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Fasnetumzug am 21.2.2004 in Buchenbach. mehr
 

 

 

Nachgebauter Nudelstuhl beim Patrozinium Buchenbach vorgestellt

Bernhard Ketterer aus Ibental mit dem Nudelstuhl 2/2004

Bernhard Ketterer zeigt seinen nachgebauten "Nudelstuhl", der beim Patrozinium versteigert wurde.
Foto Monika Rombach

BUCHENBACH. "Bürger, Vereine, Obrigkeit stehen mit der Pfarrgemeinde zusammen, damit es ein schönes Fest wird", freute sich Buchenbachs Pfarrer, Geistlicher Rat Ansgar Kleinhans, beim Patrozinium.

Der Pfarrgemeinderat kann zu diesem Anlass auf die Unterstützung örtlicher Vereine bauen. Das Fest fällt jeweils auf den Sonntag nach den Ehrentagen der Heiligen, St. Blasius (3. Februar) und St. Agathe (5. Februar). "Selbst an diesen Wochentagen füllt sich die Kirche zu Blasiussegen und Segnung des Agatha-Brotes", weiß der seit mehr als 18 Jahren in Buchenbach tätige Geistliche zu berichten.

Pfarrgemeindemitglieder, Buchenbacher Bürger und Auswärtige, trafen sich zum feierlichen Hochamt mit musikalischer Umrahmung und zum fröhlich-bunten Fest in der Sommerberghalle, wo sie vom Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Manfred Hog freundlich begrüßt wurden. Die bewusste Begegnung mit den Mitmenschen als Grundidee des Pfarrfestes unterstrich auch Pfarrgemeinderatsmitglied Hedwig Rauch bei der Bekanntgabe des Programms. Dem Frühschoppenkonzert des Musikvereines Buchenbach folgten nachmittags Darbietungen der Seniorentanzgruppe, ein Preis-Quiz über die Kapellen der Kirchengemeinde, die große Tombolaverlosung. Viele, die seiner Einladung zum Gottesdienst am 6. Februar nicht folgen konnten, nutzten den Tag, um Pfarrer Ansgar Kleinhans nachträglich zu dessen 60. Geburtstag zu gratulieren, einem Geistlichen, der sich um seine Gemeinde verdient gemacht hat. Dies wäre ihm nicht gelungen "ohne das unglaubliche Engagement der Bevölkerung" und "die Erledigung verantwortungsvoller Aufgaben durch meine Pfarrhaushälterin Rosa Vollmer", sagte er.

Nudelstuhl von 1850 nachgebaut

Die "amerikanische Versteigerung" eines Nudelstuhles erhöhte den Festerlös zugunsten der Anschaffung neuer Kirchenbänke in St. Blasius und der Kapellenrenovationen. Bernhard Ketterer und Sohn Berthold aus Ibental haben dieses Gerät in Handarbeit gefertigt. Es ist eine mechanische Hilfe zur Herstellung von Nudeln, die schon um 1850 in amerikanischen Aufzeichnungen nachgewiesen wurde. Der ausgewellt und wie eine Biskuitrolle zusammengenommene Nudelteig kommt in ein längliches Holzgestell auf "Beinen", (daher wohl der Begriff "Stuhl"). Per hölzerne Handkurbel setzen Umlenkrollen und Zahnräder eine Klinge in Gang, die den Teig in zuvor eingestellter Breite schneidet. Das nachkonstruierte Gerät begeisterte Köchinnen und Köche ebenso wie alle, die gerne mit "Antikem" dekorieren.

Monika Rombach am 10.2.2004

  

 

Roland Dold bester Heizungstechniker mit Note 1,0

Mit dem unschlagbaren Notendurchschnitt von 1,0 ist der Buchenbacher Roland Dold Jahrgangsbester der diesjährigen Absolventen der Heinrich-Meidinger-Schule in Karlsruhe.
Insgesamt 22 staatlich geprüfte Techniker und Betriebsmanager erhielten am 15. Januar ihre Zeugnisse und Urkunden der Technikerschule und der Akademie für Betriebsmanagement. Roland Dold wurde als bester Techniker ausgezeichnet. An seinen erfolgreichen Abschluss schließt der staatlich geprüfte Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker noch einen Aufbaulehrgang in Betriebswirtschaft an der Heinrich-Meidinger-Schule an.

BZ 23.1.2004

  

 

 

68 Prozent der Jugendlichen in Buchenbachs Vereinen aktiv

Zu den Pfeilern eines funktionierenden Gemeinwesens zählt Wendelin Drescher auch das Vereinsleben, das in Buchenbach sehr rege sei. Vereine engagieren sich über ihre eigentlichen Vereinsziele hinaus auch immer wieder in der Gemeinde bei Gemeinschaftsaufgaben. Besonders wichtig sei die Jugendarbeit. Von den 730 Kindern und Jugendlichen im Alter von null bis 16 Jahren im Dorf sind rund 400, also mehr als 55 Prozent aktiv in einem der 30 Vereine und Organisationen tätig. Zählt man noch die Jugendmusikschule hinzu, die im Ort unterrichtet, so sind es gar 68 Prozent.
Quelle: BZ vom 10.1.2004

  

 

Holzbau Miocic erhält Innovationspreis für Ideenhaus

BUCHENBACH. Mit dem zweiten Innovationspreis des "Ideenhauses", zeichnete Handwerkspräsident Dieter Philipp die Buchenbacher Firma Holzbau Miocic auf der Messe "Heim und Technik" in München aus. Der Wettbewerb Ideenhaus fördert kleine und mittlere Handwerksbetriebe, die ihre Kunden durch innovative Lösungen im Bau- und Ausbaubereich überzeugen.

Den Innovationspreis des Deutschen Handwerks nahmen die Zimmerer Lukas und Sabeth Miocic in Begleitung ihrer Mitarbeiter in München entgegen.
Foto: Rombach

"Not macht erfinderisch", sagt der Volksmund. Wie wahr! Denn der eigenen Raumnot verdankt Zimmermeister Vinco Miocic seine nun preisgekrönte Erfindung, das Miodul. Handlich, energieeffizient, wie geschaffen für den zunehmenden Fertigbaubedarf. Gewissermaßen das Lego-Element im Holzrahmenbau auf der Grundlage eines Stecksystems: 1,25 Meter breit, 0,62 Meter hoch, in seiner Stärke variabel zwischen 20 und 30 Zentimeter und lediglich 25 Kilogramm schwer. Was bedeutet, Miodul ist deutlich günstiger im Preis und bedarf im Vergleich zur herkömmlichen Holzrahmenbauweise keiner statischen Veränderungen, wodurch die Vorgabe einer "genormten" Planung entfällt.

