Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Ruheberg
bei Oberried im Hochschwarzwald
      

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Blick vom Rappeneck nach Osten zum Hochfahrn sowie Feldberg (rechts) und Ruheberg (links) am 1.11.2007
Blick vom Rappeneck nach Osten zum Hochfahrn (Mittte) sowie Feldberg (rechts) und Ruheberg (links) am 1.11.2007

Ruheberg

Blick vom Stollenbach aus nach Nordwesten zum Ruheberg am 31.10.2007
Blick vom Stollenbach aus nach Nordwesten zum Ruheberg am 31.10.2007

Der Ruheberg liegt in 1135 m Höhe oberhalb des Stollenbacher Hofs und unweit der Erlenbacher Hütte auf der Gemarkung von Oberried. Der Feldberg als höchster Berg des Schwarzwalds (1498 m) ist ca 5 km entfernt, der Tote Mann (1298 m) nur 2 km. Zufahrt mit dem Pkw durch das Zastlertal - bequem in 7 km von Oberried.

Ruheberg,
Gemeinde Oberried, Klosterplatz 4, 79254 Oberried, www.ruheberg.de
Tel +49 - (0)7661/9305-77,
gemeinde@oberried.de

Ruheberg besser erreichbar - Jeweils samstags Sammeltaxi
Jeweils an Samstagen, beginnend am 7. Juni 2008, fährt um 12.05 Uhr ein Anruf-Sammel Taxi von Kirchzarten Bahnhof über Oberried Sternen-Post zum Stollenbach. Die Rückfahrt erfolgt um 16.30 Uhr. Eine Fahrt findet nur statt, sofern Anmeldungen beim Taxiunternehmen Scherrer in Kirchzarten (Tel 07661/912121) eingegangen sind. Da auch nur eine einfache Fahrt hin oder zurück gebucht werden kann, ist das Taxi nicht nur für Besucher des Ruhebergs, sondern auch für Wanderer interessant, die eine Strecke zu Fuß zurücklegen möchten. Die einfache Fahrt kostet fünf Euro, Hin- und Rückfahrt kosten acht Euro.
8.5.2008, www.dreisamtaeler.de

Zu der großen Führung einmal im Monat, meist am ersten Samstag im Monat, werden hier die Fahrtkosten von der Gemeinde Oberried übernommen.
8.9.2011

 

Kleine Wanderung über den Ruheberg

Blick nach Nordwesten über die Stollenbacher Hütte mit Parkplatz (rechts) zum Ruheberg am 31.10.2007
(1) Blick nach Nordwesten über die Stollenbacher Hütte mit Parkplatz (rechts) zum Ruheberg am 31.10.2007
  
(2) Blick nach Südosten zur Stollenbacher Weide
 
 
(3) Blick nach Nordwesten
 
 
 
Blick nach Süden über den Kleinen Sikihang zu Stolenbacher Hütte (links) und Pirmin-Kleiser-Denkmal (rechts)
(4) Blick nach Osten zu Stollenbacher Weide in Richtung Tote Mann am 31.10.2007
 
(5) ... zwanzig Schritte weiter, einen Augenblick später
 
 
(6) Blick nach Süden über den Kleinen Sikihang zu Stollenbacher Hütte (links) und Pirmin-Kleiser-Denkmal (rechts)
 
(7) Blick nach Norden
 
(8) Blick nach Süden zur freien Höhe des Pirmin-Kleiser-Denkmals (9) Auch kleine Felsen gibts am Ruheberg
 
(10) Links ein Einzelgrab an einer alten Buche (11) Blumen am Waldboden
 
(12) Blick nach Osten über die Stollenbacher Weide zu Tote Mann
Blick vom Parkplatz nach Osten über die Stollenbacher Weide hoch zu Tote Mann am 31.10.2007 Blick über den Westhang Tote Mann nach Nordwesten über Stollenbacher Hof und Ruheberg zum Kandel am 27.5.2005
(13) Blick nach Nordwesten zum Wegweiser "Stollenbach Kleiner Lift 1120 m"
 
(14) Blick vom Parkplatz nach Osten über die Stollenbacher Weide hoch zu Tote Mann am 31.10.2007
 
(15) Blick über den Westhang Tote Mann nach Nordwesten über Stollenbacher Hof und Ruheberg zum Kandel am 27.5.2005
 
Blick von Tote Mann nach Nordwesten über Stollenbacher Hütte und Ruheberg ins Dreisamtal am 27.5.2005 - Freiburg hinten links    
(16) Blick von Tote Mann nach Nordwesten über Stollenbacher Weide, Hütte und Ruheberg ins Dreisamtal am 27.5.2005 - Freiburg hinten links    

