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Frühling 2004

 

Ein-Eltern-Familien in Freiburg - Netzwerk als Hilfskonzept

Um Ein-Eltern-Familien in Freiburg das Leben zu erleichtern, hat im Juli unter Geschäftsführung der Diakonie Freiburg ein Netzwerk seine Arbeit aufgenommen. Dies hat die Stadt Freiburg jetzt mitgeteilt. 16 Beratungsstellen, Ämter und Bildungseinrichtungen arbeiten dort zusammen mit dem Ziel, Hilfsangebote besonders für stark belastete Ein-Eltern-Familien besser erreichbar zu machen. Außerdem soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert werden. Beratung, Bildung und Existenzsicherung sind die Schwerpunkte des Hilfskonzepts, das die Beteiligten in den kommenden Monaten umsetzen wollen. Netzwerk-Ansprechpartnerinnen sind Bärbel Wagner, Diakonie Freiburg, 0761/36891-162, Gudrun Steiert, Pro Familia, 0761/296256, Elisabeth Knaubert, Sozialdienst Katholischer Frauen, 0761/29623-30, Brigitte Paradeis und Ursula Kolb, Stadt Freiburg, 0761/201-3940. 
BZ vom 22.9.2005

  
 

Erster Heuspielplatz fürs Dreisamtal beim Ruhbauernhof

Den ersten Heuspielplatz der Region eröffnete am 17. Juni 2005, um 17 Uhr, Kirchzartens Bürgermeister Georg-Wilhelm von Oppen in Kirchzartens Ortsteil Dietenbach.

Es ist warm, riecht gut, manchmal piekst es auch und verspricht nun viel Erlebenswertes. Aus sonnengetrocknetem Gras, Wiesenblumen und Kräutern besteht das Material, auf das Familie Matthias Maier vom Ruhbauernhof und die Interessengemeinschaft Tourismus Dreisamtal bauen. Ideen, Tipps und Kontakte dazu lieferte IG-Vorsitzende Vera Schuler. Unter Planung und Leitung von Ruhbauer Matthias Maier und seiner Frau Margret erfolgte die fantasievolle, kindgerechte Umsetzung dank tatkräftiger Unterstützung aus dem landwirtschaftlichen Kollegenkreis und finanziellem Zuschuss durch die IG Tourismus Dreisamtal.

Der attraktive Naturspielplatz, auf dem Gäste- und einheimische Kinder ihr Vergnügen finden, bietet Anreiz, Kinderfeste einmal anders zu feiern. Genauso ist er als Ausflugsziel für Kindergarten- oder Grundschulgruppen geeignet. Am Eröffnungstag pendelt ab 16 Uhr die Pferdekutsche zwischen Haltestelle Campingplatz und Heuspielplatz als umweltfreundliches Verkehrsmittel.

Vieler Überlegungen und mancher Muskelkraft bedurfte es, bis nun ausprobiert werden kann, wie es sich auf einer Heurutsche rutscht oder wie man das Ende eines Heutunnels geschickt erreicht. Verschmitzt zog sich zu diesem Zweck auch Altbauer Alfred Maier in seine Holzwerkstatt zurück – und kam erst wieder mit seinem fertigen „Heuhüpfer“ (was das wohl ist?) heraus. Der findet seinen Platz übrigens neben dem „Heufüßler“.

Gegenüber dem kleinen Hofladen des Ruhbauernhofes liegt der Eingang zum Heuvergnügen unter dem Namen des Dreisamtalmaskottchens „Sami“. Allen, die am Eröffnungstag den Gutschein der schriftlich verteilten Einladung mitbringen, winkt als Stärkung nach dem Spielen und Toben eine Tüte „Sami-Eis“ aus hofeigener Herstellung. Vielleicht grunzt auf dem Weg zum Eisladen sogar das kohlrabenschwarze Minischweinpärchen zur Begrüßung am Wegesrand. Und sicherlich beobachten die Reitpferde von ihrer Weide aus, was sich auf dem neuen Gelände alles tut. Geöffnet bleibt der Sami-Heuspielplatz bis Oktober. 2006 geht’s dann unter Familie Maiers Obhut ab April wieder los. Denn anders als Plastik oder Metall, sind Heu und Holz zum Spielen im Freien an den natürlichen Jahresrhythmus gebunden; auch das erfahren Kinder hier künftig „spielend“.
Monika Rombach am 17.6.2005

