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Welchental
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Das Welchental liegt am Nordrand des Dreisamtals und gehört zur Gemeinde Stegen.

 

 

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Blick nach Nordwesten ins Welchental am 2.1.2012 Blick nach Norden ins Welchental am 2.1.2012 Blick nach Norden ins Welchental am 2.1.2012 - links Windräder am Roßkopf
 

 

Gewässerpflege ehrenamtlich - Ufergehölze schneiden
 

Pädagogin Martina Mosthaf (43) aus Littenweiler und Valerio Cantone (32), Gartenbauhelfer aus Haslach, schneiden kleinere Äste und Zweige mit der Astschere ab, damit wieder mehr Licht ans Gewässer kommt, wodurch die ökologische Vielfalt gefördert wird.
Foto: Andreas Braun

Während der kalten Jahreszeit haben Arbeitseinsätze im Naturschutz Hochkonjunktur: Bevor die Vögel im März wieder mit dem Bau ihrer Nester beginnen, werden Ufergehölze zurückgeschnitten. Diese Maßnahmen dienen der Unterhaltung der Gewässer und fördern zugleich auch die ökologische Vielfalt. Geschehen ist dies zum Beispiel letzten Samstag am Ebneter Welchentalbach, bei dessen Pflege die Stadt Freiburg neuerdings von der örtlichen Gruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstützt wird. "Noch diesen Strauch da, dann haben wir es für heute geschafft", sagte der 48-jährige Forstwirt Andreas Hoffmann von der Freiburger Bund-Gruppe kurz vor Einsetzen der Dämmerung. Etwa drei Stunden lang hatten rund 20 freiwillige Helfer unter fachkundiger Anleitung kleinere Bäume abgesägt, Hecken geschnitten und Nisthilfen aufgehängt. "Uns allen ist dabei gut warm geworden", meinte Architekt Andreas Ostermaier (43), der die größeren Äste mit einer Motorsäge gestutzt hatte und dabei trotz frostiger Temperaturen gut ins Schwitzen gekommen war. "Die Arbeiten waren nötig, um die Vielfalt an Lebensräumen wieder herzustellen", erläuterte Landschaftsarchitektin Nadine Reinhard: Vor über 15 Jahren sei der Welchentalbach renaturiert worden; die damals gepflanzten Gehölze hätten sich inzwischen zu einem geschlossenen Bestand entwickelt. "Einige hochgewachsene Weiden mussten wir jetzt zurücknehmen, damit die weniger rasch wachsenden Erlen gefördert werden und außerdem mehr Licht auf den Bach kommt", so Reinhard. Auf diese Weise würde ein Mosaik an Biotoptypen entstehen, wie es unter anderem für Libellen erforderlich sei: "Zu viel Schatten mögen diese Insekten nicht", erklärte die 35-jährige Naturschützerin.
Reinhard war es auch, die im Sommer den Kontakt zwischen der Freiburger Bund-Gruppe und der Stadt hergestellt hat: "Wir wollten unseren rund 1800 Mitgliedern verstärkt Aktionen im praktischen Naturschutz anbieten." Und bei einigen von ihnen stieß diese Idee sogleich auf Zuspruch: "Hier kann man einfach mal etwas Handfestes tun", meinte Martina Mosthaf aus Littenweiler, die am Samstag mit der Astschere zugange war. Außerdem mache es Spaß, sich bei herrlichem Winterwetter sportlich in der Natur zu betätigen. Und die Geselligkeit käme dabei auch nicht zu kurz: "Wenn wir das Reisig nachher verbrennen, gibt es ein zünftiges Vesper mit Ofenkartoffeln", freute sich die 43-jährige Pädagogin auf ein gemütliches Beisammensein nach getaner Arbeit. Bei der Stadt indes wird das ehrenamtliche Engagement der Naturschützer sehr geschätzt – nicht zuletzt, weil sie das Garten- und Tiefbauamt bei der gesetzlich vorgeschriebenen Gewässerunterhaltung unterstützen, wodurch letztlich auch Kosten eingespart werden. "In regelmäßigen Abständen werden Gewässerschauen vorgenommen und die notwendigen Pflege- und Unterhaltungsarbeiten festgelegt", erläutert der stellvertretende Amtsleiter Martin Leser. Dabei, so Leser, handle es sich keinesfalls um "überflüssige Beschäftigungstherapie" für die städtischen Mitarbeiter, sondern um wichtige Aktionen, um Hochwasser zu verhindern. "Uferabbrüche oder Baumstämme können sonst den Bachquerschnitt verengen und dadurch Überschwemmungen verursachen", erläutert er. Aus dem gleichen Grund müssten im Winter zugefrorene Bäche – etwa der Haslacher Dorfbach – offen gehalten werden.
Andreas Braun, 16.2.2009

 

 

 

Anfahrt ins Welchental

 

 

 

© by freiburg-schwarzwald.de, Update 09.01.12