Wir starten am Anfang des großen Parkplatzes bei der Stollenbacher Hütte, wo beim Schild "Zum Ruheberg" der Zugangswerg durch den Wald beginnt. Der Weg führt zunächst nach Nordwesten (2 und 3), macht dann beim Schild "Zugang Ruheberg 200 m" eine Kehre nach Südwesten - immer leicht ansteigend, auch für Gehbehinderte gut zu bewältigen. Links nach Osten sehen wir die Stollenbacher Weide durchschimmern (4), Wolken, Sonne und Licht verändern das Bild immer wieder (5). Am Waldrand öffnet sich der Blick zur Stollenbacher Weide (6), hier finden wir die große Anzeigetafel zum eigentlichen Beginn des Ruhebergs. Wir nehmen den Weg nach Norden in den Wald (7-11) und kehren nach ca 300 m wieder um. Weiter gehts am Waldrand nach Süden (12) bis zum Wegweiser "Stollenbach Kleiner Lift 1120 m" (13), dann links runter zum Parkplatz an der Stollenbacher Hütte (1).

Der Begriff "Tote Mann" hat nichts zu tun mit "Ruheberg":
Vom Ruheberg sieht man immer wieder zu Tote Mann im Osten.
Die (jawohl: weiblich) Tote Mann mit 1298 m der zwölfthöchste Berg im südlichen Hochschwarzwald und bietet - da nicht bewaldet - einen tollen Rundumblick in alle Himmelsrichtungen.

 

Ruheberg im Schnee

Blick nach Nordwesten über die Stollenbacher Hütte mit Parkplatz (rechts) zum Ruheberg am 18.12.2007 Blich nach Norden - Eingang zum Ruheberg am Parkplatz am 18.12.2007 Blick nach Norden - Eingang zum Ruheberg oben am Skihang am 18.12.2007
Blick nach Nordwesten über die Stollenbacher Hütte mit Parkplatz (rechts) zum Ruheberg am 18.12.2007 Blick nach Norden - Eingang zum Ruheberg am Parkplatz am 18.12.2007 Blick nach Norden - Eingang zum Ruheberg oben am Skihang am 18.12.2007
Blick nach Norden am 18.12.2007
Blick nach Norden am 18.12.2007 - wie oben Bild (7)    
Blick nach Süden zum Pirmin-Kleiser-Denkmal (rechts) am 18.12.2007
Blick nach Süden zum Pirmin-Kleiser-Denkmal (rechts) am 18.12.2007    
Tele-Blick vom Pirmin-Kleiser-Denkmal nach norden zum Ruheberg am 18.12.2007 Blick vom Pirmin-Kleiser-Denkmal nach norden zum Ruheberg am 18.12.2007 Blick nach Osten über die Stollenbacher Weide zu Tote Mann am 18.12.2007
Tele-Blick vom Pirmin-Kleiser-Denkmal nach Norden zum Ruheberg am 18.12.2007 Blick vom Pirmin-Kleiser-Denkmal nach Norden zum Ruheberg am 18.12.2007 - im Hintergrund der Hinterwaldkopf  Blick nach Osten über die Stollenbacher Weide zu Tote Mann am 18.12.2007 - wie oben Bild (12)
Blick nach Norden - Eingang zum Ruheberg am Parkplatz am 30.1.2009 Tote Mann am 6.2.2011 nebelfrei: Blick nach Nordwesten über den Ruheberg ins Dreisamtal  
Blick nach Norden - Eingang zum Ruheberg am Parkplatz am 30.1.2009 Tote Mann am 6.2.2011 nebelfrei: Blick nach Nordwesten über den Ruheberg ins Dreisamtal  

Am 18.12.2007 bei -3 Grad Kälte, Sonne und Ostwind: Kleiner Rundgang vom Parkplatz beim Stollenbacher Hof durch den Ruheberg und weiter nach Süden hoch zum nur 500 m entfernten Pirmin-Kleiser-Denkmal zwischen Stollenbach und der Erlenbacher Hütte.

