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Steintürme in der Dreisam und anderswo

Tele-Blick vom Brosihof nach Südwesten über Schweighöfe und Spirzen zu Dreisamtal, Rheintal und Vogesen am 19.12.2007
Tele-Blick vom Brosihof nach Südwesten über Schweighöfe, Spirzen und Dreisamtal (links) zum Rheintal im dichten Nebel und den Vogesen am 19.12.2007

 

Bilder

Steinmännle an der Dreisam Pfingsten 2003 Steinmnännle an der Dreisam, Juni 2003, mit Blick zum Hinterwaldkopf Dreisam bei Ebnet mit Steinmännle, Juni 2003, Blick nach Westen
Blick nach Osten: Steinmännle .. an Pfingsten 2003
 
Blick nach Westen
 
Steinmännle in der Dreisam am 28.8.2003 von nah Dreisam Ende August 2003 Hitze Ende August 2003 - die Dreisam bei Freiburg ist fast ausgetrocknet
Steinmännle am 28.8.2003 von nah .. und fern Hitze Ende August 2003 - die Dreisam bei Freiburg ist fast ausgetrocknet: Die Dreisam macht ihre Steinkunst selbst
Steine auf großem Stein in der Dreisam am 18.8.2008 Blick nach Norden über die Dreisam zum Ebneter Schlosspark am 16.7.2008 Blick vom Mariensteg nach Westen über die Dreisam am 1.9.2009 - zwei Türme in der Abendsonne
Steine auf großem Stein in der Dreisam am 18.8.2008 Blick nach Norden über die Dreisam zum Ebneter Schlosspark am 16.7.2008 Blick vom Mariensteg nach Westen über die Dreisam am 1.9.2009 - zwei Türme in der Abendsonne
Blick vom Mariensteg nach Osten über die Dreisam am 1.9.2009
Blick vom Mariensteg nach Osten über die Dreisam am 1.9.2009 zu zwei Türmen Blick vom Mariensteg nach Osten über die Dreisam am 1.9.2009 - zwei Türme Blick vom Mariensteg nach Osten über die Dreisam am 1.9.2009 - ein Turm ganz nah
Blick vom Mariensteg nach Westen über die Dreisam am 1.9.2009 zu vier Türmen
Blick vom Mariensteg nach Westen über die Dreisam am 1.9.2009 zu vier Türmen Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
Blick nach Westen
Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
 
Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
1. Anfang um 16 Uhr
Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
2. Turmaufbau um 16.20 Uhr
Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
3. Fertig um 16.30 Uhr
   
Dreisam bei Ebnet am 25.7.2010:
Trio
   

  

Steinmännchen an der Dreisam - Landart

Wo Steine im Bett stehen
In der flachen Dreisam bauen junge Künstler vergängliche Türme und Türmchen

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Wie fremdartige Skulpturen ragen sie aus dem Dreisamwasser: Junge Künstler und Künstlerinnen errichten auch in diesem Sommer wieder stabile oder auch wacklige Steintürme und -türmchen im Freiburger Flussbett. „Nach unten müssen flache, möglichst breite Steine, die oben nicht so abgerundet sind“, erklärt der elfjährige Schüler Philipp Schwendemann, der mit einigen Nachbarskindern nahe des Hirzbergsteges badet. Schon neun „Steinmännchen“ haben sie errichtet. „Letzten Sommer hab’ ich es auch schon probiert, das hat da aber noch nicht so geklappt“, erinnert sich Philipp. Für heute aber kann er mit seinen zierlichen Bauten zufrieden sein. Auch Anna Rauh (21) interessiert sich für „Land-Art“. Zum Steinturmbauen inspirierte die Ergotherapie-Schülerin der britische Künstler AndyGoldsworthy. „Ich habe aber woanders schon Steine getürmt“, erzählt sie – etwa bei einem Kunstprojekt im Bayerischen Wald. Die Dreisamtürme sind für Anna „eine freie Kunst, die man selbst mitgestalten kann“. In der Sommerhitze die bloßen Füße im Wasser zu kühlen und mit Konzentration einer kreativen Tätigkeit nachzugehen, sei schon „ganz arg schön“. Gerade hat sie aus Flusssteinen eine Brücke aufgebaut, die zwei kleinere Türmchen trägt. Ringsum glitzert die Sonne im flachen Wasser. Vorsichtig befestigt Anna noch ein kleines Blatt auf dem rechten Turmhelm – fertig. Wer weiter nach Westen vorbei an der Ochsenbrücke wandert, sieht das imposante Opus des Steinkünstlers Corin Fischer (21) aus dem Fluss ragen. Eine Woche hat der gebürtige Freiburger an seinen rund 30 Türmen gearbeitet. Da er abends als Koch jobbt, kann sich Corin nachmittags kontinuierlich seinen Kunstwerken widmen. Bei den zum Teil kürbisgroßen Steinen mit etlichen Kilo Gewicht, die er bis zu Höhen von 1,60 Meter auftürmt, ist die Gefahr einer Fußverletzung oder Oberarmzerrung nicht zu unterschätzen: „Man darf dann einfach nicht loslassen“, sagt Corin. Die Steine müssen so zusammengesetzt werden, dass sie auch einer stärkeren Strömung trotzen können. Aber gerade das findet Corin reizvoll: eine Kunst zu schaffen, die ganz den Umwelteinflüssen und damit der Vergänglichkeit ausgeliefert ist. Allerdings stellt auch die menschliche Zerstörungswut eine ständige Bedrohung dar: „Erst letztens haben Kinder mit Steinen geworfen.“ Um Stabilität zu erreichen, legt Corin im Flussbett Fundamente aus kleinen Steinen an, die auch Schwankungen ausgleichen können. Auf ihnen baut er dann steil in die Höhe. Wichtig sei vor allem, den Druck zu nutzen – denn „Gewicht von oben schafft Stabilität“, erklärt Corin. Die fertigen Türme bekommen Namen, „Waterleg“ oder „Elfenbeinturm“ zum Beispiel. Er kam im vergangenen Jahr eher spontan auf die Idee mit den Türmen: „Komm, jetzt bauen wir was“, beschloss er mit Freunden. Von Passanten habe er schon viele positive Reaktionen erhalten, und einige kämen sogar extra zum Fotografieren vorbei. Das ist auch Corins Traum: ein eigener Fotoband nur mit seinen Steintürmen. Bis dahin will er weiterbauen, auch nächstes Jahr. Immer in der Hoffnung, dass nicht morgen schon alles zerstört ist. 
Badische Zeitung vom 14. August 2001, NP

    

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