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Aktuelles zu (Ausser)Kirchlichem 
im Freiburger Osten und Dreisamtal
  

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Ein Gott, ein Glaube, eine Taufe

BZ-INTERVIEW mit Marie-Luise Krabbe von der Dreifaltigkeitsgemeinde und Gabriele Daniel-Schnitzler von der Friedensgemeinde

BZ: Welche Ziele verfolgen Sie in der ökumenischen Arbeit - die Wiedervereinigung von Römisch-katholischer und Evangelischer Kirche?
Daniel-Schnitzler: In den Gesprächen zur Ökumenischen Partnerschaftsvereinbarung haben wir uns auch gefragt, was ist Sinn und Zweck der Ökumene. Zunächst geht es einmal darum, das Problem bewusst zu machen.
Krabbe: Über die Partnerschaftsvereinbarung haben wir geschrieben: Ein Gott, ein Glaube, eine Taufe. Das ist der gemeinsame Grund. Wir wollen den gemeinsamen Glauben an Jesus Christus gemeinsam feiern. Dort, wo es Ausschließlichkeiten gibt, werden die anderen eingeladen.
BZ: Auch zum evangelischen Abendmahl und zur katholischen Eucharistiefeier?
Daniel-Schnitzler: Jeder Mensch, und damit auch jeder Katholik, ist zum Abendmahl eingeladen - da gibt es bei uns keine Probleme.
Krabbe: Bei uns darf ein Priester evangelische Christen nicht zur Eucharistiefeier einladen.
BZ: Gerade die gemeinsamen Eucharistie-beziehungsweise Abendmahlsfeiern beim ersten Ökumenischen Kirchentag haben für eine Menge Wirbel gesorgt. Können Sie die Schwierigkeiten der Kirchenoberen bei dem Thema überhaupt noch verstehen?
Krabbe: Die Basis kann das nicht verstehen. Es ist doch absoluter Zufall, ob man katholisch oder evangelisch ist. In der Kirche, in die man hineingewachsen ist, fühlt man sich zu Hause. Die Menschen sind gerade was die Ökumene angeht, mit ihrem Denken und Fühlen anderswo, als die Amtskirche.
Daniel-Schnitzler: Ich bin evangelisch, meine beiden Kinder sind katholisch. Eigentlich müsste auch ich ihnen die Mitte ihres Glaubens vorleben dürfen.
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Den kompletten Artikel der BZ vom 16.10.2003 lesen Sie bitte auf www.bzol.de

  

 

Pikante Entscheidung - Freiburgs neuer Erzbischof

In einem demokratischen Staatswesen wählt sich das Volk seine Regierung. Das römisch-katholische Kirchenvolk dagegen bekommt nicht unbedingt den, den es mit deutlicher Mehrheit als Erzbischof wünscht (in Freiburg den hoch geschätzten Weihbischof Paul Wehrle), sondern einen von der römischen Zentrale vorgegebenen Oberhirten. Oder wie es ein ranghoher und kenntnisreicher Freiburger Geistlicher ausdrückt: "Auf der vom Vatikan ans Domkapitel geschickten Liste mit drei Namen gibt es einen Lahmen, einen Blinden - und den, den Rom will." Das ist zwar etwas despektierlich, aber deshalb nicht falsch. Wobei diese Einschätzung römischer Praxis im Falle des Freiburger Erzbischofs, der ja auch in der und für die Stadt von Bedeutung ist, besonders pikant ist. Inzwischen sickerte nämlich (recht verlässlich) durch, welche Namen auf der Liste aus Rom standen: ein Kölner Weihbischof, der Freiburger Weihbischof Bernd Uhl und eben Robert Zollitsch, bislang "Personalchef" der Erzdiözese. Pikant daran ist vor allem, dass das Domkapitel - das Paul Wehrle gewählt hätte, hätte sein Namen auf der Liste gestanden - sich demnach gegen Bernd Uhl entschied. Was dessen Kirchenkarriere übrigens nicht hemmen muss. Schließlich hat der neue Erzbischof noch den Posten des Generalvikars zu besetzen, der eher im Hintergrund die "Politik" der Freiburger Ortskirche mitbestimmt. Am Montag will Robert Zollitsch bekannt geben, wen er sich dafür "ausgeguckt" hat. Im Gespräch: Bernd Uhl. Jedenfalls sind viele voller Spannung, wie's nun nach Erzbischof Oskar Saier weitergehen wird.
BZ vom 19.7.2003, www.bzol.de

  


