Volunteering, Holidays and Business in the Black Forest


Ehrenkirchen -
zwischen Batzenberg und Staufen
 
   

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Ehrenkirchen mit Ehrenstetten, Kirchhofen, Norsingen, Offnadingen und Scherzingen

Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006
Teleblick von Heitersheim nach Norden zu Batzenberg, Schneckental, Kirchhofen und Schönberg (von links) am 2.11.2006
- rechts als heller Fleck ist der Steinbruch am Urberg sichtbar


Der Müllersohn aus Ehrenstetten: Auftakt für 300 Jahre J.Chr.Wentzinger

Mit einer Lesung in seinem Geburtshaus begannen die Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag von Johann Christian Wentzinger. Es waren harte Zeiten, in die Johann Christian Wentzinger am 10. Dezember 1710 hineingeboren wurde. Sein Geburtshaus, die ehemalige Herrenmühle in Ehrenstetten, bildete jetzt den Rahmen für die Auftaktveranstaltung zu den Feiern des 300. Geburtstags dieses berühmten Bildhauers, Architekten und Malers.

Hausherr Bernhard Stehlin (rechts) Peter Haug-Lamersdorf (links) und Norbert Legelli, die mit Lesungen über den berühmten Künstler den Jubiläumsauftakt gestalteten. Foto: Freyer

Bernhard Stehlin, der heutige Besitzer der Mühle, hatte Haus und Keller für zahlreichen Gäste geöffnet. "Er durchlebte ein Jahrhundert – durch ihn leben Jahrhunderte" steht auf dem Grabstein Johann Christian Wentzingers auf dem Alten Friedhof in Freiburg-Herdern. Stets sei sein Grab mit frischen Blumen geschmückt, hat Norbert Legelli beobachtet, der dem dicht gedrängten und sehr interessierten Publikum das Leben des berühmten Mannes vor Augen führte. Wentzingers vergleichsweise kontinuierlicher Werdegang war keine Selbstverständlichkeit in der damaligen Zeit, in der eine kriegerische Auseinandersetzung nach der anderen, vorwiegend zwischen Frankreich und Habsburg, unvorstellbares Elend über den heutigen Südwesten Deutschlands brachte Glück für den Müllersohn aus Ehrenstetten, dass seine Kindheit und Jugend in eine verhältnismäßig lange Friedensphase von 26 Jahren fiel – Zeit genug, sich nicht nur harmonisch und seinen Talenten entsprechend zu entwickeln, sondern auch die Weichen für sein späteres Fortkommen zu stellen. Was machte ein junger Mann, der sich für die Kunst entschieden hatte und nach Höherem strebte, im Spätbarock? Er ging nach Rom, so auch Johann Christian Wentzinger. Hier schloss er seine Ausbildung als Bildhauer und Maler ab, fügte aber noch einen Aufenthalt in Paris an, bevor er in die damals vorderösterreichische Heimat zurückkehrte. Denn hier lockten bereits Aufträge, die ihm das Kloster Oberried für die Ausgestaltung der Kirchen in Merdingen und Ebringen erteilt hatte. Und wieder begann eine Friedensphase für die Vorlande und den Breisgau, diesmal sogar von 45 Jahren Dauer bis zur Französischen Revolution 1793. Das Kulturleben blühte auf, und für den damals 38-jährigen Johann Christian Wentzinger begann die ganz große Zeit mit Aufträgen von St. Gallen und St. Blasien für die dortigen Kirchen und Klöster, die ihn jahrelang beschäftigten.
Das machte ihn richtig reich, nach heutiger Währung sogar zum Millionär. Er erwarb ein Grundstück mit Haus zwischen Münsterplatz und Schusterstraße; das heutige prächtige Haus "Zum schönen Eck" ließ er nach Abriss des ursprünglichen Gebäudes und nach eigenen Plänen errichten. Es beherbergt seit 1994 das Freiburger Museum für Stadtgeschichte und ist Veranstaltungsort für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Norbert Legelli wies darauf hin, dass die Stadt Freiburg Wentzinger noch zu Lebzeiten mit der Ernennung zum Ehrenbürger und Ehrenstadtrat würdigte und dass sein Name bis in die heutige Zeit nichts von seinem Glanz verloren hat, sind doch eine Straße und eine Schule nach ihm benannt.
Mit vielen Zitaten aus Chroniken und Aufzeichnungen bedeutender Zeitgenossen Wentzingers wartete der Schauspieler und Freund des Hauses Stehlin, Peter Haug-Lamersdorf, in seiner Lesung auf. Breiten Raum nahm darin die Tatsache ein, dass Johann Christian Wentzinger sein gesamtes Vermögen im Alter von 63 Jahren testamentarisch dem Armenspital vermachte, das daraufhin seine Kapazität von 16 auf 27 Betten – für 60 Kranke – erweitern konnte. Der Spender folgte damit dem Beispiel der mit ihm befreundeten und sozial äußerst engagierten Bürgermeisterstochter Katharina Egg, die seinen Heiratsantrag mit der Begründung ablehnte, sie habe schon für so viele Arme und Kranke zu sorgen, dass sie nicht auch noch einem Haus vorstehen könne.
Wentzinger blieb bis zum Ende seines Lebens Junggeselle, setzte aber das Werk seiner Freundin nach ihrem frühen Tod fort. Ihm ist zumindest die Verbesserung der damals katastrophalen Zustände in dieser Anlaufstelle für mittellose Kranke zu verdanken, im weiteren Sinne vielleicht sogar die Bedeutung, die Freiburg in seiner Entwicklung auf dem Gebiet der Medizin bis zum heutigen Tage gewann.
Ein Glück für das Wentzinger-Geburtshaus in Ehrenstetten sind die heutigen Bewohner, der Winzer Bernhard Stehlin und seine Familie. Denn ihnen ist es gelungen, trotz baulicher Veränderungen den Geist des Hauses so zu erhalten, dass sich der Gast noch ein Bild machen kann von der Kindheit des später so berühmten Wentzinger. Zwar arbeitet die Herrenmühle als solche seit 1954 nicht mehr, doch sind immer noch Spuren der damaligen Betriebsamkeit vorhanden, die sich bestens mit dem heute hier eingerichteten Winzerbetrieb vertragen. Davon konnten sich die Besucher bei einer ausführlichen Verkostung der Weine des Hauses überzeugen.