  

 

 

Freiburger Bündnis für Familien nimmt Arbeit auf

v.l.n.r.:
 Beya Stickel, AGF-Freiburg,
Renate Schmidt, Bundesministerin für Familie Senioren, Frauen und Jugend,
Dr.Dieter Salomon, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg

"Familienfreundlichkeit ist Standortfaktor. Familienpolitisches Engagement bringt Vorteile für alle mit sich: Familien, Kommunen und Wirtschaft. Wir wollen, dass Deutschland zum familienfreundlichsten Land Europas wird." Dies erklärte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt, am heutigen Donnerstag bei der Auftaktveranstaltung des Freiburger Bündnisses für Familien. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dieter Salomon, der die Schirmherrschaft für die Initiative übernommen hat, eröffnete sie die Veranstaltung. Unter dem Motto "Freiburg für Familien – Ohne Kinder seh’n wir alt aus" kamen Freiburger Familien sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Wohlfahrtsverbänden zusammen.
 
"Familienfreundlichkeit hat Tradition in Freiburg und ist 2004 mit dem 1. Preis im Wettbewerb ’Zukunftsfähige Kommune’ testiert worden. Deshalb freut es mich, dass wir jetzt in Freiburg ein lokales Bündnis für Familie haben", so Salomon. "Ich danke der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Familien (AGF), dass sie schon zur Auftaktveranstaltung so viele namhafte Partner aus der Wirtschaft, Wissenschaft und Wohlfahrtsverbänden ins Boot holen konnte. Das ist eine gute Ausgangsbasis für ein breites und starkes Bündnis!"
 
Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach verwies auf die –trotz städtischer Finanznot– hohen freiwilligen Leistungen der Stadt für Familien. "Wir wollen verstärkt Familien als Rückgrat einer sozial stabilen Gesellschaft an die Stadt binden!" Welch’ hohen Stellenwert eine familienfreundlichen Stadtpolitik hat, belege das eigene Engagement vieler Stadträtinnen und Stadträte, die aktiv im Freiburger Bündnis mitarbeiten.
 
In dem Freiburger Bündnis für Familien engagieren sich neben der AGF, zahlreichen Familien und der Stadt auch die Fraktionen des Gemeinderats, der Deutsche Familienverband, der Verein K.I.O.S.K., die Gesamtelternbeiräte der Freiburger Kindertagesstätten und Schulen, das Institut für angewandte Sozialwissenschaft sowie die örtlichen Wirtschaftsjunioren und die Firma Jako-o .....

http://www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de , 6.3.2005

  

 

Wendepunkt hilft Kindern als Opfern sexueller Gewalt

Jedes fünfte Kind in Deutschland wird Opfer sexueller Gewalt, sagt das bundesweite Netzwerk "Nina". Häufig kommen die Täter aus dem direkten Umfeld. Für viele Mädchen und Jungen gehört sexueller Missbrauch damit zum Lebensalltag. Der Freiburger Verein "Wendepunkt" will diesen Kindern helfen. Seit 17 Jahren betreut er Missbrauchsopfer oder vermittelt sie in Therapien.

"Jährlich haben wir etwa 360 Kontakte. Bei rund 270 handelt es sich dabei um Opfer. Aber auch Lehrer oder Eltern, die einen Verdacht auf einen Missbrauch haben, rufen bei uns an und bitten um Hilfe", sagt die Sozialpädagogin Carmen Bremer vom "Wendepunkt". Der Verein, der sich zum größten Teil aus Zuschüssen der Stadt Freiburg, sowie Spenden und Stiftungen finanziert, berät Kinder und ihre Eltern, aber auch Erwachsene, die während ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden. Darüber hinaus informiert "Wendepunkt" in den Schulen über das Thema.

Ein wichtiges Angebot des Vereins ist die Betreuung der Opfer während eines Strafverfahrens, das - unterstützt von der Baden-Württembergischen Landesstiftung für Opferschutz mit jährlich 13 000 Euro - auch die kommenden drei Jahre kostenlos angeboten werden kann.