Nicht einmal einen Kran benötigt der "Selberbauer" zum Aufrichten seines Hauses. Und er kommt zum im ökologischen Trend liegenden Niedrigenergie-und Passivhaus. Denn als Fachbetrieb für Wärmedämmung lag das Dämmprinzip zum Miodul auf der Hand: Fugenlos werden Zelluloseflocken in die montierten Wände eingeblasen.

Vor zehn Jahren ließ der frisch gebackene Meister des Zimmereihandwerkes, Vinco Miocic, sich mit seiner Familie im Nebengebäude des Unteribentäler Mathislehofs nieder. Seine Zukunft sah Miocic im ökologischen Arbeiten und profilierte sich konsequent in dieser Sparte. Seine Werkstatt ist ein am Eingangsbereich angebauter Schuppen. Für die Fertigung von immer stärker nachgefragten, bislang bekannten Holzrahmen-Bauteilen bot dieser keinen Platz. Das wiederum beflügelte den Tüftelgeist des gebürtigen Kroaten.

Rückhalt bot ihm dabei die Unterstützung seiner Familie und "ein sehr gutes Betriebsklima" im kleinen Familienbetrieb mit vier Mitarbeitern einschließlich eines Auszubildenden. Innovation hat auch hier Raum, arbeitet Holzbau Miocic doch längst nach der Idee eines Mitarbeiters in stundenverlängerter Viertagewoche. Was überwiegend zwei volle Tage Erholung am Wochenende garantiert und damit die Motivation der Mitarbeiter pflegt.

Der Innungsbetrieb bietet Baubetreuung, Altbausanierung und -ausbau und Energie-Spar-Check, ist Fachbetrieb für Wärmedämmung, Mitglied im Qualitätsverband "Dach komplett", Kooperation statt Kampf und Krampf lautet seine Devise in der Zusammenarbeit.

Monika Rombach, 18.12.2003

  

 

Holzspäne contra Wind - Biomasse-Kraftwerk bei den Holzwerken Dold 

Regierungspräsident besichtigte Biomasse-Kraftwerk bei den Holzwerken Dold

Mit einer ein ganzes Wohnviertel beheizenden Hackschnitzelanlage und den für Innovation stehenden Namen Dold Holzwerke als heimischem Betrieb ein Vorzeigeprojekt in punkto Holzwirtschaft und Schubkraft zur Verwendung erneuerbarer Energien aus regionalen Produkten.

Oktober 2003 bei Dold Buchenbach: Von links Ulrich Kaier, Forstpräsident Manfred Joos, Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg und Joachim Faller bei der Besichtigung der Produktionsanlagen der Firma Dold.   Oktober 2003: Vor einer riesigen Pellets-Halde bei Fa. Dold Buchenbach

Von links: Ulrich Kaier, Forstpräsident Manfred Joos, Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg und Joachim Faller bei der Besichtigung der Produktionsanlagen der Firma Dold.
Fotos: Monika Rombach

 

Vor einer riesigen Pellets-Halde bei Fa. Dold Buchenbach
von links: Joachim Faller, Sven von Ungern-Sternberg,
Dr. Ulrich Kaier und Manfred Joos

Hier erkundeten sie insbesondere dessen Biomasse-Heizkraftwerk. Es konnte im vergangenen Jahr nach Errichtung auf Kosten der Heidelberger Steag Energie-Contracting als Betreiber realisiert und in Betrieb genommen werden. Sie kauft den Brennstoff bei Dold und verkauft dem Unternehmen die Prozesswärme. Somit stelle es ein gesamtheitliches Energiekonzept dar, das in Deutschland wie in Europa seinesgleichen suche, so Steag-Gründer Ulrich Kaier. Pro Jahr kann das Heizkraftwerk aus rund 20 000 Tonnen verbranntem Holz neun Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Natürlich nicht aus dem regional angelieferten heimischen Stammholz, sondern lediglich aus seinen Sägeresten bei den Verarbeitungsprozesse in kleiner bis mikrofeiner Konsistenz. Aus der Abwärme der Holzwerke ziehen derzeit die Holztrocknung und dank Prozesswärme die Holzverleimung ihren Nutzen.

Sollten bei den Dold Holzwerken, dem größten Abnehmer der baden-württembergischen Forstverwaltung in Südbaden, die umsetzungsreifen Pläne für eine Holzpelletanlage realisiert werden, könnte im Schwarzwald künftig Holz wieder schwerer wiegen als Wind. Schon nächstes Jahr sollen hier bis zu 30 000 Tonnen Holzpresslinge aus naturbelassenen Sägereistoffen als Brennstoff für automatische Feuerung entstehen. An genügend Rohstoff fehle es nicht, versicherte Forstpräsident Meinrad Joos.

Es sei auch nicht eine Frage der Zuschüsse, sondern die der politischen Rahmenbedingungen, der Bioenergie neues Denken und neue (Absatz-)Wege von Industrie bis Mietbewohner zu öffnen, erläuterte Ulrich Kaier. Seine weiteren Planungen sehen in Zukunft sieben weitere Projekte deutschland- und weltweit vor, darunter den Bau und Betrieb einer Pelletfabrik als Gemeinschaftsanlage für 60 deutsche und französische Sägewerke in Süddeutschland und Elsass im Raum Kehl. Weltweit könnte sich ein neuer Markt "Energie aus Holzpellets" entwickeln.

Sehr beeindruckt von der Vernetzung und gesamtheitlichen Nutzung der Ressourcen - wobei von Erzeuger-, über Landschafts-, bis Verkehrspolitik viele profitierten und der Energiespareffekt nicht fehle - zeigte sich Regierungspräsident Sven von Ungern-Sternberg. Mit einem Besuch im Rathaus Buchenbach setzte der Regierungspräsident seine Tour durchs Dreisamtal fort.

Monika Rombach, BZ vom  9.10.2003

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Siko - seit 40 Jahren Spezialgeräteproduktion in Unteribental

BUCHENBACH (ro). Eine überwältigende Resonanz in Gestalt von schätzungsweise 4000 Besuchern übertraf zum "Tag der offenen Tür" bei der Firma SIKO alle Erwartungen. Anlässlich des
40-jährigen Firmenbestehens durfte in die Betriebsbereiche hineingesehen und den Mitarbeitern über die Schulter geschaut werden. "Bombenstimmung!" brachte jemand die Atmosphäre auf den Punkt.