 

Der Wald als Friedhof ist zur Normalität geworden

Seit fünf Jahren gibt es den Friedhof am Ruheberg bei Oberried. Bedenken gegen diese naturnahe Bestattungsform, bei der die Gemeinde Oberried bundesweit zu den Vorreitern gehörte, gibt es heute kaum noch. Rund 200 Teilnehmer waren damals zur Eröffnung des Bergfriedhofes gekommen. Der lichte Mischwald zeigte sich an jenem Nachmittag am 20. Oktober 2006 in den schönsten Farben, die diese Jahreszeit zu bieten hat. Der Männergesangverein Schwarzwald Oberried sang zum Anlass passende Lieder. Pfarrer Hellmuth Wolff von der evangelischen Heiliggeistgemeinde Kirchzarten-Oberried segnete die Ruhestätte. Man müsse sich an verschiedene Bestattungsformen gewöhnen, sagte der Pfarrer damals. Der Wald stehe allen offen. Die Idee für diesen Friedhof habe er schon lange gehabt, und sie habe ihn nicht mehr losgelassen, sagte Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, der Initiator des Ruhebergs, in einer kurzen Ansprache. Es war ein "wunderbarer Gedanke". Viele Gespräche seien notwendig gewesen mit Behörden, Förstern und natürlich Bürgern. Die Zustimmung zu dem Vorhaben, die auch aus dem Gemeinderat kam, habe ihn angenehm überrascht. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Von ihren über 1000 Hektar Waldflächen stellte die Gemeinde zunächst fünf Hektar zur Verfügung. 350 Bäume waren in den nächsten Jahren in einem Waldgebiet für Bestattungen vorgesehen. Die einzelnen Bäume konnten käuflich erworben werden. Davon wurde auch bald reger Gebrauch gemacht. Eine praktische Überlegung war, dass die Grabpflege, die für Angehörige häufig ein Problem ist, am Ruheberg von der Natur übernommen werde. Die Bestattung lässt sich im Vorfeld regeln und entlastet nachfolgende Generationen. Ein Problem bleibt allerdings, dass die Ruhestätte, die einige Kilometer vom Dorf entfernt ist, vor allem für ältere Menschen nicht ganz leicht zu erreichen ist. Grabbesuche sind daher eher selten. Die Gemeinde schrieb in einer Friedhofssatzung fest, dass am Ruheberg keine anonymen Bestattungen stattfinden dürfen. Die zur Verfügung stehenden Waldflächen können bei Bedarf erweitert werden.
Nach fünf Jahren hat man auch eine Übersicht, welcher Personenkreis sich für die neue Bestattungsform entscheidet. Schwerpunkte sind Menschen aus dem Freiburger Raum und ganz Südbaden. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo die Angehörigen aus weiterer Entfernung kommen. Sah es anfangs danach aus, dass die Einheimischen dem neuen Friedhof eher reserviert gegenüberstehen, so hat sich das geändert. Bestattungen von Menschen aus Oberried sind nicht sehr selten. Dadurch wird auch der Dorffriedhof an der Kirche entlastet, auf dem es zeitweise eng geworden war. Schon hier zeigte sich die Gemeinde frühzeitig mit der Einrichtung von Grabkammern fortschrittlich. Eine Konkurrenzsituation zwischen Dorffriedhof und Ruheberg gibt es nicht. Dass der Friedhof Ruheberg kein "Fremdkörper" in der Landschaft ist, er von weiten Teilen der Bevölkerung angenommen wird, ist nach fünf Jahren deutlich. Positiv für die Gemeinde ist auch, dass er zu keiner finanziellen Belastung geworden ist. Allerdings stand der Gedanke, Gewinn mit dem Ruheberg zu machen, auch nicht im Vordergrund. Kostendeckend, so Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, sollte er aber schon sein. Dies sei auch der Fall. Richtig sei ebenso, dass der Ruheberg in kommunaler Verantwortung ist. Die Kontrolle habe die Gemeinde und das solle auch in Zukunft so sein. Dass der Friedhof am Ruheberg Bestand haben wird, daran zweifelt wohl niemand mehr. Franz-Josef Winterhalter sagt: "Ich würde es wieder so machen!"
31.10.2011, Wolfgang Grosholz


 

 

Beisetzungskonzept erweitert: Junge Bäume pflanzen, neue Baumarten

Am 20.10.2007 war der erste Jahrestag der Eröffnung des deutschlandweit einmaligen kommunalen Berg-Naturfriedhofs. Das Interesse ist unverändert hoch. Im ersten Jahr des Bestehens der Einrichtung wurden bereits über 60 Urnenbeisetzungen durchgeführt. Darüber hinaus sind viele weitere Grabplätze und Friedhaine vergeben. Zum Jahrestag hat die Gemeinde Oberried ihr Beisetzungskonzept auf vielfachen Wunsch hin erweitert: Nun ist es auch möglich, einen Friedhain nicht nur um einen vorhanden Baum herum zu erwerben, sondern man kann durch das Pflanzen eines jungen Baumes einen solchen auch neu begründen.
 