Die Gemeinde Ehrenkirchen feiert den 300. Geburtstag ihres großen Sohnes mit einem Festakt am 9. Dezember, 19 Uhr, in der Jenger-Schule. An diesem Abend werden zwei Ausstellung eröffnet und Peter Kalchthaler, Leiter des Stadtmuseums Freiburg, hält einen Festvortrag.

30.10.2010, Anne Freyer

 

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen - mit fit&fun

fit&fun Ehrenkirchen e.V. beteiligt sich am *Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen*, einer Aktion des DOSB und veranstaltet in diesem Zusammenhang am 25. November 2010, ab 19 Uhr in der St. Gallushalle in Norsingen ein Informations- und Mitmachangebot zum Selbstverteidigungs-Selbstbehauptungskonzept des Vereins unter dem Motto: "Selbstverteidigung beginnt im Kopf". Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie auf unserer
Website http://www.freizeitsport-ehrenkirchen.de/frauen.html

4.11.2010

 

65-jährige Ritva Kundt: 1165 km per Fahrrad nach Rom

In Donaueschingen ging sie los: die Radtour von Ritva Kundt aus Ehrenkirchen, welche die 65-Jährige über 1165 Kilometer nach Rom führte. Beladen mit 15 Kilogramm Gepäck trat die Rentnerin die Reise an. Über Gebirge und durch heiße Regionen radelte die gebürtige Finnin bis auf den Petersplatz .
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Im Gegensatz zu einer üblichen Romfahrt mit dem Auto oder Zug schätzte die Rentnerin vor allem die Nähe zur Bevölkerung sowie täglich an ihre Grenzen zu stoßen. Nachdem sie sich den Weg nach Rom aus eigener Kraft gebahnt hat, ist sie stolz auf sich. "Vielleicht fühlt sich jemand durch meine Reise inspiriert und tritt die Route selber an. Ich möchte junge Leute und auch Senioren dazu animieren in ihrer Freizeit Radsport zu betreiben", sagt Ritva Kundt. Sie selbst ist aktives Mitglied des Rad- und Motorsportvereins "Edeltanne" in Ehrenstetten.
Alles von Dorothee Biedermann vom 16.8.2009 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/ehrenkirchen/mit-dem-fahrrad-in-die-ewige-stadt

http://www.rmsv-edeltanne.de/
c/o Ritva Kundt (Vorstandsteam), Schloßstr. 16, 79238 Ehrenkirchen-Kirchhofen, Tel 07633-981500. Ritva.Kundt@web.de.