In dem so genannten Opferzeugenprogramm beraten die Mitarbeiter des Vereins die Opfer wie sie eine Strafanzeige stellen, sprechen mit ihnen über Hoffnungen und Ängste und bereiten sie auf das Gerichtsverfahren vor. Auf Wunsch begleiten sie die Opfer auch zur Kriminalpolizei und in den Gerichtssaal. "Für viele ist es eine große Entlastung, dem Täter nicht allein gegenüber sitzen zu müssen", sagt Carmen Bremer. Über das Programm habe der Verein, so Bremer, jährlich zu etwa 80 Betroffenen persönlichen Kontakt. In 20 Fällen kam es durch die Arbeit von "Wendepunkt" 2004 sogar zu einer Strafanzeige.
san am 22.2.2005 in der BZ

  

 

 

Freiburg in Studie zur Kinderfreundlichkeit nur mittelmäßig

Münster, Bonn und Bielefeld liegen vorn, Freiburg landete nur auf Rang 21: In Sachen Kinderfreundlichkeit stellte das Kölner Forschungsinstitut "Empirica Delasasse" der Stadt in einer Studie ein mittelmäßiges Zeugnis aus. 83 deutsche Städte mit mindestens 100 000 Einwohnern untersuchte das Institut im Auftrag von "Ein Herz für Kinder", die Forscher bewerteten fünf Kategorien.
Im Bereich "Erziehung und Bildung" blieb für Freiburg lediglich Platz 69, bei der Schülerbetreuung gar nur Rang 77 und auch in der Kategorie "Spiel" sah die Stadt nicht gut aus: Platz 60. Ebenfalls nur mittelmäßig bewertete "Empirica Delasasse" das soziale Umfeld der Kinder sowie deren zukünftige berufliche Chancen in Freiburg. Hier belegte Freiburg die Plätze 42 und 31. Einziger wirklicher Lichtblick der Studie: In Freiburg leben Kinder sicher - das beweist Rang zwei in dieser Kategorie. .....
BZ vom 5.11.2004

www.empirica-delasasse.de

  

 

Stadtteildetektive der 4. Klasse in Littenweiler unterwegs

Projekt „Kinderfreundliche Stadtteile in einer gesunden Stadt“

Littenweiler wird in den nächsten Wochen gnadenlos unter die Lupe genommen, wenn die 4. Klässler der Reinhold-Schneider-Schule mit detektivischem Gespür untersuchen, auf welchen Wegen sie sich wie (zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Bus oder dem Auto) bewegen. Außerdem sollen sie all die Orte untersuchen, an denen dem Spielplatzalter entwachsenen  Kinder sich aufhalten oder gerne spielen möchten.

In den letzten Jahrzehnten wurden die Wohnorte immer mehr vom Verkehr und der Bebauung geprägt. „Spielwüsten“ nennt das Hamburger Forum „Spielräume“ unsere Städte, die mit nahezu 50 % Singlehaushalten Erwachsenenstädte seien. Kinder müssen sich anpassen, vorsichtig und möglichst leise spielen, Verkehrsregeln verinnerlichen und sich auf die Spielinseln im Stadtteil beschränken.

So zogen und ziehen sich die meisten zurück in die Kinderzimmer, schauen fern und sitzen vor dem Computer. Körperliche Bewegung wird stundenweise geordnet im Turnunterricht oder im Sportverein verabreicht. Ärzte registrieren alarmiert, dass Kinder Krankheiten entwickeln, die eigentlich erst im Alter auftreten: Gelenkverschleiß, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Haltungsschäden; schätzungsweise 20 % aller Kinder sind übergewichtig und Verhaltensauffälligkeiten nehmen immer mehr zu. Bereits vor mehr als 10 Jahren warnte Prof. Blinkert in einer Freiburger Studie, dass Kindern zu wenig Bewegungsraum in der Stadt bleibt, um sich gesund zu entwickeln. Die „Nachverdichtung“, die jedes noch so kleine Gründstück zur Bebauung freigibt, sorgt für noch weniger Freiräume.