St. Jakobus in Eschbach - Orgelmusik

Eine Dorfkirche, deren Steine an der Hauptfassade deutlich sichtbar nummeriert sind, weil sie abgetragen und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut wurde, das Inventar einer barocken Apotheke an der Decke, Spuren der Wallfahrt nach Santiago de Compostela ... Dies alles findet sich in der 1790 erbauten Jakobuskirche Stegen-Eschbach unterhalb von St. Peter.
Dr. Meinrad Walter gibt einen Einblick in die Geschichte und das Bildprogramm der Kirche. Dazu erklingt Orgelmusik, denn auch die Orgel ist eine besondere Rarität.
Dr. Meinrad Walter, Stegen-Eschbach
Abfahrt 20.00 Uhr vor dem Alban-Stolz-Haus,
Mittwoch, 5. Februar 2003, 20.00 Uhr

mehr: http://www.khg-littenweiler.de/

  

 

 

 

Cella - Haus mit Raum und Zeit in Dreifaltigkeit-Pfarrei FR-Waldsee

WALDSEE. Manches braucht nun einmal etwas mehr Zeit, bis es von der Idee zur Wirklichkeit wird. Die Cella der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit gehört dazu. Zehn lange Jahre hat es gedauert vom ersten Gedanken an solch ein Gemeindehaus bis zu dessen Einweihung an diesem Sonntag - ein Ort übrigens, der in Deutschland seinesgleichen nicht hat.
Denn die Pfarrgemeinde weiß zwar einerseits ziemlich genau, was diese Cella sein soll: wie bei den alten (und jungen) Römern (und Römerinnen) ein Vorratsraum, ein Ort mit viel Vorrat an Zeit und Raum. Andererseits aber soll dieser Ort der Begegnung und des Innewerdens sich entwickeln können und auch Neuem, der Phantasie Raum lassen. So viel immerhin steht - bei aller Offenheit - fest: Das Gemeindehaus, das mit der Kirche und dem Pfarrsaal eine Dreieinheit bildet, soll ein Ort sein, an dem Verknüpfungen und ein Beziehungsgefüge entstehen können.

"Von dieser Keimzelle wird etwas ausgehen"
So sieht es zum Beispiel Beate Groß, die das Cella-Projekt zusammen mit ihrem Mann vor zehn Jahren angestoßen hat: "Es ist ein Raum für verschiedenste Lebensformen." Was auch der Bau des Architekten Ekkehard Banzhaf berücksichtigt: Das Foyer bietet Raum für Gastfreundschaft (samt Mittagessen) und Begegnung (zum Beispiel im Eine-Welt-Laden), zum Verweilen und Auftanken (etwa im Gespräch mit stets ansprechbaren Gemeindemitgliedern). Das Pfarrbüro ist hier untergebracht. Im Obergeschoss lädt ein Meditationsraum - "der tollste Raum im Haus" (Beate Groß) - zu Stille und Besinnung ein. Drei Franziskanerinnen des Klosters Erlenbad leben hier Gemeinschaft. In einer Vier-Zimmer-Wohnung (ursprünglich als Unterkunft für einen Pfarrer gedacht, den es vorläufig nicht geben wird) lebt eine Familie. Eine kleine Wohnung gibt vor-übergehend Gästen in Lebenskrisen Gelegenheit, zu sich zu kommen. Und eine andere Wohnung ist einem Vermächtnis gemäß einem älteren Menschen vorbehalten, der Betreuung braucht.
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Gerhard M. Kirk, BZ vom 19.10., ganzer Artikel

  

 

 

 

St.Barbara Littenweiler - Jubiläum, Abschied, Willkommen - Sozialmobil

Jubiläum, Abschied, Willkommen: Die katholische Kirchengemeinde St. Barbara feierte am vergangenen Wochenende alles auf einen Schlag. Mit der Verabschiedung der Pfarrsekretärin Hanna Loskant ging eine Ära zu Ende: 17 Jahre lang hat sie erst unter Pfarrer Ernst Wiechert und seit vergangenem Jahr unter Pfarrer Johannes Kienzler entscheidend am Wohl der Kirchengemeinde mitgewirkt.