 

Marktplatz Pflege - Infotag im Kinderhaus St.Fridolin

Infotag von Caritas, Sozialstation Mittlerer Breisgau und von der Beratungsstelle für ältere Menschen im mittleren Breisgau

Auf einem Markt bieten Händler ihre Waren an. Sie beraten und informieren aber auch. Eben das stand jetzt auf dem "Marktplatz Pflege" in Ehrenkirchen im Mittelpunkt. Ziel sei es "zu zeigen, was speziell diese Raumschaft an Unterstützung zu bieten hat", sagte Bernhard Scherer, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die Caritas, die Sozialstation Mittlerer Breisgau und die Beratungsstelle für ältere Menschen im mittleren Breisgau veranstalteten den Informationstag gemeinsam. Und zwar zum ersten Mal, zumindest in dieser Gegend. Aber sie hätten das gleiche Konzept schon sechs Mal erfolgreich in Neustadt umgesetzt, berichtete Norbert Mechsner, Geschäftsführer der Sozialstation und zugleich Fachbereichsleiter für die Ambulante Altenhilfe beim Caritasverband. Im Kinderhaus St. Fridolin konnten sich die Besucher Vorträge anhören, etwa über die Pflegeversicherung oder den Unterschied zwischen Vergesslichkeit und Demenz. Mitarbeiter der Sozialstation gaben Auskunft über häusliche Krankenpflege. Wer wollte, konnte sich von Andrea Spangenberg den Blutdruck messen lassen. Die Beratungsstelle für ältere Menschen und die Demenzgruppe präsentierten sich ebenfalls. Am Stand gegenüber hatte ein Sanitätshaus wärmende Stuhlkissen, Massagebälle und andere Bestandteile seines Sortiments ausgebreitet. Inge Gimbel von der Caritas informierte über Hausnotrufgeräte und Essen auf Rädern. Am Stand einer Apotheke aus Kirchhofen konnten die Besucher ihre Venenfunktion überprüfen lassen. Der neue Verein "Von Haus zu Haus" , die Hospizgruppe und die Nachbarschaftshilfen aus dem Umkreis hatten eine gemeinsame Info-Tafel aufgestellt. Im Prälat-Stiefvater-Haus führte Heimleiterin Anne Gibson im Stundentakt die Besucher herum. Gerade für Leute auf dem Land sei es schwierig, sich umfassend über bestehende Hilfs- und Pflegeangebote zu informieren, sagte Bernhard Scherer. In der Stadt sei das anders; dort gebe es eine Fülle an Infomöglichkeiten. Diese Lücke wollten die Veranstalter schließen, zumindest was die kirchlichen Träger anbelangt. Private Pflegedienste oder andere Seniorenheime waren auf diesem Marktplatz nicht vertreten.
"Wir wollen das Netz der häuslichen Unterstützung abbilden", nannte Mechsner als Ziel. Die ambulante Versorgung habe Vorrang, meinte auch Scherer. "Das Ziel ist nicht, die Menschen in das Pflegeheim zu ziehen" , betonte er. Das Prälat-Stiefvater-Haus war dennoch ein Anziehungspunkt. Sie schaue sich das Haus an, sagte eine Besucherin aus Bad Krozingen, "weil ich hier auch mal her möchte, wenn’s notwendig werden sollte" . Theodor Gutgsell aus Ebringen machte die Hausführung mit, während seine Frau eine Freundin besuchte, die schon in dem Heim wohnt. "Es ist schön, und man hört auch nur Gutes", meinte Gutgsell. Vor allem ältere Besucher schauten sich in dem Haus um. Oder Angehörige, die demnächst einen Pflegeplatz brauchen.
Im Kinderhaus St. Fridolin tummelten sich Familien mit Kindern. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf blieb im Kindergarten. Ein Ehepaar aus Offnadingen hatte sich einen Vortrag über Vorsorgevollmacht und Patientenverfügungen angehört. Dann machte es eine Kaffeepause, "und jetzt gehen wir noch zur Schmerztherapie" , sagte die Frau. Der Kindergarten sei eine gute Ergänzung für die Pflegebörse, freute sich Norbert Mechsner, "in Neustadt kommen nicht so viele junge Leute"
Barbara Schmidt , 29.10.2008, BZ