Die Gemeinde Oberried schaut zufrieden auf ein Jahr Ruheberg zurück. Am 20.10.2007 jährte sich der Eröffnungstermin zum ersten Mal und Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter kann auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Die monatlichen Führungen waren gut besucht, andere Gemeinden erkundigten sich nach dem Beisetzungskonzept und ließen sich die Einrichtung vor Ort erklären, vor Ort und in der Region ist eine hohe Akzeptanz erkennbar und finanziell wurde ein maßvoller Überschuss erzielt. Der bisher einzige kommunale Berg-Naturfriedhof Deutschlands weckt unverändert großes Interesse in Nah und Fern.

Mehr als 60 Menschen wurden im ersten Jahr des Bestehens auf neuen Berg-Naturfriedhof beigesetzt und auch fünf Oberrieder fanden ihre letzte Ruhe auf dem Ruheberg. Eine bestimmte Bevölkerungsgruppe oder eine besondere ethisch-religiöse Ausrichtung ist nicht erkennbar. Neben dem Professor hat der einfache Arbeiter seine letzte Ruhestätte gefunden und christlich verwurzelte Familien entscheiden sich für einen Grabplatz am Ruheberg genauso wie freidenkerische Zeitgenossen. In der Summe repräsentieren die Beigesetzten einen ganz normalen Querschnitt der Bevölkerung der Region.

Zum ersten Jahrestag kommt die Gemeinde Oberried nun auch dem mehrfach geäußerten Wunsch interessierter Menschen entgegen, selbst durch das Pflanzen eines jungen Baumes einen Friedhain neu begründen zu können. Bisher konnten nur ein bestehender Friedhain, d.h. ein Urnenfeld aus 12 Grabplätzen rund um einen großen Baum erworben werden, um diesen zu einer Familien-Grabstätte zu machen. Neben den vorhandenen Baumarten wie Tanne, Ahorn oder Buche können nun auch weitere wie Eibe oder Stechpalme gepflanzt werden. Gerade diese beiden heimischen Baumarten sind in den heutigen Wirtschaftswäldern wegen der relativ kurzen Umtriebszeiten fast verschwunden. Als immergrüne und sehr langlebige Bäume stellen sie nicht nur eine optische Bereicherung des Berg-Mischwaldes dar, die Gemeinde Oberried leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Artenerhaltung selten gewordener Bäume.

Daneben besteht natürlich unverändert die Möglichkeit, auch einzelne Grabplätze an den Gemeinschaftsbäumen zu erwerben. Von dieser Möglichkeit hat bisher etwa die Hälfte der Interessierten Gebrauch gemacht. Umfassende Information könnend direkt bei der Gemeindeverwaltung in Oberried erhalten werden oder im Internet unter www.ruheberg.de abgerufen werden.
8.11.2007, www.dreisamtaeler.de

 

 

Auf dem Ruheberg regelt die Natur die Grabpflege

Ein Jahr nach seiner Eröffnung ist der Naturfriedhof Ruheberg schon weltweit bekannt / Jetzt kann man sich seinen Baum schon zu Lebzeiten selbst pflanzen