Im Naherholungsgebiet der Stadt Freiburg, idyllisch in Buchenbach-Unteribental gelegen, findet sich der 1963 von Günther Wandres gegründete Herstellungsbetrieb von Handrädern mit integrierter analoger Anzeige namens Süddeutsches Industrie Kontor (SIKO). Da die Produkte bis heute nicht einen Endverbraucher sondern den Maschinenbau zur Weiterverwendung erreichen, blieb der Gebäude-Standort eher unentdeckt und zog allein deswegen viele Neugierige, natürlich auch Familienangehörige der Mitarbeiter, an.

Unter der Gründerphilosophie "Präzision ist Prämisse und Standard bei SIKO" wuchs das Unternehmen zum weltweiten Technologieführer für intelligente Weg- und Winkelmess-Systeme heran. Heute zeichnen Sohn Horst Wandres als leitender Geschäftsführer und Tochter Ursula Köhler im Bereich Personalleitung verantwortlich. Noch immer macht sich der Unternehmergeist rund um das Thema Messtechnologie im Maschinenbau an Dynamik und Fortschritt fest und bleibt offen für die Zukunft. Das belegten allerorts Beispiele.

Motivation und Teamgeist der 140 Mitarbeiter hält die Unternehmensbereiche lebendig. Der Mitarbeiter steht - neben den wirtschaftlichen Interessen - im Blickpunkt, das Betriebsklima ist gut, weiß auch der Betriebsrat zu bestätigen. Und runde 65 Mitarbeiter sind mehr als zehn Jahre dabei. Mindestens zweimal pro Jahr wird gemeinsam gefeiert. Aufgrund des Kraftaktes "Tag der offenen Tür" führte der Frühjahrsausflug 2003 sogar zwei Tage nach Luzern "dem Rigi zue", einschließlich Bootsfahrt.

Neben Freude und Spaß zählt der Hausmasseur zum betriebseigenen Wellnesspaket. Alle 14 Tage kommt er ins Unternehmen - und hat genug zu tun. Auch davon durften sich die Besuchermassen persönlich überzeugen. Sie genossen darüber hinaus die parkähnlich angelegten, mit Kunst belebten Grünbereiche rund um die Betriebsgebäude, ebenso die attraktiven Tagesangebote für Klein und Groß, einschließlich Kinderparadies mit Betreuung, Malwettbewerb, Künstler "Alberto", das Frühschoppenkonzert des örtlichen Musikvereines und erst recht die Festzeltatmosphäre.

Sieben bis acht Auszubildende gehören dem SIKO-Team an, erlernen Industriekauffrau oder - mann, Industriemechaniker, Kommunikationselektriker, technischer Zeichner, absolvieren anschließend teils die Technikerschule oder kehren aus Zivil- oder Militärdienst zurück. Gemeinschaftlich engagierte sich die Belegschaft zum Tag der offenen Tür, fachqualifiziert und freundlich.

Den Erlös des Bewirtungsangebotes des Tages spendet das Unternehmen dem Förderverein krebskranker Kinder Freiburg

Monika Rombach, 26.9.2003

  

 

Dorf aktuell – Buchenbach

Das kommunalpolitische Geschehen in Buchenbach
Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Wendelin Drescher

Der neue Rathausvorplatz

Dreisamtäler: Vor dem Rathaus ist eine Großbaustelle, was entsteht denn da?
Drescher: Zwischen Rathaus und Sparkassenfiliale der Sparkasse Hochschwarzwald entsteht der neue Rathausplatz. Sobald der Platz fertig gestellt ist, stehen wieder Parkplätze für die Besucher der Sparkasse, des Rathauses und der Geschäfte in der Ortsmitte zur Verfügung. Danach wird der Bauverein Breisgau das ehemalige Genossenschaftsgebäude, das auch lange Zeit als Feuerwehrgerätehaus diente, abbrechen und im rückwärtigen Bereich des Rathausplatzes ein Geschäftshaus errichten. Dieses Geschäftshaus soll ein Spiegelbild des alten Rathauses, das ja gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt, werden. Wir haben dann einen großen Platz, der optisch von zwei Geschäftshäusern begrenzt wird.

Dreisamtäler: Soll dieser Platz nur die Funktion eines Parkplatzes haben?
Drescher: Nein, natürlich nicht! Dieser Platz soll auch zum Sitzen und Verweilen einladen. Er kann auch für andere Aktivitäten genutzt werden. Vielleicht wird es zukünftig einen Markt geben, wir sind da offen. Es soll auf jeden Fall ein belebter Platz werden. Im Rahmen dieser Neugestaltung wird übrigens auch ein Brunnen aufgestellt. Dieser Brunnen wird vom Ehrenbürger Buchenbachs, Dr. Wandres, gestiftet.

Dreisamtäler: Alle Kommunen klagen über die katastrophale Finanzsituation. Wie kommt es, dass Buchenbach sich eine solche Baumaßnahme leisten kann, der alte Platz hätte es doch auch noch getan?
Drescher
: Die Planungen für diesen Rathausplatz sind schon mehrere Jahre alt, die Baugenehmigung wurde im vergangenen Jahr erteilt. Aufgrund der Witterung haben wir die hauptsächlichen Bauarbeiten ins Frühjahr verlegt. Die Finanzierung erfolgte ebenfalls im letzten Haushaltsjahr, und zwar über den Vermögenshaushalt und ohne Kreditaufnahmen. Der Rathausplatz ist die letzte Maßnahme im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms im Bereich der Dorfmitte. Bereits abgeschlossen sind die Sanierung des Kirchplatzes und des alten Rathauses, das heute ein Wohn- und Geschäftshaus ist und eine Arzt- und Physiotherapiepraxis beherbergt. Dazu gehörte auch die Entdohlung des Pfaffendobelbächles.All diese Maßnahmen wurden über die Programme Dorfentwicklung und Entwicklungsplan ländlicher Raum (ELR) vom Land Baden-Württemberg bezuschusst.

Finanz und Wirtschaftslage

Dreisamtäler
: Besteht die Gefahr, dass sich die Baumaßnahmen aufgrund der Finanzmisere verzögern?
Drescher: Konkret bei dieser Baumaßnahme gehe ich nicht davon aus. Was künftige Vorhaben angeht, werden wir allerdings sehr genau überlegen müssen, was wir uns noch leisten können und natürlich mussten wir dieses Jahr manches an Wünschen und Zielen zurückstellen.