Aber Kinder brauchen Platz für eigene Unternehmungen, für Abenteuer und Gemeinschaftserlebnisse, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und soziale Kompetenz zu erwerben. Erwachsene planen Spielplätze, aber was brauchen größere Kinder an Raum, wenn sie selbständig werden wollen, wo spielen und toben sie heute oder würden es gerne? Wie können sie sich gefahrlos und selbständig fortbewegen?

Das Projekt „Kinderfreundliche Stadtteile in einer gesunden Stadt“, betreut von verschiedenen Gruppen, dem Kinderbüro und durchgeführt von den LehrerInnen der Schulen, möchte von Kindern aller Stadtteile in Freiburg, als Experten in eigener Sache, wissen, wie sie Ihren Stadtteil erleben: Welche Teile des Stadtviertels bevorzugen sie für ihre Unternehmungen, wo ist es gefährlich oder gibt es Probleme, was sollte besser sein oder wo ist es richtig gut. Gibt es Orte, die sie selbst gestalten können und Streifräume, wo sie die natürliche Umwelt mit Pflanzen, Tieren, Wasser, Wiesen erfahren können und unser Stadtteil Littenweiler macht den Anfang der Stadterforschung mit Kinderaugen. So streifen nun die Detektive mit Stadtteilplänen, bunten Stiften und Kamera durch den Ort, um alles fest zu halten, was für sie wichtig ist und was dann im großen Plan in der Schule zusammengeschrieben und dokumentiert  wird.

Erst dann treten die Erwachsenen vom Projekt und der „Stadt“ in Aktion. Die Detektive werden sie durch den Stadtteil führen und ihnen zeigen, wo und wie sie „ihren“ Stadtteil erleben, was sie für ihre freie Zeit und welchen Bewegungsraum sie brauchen. Kinder sind Träger und Gestalter unserer Zukunft, deren gesunde Entwicklung allen am Herze liegen sollte; den Stadtplanern, Architekten, zuständigen Behörden, sozialen Einrichtungen und allen Bürgern. Sie müssen mit den Kinder eng zusammenarbeiten, um eine kinderfreundliche Stadt Wirklichkeit werden zu lassen.

Elke Grosser - Agenda-Arbeitskreis "Die nächste Generation"
Littenweiler Dorfblatt
 April-Mai 2004

Pseudokrupp Initiative - Eltern für saubere Luft >frsw.de/Kinder.htm

  
 

Allein Erziehende in Freiburg = jeder 4. Haushalt mit Kindern

Fast jeder vierte Haushalt mit Kindern (23,8 Prozent) ist heute ein Ein-Eltern-Haushalt - während allein Erziehende vor zehn Jahren weniger als jeden fünften Familienhaushalt (19,3 Prozent) ausmachten. Wie das Freiburger Amt für Statistik und Einwohnerwesen aufzeigt, ist damit die Zahl der Haushalte von allein Erziehenden von 1994 bis 2003 um mehr als ein Drittel gestiegen (von 3520 auf 4701); gleichzeitig nahmen die Haushalte mit Kindern insgesamt lediglich um weniger als zehn Prozent zu (von 18 100 auf 19 756).

Anfang 2003 lebten 4701 allein Erziehende in der Stadt, verantwortlich für 6633 Kinder (bei 32 687 Kindern insgesamt). "Allein Erziehende sind besonderen Risiken und Belastungen ausgesetzt", macht Peter Höfflin vom Statistikamt deutlich: Sie zahlen mit 31 Prozent ihres Nettoeinkommens mehr für Miete als die übrigen Familien (25 Prozent); es gibt keine innerfamiliäre Arbeitsteilung; die Erziehung samt der damit verbundenen Belastungen hängt an einem Menschen; nicht zu vergessen die "Zeit-Armut" allein Erziehender. Dennoch warnt Peter Höfflin: "Trotz all dieser vorhandenen Belastungen wäre es falsch, allein Erziehende pauschal als besonders belastete Gruppe zu betrachten."