 

Hilfe von Haus zu Haus: Nachbarschaftshilfe in drei Gemeinden

Gemeinderäte in Ehrenkirchen, Sölden und Bollschweil haben der Gründung einer gemeinsamen Nachbarschaftshilfe zugestimmt

Die Gemeinderäte in Ehrenkirchen, Sölden und Bollschweil haben in ihren Sitzungen in dieser Woche mehrheitlich der Gründung einer Nachbarschaftshilfe "Hilfe von Haus zu Haus" zugestimmt. Wie bereits berichtet geht diese Einrichtung auf die Initiative der drei politischen Gemeinden und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden zurück, die alle gemeinsam die Trägerschaft übernehmen. Das Gebiet, in dem die Nachbarschaftshilfe aktiv werden soll, ist deckungsgleich mit der katholischen Seelsorgeeinheit "Obere Möhlin" mit rund 10 000 Einwohnern. Die Bürgermeister betonten in den Sitzungen, dass die neue Einrichtung keine Konkurrenz zu bereits vorhandenen wie der Sozialstation oder den Dorfhelferinnen sein soll, sondern — im Gegenteil — eine Ergänzung zu deren Angebot. Die Nachbarschaftshilfe solle da zum Zug kommen, wo Hilfe wie die der Sozialstation oder der Dorfhelferinnen noch nicht oder nicht mehr greifen. Die Resonanz auf die neue Einrichtung ist bereits groß. Ein Kurs, in dem interessierte Bürger auf ihre Aufgaben im Rahmen der Nachbarschaftshilfe vorbereitet werden sollen, hat am vergangenen Montag begonnen und war schnell ausgebucht, ein weiterer soll nun angeboten werden. Zielgruppe für die Nachbarschaftshilfe sind insbesondere alte, kranke Menschen und bedürftige Familien, die für eine bestimmte Zeit oder für bestimmte Stunden in der Woche Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Für eine Stunde haben sie 10,50 Euro zu zahlen, acht Euro gehen davon direkt an die Mitarbeiterin der Nachbarschaftshilfe, 2,50 Euro an den zu gründenden, gemeinnützigen Trägerverein.
Koordiniert werden soll die Betreuung zunächst von — so die Planung — zwei Einsatzleiterinnen. Eine davon ist Erika Grammelspacher aus Bollschweil, die das Konzept für "Von Haus zu Haus" mit entwickelt hat. Die Einsatzleiterinnen werden vom Montag bis Freitag erreichbar sein, Bürozeiten sollen eingeführt werden. Sollte die Nachbarschaftshilfe gut anlaufen, könnten eine oder zwei weitere Einsatzleitungen folgen. Die Kosten für die Einsatzleitung, 400 Euro pro Monat, werden von den Gemeinden getragen, grundsätzlich soll der Verein sich über Einnahmen finanzieren und kostendeckend arbeiten. Insgesamt investierten kirchliche und politische Gemeinden rund 15 000 Euro pro Jahr. Auf Ehrenkirchen entfallen 6156 Euro, auf Bollschweil 2098 und auf Sölden 1217 Euro, auf die katholischen Kirchengemeinden 4490 Euro und auf die evangelischen 1179 Euro. Ehrenkirchens Bürgermeister Thomas Breig und Söldens Rathauschef Markus Riesterer erläuterten in den jeweiligen