60 Urnenbestattungen fanden bereits im ersten Jahr seit Eröffnung des Naturfriedhofes Ruheberg statt. Fünf kamen aus Oberried. Dass sich Auswärtige mehr für die neue Bestattungsform entscheiden, hat die Gemeindeverwaltung nicht überrascht. Inzwischen hat das Interesse an Friedhainen unter Bäumen deutlich zugenommen. Auf der ausgewiesenen Waldfläche in 1100 Meter Höhe und neun Kilometer vom Ortskern entfernt, können noch rund 360 Friedhaine erworben werden. Sie bieten sich sowohl für ein Einzelgrab als auch ein Familiengrab an, das von mehreren Generationen belegt werden kann. Unter einen Baum können bis zu zwölf Urnen bestattet werden. Eine Erweiterung der Fläche wird bei Bedarf möglich sein, wie Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter bei einem Gang durch den herbstlich gefärbten Wald erläuterte. Treffen die bisherigen Erfahrungen zu, so werden die Grabfelder auf dem Ruheberg von Angehörigen ebenso besucht wie auf herkömmlichen Friedhöfen, verbindet sich damit doch gleichzeitig ein seltenes Naturerlebnis. Davon kann man sich schon bei gelegentlichen Besuchen überzeugen.
"Der wirtschaftliche Erlös am Ruheberg stand nicht im Vordergrund unserer Überlegungen" , sagte Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, wenn es auch im Interesse der Gemeinde sei, ein kostendeckendes Ergebnis zu erzielen. Beim Thema Geld erklärte er, dass Bestattungen am Ruheberg günstiger seien als auf herkömmlichen Friedhöfen. Von Vorteil für die Angehörigen sei, dass die Grabpflege und der Grabschmuck entfallen. Das regle die Natur. Inzwischen hat die Gemeinde Oberried für ihren Bergfriedhof ein neues Konzept entwickelt. Es besteht die Möglichkeit, und diese wird bereits genutzt, selbst einen Baum als späteren Friedhain zu pflanzen. Unverändert ist der Wunsch, dass am Ruheberg nur heimische Baumarten angepflanzt werden, die eine lange Lebensdauer versprechen und naturbedingt wenig empfindlich sind, was in dieser Höhenlage notwendig ist. Diese Anforderungen erfüllen die Baumarten Eibe und Stechpalme, die es bisher in diesem Mischwald nicht gibt. Die Eibe ist ein Nadelbaum, der bis zu 1000 Jahre und mehr alt werden kann, wenig empfindlich, die Stechpalme ist immer grün und zudem noch von symbolischer Bedeutung und wächst gut im Schatten großer Bäume. Diese hat man am Ruheberg. Stolz ragen sie zum Himmel, halten auch meist Stürmen stand. Es gibt natürlich Ausnahmen, wenn die Naturgewalten noch stärker sind. Interessant sei, dass die neue Bestattungsform von allen sozialen Schichten, unabhängig ihrer Konfession, akzeptiert werde, sagte Winterhalter. Die Evangelische Kirchengemeinde Kirchzarten-Oberried hat keine Probleme mit dieser Bestattung. In einem Merkblatt ist zu lesen: "Die Gemeinde Oberried hat unserer Auffassung nach die Fragen, die sich bei der Einrichtung eines Naturfriedhofes stellen, vorbildlich gelöst. Die Anlage ist sehr gelungen — und die Angehörigen haben einen würdigen Platz für ihre Trauer und die Erinnerung. Es gibt keine Nummern, sondern die Plätze werden mit Namen gekennzeichnet." Für den evangelischen Pfarrer ist die Teilnahme an der Bestattung, wenn gewünscht, selbstverständlich.

Die katholische Kirche sieht es etwas anders, wenn auch durch abgeschwächte Ablehnung, so doch noch mit deutlicher Zurückhaltung. In der Herbstkonferenz der Dekane der Erzdiözese Freiburg und in Anwesenheit des Erzbischofs wurde vor wenigen Tagen der Entwurf von pastoralen Richtlinien zum Umgang mit Urnenbestattungen im Wald diskutiert. In einer Presseinformation der Erzdiözese heißt es dazu: "Die vorgesehenen Richtlinien bringen zwar weiterhin grundsätzliche Bedenken gegen diese neue Form der Bestattung zum Ausdruck, wollen aber dennoch unter bestimmen Voraussetzungen ein kirchliches Begräbnis ermöglichen." Das deutet auf Bewegung in einer höchst sensiblen Beurteilung hin. In Oberried selbst, dem Standort des wohl schönsten Naturfriedhofes in Deutschland, war der Ruheberg nie ein Streitthema. Im Gemeinderat fiel die Entscheidung für das Vorhaben bei nur einer Gegenstimme. Die Zustimmung kam aus allen im Gemeinderat vertretenen politischen Gruppierungen. Dass es da oder dort in der Bevölkerung noch Zurückhaltung gibt, sei verständlich,meine der Bürgermeister. Das trübe indes die Stimmung nach einem Jahr Ruheberg in Oberried nicht. Wie international bekannt dieser Naturfriedhof inmitten von Schwarzwaldbergen geworden ist, könne daran abgelesen werden, wie groß der Einzugsbereich von Begräbnisbesuchern schon ist. Die weiteste Anreise hatten bisher Trauergäste aus Neuseeland und Mexiko. Die Infrastruktur am Ruheberg soll noch verbessert werden, vor allem durch die Anlegung eines Rundweges durch das gesamte Gelände und das Aufstellen von Sitzbänken, von denen es bisher nur wenige gibt
Wolfgang Grosholz, 31.10.2007, www.badische-zeitung.de


Bereits zwanzig Urnen am Ruheberg am Stollenbach bestattet

 

Der Berg gegenüber vom Stollenbacher Skilifthang ist der „Ruheberg“. Hier sind inzwischen zwanzig Urnenbestattungen erfolgt. An den jeweiligen Bäumen erinnern Namensschildchen (kleines Foto) an die Toten.