Dafür spricht zum Beispiel ein deutlicher Rückgang der Zahl von allein Erziehenden, die Sozialhilfe brauchen: 987 (21 Prozent) waren es Anfang 2003 - das sind 31 Prozent weniger als beim Höchststand mit 1430 Anfang 1999 (33,9 Prozent). Dennoch sind allein Erziehende wesentlich häufiger auf Sozialhilfe angewiesen als andere Haushalte. So lebten am 1. Januar 2003 mehr als die Hälfte (52,8 Prozent) aller minderjährigen Sozialhilfeempfänger in Haushalten von allein Erziehenden. Es sind zu 85,1 Prozent Mütter - gegenüber 700 Vätern. Wobei deren Durchschnittsalter mit 40,4 Jahren deutlich höher ist als das der Mütter mit 37,6 Jahren.

"Die Analyse des Familienstandes zeigt, dass nur ein sehr geringer Anteil der allein Erziehenden unfreiwillig in diese Lebenslage geraten ist", stellt Peter Höfflin fest. "Mehr als die Hälfte der allein Erziehenden ist geschieden oder lebt getrennt, und eine immer größere Zahl entscheidet sich dafür, Kinder alleine ohne Ehe- oder Lebenspartner aufzuziehen." Welche Folgen das hat, verdeutlicht der Statistiker mit drei verschiedenen Haushaltstypen: "Häuslich stark gebundene" Mütter und Väter mit mindestens einem Kind unter drei Jahren (19,3 Prozent); eine "mittlere häusliche Bindung" liegt vor, wenn zwei oder mehr Kinder im Haushalt leben und mindestens eines dieser Kinder jünger als zehn Jahre ist (15,9 Prozent); knapp zwei Drittel der Haushalte gelten als eher "häuslich schwach gebunden" (64,8 Prozent). Mehr als ein Drittel der allein Erziehenden (35,8 Prozent) hatte ein Kleinkind zu versorgen und war damit "häuslich stark gebunden".

Aufschlussreich ist auch der Blick Peter Höfflins auf die Frage, wo allein Erziehende wohnen. Ihr Anteil ist dort besonders hoch, wo Wohnungen billiger sind und es eine gute Infrastruktur gibt (etwa im Stadtteil Rieselfeld). Allerdings belegt die Statistik "keine scharfe Trennung zwischen dem Freiburger Westen und den übrigen Stadtgebieten". Und so kommt Peter Höfflin zu dem Schluss, "dass es sich bei den allein Erziehenden um eine Bevölkerungsgruppe mit differenzierten Lebenslagen handelt, die keineswegs durchgängig mit sozialen Problemen und Defiziten in Verbindung gebracht werden sollte".

Der Infodienst "Allein Erziehende in Freiburg" ist beim Amt für Statistik, Wilhelmstraße 20 a, kostenlos erhältlich (Telefax 0761/201 3299) oder abzurufen unter www.freiburg.de/statistik .

Gerhard M. Kirk am 24.4.2004 auf www.bzol.de

Die etwas andere Familie - allein Erziehende >Familie1 (24.4.2004)

  

 

Kinderkommission in Freiburg aufgelöst

"Eine Abschaffung des Themas Kind" nennt Gabriele Daniel-Schnitzler, was sie gerade in der Stadt beobachtet. Und die Vorsitzende des Freiburger Kinderschutzbundes kann es sogar noch deutlicher: "Wir sind auf dem Weg zu einer kinderfeindlichen Stadt." Denn die Stadtverwaltung hat die Kinderkommission aufgelöst und will sich auch nicht mehr am Weltkindertag beteiligen.
Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Hansjörg Seeh als Sozialbürgermeister ein kinder- und damit familienfreundliches Klima zum obersten Ziel der Stadtverwaltung erklärt hatte. So entstand 1991 die Kinderkommission als Unterausschuss des Jugendhilfeausschusses und des Kinderbüros. "Eine Interessenvertretung für Kinder mit dem Ziel", so Hansjörg Seeh damals, "ihre strukturelle Benachteiligung im Gemeinwesen auszugleichen." Nicht zuletzt wegen dieses Bemühens zeichnete das Bundesfamilienministerium die Stadt Freiburg 1997 als "Kinder- und familienfreundliche Gemeinde" aus.
....
"Ich befürchte", sagt Gabriele Daniel-Schnitzler, "wenn es keine Kinderkommission mehr gibt, dann wird bald auch das städtische Kinderbüro in Frage gestellt." Für die Vorsitzende des Kinderschutzbundes ist "das alles sehr kurzsichtig und zukunftsschädigend". Zumal in einer Zeit, da nur noch in 17 Prozent aller Freiburger Haushalte Kinder unter 18 Jahren leben und sich die Bevölkerungsentwicklung - bildhaft dargestellt -
vom Lebensbaum (viele Junge, wenige Alte) zur Urne (wenige Junge, viele Alte) wandelt. Beya Stickel führt dies auf ein strukturelles Problem zurück: "Man geht einfach davon aus, dass sich die Familien schon irgendwie durchwursteln werden - und vergisst darüber, dass die Rahmenbedingungen für Kinder und Familien eine Aufgabe der Stadtverwaltung und des Gemeinderats sind." ...
 Während immer mehr Eltern mit Kindern aus der Stadt ins Umland abwandern und im Stadtgebiet nur noch 14,3 Prozent der Bevölkerung jünger als 18 Jahre sind, bringt es dieselbe Altersgruppe im Rieselfeld zum Beispiel auf 33,6 Prozent (laut städtischem Familienbericht 1999).
Umso weniger versteht Gabriele Daniel-Schnitzler, warum die Stadtverwaltung die Folgen ihres Tuns so wenig bedenke. Denn:
"Mit der Auflösung der Kinderkommission ist die Chance vertan, den Blick neu auszurichten."