Nicht ohne Schmunzeln bedankte sich Kienzler bei seiner Pfarrsekretärin, die es vor ihrem Ruhestand noch ein ganzes Jahr mit ihm als "Jungspund" ausgehalten habe. "Wer wer isch", "wer wo wohnt", "wen man unbedingt anrufen müsse, damit's funktioniert" - bei all solchen Fragen habe Loskant weitergewusst und ihm als Neuem den Weg gewiesen. "Es ist ja jetzt nur ein Wiedersehen im Pfarrbüro", beruhigte Kienzler sich selbst, die Ex-Sekretärin und zahlreiche Festgäste.
In verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen bleibt Hanna Loskant der Gemeinde aktiv erhalten. Ihr Stuhl im Pfarrbüro bleibt nicht leer. Nahtlos geht er an Nachfolgerin Uta Dreher über - sie wurde mit ebenfalls großer Herzlichkeit in ihrem neuen Amt begrüßt. Auch die Leitung der Pfarrbücherei wurde feierlich in jüngere Hände übergeben. Inge Fischer hat dem Team 30 Jahre lang vorgestanden, außerdem gehörten dazu Scholastika Frauhammer und Gertraud Kiechle. Mit Martina Mosthaf, Birgit Frauhammer, Anneliese Hillmann und Leiterin Petra Wagner ist aber auch hier die Nachfolge gesichert.

Nicht nur Menschen standen an diesem Wochenende im Mittelpunkt des Feierns, sondern auch ein Gebäude: Das Gemeindeheim St. Barbara ist am 1. Oktober 25 Jahre alt geworden. Von der Kleinkinderspielgruppe über KJG, Ministranten und Pfadfinder bis zum Kirchenchor und der Seniorengymnastik -das Haus hat sich zu einer Heimat für alle Altersgruppen entwickelt. Auch für spezielle Interessen wird immer wieder Neues geboten: Ikonenmalkreis und Yogagruppe, Bibelteilen und Literaturkreis sind nur einige Beispiele.
"Wenn zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, dann bin ich mitten unter ihnen" - dieses Zitat aus dem Neuen Testament passe besonders gut auf das Gemeindeheim, fand Bruno Gebele, der den Pfarrgemeinderat vertrat. Das Haus, dessen Benutzung sonst "ganz normal, ganz selbstverständlich" erscheine - zu seinem "silbernen Geburtstag" ließ man es kräftig hochleben: mit einem Festgottesdienst, Ausstellungen, gemeinsamem Mittagessen sowie Kaffeetrinken und einem Kinderprogramm. Und sogar ein Geschenk wurde vorgeführt: Verschiedene Freiburger Firmen haben ein "Sozialmobil" finanziert - ein Auto, welches die Gemeinde noch beweglicher macht.

ckb, BZ vom 4.5.2002, mehr

  

 

 

 

St.Lioba-Kloster in Günterstal seit 75 Jahren

Das hätte sich die englische Ordensschwester Lioba wohl nicht träumen lassen, als sie mit ihrem Verwandten Bonifatius und anderen Benediktinerinnen im 8. Jahrhundert nach Germanien kam, um hier die Menschen für eine christliche Kultur zu begeistern: Dass 1200 Jahre später ein nach ihr benanntes Kloster in einer toskanischen Villa im Freiburger Stadtteil Günterstal zu Hause sein würde. Seit 75 Jahren gibt es hier Liobaschwestern, die dieses Jubiläum nun am 28. September, dem Tag der heiligen Lioba, gebührend feiern. Doch nicht nur wegen ihres Klosters in der früheren, der florentinischen Frührenaissance nachempfundenen Villa des Richters August Wohlgemuth ist die "Kongregation der Schwestern von der heiligen Lioba" ein eher ungewöhnlicher Orden. Am 1. Oktober 1920 gründete ihn in der Hansastraße 4 die Freiburgerin Maria Benedikta Föhrenbach, die während des Ersten Weltkriegs in der Lessingschule Verwundete gepflegt hatte. Diese Erfahrung und das Erleben einer aus den Fugen geratenen Zeit nach dem Krieg ließen in ihr den Wunsch nach einer Gemeinschaft gleich gesinnter Frauen erwachen, um noch mehr Menschen helfen zu können. Doch obwohl sie sich unter die Regel des heiligen Benedikt "ora et labora" (bete und arbeite) stellten, dauerte es bis 1927, ehe Rom diese Gemeinschaft als Orden anerkannte (der im selben Jahr auch jene Villa in Günterstal kaufen konnte). Denn die Freiburgerinnen wagten damals, als die Klöster noch geschlossen waren, Unerhörtes: Sie verbanden die klösterliche Tradition mit dem Aufbruch nach außen, vereinigten als neue Form benediktinischen Lebens einen monastischen Tagesablauf mit sozial-caritativem Einsatz. "Das war eine kühne Angelegenheit", sagt die Priorin Eoliba Greinemann, "selbstbewusst von Frauen für Frauen mitten in der Gesellschaft zu arbeiten und gleichzeitig in einer Gemeinschaft mit ihren Regeln zu leben." Diese Zweipoligkeit zwischen klösterlicher Lebensform und deren Öffnung für die Nöte der Zeit prägt den Orden bis heute.