Oberried (glü.) Auf dem im Oktober eingeweihten „Ruheberg“ am Stollenbach hoch über dem Zastlertal hat es in der ersten zwei Monaten bereits 20 Urnenbestattungen gegeben. Oberrieds Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter bestätigte gegenüber dem „Dreisamtäler“, dass das anfängliche große Interesse an Urnenbestattungen im Wald ungebrochen sei. Die Sorge, ob die Ruhestätten auf über 1100 Metern über dem Meer im Winter überhaupt zu erreichen seien, konnte er entkräften. Die Straße zum Stollenbach sei im Winter schon allein wegen der vielen Skiläufer regelmäßig geräumt. Und um auch bei viel Schnee am „Ruheberg“ der Toten zu gedenken, werde man die Hauptwege walzen, so dass sie jederzeit begehbar seien. Die bisherigen Bestattungen seien im mehr oder weniger kleinen Familienkreis erfolgt. In der Regel sei es ja üblich, so Franz-Josef Winterhalter, dass vor der Einäscherung der Verstorbenen in der Kirche oder Friedhofshalle daheim eine Trauerfeier stattgefunden habe. Zur Urnenbeisetzung kämen dann eigentlich nur noch die nächsten Verwandten und Freunde. Dabei sei es durchaus auch vorgekommen, dass diese mit geistlicher Begleitung eines Kirchenvertreters stattgefunden habe. Für die Verstorbenen und Angehörigen sei im übrigen die Schlichtheit der Bestattung im Wald wichtig. Bei vielen sei eine große Beziehung zur Natur spürbar. Kleine Schildchen mit den Namen und Lebensdaten erinnern an den jeweiligen Bäumen eines „Friedhaines“ an die Verstorbenen. Anonyme Bestattung ist auf dem „Ruheberg“ nicht möglich.
Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.der

 

 

 

 

Ruheberg als „Friedhof im Wald“ eröffnet

Der Männergesangverein „Schwarzwald“ Oberried umrahmte die Eröffnungsfeier des „Ruheberges“, Forstmann Josef Haberstroh blies zum Abschluss sein „Adieu“ und Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter und Pfarrer Hellmut Wolff gaben Erklärungen und Segen.

Foto: Gerhard Lück

Oberried (glü.) Die Sonne schien am vergangenen Freitagnachmittag von einem blauen Himmel und ließ den herbstlichen Wald am Stollenbach golden glänzen - grad so, als wollte der Himmel seinen besonderen Segen zur feierlichen Eröffnung des „Ruheberges“ geben. Stellvertretend machte das der evangelische Pfarrer aus Kirchzarten, Hellmut Wolff. „Wir werden hier Menschen beisetzen im Bewusstsein“, so Pfarrer Wolff, „dass Gott sie beim Namen gerufen hat.“ Und nach einem gemeinsamen „Vater unser“ und Segensgebet stellte er fest: „So ist dieser Ruheberg unter den Schutz Gottes gestellt.“ Doch bis zu der Feierstunde jetzt am Stollenbach und der ersten Idee eines Friedhofes im Wald waren gut drei Jahre vergangen. Oberrieds Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, der Vater der „Ruheberg-Idee“, skizzierte bei seiner Begrüßung einer außergewöhnlich großen Besucherschar, den Weg und die Hintergründe. In der Schweiz gäbe es solche Friedhöfe im Wald schon lange. In Deutschland sei die Idee erstmals von der Friedwald-Bewegung umgesetzt worden. An der Diskussion über mögliche Bestattungsformen sei Oberried schon immer beteiligt gewesen: „Wir sind hier in der Region die erste Gemeinde mit Grabkammern auf dem Friedhof bei der Klosterkirche.“ Bei Diskussionen über veränderte Bestattungsbedürfnisse sei er auf die Idee eines Friedhofes für Urnenbestattungen am Stollenbach gekommen. Ein langer Diskussionsprozess hätte dann in der Gemeinde und mit allen gesellschaftlich relevanten Gruppen begonnen. Bei den Gesprächen mit der Bevölkerung, den Kirchen, Behörden, dem Landratsamt und dem Forst sei man von einer Beteiligung an der Friedwaldbewegung abgekommen und hätte ein eigenes Konzept, das des „Ruheberges“, entwickelt. Seitens der evangelischen Kirche habe er viel kritische Offenheit erfahren, während die katholische Kirche sich reservierter gezeigt hätte. Für die Interessenten eines Urnengrabes im Wald gäbe es, so Winterhalter, sowohl emotionale als auch praktische Gründe. Für Menschen mit Naturverbundenheit sei es wichtig, weit weg von der Hektik des Alltages ihre letzte Ruhe zu finden. Sie wollten einen einfachen Ruheort oder wünschten sich einen eigenen Baum als Familiengrabstätte, quasi als Sammelort nach einem in der Welt verstreut gelebten Leben. Vielfach seien es auch ganz praktische Gründe wie die Einfachheit der Grabpflege, die von der Natur übernommen würde. Der Ruheberg böte auch eine gute Alternative zur anonymen Bestattung. Schließlich würden alle Grabstätten im Ruheberg mit einem Namensschild am Baum, das die Lebensdaten enthielte, versehen. Damit sei übrigens auch die katholische Kirche als Begräbnisort einverstanden. Der Ruheberg böte außerdem z.B. für alleinstehende Menschen die Möglichkeit, alle Formalitäten der Bestattung zu Lebzeiten zu erledigen.
Oberried habe 1.000 Hektar Wald, erklärte der Bürgermeister, davon seien 50 auf dem Ruheberg ausgewiesen. Rund fünf Hektar mit 350 ausgewählten Bäumen würden aber zunächst ausreichen. „Das ist hier ein eher untypischer Schwarzwaldwald“, so Winterhalter, „denn 90 Prozent sind Buchen, der Rest Ahorne und Weißtannen - alles Bäume, die sehr alt werden können.“ Außerdem sei der Ruheberg nicht windgefährdet. Selbst Orkan „Lothar“ habe ihm nichts angetan. Bereits in den letzten Oktobertagen würden die ersten Bestattungen auf dem Ruheberg stattfinden. Der Männergesangverein „Schwarzwald“ Oberried umrahmte die Feier mit passenden Liedern. Und als Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter die offiziellen Worte „Damit erkläre ich den Ruheberg für eröffnet. Friede allen, die hier bestattet werden.“ gesprochen hatte, blies Josef Haberstroh vom Forstamt Kirchzarten mit seinem Parforcehorn das Stück „Adieu“. Dabei war die Ruhe des Ruheberges hautnah spürbar. Mehr Infos sind im Internet unter www.ruheberg.de zu finden.