Dreiamtäler: Zum Beispiel?
Drescher: Wir müssen Unterhaltungsmaßnahmen schieben. Ein großes Problem war ja die Sommerberghalle mit der Asbestbelastung, deren Sanierung nun abgeschlossen ist. Bis jetzt ist jedoch nur das Asbestproblem gelöst. Was die Wärmedämmung angeht, ist noch gar nichts passiert und die könnte an diesem Gebäude noch verbessert werden. Außerdem haben wir dort überall Flachdächer und da fragt man sich immer: wie lange sind die noch dicht? Eine Generalsanierung des alten Rathauses in Unteribental wäre dringend nötig – das sind alles Maßnahmen, die im Moment nicht finanzierbar sind.

Dreisamtäler: Wo müssen Sie noch sparen?
Drescher: Wir haben alle Freiwilligkeitsleistungen, die überörtlichen Charakter haben, gestrichen. Beispielsweise kündigten wir Mitgliedschaften in Vereinen wie dem Club Thurnerspur und wir zahlen auch künftig keine Zuschüsse mehr zur Familienkarte für das Dreisambad in Kirchzarten. Die Verteilung des Gemeindeblatts über Postwurfsendung haben wir eingestellt, weil dies im Jahr ca. 15.000 Euro kostete. Das Gemeindemitteilungsblatt wird jetzt an mehreren Stellen in der Gemeinde ausgelegt.

Falkensteigtunnel

Dreisamtäler: Die Finanzmisere tangiert nicht nur die kommunale Haushaltsplanung, sondern auch den Straßenbau. Da ist Buchenbach mit seinem Ortsteil Falkensteig ja ganz direkt betroffen.
Drescher: Große Enttäuschung herrscht bei der Bürgerinitiative für den Falkensteigtunnel, weil das Land Baden-Württemberg diesen nicht in den vordringlichen Bedarf einstufte. Besonders unverständlich war die Tatsache, dass eine vom Bund geforderte Nachmeldung von Vorhaben für eine sogenannte Planungsreserve von 30% von baden-württembergischer Seite mit nur 12 % bedient wurde und aus unserem Bereich nur der Stadttunnel Freiburgs mit einer Röhre berücksichtigt wurde.

Dreisamtäler: Das wollen Sie so nicht hinnehmen?
Drescher: Sowohl die Gemeinde als auch die Bürgerinitiative sind derzeit in direkten Gesprächen mit den Abgeordneten und versuchen doch noch eine Einstufung in den vordringlichen Bedarf zu erreichen. Die Chancen sind sicherlich nicht besonders groß, jedoch wollen wir bis zur Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes im Bundestag nichts unversucht lassen, um doch noch etwas zu erreichen. Auch eine Röhre in Falkensteig mit zwei Spuren wäre für Falkensteig eine akzeptable Lösung. Das Hauptproblem in Falkensteig ist der ständig steigende LKW-Verkehr und auch die Tatsache, dass die Ruhephasen, in denen kaum oder nur Pkw-Verkehr stattfindet, immer kleiner werden. Schon sonntagabends ab zehn Uhr donnern die Lastwagen durch die Ortschaft und auch morgens zwischen drei und vier beginnt der Schwerlastverkehr - ein für die Anwohner unzumutbarer Zustand.

Dreisamtäler: Letztes Jahr waren Sie optimistischer!
Drescher: Ich war deshalb optimistischer, weil im letzten Jahr sowohl die Zusagen des Regierungspräsidenten, des Landrats und sämtlicher Abgeordneter,
sich nachhaltig für den Tunnel Falkensteig im vordringlichen Bedarf einzusetzen, vorhanden waren. Leider hat der Landesverkehrsminister ohne Absprache mit dem Regierungspräsidium seine Prioritätenliste festgelegt.

Dreisamtäler: Im vergangenen Jahr sagten Sie dem Dreisamtäler, dass die Planungen weiter seien als diejenigen für den Stadttunnel.
Drescher: Dies stimmt nach wie vor. Für den Falkensteigtunnel gibt es eine genehmigte Entwurfsplanung. Für den Stadttunnel gibt es keine derartige Planungsstufe, die im Prinzip die Vorstufe für das Planfeststellungsphase ist. In Freiburg ist ja noch offen, wo genau der Tunnel geführt und in welcher Bauweise er ausgeführt werden soll. Insofern gibt es für den Stadttunnel sicherlich noch viele offene Fragen, während beim Falkensteigtunnel die Lösungen in der Schublade liegen: eine genehmigte Vorentwurfsplanung für einen Tunnelbau mit zwei Röhren und vier Spuren.

Dreisamtäler: Was kostete der Falkensteig-Tunnel den Steuerzahler?
Drescher: Die Kosten beliefen sich dafür auf 142 Millionen Euro, eine Röhre – was uns ja ausreichen würde – käme auf 70 Millionen Euro.

Buchenbachs Energiepolitik

Dreisamtäler: Energiepolitisch beschreitet Buchenbach sehr fortschrittliche Wege.
Drescher: Das kann man so sagen! Mit dem Neubau des Wohn- und Geschäftshauses am Rathausplatz gelingt es uns, energiepolitisch die örtlichen Kreisläufe weiter zu schließen. Die Gemeinde konnte in vielen Verhandlungen mit dem Bauverein erreichen, dass das neue Geschäftshaus an die schon länger bestehende Nahwärmeversorgung des Baugebiet Prägenhof angeschlossen wird. Und im Zuge dieser Maßnahme schließen sich auch die Gemeinde mit dem alten Rathaus sowie die Wohungseigentümergemeinschaft des jetzigen Rathauses an das Nahwärmenetz an.

Dreisamtäler: Wie wird die Nahwärme gewonnen?
Drescher: Die Energiegewinnung läuft über Holz- oder genauer gesagt Hackschnitzelverbrennung. Die Hackschnitzel werden von den örtlichen Landwirten, die sich in einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammengeschlossen haben, geliefert. Somit haben wir neben einem örtlich geschlossenen Energiekreislauf und auch eine örtlich geschlossene Wertschöpfungskette.

Dreisamtäler: Wo befindet sich das Heizkraftwerk?
Drescher: Die Heizzentrale für die Holznahwärmeversorgung befindet sich im Untergeschoss des Bauhof. In einem Bunker, den die Landwirte befüllen, ist der Hackschnitzelvorrat untergebracht. Die Hackschnitzel mittels einer Förderschnecke in die Heizanlage transportiert. Dort wird die Wärme produziert, die dann über die Leitungen in die Prägenhofsiedlung und die anderen angeschlossenen Gebäude verteilt wird. Für dieses Hackschnitzelheizwerk wurde die Gemeinde mit dem LUI-Preis 1998 ausgezeichnet, das ist der Landwirtschaftspreis für unternehmerische Innovation.

