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                                                      Blick nach Osten von Himmelreich ins Höllental im April 2008: Tulpen, Verkehr und Berge
Blick nach Osten von Himmelreich ins Höllental im April 2008: Tulpen, Verkehr und Berge

25 von 26 Schüler bei BK-Prüfung durchgefallen

Miese Noten in Massen: Abschlussklassen fallen fast geschlossen durch - Entsetzen an zwei Freiburger Schulen: 25 von 26 Schülern sind bei den Abschlussprüfungen für das Berufskolleg I durchgerasselt. Nun rätseln die Experten, wie es dazu kommen konnte – und welche Rolle die Lehrer und das Prüfungsprofil spielen. Als Klaus Reinders im vergangenen Herbst seinen Sohn an der Wirtschaftsakademie für das Berufskolleg I anmeldete, fragte er auch nach den durchschnittlichen Erfolgsaussichten bei den Abschlussprüfungen. 80 bis 90 Prozent habe man ihm da gesagt. Nun lag die Quote bei 100 Prozent – die aber haben nicht bestanden, sondern sind durchgefallen. Zwölf von zwölf Schülerinnen und Schülern der Wirtschaftsakademie haben die externe BK-I-Prüfung nicht bestanden, beim Bildungszentrum Internationaler Bund waren es 14 von 15 Prüflingen. "Eine flächendeckende Katastrophe" nennt das Schulleiter Heimburger von der Wirtschaftsakademie. An staatlichen Schulen, erklärt Hanspeter Heimburger, sei der BK-I-Abschluss "einfach eine Versetzungsfrage", Prüfungen wie die Absolventen privater Schulen müssten die Schülerinnen und Schüler dort nicht ablegen. Im Prüfungsprozedere der von Privatschülern verlangten Abschlussklausuren sieht er diverse Konstruktionsfehler: Erstens müssten die Jahresleistungen der Schüler in die Endnoten mit einfließen, zweitens sollten Fachlehrer bei der Prüfung zugegen sein – und drittens müsste es eine gute Kommunikation zwischen den Prüfungsausrichtern und den privaten Schulen geben. Dass im vergangenen Schuljahr erstmals schriftlich und nicht wie bis dahin mündlich geprüft wurde, findet er zusätzlich bedenklich. Schulleiter Blumhofer vom Bildungszentrum Internationaler Bund allerdings betont, dass an seinem Institut noch an der Analyse dieses "extremen Ergebnisses" gearbeitet werde. Was schließlich ausschlaggebend für das schlechte Abschneiden seiner Absolventen gewesen sei, wisse man noch nicht. Und auch im Regierungspräsidium ist man noch nicht durch mit der Analyse, so Alfons Blank, Beauftragter für die Pressearbeit in Abteilung 7 ("Schule und Bildung"). Ganz klar geht man hier jedoch davon aus, dass die sehr schlechten Ergebnisse nichts mit dem Prüfungsprozedere zu tun haben: "Die Schulträger müssen selber gucken, welche Schlüsse sie aus den Ergebnissen ziehen."
Martin Blumhofer deutet denn auch schon an, dass man nun nachsehen müsse, ob zum Beispiel Lehrerüberprüfungen nötig seien –, den Blick aufs Regierungspräsidium richten wolle man jedoch nicht. Da sind die Kollegen von der Wirtschaftsakademie anderer Meinung: Rechtsberater Johannes Gröger etwa meint, das Prüfungsprofil könne nicht richtig gewesen sein – und setzt auf ein Gespräch zwischen RP und freien Bildungsträgern – Schreiben ans Kultusministerium und ans RP sind unterwegs. ....
Alles von Julia Littmann vom 6.8.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/miese-noten-in-massen-abschlussklassen-fallen-fast-geschlossen-durch--18053831.html

So etwas passiert, wenn Bildung privatisiert wird.
Herzlichen Glückwunsch an die Verantwortlichen! Die Schülerinnen und Schüler, an denen dieses lehrreiche Exempel statuiert wurde, sind natürlich zu bedauern - und suchen sich hoffentlich einen guten Anwalt.
Kommentar von Jos Fritz vom 6.8.2009

Ich bin eine der Betroffenen und finde das nur unverschämt. Das RP ist schuld, wenn das RP die Prüfungen nicht ausgetauscht hätte, dann hätten wir die Prüfung bestanden. Was soll ich jetzt nur machen? Wie soll ich jetzt noch einen Ausbildungsplatz bekommen? Kann mir da jemand helfen?
Kommentar von Mausi vom 8.8.2009

