Reinhold-Schneider-Schule Home >Schneider Reinhold Schneider wurde am 13 Mai 1903 in Baden-Baden geboren. Er lebte als Schriftsteller in Berlin und Potsdam. Von 1938 bis zu seinem Tod im April 1958 wohnte er in Freiburg. Er erhielt 1956 vor seinem Tod, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Seit 1987 wird jedes zweite Jahr von der Stadt Freiburg ein Kulturpreis für Bildende Kunst, Musik und Literatur verliehen, er wird mit dem Namen "Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg" benannt. Gedichte von ReinholdSchneider Schneider, Reinhold (1903-1958), Schriftsteller. Er ist einer der führenden Vertreter der inneren Emigration innerhalb der deutschen Literatur zur Zeit des Nationalsozialismus. Sein umfangreiches Werk ist von einer religiösen Grundhaltung bestimmt. Schneider wurde am 13.Mai 1903 als Sohn eines Hotelbesitzers in Baden-Baden geboren und stark durch seine katholische Erziehung geprägt. Nach dem Abitur und einer kaufmännischen Ausbildung in Dresden arbeitete er als Übersetzer für spanische und portugiesische Literatur. Eine tiefe Lebenskrise nach dem Freitod des Vaters 1922 auch Schneider versuchte, sich das Leben zu nehmen wurde später Motivation des literarischen Schaffens. In den Jahren 1928 und 1929 reiste Schneider nach Spanien und Portugal und verarbeitete diese Zeit in den Biographien Das Leiden des Camões (1930) und Philipp II. (1931). Von 1932 bis 1937 lebte er als freier Schriftsteller in Potsdam; 1938 siedelte er nach Freiburg im Breisgau um. Auf die neue Doktrin einer nationalistischen Literatur nach den Wahlerfolgen Hitlers reagierte Schneider zuerst mit einer Hinwendung zum Nationalen, so in den Biographien Fichte (1932) und Die Hohenzollern (1933). Ab 1934 distanzierte er sich jedoch deutlich vom Regime und wandte sich verstärkt der katholischen Kirche zu, was sich in Das Inselreich (1936) und Sonette (1939) niederschlug. Kritik übte Schneider deutlich im Werk Las Casas vor Karl V. (1938), in dem Schneider die Ausbeutung der Indios mit der Judenverfolgung und dem Holocaust verbindet. Damit gehörte er neben Werner Bergengruen zu jenen Autoren, die sich aus christlicher Perspektive gegen Hitler wandten. Während des 2. Weltkrieges schrieb Schneider Essays und religiöse Schriften, die zum Teil illegal publiziert wurden. Darin begriff er weltliche Geschichte als ein auf Heilserwartung hinweisendes "Gericht". 1945 wurde der Autor wegen Hochverrats und "Defätismus" angeklagt und nur durch das Kriegsende vor einer Verurteilung bewahrt. Nach 1945 forderte Schneider einen geistigen Neuanfang Deutschlands und machte sich für pazifistische Positionen stark. In seinem stark autobiographischen Spätwerk, so in Der Balkon (1957) und Winter in Wien (1958), löste er sich zwar von einem dogmatischen Katholizismus, thematisierte aber weiterhin den Konflikt zwischen irdischer Macht und himmlischem Geist. Schneider starb am 6. April 1958 in Freiburg im Breisgau. Weitere Werke sind der Gedichtband Sonette von Leben und Zeit, dem Glauben und der Geschichte (1954), der Roman Die silberne Ampel (1956), die Erzählungen Taganrog (1946) und Das getilgte Antlitz (1953), die Dramen Der große Verzicht (1950) und Innozenz und Franziskus (1952) sowie die Vortragssammlung Weltreich und Gottesreich (1946). Verfasst von: Veit Christoph Baecker
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