BZ vom 25.6.2003, ganzen Text auf www.bzol.de lesen

  

 

Unicef bittet um Hilfe für die Kinder im Irak

Freiburg (hr.) Täglich sehen wir Bilder von Krieg und Zerstörung im Irak. Besonders betroffen sind dabei die Kinder. Noch heute leiden sie an den Folgen des ersten Golfkrieges. Fast eine Million Mädchen und Jungen sind chronisch mangelernährt, seit 1989 hat sich die Kindersterblichkeit mehr als verdoppelt. Jedes achte Kind stirbt vor seinem fünften Geburtstag. Viele sind durch jahrelange Mangelernährung und Krankheiten so geschwächt, dass sie die Entbehrungen des Krieges oder einer Flucht nichts entgegensetzen können. Viele Kinder leiden zudem unter ständiger Angst. Allein im Großraum Bagdad leben 2,5 Millionen Kinder im ständigen Ausnahmezustand. Unicef hat in einem Wettlauf mit der Zeit die wichtigsten Medikamente, Zusatznahrung und andere Hilfsgüter ins Land gebracht. Unicef versorgt die Kinder vor Ort mit angereicherter Milch und hoch proteinhaltige Keksen und impft derzeit 500.000 Kinder im Irak gegen Masern und bringt Basismedikamente sowie medizinisches Gerät ins Land. Unicef hilft bei der Wasserversorgung und hygienischen Entsorgung, denn rund fünf Millionen Menschen im Irak fehlt sauberes Trinkwasser. Durch schlechte hygienische Verhältnisse drohen vor allem Kindern Durchfall und Atemwegserkrankungen. "Die Kinder brauchen jetzt Schutz und Hilfe. Helfen Sie Unicef, den irakischen Kindern in der Not zu helfen. Wie hoch ihre Spende auch sein mag – jeder Betrag hilft den Kindern im Irak. Die Mädchen und Jungen brauchen uns – wir dürfen sie nicht allein lassen", so Carel de Rooy, Leiter der Unicef in Bagdad.

Spendenkonto 2012821, Sparkasse Freiburg-Nördl. Breisgau, BLZ: 68050101, Stichwort Irak, Spendentelefon: 0137 / 300 000, oder online spenden: www.unicef.de .
Vielen Dank!

  

 

 

 