Diese BI-Klassen sind eine Herausforderung für Verhaltensgestörtenpädagogen. Die Schüler hoffen, in dieser Restschule den Abschluß zu schaffen, den sie in der Regelschule nicht geschafft haben. Sie haben überwiegend eine geringe Leistungsmotivation, Aufmerksamkeitsdefizite, geringe Konzentrationsfähigkeit. Die Erledigung von Hausarbeiten beschränkt sich auf Einzelfälle! Es fehlen bei den meisten Schülern die kognitiven Kompetenzen für das BK, gekoppelt mit ungenügend ausgegprägtem Sozialverhalten. Die Prüfungsergebnisse spiegeln daher den Lernzuwachs genau wieder. Sie resultieren aus dem ungeregelten Zugang zu dieser Bildunginstitution. Das "gut" im Zwischenzeugnis war Resultat der rosaroten Lehrerbrille. Künftig sollten bei der Zulassung zum BK schärfere Selektionskriterien greifen, um derartige individuelle Mißerfolgserlebnisse zu vermeiden. Selbst für das BK I brauchen die Schüler noch bestimmte Voraussetzungen. Als Alternative sollte diesen bildungsschwächeren Schülern der Weg in die praktischen Berufe gewiesen werden. Auch Steinarbeiten, Metallarbeiten oder Holzarbeiten, Raumausstattung, Verkaufs-, Friseurberufe oder Altenpflege können zu einem erfüllten Leben führen. Lehrer und Eltern sollten nicht die harte Wahrheit scheuen, daß vielen Jugendlichen der Weg zum weichen Bürostuhl verwehrt bleibt. Gut, daß es noch Prüfungen der Bildungsstandards gibt.
Kommentar von BiDozent vom 8.8.2009

Konflikt mit Regierungspräsidium auf dem Rücken der Schüler ausgetragen
In diesem Bericht wurde genau das beschrieben, was wir erlebt haben. Unser Sohn hat gerade das BK 2 auf der Akademie für Kommunikation in Freiburg abgeschlossen. Zu den ganzen Problemen, die in Ihrem Bericht beschrieben waren, kam hinzu, dass bei der Abschlußprüfung Stoff geprüft wurde, der nicht im Unterricht durchgenommen wurde. Allerdings sollten die Fehler nicht nur bei den Schulen gesucht werden, sondern hauptsächlich auch beim Regierungspräsidium. Traurig ist, dass die Konflikte zwischen Regierungspräsidium und Privatschulen auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden und deren Zukunft verbraut wird.
BZ-Leserbrief vom 19.8.2009 von Monika Gerk, Weil am Rhein.  

 

 

Steuerlichen Abzug von Schulgeld abschaffen?

Öffentliche Schulen kosten den Staat mehr
Es ist schon bemerkenswert, dass Thomas Fricker für die geplante Abschaffung des steuerlichen Abzugs eines Teils des Schulgeldes für Privatschulen plädiert. Er schreibt von "eingesparten Millionen" , die der Bildung aller zugute kommen sollten. Er übersieht dabei, dass die in den vergangenen Jahren spürbar gestiegene Zahl an Privatschülern bei einem Wegfall dieser Einrichtungen auch wieder an der Staatsschule unterrichtet werden müsste. Dort aber kostet jeder einzelne Schüler nach allen anerkannten Berechnungsverfahren (zum Beispiel Steinbeis-Gutachten) den Staat deutlich mehr als an einer Privatschule. Wo Herr Fricker die "stattliche Förderung" ausfindig gemacht hat, die Eltern bei Verzicht auf eine steuergeldfinanzierte Staatsleistung erhalten, wenn sie Bildung privat finanzieren und dafür nur 30 Prozent der Kosten steuerlich ansetzen dürfen (nicht erstattet bekommen!), wird wohl sein Geheimnis bleiben.
BZ-Leserbrief vom 17.5.2008 von
Jens-Arne Buttkereit, Geschäftsführer der Schule Birklehof, Hinterzarten
 
Ein paar Reiche müssen herhalten
Eltern mit Kindern auf Privatschulen (mein Eton liegt in Freiburg-Wiehre und heißt Waldorfschule) bekommen nichts geschenkt, sie bezahlen und zwar in der Regel heftig. Sie zahlen als Steuerzahler für die Staatsschulen, als Bürger der Stadt Freiburg für die Staatsschulsanierung. Und sie zahlen als Nutzer der Privatschulen für Schulen, die nur sehr unzureichend öffentlich gefördert werden, aber den Staat erheblich entlasten dadurch, das diese Schüler nicht im Staatssystem versorgt werden müssen und dadurch keine Gebäude, Lehrer, Energiekosten und Ähnliches anfallen. Dass diese Eltern dann in Teilen steuerlich entlastet werden, ist nur recht und billig. Jeder Vermieter und Pendler wird entlastet und leider auch noch viele andere mehr. Dass nun mal wieder die EU herhalten muss, um diesen erneuten und unverschämten Griff in die Taschen von Familien zu begründen, halte ich leider für typisch. Denn was habe ich mit den Eton-Eltern zu tun, außer, dass deren Monatsaufwendungen wahrscheinlich mein Jahresschulgeld sind? Genau darin liegt für mich das Ärgernis: Wer verwehrt denn dem deutschen Staat, Höchstbeträge einzuführen? Schon die erwähnten 3000 Euro im Jahr wären für viele Eltern eine ausreichende Höchstgrenze und Entlastung. Für die Nutzer von Eton sind das nur Peanuts. Natürlich müssen hier die paar Reichen herhalten, um das System zu ändern mit dem Ziel, dann den vielen Normalos das Geld aus dem Familienetat zu holen. Gerecht ist was anderes: Gerecht wäre, wenn der Staat seinen gesetzlichen Pflichten nachkommt und die Privatschulen ausreichend fördert.
BZ-Leserbrief vom 17.5.2008 von Jochen Pfisterer, Freiburg

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