Gerhard Lück, 26.10.2006, www.dreisamtaeler.de

 

 

 

Zur „letzten Ruhe“ auf den „Ruheberg“ Oberried

Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter schaut sich jeden Baum am „Ruheberg“ genau an. Die für ihn guten Bäume sind inzwischen mit einer Nummer versehen worden.

Foto: Gerhard Lück

Ab Oktober ermöglicht die Gemeinde Oberried die Naturbestattung in den Bergen des Schwarzwaldes

Oberried (glü.) Im Leben wie im Sterben ist nichts mehr wie es früher war. An einem Ort geboren werden, dort zur Schule gehen, eine Ausbildung machen, hier den Beruf ausüben, eine Familie gründen, im Geburtsort alt werden, auf dem Friedhof neben der Taufkirche begraben liegen - das ist der Stoff aus dem die Träume, für manche auch die Alpträume sind. Und weil sich alles, fast alles, im Leben, in der Gesellschaft ändert, ändert sich auch das „Ruhen“ nach dem Tod. Wenn eh keiner mehr dort lebt wo man stirbt, spricht nicht mehr viel für das große Grab mit Stein und Blumenarrangement. In Städten haben die Feuerbestattungen die Fünfzig-Prozent-Marke überschritten - und auf dem Land werden es auch immer mehr. Und weil es Sorgen auch um die Pflege des kleinen Urnengrabes gibt, nimmt die Zahl der anonymen Bestattungen immer mehr zu. „Das muss nicht sein“, sagt Oberrieds Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, „wer dem Menschen seinen Namen nimmt, raubt ihm auch einen wesentlichen Teil seiner Würde.“ So ließ er vor gut drei Jahren die Diskussionen um einen „Friedwald“, eine Bestattung in der Natur, zu.