Kleines Kind kleines Kreuz - großes Kind großes Kreuz 

War das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern früher wirklich besser? Schwerlich, wenn man der Botschaft, die Sprichwörter und volkstümliche Weisheiten vermitteln, Glauben schenken darf. Auch früher schon war es scheinbar nicht selbstverständlich, dass sich eine reiche Kinderschar um die alt werdenden Eltern kümmerte. Menk Vadder nährt liichter sibe Chinder, aß sibe Chinder ain alde Vadder, diese Weisheit entstammt sicher nicht einem Einzelfall. Ähnlich gelagert ist auch ein anderes Sprichwort: E Wittfrau ohni Chindre isch aimool vrlasse, mit Chindre vielmool.
Nicht viel besser aber war es oft in diesen Fällen, wo die Sorge um die Eltern einem Kind zufiel und zwar dem Alleinerben eines Hofguts. Obwohl damit die Pflicht verbunden war, die Eltern im Leibdingshaus oder -stübchen zu versorgen, gab es auch hier oftmals Streit und Unfrieden. Die Redewendungen Libding isch e bees (‚böses‘) Ding oder noch drastischer aus Nordbaden Leibgeding is e Scheißgeding sprechen eine deutliche Sprache. Ganz schlimm mutet uns gar das aus Ettenheim überlieferte geflügelte Wort an: Vadder, spann der Schimmel aa, i will di in Rhiin fahre.
Doch nicht nur in der Unterstützung alter, kranker Eltern können Kinder versagen. Auch schon vorher können sie manchen Anlass zur Sorge geben. Besonders das Ausmaß der Schwierigkeiten mit größer werdenden Kindern wird thematisiert: D chlaine Chinder drampen (‚trampeln‘) aim uff d Füeß, d große uffs Herz sagt man im Markgräflerland, oder, fast schon als Zungenbrecher zu gebrauchen: Chlaini Chindre chlai Chrüz, großi groß Chrüz (‚kleine Kinder kleines Kreuz, große großes Kreuz‘).
Klagen über Kinder und deren fehlgeschlagene Entwicklung ist die eine Seite der Medaille. Die Erziehungskunst der Eltern, die hin und wieder auch zu wünschen übrig lässt, ist jedoch die andere. D Kinder luege de Eltre meh uff d Finger und d Füeß aß uffs Muul sagt man, wenn die Tatsache herausgestellt werden soll, dass alles gute Zureden nichts nützt, wenn das Vorbild nicht stimmt. Und auch Vergleiche aus der Landwirtschaft werden herangezogen: Mit Wie de Acker, so die Ruewe, wie de Vader, so die Buewe wird klargestellt, dass bei einem unzulänglichen Elternhaus von den Kindern auch keine Wunder erwartet werden dürfen.
Auch übermäßige körperliche Züchtigung wird für schädlich gehalten, wie das folgende Sprüchlein aus Stockach belegt: De Birkle mit dem Beseschdiil, der haut die Kindr gar zu vil. Allzuvil ischd ungesund: De Birkle isch en Lumpehund. Überhaupt lässt sich der Volksmund auch hin und wieder als Anwalt der Kinder zitieren: Chindre müen gspielt ha wird angeführt gegen zu frühes Einspannen in Pflichten. Und überzogene Ansprüche der Eltern werden mit folgendem Satz relativiert: Wammer d Kinder schickt, kumma a widda Kinder, was soviel heißt, wie: Wenn man Kinder schickt, Besorgungen zu erledigen, darf man nicht erwarten, dass sie alles zur vollsten Zufriedenheit erfüllen. Und dass materieller Wohlstand nicht unbedingt mit einem warmen Zuhause gleichzusetzen ist, wird mit folgender Feststellung kommentiert: Reiche Leit ihr Kinder un arme Leit ihr Kinder sen bald alt genuug.

Friedel Scheer-Nahor, friedel.scheer-nahor@germanistik.uni-freiburg.de
http://omnibus.uni-freiburg.de/~scheern/pfing00.htm#kichern
 

Mehr auch hier

  

 

 

Onlinespiel von VW - Rallye der Robotkutschen (23.9.2002

In 154 Stadtbüchereien treten deutschlandweit hunderte von Kindern vom 10. September bis zum 26. September 2002 bei der Robokutschpiloten Rallye gegeneinander an. Veranstaltet wird dieses medienpädagogische Onlinespiel von www.AutoWerkStadt.de, dem Kidsportal von Volkswagen und unterstützt wird es vom Deutschen Bibliotheksverband.
Übergreifendes Ziel dieser Aktion ist es, den Kindern die Tore zum größten Wissensarchiv der Welt - dem Internet - zu öffnen. Im Juni 2002 wurde das Onlinespiel mit dem Grimme-Online-Award in der Kategorie Medienkompetenz ausgezeichnet.

  

 

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