Ratssitzungen auch die Stimmenverteilung in der Mitgliederversammlung des Trägervereins. Da Kirchen und Gemeinden wesentlich an der Finanzierung beteiligt sind, haben sie in der Satzung festgeschrieben, dass die Kirchengemeinden insgesamt 40 Stimmen und die politischen Gemeinden insgesamt 60 Stimmen haben. Mitglied im Verein werden sollen und können auch Bürger, wie hoch der Beitrag sein wird, wird noch festgelegt. Auf Nachfrage von Ehrenkirchens Gemeinderat Peter Stoll (Freie Wähler) erklärte Breig, eine Mitgliedschaft in der Nachbarschaftshilfe sei nicht mit einer bevorzugten Behandlung oder mit Vergünstigungen bei der Betreuung verbunden. Hans-Peter Metzger (CDU) betonte, der neue Verein decke eine Lücke ab, die bisher bestanden habe für Menschen, die zumindest zeitweise eine Betreuung oder Unterstützung bräuchten, aber nicht die Sozialstation oder die Dorfhelferin in Anspruch nehmen konnten. Der Preis pro Stunde, so Thomas Breig, mache das Angebot für jeden berechenbar. Dieser Meinung waren auch Söldens Bürgermeister und die Mehrheit der Räte. Einzig Marie-Luise Stecker (Unabhängige Bürgerliste) hatte Bedenken. Sie hielt es den anderen Vereinen Söldens gegenüber nicht für gerecht, dass sich die Gemeinde in dem Trägerverein der Nachbarschaftshilfe so stark finanziell engagiere: "Auch andere Vereine wie der Sport- oder der Musikverein leisten Vorsorge für soziale Probleme." Außerdem habe sie mehrfach angeregt, stundenweise einen Jugendreferenten für den Jugendraum einzustellen, was mit dem Verweis auf zu hohe Kosten immer abgelehnt wurde: "Wir müssen aber auch der Jugend Rechnung tragen." Es gebe in Sölden bereits einen Helferkreis — der sich in Absprache an die "Hilfe von Haus zu Haus" anhängt — , die neue Nachbarschaftshilfe also sei ein neues, zusätzliches Angebot. "Ich finde das zwar gut, aber Gleichbehandlung muss sein" , so Stecker. Der Vergleich zwischen dem Träger ver ein der Nachbarschaftshilfe und den Vereinen im Ort hinke, da waren sich Bürgermeister Markus Riesterer und die restlichen Gemeinderäte einig. "Die Gemeinde hat meiner Ansicht nach die Pflicht, sich in der Nachbarschaftshilfe zu engagieren, wir müssen in diesem Bereich tätig sein" , so Riesterer. Und Doris Fürstos (Bürgerliste) ergänzte, dass die Hilfe ja nicht nur alten Menschen, sondern auch Familien zur Verfügung stehe. "Wir tun einiges für die Jugend, es sollte auf keinen Fall der Eindruck erweckt werden, dass hier nichts getan wird" , machte Bürgermeister Riesterer deutlich. Dennoch blieb Marie-Luise Stecker bei ihrer Meinung und stimmte als Einzige gegen die finanzielle Unterstützung des Projekts "Hilfe von Haus zu Haus" . Bollschweils Gemeinderat beschloss die finanzielle Beteiligung einstimmig und ohne Diskussion.
gln./tab/sf, 31.5.2008, BZ