Allerdings haben sich die Schwerpunkte angesichts fehlender junger Schwestern inzwischen verschoben: Während die Liobaschwestern früher für ihre engagierte Sozialarbeit bekannt waren, lassen sie heute Menschen vor allem an ihrem geistlichen Leben teilhaben. So kommen Jugendliche, Frauen und auch Männer aus ganz Deutschland in das Kloster St. Lioba, das mit seinem Haus St. Placidus ein Haus der Stille für alle anbietet, die sich auf das Stundengebet, Meditation, gemeinsame Mahlzeiten und Bibelgespräch einlassen können. "Die Leute suchen einen Ort der Stille, der Besinnung, der Gotteserfahrung, einen Ort, an dem sie zu sich kommen", erklärt Eoliba Greinemann.
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Dennoch gehen immer weniger Frauen diesen Weg der Liobaschwestern, von denen es in Deutschland noch 150, in Dänemark 20 und in Indien mehr als 100 (mit steigender Tendenz) gibt. Als Gründe sieht die Priorin die geringe Kinderzahl, eine "gravierende Glaubensverdunstung" und innerhalb der Gesellschaft eine große Angst, sich zu binden, bis hin zur Bindungsunfähigkeit. Und nicht zuletzt sich hartnäckig haltende Vorurteile gegenüber klösterlichem Leben. Als schönstes Kompliment empfindet es Eoliba Greinemann deshalb, wenn ihr immer wieder gesagt wird: "Das ist bei euch ja ganz anders, als ich dachte."
Gerhard M. Kirk, BZ vom 26.9.2002, ganzer Artikel

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Jüdische Gemeinde Freiburg - Jahr 5763 beginnt am 6.9.2002

Die wenigsten werden es bemerken, aber heute fängt tatsächlich ein neues Jahr an. Wenn die Sonne untergeht, beginnt für die Jüdinnen und Juden in Freiburg der erste Tag des siebenten Monats namens Tischri und damit das neue Jahr - nach jüdischer Zeitrechnung ist es das Jahr 5763. Rosch Haschana heißt dieses Neujahrsfest (das als einziger jüdischer Festtag zwei Tage lang gefeiert wird): "Kopf des Jahres".
"Wir haben keinen Nullpunkt wie die christliche Zeitrechnung", erklärt Rivka Hollaender vom Vorstand der Freiburger Jüdischen Gemeinde. Irgendwann einmal begannen jüdische Gelehrte, von Abraham und Moses aus Generation um Generation zurückzurechnen und kamen so auf einen Anfang der Welt. Später legten Rabbiner das Neujahrsdatum auf den ersten Tischri fest. Und der berühmte Rabbi Elieser gab Rosch Haschana noch zusätzliche Bedeutung: An diesem Tag habe Gott den ersten Menschen geschaffen, sei Josef aus dem Gefängnis entlassen worden, habe Gott das Volk der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei befreit.
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Die Freiburger Jüdische Gemeinde, die heute 700 Mitglieder hat und mit ihnen das vielen inzwischen unbekannte Brauchtum im Gemeindezentrum pflegt, wird Taschlich am zweiten Festtag natürlich ebenfalls verrichten - indem sie Brösel in Bächle oder Dreisam wirft.
Gerhard M. Kirk, BZ vom 6.9.2002, ganzen Artikel lesen

  

 