Dreisamtäler: Unter ökologischen Gesichtspunkten ist die Nutzung regenerativer Energien zu begrüßen, war dies denn auch für die Bauherren des Baugebiets Prägenhof interessant?
Drescher: Im Prägenhof war es Pflicht, Nahwärme abzunehmen. Aber wir haben das als Gemeinde natürlich auch durchrechnen lassen und nach einer Vollkostenrechnung ist Nahwärme für die Bauherren durchaus attraktiv, denn sie sparten die Kosten für Heizungsanlage und Heizraum. Und Holz als Energieträger ist billiger als Gas oder Öl.

Dreisamtäler: Wie kam es, dass die Gemeinde Buchenbach sich für eine Hackschnitzelanlage entschieden hat, denn noch besitzen solche Anlagen Seltenheitswert.
Drescher: Wir haben damals eine Anlage auf einer Gemeinderats-Informations-Fahrt in Frauenfeld in der Schweiz besichtigt, dort hat sich der Gemeinderat von diesem Energiekonzept überzeugen lassen. Wir haben dann eine Energiekonzept-Studie durch die "Klima- und Energie-Agentur Baden-Württemberg" in Karlsruhe machen lassen, Betreiber-Angebote eingeholt und uns letztlich für diese Lösung entschieden. Vorbildlich sind übrigens auch die Holzwerke Dold. Dort werden nichtverwertbare Resthölzer aller Art, also zum Beispiel auch Sägemehl, in einem Heizkraftwerk verfeuert. Mit diesem Kraftwerk wird Wärme und Strom erzeugt. Die Wärme wird zur Holztrocknung genutzt, der Strom wird ins Netz der Badenova eingespeist. Dies ist Strom für ca. 2000 Haushalte. Das heißt, Buchebach ist strommäßig im Prinzip autark. Hinzu kommt ein weiterer für die Umwelt erfreulicher Aspekt: früher wurde das Holz in großen Containern mit Lkws abgefahren, diese Transporte, die ja Luftverschmutzung und Lämbelastung mit sich bringen, entfallen nun. Heute findet eine sinnvolle Verwertung vor Ort statt.

Infrastruktur in Buchenbach

Dreisamtäler: Buchenbach bietet inzwischen auch älteren Menschen betreutes Wohnen an.
Drescher: Richtig, im Baugebiet Prägenhof gibt es 12 Mietwohnungen für das betreute Wohnen und außerdem 12 Eigentumswohnungen, bei denen Betreuung möglich ist, wenn sie gewünscht wird. Bauträger dieser Wohnungen ist der Bauverein Breisgau, mit dem wir in Buchenbach einen sehr guten Partner haben. Betreuungsträger ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Kreisverband Freiburg. Ehrenamtlich ist das örtliche DRK stark eingebunden. Es organisiert gemeinsame Frühstücke oder Frühsport für Senioren. Ziel ist dabei die Öffnung nach außen und die Integration der älteren Mitbewohner in die Gemeinde, was sehr gut funktioniert.

Dreisamtäler: Gerade für die Senioren ist eine intakte Infrastruktur wichtig!
Drescher: Richtig! Der Erhalt der Infrastruktur ist jedoch ein stetiger Kampf und sie bei der Streulage Buchenbachs zu halten ist schwierig. Die Grundversorgung ist uns, dem Gemeinderat und mir als Bürgermeister, ein zentrales Anliegen. Ein Baustein für den Erhalt der Infrastruktur ist auch das neue Geschäftshaus. Die Geschäftsräume dort werden subventioniert, genauso wie im Geschäftshaus gegenüber. Wir tun dies, weil wir eine Grundversorgung hier am Ort halten wollen. Freier Wettbewerb mit hohen Mieten würde möglicherweise einen Erosionsprozess in Gang setzen und zu Abwanderungen oder Geschäftsaufgaben führen. Das wollen wir nicht!

Dreisamtäler: Zur Grundversorgung gehört auch die Post.
Drescher: Der Vertrag mit der Postagentur läuft demnächst aus. Wie es weitergeht ist noch unklar. Deshalb sind auch schon Gespräche mit der Post geplant. Wir bemühen uns um Erhalt der Agentur, es soll bleiben wie es ist, denn bisher läuft es hervorragend!

Dreisamtäler: Herr Drescher, vielen Dank für das Gespräch!

Das kommunalpolitische Geschehen in Buchenbach

Für den Dreisamtäler unterhielt sich Dagmar Engesser mit Bürgermeister Wendelin Drescher
Der neue Rathausvorplatz
Dreisamtäler: Vor dem Rathaus ist eine Großbaustelle, was entsteht denn da?
Drescher: Zwischen Rathaus und Sparkassenfiliale der Sparkasse Hochschwarzwald entsteht der neue Rathausplatz. Sobald der Platz fertig gestellt ist, stehen wieder Parkplätze für die Besucher der Sparkasse, des Rathauses und der Geschäfte in der Ortsmitte zur Verfügung. Danach wird der Bauverein Breisgau das ehemalige Genossenschaftsgebäude, das auch lange Zeit als Feuerwehrgerätehaus diente, abbrechen und im rückwärtigen Bereich des Rathausplatzes ein Geschäftshaus errichten. Dieses Geschäftshaus soll ein Spiegelbild des alten Rathauses, das ja gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt, werden. Wir haben dann einen großen Platz, der optisch von zwei Geschäftshäusern begrenzt wird.

Dreisamtäler: Soll dieser Platz nur die Funktion eines Parkplatzes haben?
Drescher: Nein, natürlich nicht! Dieser Platz soll auch zum Sitzen und Verweilen einladen. Er kann auch für andere Aktivitäten genutzt werden. Vielleicht wird es zukünftig einen Markt geben, wir sind da offen. Es soll auf jeden Fall ein belebter Platz werden. Im Rahmen dieser Neugestaltung wird übrigens auch ein Brunnen aufgestellt. Dieser Brunnen wird vom Ehrenbürger Buchenbachs, Dr. Wandres, gestiftet.