 

Ostergarten Ehrenstetten: Von Leid, Tod und Auferstehung

Hier wird Religionsgeschichte erlebbar: der Ostergarten in Ehrenstetten / Die Stationen sind innen und außen aufgebaut

Was geschah wirklich in jenen dramatischen Tagen in Jerusalem vor über 2000 Jahren, die seitdem als "Osterfest" das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens bilden? Wie fühlten die Menschen damals, was bewegte sie, was fühlte vor allem Jesus? Antworten auf diese Fragen versucht der "Ostergarten" zu geben, der nun zum sechsten Mal zu sehen und zu begehen ist, diesmal und damit zum dritten Mal im Pfarrzentrum der Katholischen Pfarrei St. Georg in Ehrenstetten. Die Installation der fünf wichtigsten Stationen des Geschehens findet seit 2004 im Wechsel mit Badenweiler statt, das den Anfang machte. Dass Ostern nicht nur als unbeschwerter Aufbruch in den Frühling und seine Verheißungen zu verstehen ist, will der Ostergarten ins Gedächtnis rufen.
Anders als in Badenweiler, wo der Ostergarten im Inneren der Pauluskirche um den Altarraum herum aufgebaut ist, verfügt St. Georg über reizvolle Außenbereiche, die sich prächtig nutzen lassen. So ist der schön gestaltete Hof Kulisse für den triumphalen Einzug Jesu auf dem Esel in Jerusalem als "Messias" , die Grünfläche zum Bach hin der "Garten Getsemane". Fleißige Hände haben das sonst leicht verwilderte Gärtchen zu einem Ort umgestaltet, der durchaus die Illusion des mediterranen Gartens weckt. Ähnlich stimmig: der Abendmahlsraum mit der festlichen Tafel und von vielen Kerzen beleuchtet, wo die Besucher ein nicht näher benannter jüdischer König erwartet, um sie mit Wein und Brot zu bewirten. Eine besondere Herausforderung stellte, so Gemeindereferent Stephan Schär, die Sichtbarmachung der Rollen dar, die die römische Obrigkeit einerseits und das "Volk" andererseits und beide zusammen für die Verurteilung Jesu zum Kreuzestod spielten. Alle Stationen, ganz besonders in dem halbdunklen Raum mit dem Prunksessel des Pilatus, den vielen Händen und Köpfen an schwarzer Wand, die das Volk symbolisieren, und den roh gezimmerten Kreuzen vermitteln zumindest eine Ahnung vom Leiden Jesu. Die Heilsgeschichte wäre aber sinnlos ohne die Auferstehung, hier dargestellt durch Farben, Musik und freundliches Licht im größten der Räume, wo den Besucher so manche angenehme Überraschung erwartet und der ihn versöhnt und heiter gestimmt in die Gegenwart entlässt. Ein Verdienst des Ostergartens ist die Verdeutlichung der Tatsache, dass das christliche Osterfest ohne den Hintergrund des jüdischen Passahfestes nicht denkbar wäre. Es war der Jude Jesus, der mit seinen jüdischen Freunden das Abendmahl feierte, und zwar streng nach jüdischem Ritus und im Gedenken an die gelungene Flucht der Juden aus der ägyptischen Gefangenschaft. Stephan Schwär und seinen vielen Helfern ist es gelungen, auch das erlebbar und damit die gemeinsame Grundlage von Juden- und Christentum bewusst zu machen. Eine Führung dauert rund eine Stunde. Die Gruppengröße ist auf maximal 25 Personen begrenzt. Für Gruppen außerhalb der regulären Öffnungszeiten wird um telefonische Anmeldung gebeten.

Der "Ehrenstetter Ostergarten" im Pfarrzentrum St. Georg, Gerbergasse 2, kann bis zum 24. März jeweils stündlich samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr, an Karfreitag und den beiden Osterfeiertagen von 10 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Nachtführungen (nach separater Anmeldung) sind am Karfreitag um 21 und 22 Uhr, in der Osternacht um 23 und 0.30 Uhr, Anmeldung unter Telefon: 07633/50536.

Anne Freyer , 15.3.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Marlies Hohwieler verlässt den Ehrenstetter Bürelade

Seit kurzem ist die Tür des "Ehrenstetter Bürelade" geschlossen: Inhaberin Marlies Hohwieler fand nach 14 Jahren Engagements für die Einrichtung, nun sei es genug. Sie wurde vom Vorsitzenden des Trägervereins, Arnold Ruh, mit Blumen und Dank für ihren Einsatz in den "Ruhestand" verabschiedet.

"Sie war eine ideale Partnerin" , sagte er bei der kleinen Feierstunde und wünschte ihr für die Zukunft alles Gute. "Ich habe den Laden immer gern geführt" , versicherte Marlies Hohwieler, "aber jetzt freue ich mich darauf, mehr Zeit für meine Familie und für meine Hobbys zu haben." Rückblickend sei es immer schwieriger geworden, den Aufwand an Zeit und Energie mit dem Ertrag in ein vernünftiges Verhältnis zu bringen. "Ohne die Unterstützung durch meinen Mann und die Mitglieder vom Bürelade-Verein hätte ich das nicht geschafft", zieht sie Bilanz.

Zur Erinnerung: Begonnen hat die Sache mit einer Ortsvereinsversammlung des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) in Ehrenstetten am 29. Juli 1992 zum Thema "Chancen und Möglichkeiten in der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte". Da zur gleichen Zeit die Milchabholung eingestellt wurde, kam die Idee auf, das Milchhäusle in Ehrenstetten als Bauernladen zu nutzen. In den folgenden Diskussionen ging es um die Rechtsform, die Finanzierung der Einrichtung und die Organisation des Verkaufs. Über fast das ganze Jahr 1993 hinweg beschäftigten sich die interessierten Landwirte mit der Realisierung von der Vorbereitung über die Gründung des Vereins "Ehrenstetter Bürelade" bis zu seiner Eröffnung am 3. September. Begleitet und beraten wurden sie dabei von der Erzeuger-Verbraucher-Assoziation St. Ulrich, angesiedelt an der Katholischen Landvolkshochschule St. Ulrich.