Ordensleute in Freiburg - Tag der Ordensleute

Meist wirken sie im Verborgenen und an vielen Orten - heute am 5.9.2002 treffen sie sich in Freiburg: Mehr als 700 Ordensfrauen und -männer werden hier zum "Tag der Ordensleute" erwartet. Der Begegnungstag steht im Zeichen des 175-jährigen Bistumsjubiläums und will die Ordensgemeinschaften in der Erzdiözese Freiburg würdigen.
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Knapp 2600 Ordensleute gibt es derzeit in der Diözese - vor zehn Jahren waren es noch mehr als 4000. Nach wie vor sind die Frauen bei weitem in der Mehrzahl. 2247 Ordensschwestern stehen nur 226 Ordenspriester (Patres) und 101 Ordensbrüder (ohne Priesterweihe) gegenüber. Im Freiburger Stadtgebiet leben rund 250 Ordensfrauen, knapp 50 Patres und etwa zehn Ordensbrüder. Die Freiburger Schwestern verteilen sich auf die vier Mutterhäuser
der Benediktinerinnen,
der Elisabethschwestern,
der Ursulinen
und der Vinzentinerinnen
und auf sieben verschiedene Konvente, die Ordensbrüder leben in sechs Klöstern wie dem Dominikaner- oder Franziskanerkloster. In Klausur lebt keiner der Freiburger Orden, alle suchen den Kontakt zu den Menschen; sei es in der Pflege und Seelsorge in Kliniken und Seniorenheimen oder in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Neue Gruppen sozial Benachteiligter wie Flüchtlinge oder Drogenabhängige dagegen spielen im Ordensleben bisher kaum eine Rolle: "Das hängt damit zusammen, dass Pflege und Erziehung von alters her die Aufgaben der Orden waren", glaubt Pater Norbert, Klinikseelsorger in Freiburg.
Auch die Vinzentinerinnen sind da ganz typisch. 1846 kamen die ersten Schwestern des Ordens von Straßburg aus nach Freiburg, um in der Uni-Klinik zu arbeiten. Aktuell sind knapp 40 Vinzentinerinnen im Pflegeheim St. Carolus und im Josefskrankenhaus sowie 16 Ordensfrauen im Mutterhaus in der Habsburger Straße tätig.
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BZ vom 5.9.2002, ganzen Artikel lesen

  
 

Friedensarbeiter Clemens Ronnefeldt bei der Auferstehungsgemeinde

"Wir verteidigen unsere Art zu leben, und das ist unser gutes Recht", hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder angesichts des Krieges gegen Afghanistan gesagt. Solange diese Art zu leben bedeutet, dass ein Drittel bis die Hälfte aller Menschen der Erde Elend und Hunger erleidet, gibt es dieses Recht nicht, widerspricht Clemens Ronnefeldt. Denn in der Charta der UN hat jeder Mensch das Recht auf ein würdevolles Leben. Der Friedensreferent des Versöhnungsbundes sprach am Donnerstag, 26.33.2002, in der Auferstehungsgemeinde in Littenweiler.

Clemens Ronnefeldt ist einer der wenigen hauptberuflichen Friedensarbeiter in Deutschland. Die Zahl, die er auf 20 schätzt, spricht für sich: "Sie zeigt, dass für das Militär viel Geld ausgegeben wird - für den Frieden nicht." Und so fordert der Versöhnungsbund den vermehrten Einsatz von Friedensfachkräfte für alternative Konfliktlösungen. Die Forderung verblasst jedoch zunächst angesichts einer weiteren Zahl, die der 42-jährige Theologe nennt: Um 48 Milliarden hat die USA ihren Militäretat erhöht. "Das ist ungefähr die Größenordnung der jährlichen Mittel für die Entwicklungshilfe weltweit."

Man braucht einen langen Atem, erzählt Clemens Ronnefeldt über seine Arbeit. Besonders, wenn sich Niederlage an Niederlage reiht - wie in den vergangenen Jahren. Ob das die militärischen Einsätze im Irak, im Kosovo sind - oder der in Afghanistan: "Dort sind bis heute mehr Zivilisten getötet worden, als im World Trade Center und im Pentagon am 11. September." Dabei sei der Krieg begonnen worden, um Osama bin Laden aufzuspüren. Das Ziel ist verfehlt, "und dennoch reden die Verantwortlichen von einem Erfolg". Wovon sie nicht reden ist laut Ronnefeldt das Elend der afghanischen Bevölkerung nach den vielen Bomben. Journalisten würden daran gehindert, dies zu dokumentieren. .....

Im April 1999 forderte Clemens Ronnefeldt gemeinsam mit Freunden die deutschen Soldaten im Jugoslawienkrieg via Zeitungsanzeige zur Befehlsverweigerung auf, da es kein UN-Mandat für die Militäraktion gebe. Von der Berliner Staatsanwaltschaft des Aufrufs zur Fahnenflucht angeklagt, wurde Ronnefeldt im Februar 2000 freigesprochen - "mit der Begründung, dass es für den Krieg tatsächlich kein UN-Mandat gab".