Dreisamtäler: Alle Kommunen klagen über die katastrophale Finanzsituation. Wie kommt es, dass Buchenbach sich eine solche Baumaßnahme leisten kann, der alte Platz hätte es doch auch noch getan?
Drescher: Die Planungen für diesen Rathausplatz sind schon mehrere Jahre alt, die Baugenehmigung wurde im vergangenen Jahr erteilt. Aufgrund der Witterung haben wir die hauptsächlichen Bauarbeiten ins Frühjahr verlegt. Die Finanzierung erfolgte ebenfalls im letzten Haushaltsjahr, und zwar über den Vermögenshaushalt und ohne Kreditaufnahmen. Der Rathausplatz ist die letzte Maßnahme im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms im Bereich der Dorfmitte. Bereits abgeschlossen sind die Sanierung des Kirchplatzes und des alten Rathauses, das heute ein Wohn- und Geschäftshaus ist und eine Arzt- und Physiotherapiepraxis beherbergt. Dazu gehörte auch die Entdohlung des Pfaffendobelbächles. All diese Maßnahmen wurden über die Programme Dorfentwicklung und Entwicklungsplan ländlicher Raum (ELR) vom Land Baden-Württemberg bezuschusst.

  

 

Erwin Dold ab 8.11.2002 fünfter Ehrenbürger von Buchenbach

BUCHENBACH (noh). Der fünfte Ehrenbürgertitel wird heute in Buchenbach verliehen: Der 82-jährige Erwin Dold bekommt diese Auszeichnung als Anerkennung für seine menschliche Größe und seine vielfältigen Verdienste als Unternehmer verliehen.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der gebürtige Wagensteiger und Inhaber der Sägewerke "Dold" zunächst zur Luftwaffe einbezogen. Nachdem er 1943 auf der Krim als Jagdflieger abgeschossen worden war und lange Zeit in Lazaretten verbracht hatte, wurde er für ihn völlig überraschend, in das Arbeitskonzentrationslager in Haslach im Kinzigtal kommandiert. 1944 schließlich versetzte man Erwin Dold als Kommandant in das KZ Dautmergen . Das war die Rettung für viele der dort Inhaftierten: Der damals 24-jährige Feldwebel war über die dort herrschenden unmenschlichen Zustände entsetzt. Dold: "Die Baracken auf der Sumpfwiese hatten nicht einmal einen Boden". Dold setzte sein Leben aufs Spiel: Er setzte sich für die medizinische Versorgung der völlig entkräfteten und halbverhungerten Gefangenen ein, von denen bis dahin etwa 50 pro Tag starben, organisierte Decken, Kleidung, Nahrung und einmal sogar eine "Schwarzschlachtung". "Ganz furchtbar" war die Zeit als KZ-Lagerkommandant für ihn, und auch die Zeit, als er nach dem Krieg mit 24 anderen Angeklagten in einem Kerker auf den Prozess des französischen Militärtribunals wartete. Er selbst hatte sich der französischen Besatzungsmacht gestellt. "Immer wieder hat sich einer aufgehängt, und morgens baumelten einem dann die Füße eines Toten ins Gesicht", erzählt er. Als einziger KZ-Chef wird Erwin Dold aufgrund der Zeugenaussagen von ehemaligen Häftlingen wegen "erwiesener Unschuld" am 17. Januar 1947 freigesprochen. Eigentlich möchte er aber gar nicht mehr viele Worte über die Vergangenheit verlieren: "Es ist jedes Mal wie eine innere Revolution, wenn ich darüber nachdenke - aber ich habe getan was ich konnte, mehr war nicht drin und ich habe immerhin vielen Menschen das Leben gerettet".

Auch nach dem Krieg hat sich Erwin Dold um die Existenz vieler Menschen verdient gemacht: Tag und Nacht habe er für den Sägewerksbetrieb gearbeitet, der 1870 von seinem Großvater in Wagensteig mit damals etwa zehn bis zwanzig Angestellten gegründet worden war. Vor allem arbeitslose Soldaten habe er nach dem Krieg eingestellt und verköstigt, "die sollten hier arbeiten und nicht alle weggehen". Nach einigen Jahren hätten sie dann auch Wohnungen und Häuser für die Angestellten bauen können, erzählt Erwin Dold.

Erst vor etwa sechs Jahren ist er aus dem betrieblichen Alltagsgeschäft ausgestiegen - obwohl er Anfang der neunziger Jahre an Krebs erkrankte und vier Mal operiert werden musste, hat er immer wieder im Sägewerk gearbeitet. Inzwischen leiten seine beiden Söhne die insgesamt vier Betriebe in Wagensteig, Kehl, Estland und Afrika. Erwin Dold kann jetzt seinen Ruhestand genießen und ihn ganz seinen sieben Enkeln widmen.
BZ vom 8.11.2002

     

Brand im Sägewerk Dold

BUCHENBACH/FREIBURG. Ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe, zwei vollständig abgebrannte Lagerhallen, ein ausgebranntes Holzspänesilo und eine stark beschädigte Produktionshalle sind die bisherige Bilanz eines Großbrandes im Sägewerk Dold in Buchenbach-Wagensteig am Samstag nachmittag. Mehr als 350 Feuerwehrleute bekämpften bis zum Abend das Feuer, über dessen Ursache noch nichts bekannt ist.

Um 13.32 Uhr am 23.2.2002 wurden die Feuerwehren Buchenbach und Wagensteig alarmiert. Da hing schon eine gewaltige Rauchwolke über Wagensteig, und meterhohe Flammen schlugen aus den Gebäuden des Sägewerks Dold, das an der Straße zwischen Dreisamtal und St. Märgen liegt. Sofort löste Feuerwehrkommandant Lothar Schweizer in Buchenbach Großalarm für die Feuerwehren des gesamten Raumes aus. 350 Feuerwehrleute aus vierzehn Abteilungen von St. Märgen bis Glottertal und dazu die Berufsfeuerwehr Freiburg kämpften bis zum Abend gegen die Flammen, die innerhalb kürzester Zeit zwei Firmengebäude in Schutt und Asche legten und weitere Gebäude beschädigten.

