulhaus angeboten wurden, in Inge Steinkes Leben. Erhard musste seine Frau zunächst überreden, da doch mal reinzuschnuppern, doch bald schon wurde sie eifriges Mitglied der Gruppe. Als die Leiterin des Kurses altersbedingt aufgab, schlüpfte Inge in die freiwerdende Stelle, machte die erforderlichen Kurse, sogar für Behinderte, und hatte bald mehr zu tun, als es einer anderen lieb gewesen wäre. Bei dem ersten öffentlichen Auftritt der Gymnastikgruppe anlässlich der Einweihung des „HdG“ in Saig, setzte die Nachfrage massiv ein. Drei Kurse waren es schließlich, dazu noch einer in Titisee. Diese Kurse leitete Inge Steinke bis 1990, und so, wie sie das machte, war es mehr als Gymnastik für den Körper. Diese kleinen vitale Person schaffte es, auch die Müdesten noch zum Weitermachen zu animieren. Auch wer einmal Kummer hatte, fand in ihr eine verständnisvolle und diskrete Zuhörerin, die Hilfe leistete ganz im Verschwiegenen. Aus der Gymnastik und der Schule, die damals noch im Dorf war, ergaben sich vielfältige Kontakte. Da bastelte man etwa für Bazare und der Emailleofen von Inge war dabei sehr begehrt. Schließlich entwickelte sich ein regelmäßiger Strickabend, verbunden mit viel Geselligkeit. Dann erzählte Inge von ihren Wanderungen. Mit Klaus Kurz ging es auf weite Fahrten in die Schweizer Alpen und nach Italien. Das gab Gesprächsstoff für die Grillabende, das gesellige Zusammensein nach der Gymnastik und den Saunabesuchen, eine weitere Leidenschaft von Inge Steinke. Alle bedauerten es sehr, als sie mit 65 Jahren die Gymnastik in jüngere Hände übergab. Die Landfrauen verliehen ihr zum Abschied die „goldene Biene“ und das ist etwas ganz Besonderes, zumal wenn man nicht Landfrau und nicht aus der Gegend ist.
Nach dem Tod ihres Mannes, den sie bis zum Schluss pflegte, trennte sich Inge von ihrem Haus mit all seinen Erinnerungen. Sohn Christoph war in guter Stellung im Siegerland und es gab doch einige Einsamkeit um sie herum. So reifte der Entschluss, Saig Adieu zu sagen. Es fällt Inge Steinke nicht leicht, das merkt man im Gespräch, und sie möchte gerne allen Danken, die sie in der Zeit hier begleitet haben. Aber: „Jedes Ding hat seine Zeit“, so muss man es wohl sehen und Inge Steinke für ihr weiteres Leben alles Gute wünschen. Sie wird allen sehr fehlen.

Alles von Ursula Schmidt vom 2.11.2005 auf www.bzol.de lesen


 

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© www.freiburg-schwarzwald.de, Update 17.09.09