"Es gibt Situationen extremen Unrechts, in denen um der Einhaltung von Menschenrechten willen Gesetze und Befehle übertreten werden müssen - damit das Unrecht deutlich gemacht wird", sagt Ronnefeldt. Ebenfalls keine rechtliche Grundlage sieht der Friedensarbeiter für den derzeitigen Aufenthalt von ABC-Kräfte der Bundeswehr in Kuwait gegeben - und fordert deren Rückzug. Ronnefeldt hofft, dass spätestens bei dem Besuch des amerikanischen Präsidenten Bush Ende Mai in Berlin eine bundesweite Protestwelle gegen einen Militäreinsatz im Irak heran rollt. Als Chance für eine Renaissance der Friedensbewegung wertet er nicht zuletzt die ständig wachsende Zahl der Globalisierungs-Gegner in aller Welt: "Es merken immer mehr Menschen, dass ihre Zukunft unter die Räder der Globalisierung gerät."
Martina Philipp, BZ vom 27.3.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de

  

 

Heiliggeist-Jugendgottesdienst etwas anders

Ein Jugendgottesdienst der „anderen Art“
Zwei Abiturientinnen des KollegsSt. Sebastian ergreifen in der Heiliggeistgemeinde die Initiative und organisieren Themenabend

KIRCHZARTEN (ds). Jüngst fand in der evangelischen Heiliggeistgemeinde ein Gottesdienst statt, der ganz anders war, als sonst üblich. Ungewohnt war schon der äußere Rahmen: Die Bänke waren zur Seite geschoben worden, auf dem Fußboden luden Decken, Teppiche und Matten zum Sitzen ein, und überall in der Kirche verbreiteten aufgestellte Kerzen eine warme Atmosphäre, in der sich die Gottesdienstbesucher wohl und willkommen fühlten.

Rund 50 Menschen waren an diesem Abend dort zusammengekommen. Das übertraf bei weitem die Erwartungen der Organisatorinnen
Lisa Glöckler und Rebecca Kaltenmeier. Beide sind Schülerinnen der 13. Klasse am Kolleg St. Sebastian in Stegen. In der Heiliggeistgemeinde waren sie 1997 konfirmiert worden und seither in der Jugendgruppe „JIGs“ aktiv.

Den Anstoß zu solch einem Gottesdienst hatten sie von ihrer Religionslehrerin zum Thema „Kirche und Gott“ bekommen. Sie hatten dabei bemängelt, dass es kaum Gottesdienste gebe, die Jugendliche wirklich ansprechen. Schnell wurde klar, dass – statt zu meckern – nur hilft, selbst die Initiative zu ergreifen. Und das taten die beiden dann auch. Völlig selbständig bereiteten sie einen Gottesdienst vor. Dabei konnten sie auf Erfahrungen aus ihrer Zeit bei den „JIGs“ zurückgreifen. Sie wählten ein ansprechendes Thema: „Umgang mit unseren Ängsten“.

Der Ältestenkreis der Gemeinde, stellte gern den Gottesdienstraum dafür zur Verfügung und freute sich, dass nicht nur junge, sondern auch ältere Menschen gern gesehen waren.. So waren denn auch fünf Kirchenälteste und Pfarrer Helmuth Wolff unter den Gottesdienstbesuchern. „Insgesamt waren schätzungsweise zehn bis zwölf Teilnehmer über 25 Jahre alt“, freuten sich Lisa und Rebecca nach dem Gottesdienst. Sie sagten, dass sie besonders gespannt waren, wie ein 80-jährige Herr, der gekommen war, die neue Art des Gottesdienstes aufnehmen würde. „Gut“, meinte der, nur die Meditationsworte waren – nicht nur ihm – zu leise. Aber das tat der guten Grundstimmung keinen Abbruch. Gerade das selbstverständliche und respektvolle Miteinander der Generationen wurde als sehr harmonisch und wohltuend empfunden. Gemeinschaft war an diesem Abend überhaupt gefragt. Das summten zum Beispiel alle miteinander den gleichen Ton und gleich zu Beginn wurde mit allerlei „Instrumenten“ – wie zum Beispiel Mülleimerdeckeln – „Musik“ gemacht. Ob man nun seinen eigenen Rhythmus finden sollte oder bewusst auf die anderen hörte: „Sehr bald fanden sich die meisten im gleichen Takt ein“, meinten die beiden Schülerinnen. In der meditativen Erzählung wurde dann jeder eingeladen, für sich selbst Rückschau zu halten auf sein Leben, auf Schönes und Schweres. Und da die Ängste manchmal turmhoch und unüberwindlich erscheinen, konnte dann, wer wollte, seine Ängste auf Pappkartons schreiben, die in der Mitte aufgetürmt wurden. Krieg, Hass, Tod und Vergänglichkeit war da mehrfach zu lesen; aber die Sorge, seinen Kindern bei der Erziehung nicht genügend mit auf den Lebensweg geben zu können.
Aber Ängste können auch überwunden werden und in sich zusammenfallen, manchmal durch irgendein Ereignis. An diesem Abend genügte dafür als Symbol ein Tritt gegen den Pappkarton-Turm. Anschließend sprachen die Gottesdienstteilnehmer in kleineren und größeren Gesprächsrunden über die Ängste, die auf je einem der Kartons standen. Beim anschließenden Austausch im Plenum hörten alle – auch nach zwei Stunden – einander noch aufmerksam zu.