Als die Wehren am Unglücksort eintrafen, war der Brand bereits so stark entfacht, dass es nicht möglich gewesen sei, die Gebäude zu retten, so Kreisbrandmeister Gerhard Lai. Erschwerend habe sich der heftige Wind auf die Löscharbeiten ausgewirkt. Die Böen wirkten wie ein Blasebalg und wirbelten den Rauch durchs Tal. Besondere Probleme bereitete der Feuerwehr ein brennendes Sägespänesilo, das vom Einsturz bedroht war.
....
Buchenbachs Bürgermeister Wendelin Drescher sprach von „einer der größten Brandkatastrophen in der Geschichte des Ortes“. Und sichtlich erschüttert verfolgte Senior-Chef Erwin Dold, wie ein Teil seines Lebenswerks Opfer der Flammen wurde. Die Firma Dold ist mit 200 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber im Dreisamtal. ...
ds, BZ vom 25.2.2002, ganzer Artikel unter www.bzol.de 

Zur Firma Dold

  

 

Glockentag in St. Blasius Buchenbach

Festlicher Gottesdienst mit Kirchenchor und anschließend Umtrunk

Buchenbach (mk). Am nächsten Sonntag, 20 Mai 2001 feiert die Pfarrgemeinde St. Blasius Buchenbach 50 Jahre der jetzigen Glocken im Kirchturm. Am 20. Mai 1951, eben vor ganz genau 50 Jahren fand unter großer Beteiligung der Gläubigen die Weihe der neuen Kirchenglocken statt. Leider war vorausgegangen, was auch im 1. Weltkrieg genauso traurig ablief, im Februar 1942 wurden die Glocken in Buchenbach beschlagnahmt, demontiert und zum Einschmelzen für Kanonen abtransportiert. Nur eine einzige Glocke, die zweitkleinste, durfte auf dem Kirchturm verbleiben.

Die ersten Glocken in Buchenbach stammen von den Gebrüdern Bayer aus Freiburg, heißt es in der Pfarrakte, und waren 139, 260 und 488 Pfund schwer. Schon 1815 mußte eine zersprungene Glocke eingeschmolzen werden. Im Jahr 1856 wurden zwei neue Glocken zu 276 und 968 Pfund für 1070 Gulden angeschafft. 1901/1903 wurden bei der Firma Grüninger in Villingen zwei Glocken zu 311 und 1537 Kilogramm angeschafft. Am 18. Juli 1917 mußten die drei kleinen Glocken zu Kriegszwecken abgegeben werden, heißt es weiter in der Pfarrakte.

Nach einigem Schriftwechsel durfte die größte Glocke als Läuteglocke behalten werden, weil Buchenbach in einem Berggebiet liegt und die große Glocke am besten und weitesten zu hören sei. 1921 dachte schon an neue Stahlglocken. Doch erst am 16. Oktober 1922 wurde mit der politischen Gemeindeverwaltung ein Darlehensvertrag zur Finanzierung dreier neuer Glocken aus der Glockengießerei Grüninger in Villingen abgeschlossen. Am 30. März 1924 war die Weihe der Glocken mit 704, 440 und 325 Kilogramm und den Tönen g, b‘ und c". Doch am 20. Februar 1942 wurden drei Glocken nach Freiburg abtransportiert, nur die zweitkleinste der vier Glocken mit 440 Kilogramm blieb erhalten. Am 27. April 1946 schlossen die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde einen Vertrag über die Kirchenuhr als Gemeindeaufgabe und das weltliche Geläut, das auch von der Gemeinde bezahlt wird.

Bereits vier Jahre nach Kriegsende ergriff Pfarrer Eugen Hirt die Initiative zu neuen Glocken, um das Geläut zu erneueren wieder zu komplettieren. Seinem unermüdlichen Streiten und den großzügigen Spenden vieler Kirchenmitglieder sei es zu verdanken, dass am Dreifaltigkeitssonntag, am 20. Mai 1951, die vier neuen Bronzeglocken der Firma Schilling aus Heidelberg geweiht werden konnten und an Fronleichnam 1951 erstmals ertönten. Sie kosteten 14.400 Mark und nach Inzahlungnahme der alten Glocken 12.796 Mark. Der damalige erzbischöfliche Glockeninspektor aus Karlsruhe sagte: „Jede Glocke sei in Form und Guß prächtig gelungen, klar und stilvoll in Schrift und Ornament und hervorragend in der Tonqualität. Die Schlagtöne es‘, g‘, b‘ und c" geben das Salve Regina-Motiv klar und rein zu einem ruhig flutenden Klang von beseelter Wärme wieder. Es war eine Freude, diese vier Meisterglocken hören zu können". Die vier Glocken tragen die Namen „Herz Jesu" mit 1723 Kilogramm, „Maria" mit 777 Kilogramm, „Hl. Josef" mit 430 Kilogramm und „Blasius und Agatha", die Schutzpatrone der Gemeinde, mit 306 Kilogramm. Die Aufschriften der vier Glocken lauten: 

Herz Jesu Glocke: „+ HERZ JESU / DU SEHNSUCHT DER SCHÖPFUNG / ERBARME DICH UNSER * DEN FRIEDEN HINTERLASSE ICH EUCH / MEINEN FRIEDEN GEBE ICH EUCH / NICHT WIE DIE WELT IHN GIBT / GEBE ICH IHN EUCH", 

Maria Glocke: „ MARIA HILF UNS ALLEN AUS UNSERER TIEFEN NOT / DER ENGEL DES HERRN BRACHTE MARIA DIE BOTSCHAFT + SEI GEGRÜSST DU GNADENVOLLE + DER HERR IST MIT DIR"; 
Josef Glocke: „HL. JOSEF VERLASS UNS NICHT / WENN DER HERR DAS URTEIL SPRICHT * WENN ICH ERTOENE / GEDENKT EURER SOEHNE / DIE BLUT UND LEBEN FUER EUCH GEGEBEN" 

Blasius und Agatha Glocke: „ + IHR HL. SCHUTZPATRONE UNSERER FARRGEMEINDE / BITTET FUER UNS / GOTT HAT EUCH BERUFEN ZU SEINEM REICH UND ZU SEINER HERRLICHKEIT". 

Am 19. Januar 1958 beschloß der Stiftungsrat der Pfarrgemeinde die Elektrifizierung der Glocken, die bis dahin noch mit Seilen gezogen und geläutet worden waren.

Martin Kuhn, Dreisamtäler Mai 2001

     

 

Himmelreich - Gasthaus, Jakobuswallfahrt und Wanderungen

Wenn Sie in den Himmel wollen dann kommen Sie nach Himmelreich, dort ist es "höllisch gut", heißt ein Slogan in Himmelreich.

Unsere Vorfahren nannten den Ort am Ausgang des Höllentales den "Himmel auf Erden" nachdem sie aus dem engen und abenteuerlichen Höllental zu Fuß, mit ihren Pferden oder später auch Pferdekutschen der schmalen Schlucht entronnen waren und wieder den "Himmel" sahen.