Nun bleibt der Laden erst einmal geschlossen — als Wiedereröffnungstermin peilt der Verein die kommende Fastnacht an. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Arnold Ruh ist aber zuversichtlich, dass es gelingen wird, eine tüchtige Kraft für die Idee der gemeinschaftlichen Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte in Anlehnung an das Franchising-System zu gewinnen.
Anne Freyer, 4.1.2007, BZ

 

Albert Mayer pflegt die Ölbergkapelle seit 20 Jahren

Ehrenkirchens Bürgermeister Thomas Breig dankt stellvertretend für die ganze Gemeinde Albert Mayer, der die Ölbergkapelle mit aufgebaut hat und sie seit 20 Jahren pflegt.

Wer in Ehrenkirchen etwas über die Geschichte der Ölbergkapelle wissen möchte, der sollte sich an Albert Mayer wenden. Der heute 84-Jährige war dabei, als die Kapelle geplant und gebaut wurde und er pflegt sie seit 20 Jahren, seit er seinen "Tante Emma Laden" , wie er sagt, in Ehrenstetten aufgegeben hat. Seither ist er mehrmals in der Woche oben bei der Kapelle, sorgt dafür, dass es innen wie außen ordentlich aussieht, dass frische Blumen in der Kapelle stehen, dass das Weihwasser vorhanden ist und dass auf dem Platz vor der Kapelle kein Unrat herumliegt. Unterstützt wird er dabei von der Familie seines Sohnes Erich.
Aber eigentlich will Albert Mayer nicht viel von sich erzählen, viel wichtiger sei doch die Kapelle und ihre Geschichte. Die hat er von Anfang an miterlebt. Anfang der 50er Jahre war es der Ehrenstetter Pfarrer Haungs, der den Wunsch äußerte, eine Kapelle zu bauen, die an die im Krieg gefallenen und vermissten Bürger des Ortes erinnert. In der Verlängerung des Stationenwegs oberhalb von Ehrenstetten sollte sie stehen. Die Idee des Pfarrers, der selber Kriegsteilnehmer gewesen war, wurde in die Tat umgesetzt und viele Menschen waren daran beteiligt, erinnert sich Albert Mayer: Bürgermeister Steinle erwarb für die Gemeinde das Grundstück, Architekt Geis aus Freiburg entwarf die Kapelle mit ihrem achteckigen Grundriss. "Wir wollten eine besondere Kapelle" , erinnert sich Mayer, eine, die, auf einem Sporn stehend, von allen Seiten zu sehen sein sollte. Handwerker aus dem Ort bauten die Kapelle, unterstützt von vielen freiwilligen Helfern, die Steine aus dem Steinbruch am hinteren Ölberg herbeischafften. "Das waren meistens Leute, die selber im Krieg gewesen waren, Väter und Söhne von Gefallenen. Wir hatten doch alle ein Interesse daran, unseren Gefallenen zu gedenken" . Finanziell kräftig unterstützt wurde das Projekt vom Ehrenstetter Hermann Schäuble, der damals in Mannheim lebte.
In den 60er Jahren bauten die Feuerwehrkameraden die Mauer um den kleinen Platz vor der Kapelle, der Ruhestein in der Mitte der Anlage ist ein alter Mühlstein aus der Felsenmühle in Ehrenstetten-Gütighofen. 1973 übereignete die Gemeinde Ehrenstetten die Kapelle an die katholische Kirchengemeinde. Als Albert Mayer 1987 sein Geschäft aufgab, übernahm er die Pflege der Kapelle. Er fühlt sich ihr besonders verbunden, nicht nur, weil er sie mit aufgebaut hat, sondern auch, weil sein jüngerer Bruder im Krieg gefallen ist. An ihn wird in der Kapelle genauso erinnert wie an 63 weitere gefallene und 26 vermisste Ehrenstetter aus dem Zweiten Weltkrieg und an 40 Gefallene aus dem ersten Weltkrieg. "Ich kenne jeden, an den dort erinnert wird", sagt Albert Mayer, der selber auch Soldat gewesen war und 1947 unverletzt aus der Gefangenschaft heimkehrte.
Andrea Gallien und Thomas Breig , 15.12.2007, BZ