BZ vom 28.12.2001, DS

  

 

Maria-Hilf-Kirche in der Wiehre neu gestalten

Wiehre (ma). Der Pfarrgemeinderat der Gemeinde Maria-Hilf lädt alle Gemeindemitglieder ein, den Altarraum in der Pfarrkirche neu zu gestalten. Die Kirche müsse heute mehr denn je um ihre Glaubwürdigkeit kämpfen. Sie werde gemessen nicht nur an ihrem Worten, sondern viel mehr daran, wie sie der Botschaft Christi in der Welt und hier in der Wiehre in der größten Pfarrgemeinde des Freiburger Ostens mit über 3500 Gläubigen sichtbare Gestalt gibt. Die Gestaltung der Maria-Hilf-Kirche zähle dazu. Die ursprüngliche Raumidee mit den liturgischen Bedingungen und Notwendigkeiten heute, nach dem II. Vatikanischen Konzil, in Einklang zu bringen. So lädt der Pfarrgemeinderat die Wiehremer Gläubigen dazu ein, nach neuen Formen im Kirchenraum und neuen Ideen, der Gottesdienstgestaltung bei thematischen Eucharistiefeiern, wie Kindergottesdiensten, Familiengottesdiensten, den Hochfesten im Kirchenjahr wie auch Jugendgottesdiensten mit musikalischen Bands genauso wie jeden Sonntagsgottesdienst mit der ganzen Gemeinde zu feiern, mitzuentscheiden bei der Neugestaltung.

Bei der letzten Renovation der gesamten Maria-Hilf-Kirche hieß es am 20. November 1983 im Festgottesdienst zur Wiedereröffnung der restaurierten Kirche in der Festpredigt vom verstorbenen Professor Josef Müller unter der Gegenwart des damaligen, inzwischen auch verstorbenen, Stadtdekan und Dompfarrer Gerhard Heck, "Kirche kann ein Stück Himmel auf Erden sein". Josef Müller knüpfte seine Gedanken damals an das Schriftwort aus dem ersten Petrusbrief "Wie froh war ich, als man mir sagte, wir gehen zum Haus des Herrn." Wird es wieder ein Stück Himmel auf Erden geben, wenn der Altarraum umgestaltet ist und den heutigen liturgischen Bedürfnissen, mehr zur Gemeinde offen, angepasst ist?

Die übliche starre Raumidee der früheren Jahre, vorne der Altarraum als Bühne und hinten die starren Bankreihen im Kirchenschiff als Zuschauerraum solle den heutigen Notwendigkeiten und Verhältnissen angepaßt und umgestaltet werden. Die Liturgie werde nicht für die Gemeinde gefeiert sondern von ihr und mit ihr, heißt es im II. Vatikanischen Konzil. Der Gedanke wird vom Pfarrgemeinderat dahingehend weiter gegeben, dass nicht nur ein paar ‚Gscheide‘ Ideen einbringen sondern alle, ob Gruppen der Gemeinde, wie Jugend, Senioren, und alle Gottesdienstbesucher sind aufgefordert, mitzugestalten und dabei die thematischen Gottesdienste der nächsten Zeit unter die Lupe zu nehmen, auszuprobieren, wie ein Kindergottesdienst lebendiger und näher gestaltet werden könnte und auch der Kirchenchor nicht nur von der fernen Orgelempore heruntersingt, sonder eingebettet in das Geschen am Altar, mal dort plaziert werden kann. Alles zusammen ist dann auch eine innere und äußere Erneuerung der Gemeinde. Aus der Diskussion innerhalb der Gemeinde kann sich dann ein gemeinsamer und für alle Belange und Aktivitäten praktischer Lösungsvorschlag herauskristallisieren, den Zelebrationsaltar, die Aktivisten und die Gemeinde um den Altar und nicht nur als Zuschauer anzusehen, Wirklichkeit werden.

Im Pfarrbüro steht ein Modell der Kirche mit beweglichen Einzelteilen, um zu schieben und anzuordnen wie es praktisch und günstiger wäre genauso wie in den nächsten Wochen die Gottesdienste unter die praktizierbare Lupe zu nehmen und ganz besonders Auszuprobieren, wie es funktionaler gefeiert werden kann.