Zunächst entwickelten sich heiße Debatten im Gemeinderat und in der Gemeinde. Inzwischen sind sie sachlicher geworden, aber ruhig ist es noch nicht. Gerade ältere Bürger Oberrieds wollten Pfarrer José Cabral ermuntern, eine Unterschriftenaktion gegen die Bestattung im Wald zu initiieren. Doch das wollte er nicht, unterschrieben hätte er aber. Im Gemeinderat kam es am 25. April 2006 dann zur grundsätzlichen Entscheidung, dass ein „Ruheberg“ als kommunale Einrichtung zur „Naturbestattung in den Bergen des Schwarzwaldes“ geschaffen werden soll. Eine Kooperation mit der mittlerweile in Deutschland weit verbreiteten „Friedwald-Organisation“ schloss der Gemeinderat bewusst aus. „Das hätte uns konzeptionell und finanziell zu stark gebunden“, erklärte Winterhalter gegenüber dem „Dreisamtäler“.
Das Konzept sieht jetzt vor, dass die Gemeinde Oberried als erste Gemeinde Deutschlands einen „Ruheberg“ für Naturbestattungen von Urnen einrichtet. Dabei handelt es sich um eine bisher namenlose Bergkuppe östlich vom 1264 Meter hohen Hochfarn nahe beim Stollenbach. Der 1136 Meter hohe „Ruheberg“ - mit diesem Namen wird er demnächst auch in allen Wander- und Landkarten auftauchen - bietet eine Fläche von rund 50 Hektar, von der zunächst ein Bereich von fünf Hektar für Beisetzungen freigegeben wird. Der naturnahe Bergmischwald, direkt vom Parkplatz am Stollenbach auf einem neuen Zugangsweg zu begehen, ist mit Buchen, Bergahorn und Weißtannen unterschiedlichen Alters bewachsen. Die wenigen Fichten kommen wegen ihrer Kurzlebigkeit als „Friedhaine“ nicht in Frage. Derzeit findet eine Koordinatenfixierung der ausgewählten, mit Nummern versehenen Bäume durch den Fortsachverständigen Thomas Schneider aus Fischbach statt. „Ich beschreibe die Bäume“, erklärt er seine Aufgabe, „und verorte sie genau in einer Karte.“

Bereits zu Lebzeiten können im „Ruheberg“ Belegungsrechte gesichert werden. Die Kosten liegen weit unter denen auf „normalen“ Friedhöfen, wo ein Doppelgrab rund 2000 Euro kostet. Ein kompletter „Friedhain“, das ist ein Baum, in dessen Radius von drei bis vier Metern etwa zwölf Urnen begraben werden können, wird zwischen drei- und dreieinhalb Tausend Euro kosten. Ein einzelner Urnenplatz kommt auf 350 Euro. Die Nutzungszeit liegt bei 40 Jahren und verlängert sich beim „Friedhain“ mit jeder neuen Bestattung um vierzig Jahre. Dem „Friedhain“ kann ein Name gegeben werden, der der Bedeutung und Würde des Ortes angemessen ist. An den Toten kann ein „unauffälliges“ Schild mit Namen und Lebensdaten erinnern. Ein „Buch der Erinnerung“ gibt Aufschluss über alle Bestattungen auf dem „Ruheberg“. „Wir wollen aus dem Ruheberg keine Parkanlage machen“, erklärt Bürgermeister Winterhalter bei einem Ortstermin, „lediglich ein paar Wege sollen den Wald erschließen und einige Bänke zum Verweilen einladen.“ Am höchsten Punkt des „Ruheberges“ steht ein Felsen, den mal ein schlichtes Kreuz schmücken wird.
Überraschend groß ist das Interesse am „Ruheberg“. Nahezu 40 bis 50 feste Bewerbungen liegen im Rathaus bereits vor. Inzwischen ist der „Ruheberg“ auch behördlich genehmigt. Nachdem zwischen Ende Mai und Ende Juni bei der Auslage der Planungsunterlagen keine Einwände seitens der Bevölkerung eingingen, hat das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald den „Ruheberg Schwarzwald/Oberried“ als Friedhof nach dem Baden-Württembergischen Bestattungsgesetz zugelassen. Am 26. September beschließt der Gemeinderat dann die endgültige Friedhofssatzung, auch mit den genauen Gebührensätzen. Und am Freitag, dem 20. Oktober wird der „Ruheberg“ offiziell eingeweiht. Ob es dann auch zu kirchlichen Begräbnissen durch Oberrieds Pfarrer José Cabral kommt, ist eher undenkbar. „Ich bin dagegen“, sagte er noch am Montagabend unmissverständlich beim Anruf des „Dreisamtälers“. Für ihn ständen die finanziellen Gesichtspunkte zu sehr im Vordergrund. „Und zur offiziellen Einweihung im Oktober komme ich auch nicht“, gab er einer möglichen Einladung schon jetzt einen Korb. Mehr Infos gibt es beim guten Internetauftritt unter www.ruheberg.de

Gerhard Lück, 31.8.2006, www.dreisamtaeler.de

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es so richtig teuer. Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

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