Dort im Himmel gibt es auch ein "Gasthaus zum Himmelreich". Das Wort "zum" Himmelreich klingt so hübsch! In Himmelreich, Ortsteil von Buchenbach, wenige Minuten von Kirchzarten entfernt, gibt’s natürlich noch viel mehr. Im Vorgarten des Gasthaus zum Himmelreich gibt es die Jakobuskapelle. 1963 beim Umgestalten und Verbreitern der B 31 durchs Höllental wurde sie unter Verwendung vieler originaler Architekturteile von ihrem ursprünglichen alten Platz rechts der B 31 rüber in den Garten vor’s Gasthaus genommen. Ihre Vorgängerin und eigentlich alle Jakobuskapellen sind sehr alte Kapellen.

"Die Jakobuswallfahrt war vom 10. bis 16. Jahrhundert die stärkste Wallfahrt des Mittelalters überhaupt auf den verschiedenen Pilgerwegen, die von Süddeutschland durch Frankreich und der Schweiz nach dem legendären Jakobusgrab in Santiago de Compostella in Spanien führten. Jakobuskapellen wie diese in Himmelreich haben deswegen ein hohes Alter," schreibt Franz Kern, Kirchzarten, in seinem Buch ‘Das Dreisamtal mit seinen Kapellen und Wallfahrten’. Jakobuspilger, die vom schwäbischen oder bayrischen Raum über den Schwarzwald herunter, von Wagensteig- Buchenbach her, oder durch den "gefährlichen Trampelpfad" beim Hirschsprung im Höllental her kamen, machten hier letzte Station vor Freiburg. Wann die erste Jakobuskapelle in Himmelreich entstand ist ungewiß aber urkundlich ist schon 1560 eine Wirtschaft nachgewiesen und 1590 die Kapelle bezeugt. "Ganz sicher ist die erste Kapelle vor 1500 entstanden und hat von den vielen Durchziehenden, vor allem von den Jakobuspilgern, manche Gabe erhalten. Ansonsten ist die höchst wertvolle Vespergruppe, die Pieta (die Mutter Gottes) und die Jakobusfigur nicht erklärlich", schreibt Franz Kern.

Natürlich gibt’s drittens von Himmelreich aus sehr viele Ausflüge mit dem Auto, der Bahn, mit dem Fahrrad oder mit dem Mountain-Bike oder auch zu Fuß in himmlische Höhen zu interessanten Zielen. Mit dem Fahrrad oder mit dem Mountain-Bike nach Buchenbach sind es 2 Kilometer, zum Feldberg 16,5 Kilometer, nach Kirchzarten 2 Kilometer und zum Schauinsland 15 Kilometer. Zu Fuß auf gut markierten Wanderwegen auf dem Jägerpfad das Höllental beispielsweise entlang nach Hirschsprung 5 Kilometer, nach Posthalde - in früheren Jahren war hier die Umspannstation der Pferde vor den Postkutschen - 8 Kilometer und nach Hinterzarten 12,5 Kilometer. Dem roten Kreuz auf gelbem Grund folgend übers Holzeck zur Höfner Hütte 5,5 Kilometer, zum Hinterwaldkopf 7 und zum Felbergturm 17 Kilometer. Nach St. Märgen über Buchenbach dem roten Punkt folgend 13 Kilometer, nach Breitnau über Wagensteig, grüner Punkt, 11 Kilometer und zum Spirzen - Turner 12 Kilometer dem gelben Punkt nach. Sehen Sie der "Himmel auf Erden", das "Himmelreich" hat ein Gasthaus, eine interessante Kapelle und als Ausgangspunkt viele "himmlische" Ziele.
Martin Kuhn, 30.11.1998
Mehr zum Hofgut Himmelreich >Himmelreich

   

 

Güllesilo des Unteribentaler Gallihofs geplatzt

Gülle-Alarm im Dreisamtal / Mehr als 100 000 Liter Schwemmmist überfluteten die Bäche, weil ein Silo zerbarst / In Freiburg wurden die Bächle abgestellt
 

Ein explodierender Güllebehälter im Buchenbacher Ortsteil Unteribental hielt gestern die Feuerwehren von Buchenbach und Kirchzarten in Atem. Mehr als 100 000 Liter Gülle und Mist verwandelten den Ibentalbach und zum Teil auch noch die Dreisam in stinkende Kloaken. Auch die Freiburger bekamen von dem Gülleunfall im Dreisamtal noch etwas ab: Wegen der befürchteten Geruchsbelästigung wurden die Bächle vorsorglich abgestellt.

Mist und Gülle hatten sich zwar schon ordentlich verdünnt, als sie in Freiburg ankamen, doch üblen Geruch brachten sie dennoch mit. Um die Innenstadt vor der zu erwartenden Geruchsbelästigung zu bewahren, stellte das Tiefbauamt am Nachmittag alle Innenstadtbächle ab. Ganz abschotten konnte man die Freiburger jedoch nicht, da der Gewerbekanal wegen der in ihm lebenden Fische nicht ganz abgestellt werden kann. Im Laufe des heutigen Vormittags werden die Bächle wieder angestellt. Das Güllesilo des Unteribentaler Gallihofs war gestern Vormittag aus noch nicht geklärter Ursache unter enormem Druck geplatzt. Um 10.45 Uhr alarmierte die Leitstelle Freiburg die zuständigen Wehren und die Technische Einsatzleitung des Kreises. Während die ersten Pumpen in das Bachwasser gesetzt wurden, beschlagnahmte die Kriminalpolizei das, was vom Güllebehälter übrig geblieben war, um die Unfallursache ermitteln zu können.

Noch steht nicht fest, was den hinter dem Stallgebäude befindliche Behälter auf dem Gallihof in Unteribental plötzlich zum Bersten brachte. In einer großen Flutwelle entleerte sich sein Inhalt - nach ersten Schätzungen handelte es sich um rund 160 Kubikmeter eine Mischung aus Gülle und Mist - Richtung Stallgebäude und schoss in den Ibentalbach hinein. Glücklicherweise befanden sich zu dieser Zeit keine Personen auf dem Areal, es wurde niemand verletzt. Die ziemlich stark stinkende Brühe verteilte sich via Wagensteigbach und Dreisam durch das gesamte Dreisamtal Richtung Freiburg.
Monika Rombach , 12.11.2004

 

... liebe BuchenbacherInnen: Hier fehlen Ihre Texte und Ihre Bilder. Bitte zusenden. Danke.

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