Der Pfarrgemeinderat Maria Hilf lädt alle dazu ein, sich mit der neuen Innengestaltung der Kirche zu befassen. "Wir wollen uns mit Ihnen gemeinsam auf einen Weg machen, um zu einer Verbesserung der Atmosphäre in unserer Kirche zu gelangen", sagt auch die Gemeindereferentin Margarete Hügle-Kuder, die in der Pfarrgemeinde die treibende Kraft und Moderatorin in Sachen der neuen Altarraumgestaltung ist.

"Vor jeder Umgestaltung einer bestehenden Kirche gilt es zuerst, das Vorhandene zu bewerten und etwaige Unzulänglichkeiten zu begründen. Dabei ist zu bedenken, dass ein Bauwerk und seine künstlerische Ausgestaltung immer auch ein Glaubenszeugnis derer ist, die vor uns waren. Der Glaube an Gottes Heil-schaffende Gegenwart will sich andererseits in jeder Zeit neu ausdrücken. Er steht dabei im Spannungsfeld zwischen der Sehnsucht nach Beheimatung, dem prophetischen Herausgerufensein und dem Anruf gegenwärtiger Lebenserfahrung.", sagt Margarete Hügle-Kuder.

"Der Kirchenraum ist Handlungs- und Vollzugsraum der in tätiger Teilnahme versammelten Gemeinde. In ihm deutet sie den Lebensweg der Kirche als Weg einer geistgewirkten Gemeinschaft, deren Ziel über sie selbst hinausweist. Der heutige Kirchenraum benötigt deshalb weder prachtvolle, fremdartige noch eine aufwendige Ausstattung, die in ihrer gewollten Erhabenheit die Eintretenden in ihrem Bann schlägt. Vielmehr soll seine Gestaltung Ausdruck der sich hier versammelnden Menschen mit ihren Ängsten und Hoffnungen sowie Zeichen des heilshaften Ereignisses sein, das in diesem Raum stattfindet."

"Besonders in alten Kirchen stellt sich häufig das Problem, dass die Räume scheinbar nur ein Gegenüber von Leitungsdienst und Gemeinde erlauben. Manch wiedererichteter Hochaltar hat – vielleicht unreflektiert – die Funktion, eine leergewordene Fluchtlinie neu zu füllen. Neuer Raum für akzentuierende Wegmarkierungen und für die Entfaltung von Bewegung könnte hingegen vielerorts durch eine Reduzierung des Kirchengestühls, das durch flexible Bestuhlung des Kirchenraumes gewonnen werden kann."

"Alle Raumdispositionen haben ihre von der Liturgie vorgegebene Logik: die Idee des "Weges" hält den Ruf zur Erwartung des wiederkommenden Herrn wach, die Idee des "dem Volk zugewandt sein" entspricht der dialogischen Struktur des Gottesdienstes, die Idee des "um den Tisch versammelt sein" ist von der Feiergestalt des Herrenmahls her nahegelegt. Die Aufgabe wäre also, die Offenheit der alten Wegkirche mit dem Bild des um den Altar versammelten Gottesvolkes zu verbinden.", so Margarete Hügle-Kuder.

"Der Gottesdienstraum soll in seiner Innengestaltung die biblische Botschaft wiedergeben und erfahrbar machen: die Gemeinde versammelt sich in der Nachfolge Jesu Christi um den Tisch des Herrn. Christus ist die Mitte der Gemeinde. Der Altartisch, der mehr in die Mitte gerückt wird, bringt dies zum Ausdruck." "Der Gottesdienst ist die Feier, in der die Christen die Gegenwart des Auferstandenen in ihrer Mitte feiern. Es soll uns gehen wie den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus: Da "trat er selbst, Jesus, mitten unter sie". LK 24, 36 Aus diesem Grund wollen wir den Altar als Erinnerung an sein Handeln in unsere Mitte stellen. Der Altar in unserer Mitte soll für uns Christus vergegenwärtigen." Eine christliche Feier braucht keinen heiligen Ort in Form eines abgetrennten Chrorraumes, sondern die Versammlung gläubiger Menschen.

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" Mt 18,20

"Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach‘s und gab‘s ihnen." Lk 24,30 Wie sich Jesus mit den Jüngern um den Tisch versammelt, versammeln auch wir uns um den Tisch, in Kreis- oder Halbkreisform, um den Tisch und feiern miteinander.

Martin Kuhn, 10.7.2001

  

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