 

Kapellen-Rundweg um Ehrenstetten

Fritz Hiesl von den Wandersportfreunden Ehrenkirchen ist begeistert vom Kapellen-Rundweg / Ölberg-, Streicher-, Fridolins- und Schächerkapelle / Auch einige Mühlen liegen am Wegesrand

Blick vom Kapellen-Rundweg nach Süden am 10.11.2006

Der "Kapellen-Rundweg" war die erste Wanderung, die die vor 25 Jahren gegründete Gruppe "Wandersportfreunde Ehrenkirchen e.V." anbot — und der Kapellen-Rundweg ist immer noch und immer wieder die Lieblingstour von Fritz Hiesl, dem Gründer des Vereins. Viele Angebote und Vorschläge sind inzwischen dazugekommen, aber keiner begeistert Fritz Hiesl so dauerhaft wie der Kapellenrundweg. Diese Begeisterung überträgt sich offenbar auch auf die Gruppen, die er führt, denn so manche kommt wieder oder empfiehlt die Tour weiter. Bis zu zehnmal im Jahr macht Fritz Hiesl mit den Gästen die Runde. Seine Führungen sind angereichert mit Anekdoten und Legenden, die er zu erzählen weiß.
Ausgangspunkt ist entweder das Wasserschloss im Ortsteil Kirchhofen oder das Gemeindezentrum, je nachdem, von wo die Mitwanderer kommen. Das eigens für die Wanderfreunde und den Kapellenrundweg entworfene Zeichen — weiße Kirche mit rotem Turm auf gelbem Grund — weist zunächst in die Höhe zum Ölberg hinauf. Bei einem geschnitzten Feldkreuz geht es rechts in einen Rebberg oberhalb von Ehrenstetten, von dem aus sich bereits eine überraschend weite Aussicht nach Süden und Westen bietet. Bald ist die Mariensäule erreicht, eine Kopie einer Madonna aus Pfaffenweiler, gestiftet vom Ehepaar Senn aus Gütighofen. Durch die Reben und über teils geteerte, teils geschotterte Wirtschaftswege geht es weiter Richtung Wald, von dem die obere Hälfte des Ölbergs ganz bedeckt ist. Hier verläuft auch der "Ölbergrundweg" , dem Fritz Hiesl ein kleines Stück weit folgt, bevor er in den "Rosenbergweg" einbiegt. Nach Durchqueren des Waldes und etwa 40 Minuten Fußmarsch wird der Wanderer mit einem weiteren schönen Blick ins Tal belohnt, diesmal hinab auf Bollschweil und hinüber zu Schauinsland und Belchen. Alte Rebanlagen und Trockenmauern, teilweise restauriert, säumen den Weg hinab — sie sind ein wahres Paradies für kleine Reptilien wie Eidechsen und anderes Getier, das sich bei sonnigem Wetter auch gerne zeigt. So wird ein Bogen geschlagen zur "Ölbergkapelle" , durch ihre exponierte Lage fast aus allen Richtungen sichtbar und das Wahrzeichen von Ehrenkirchen.
Über das "Himmelsstäpfele", ein 1998 von ehrenamtlichen Helfern hergerichteter Treppenaufgang, wird wieder der "Ölbergrundweg" erreicht, hier als Naturweg, auf dem es zur "Teufelskanzel" und zu den Steinzeithöhlen, genannt "Teufelsküche", geht. Es handelt sich hier um zwei mannshohe und miteinander verbundene Höhlen, die der Legende nach bereits den Steinzeitmenschen Unterschlupf gewährten und auch in den Bauernkriegen als Zuflucht dienten. Spuren davon lassen sich auch heute noch finden.

Am Fuße des Berges führt der Weg über ein Brückchen, das den Eckbach überspannt, und durch den Weiler Gütighofen, der kurioserweise halb zu Bollschweil, halb zu Ehrenkirchen gehört. Geradeaus über die Landesstraße geht es auf einem Feldweg zum Wald auf der gegenüberliegenden Talseite. Von hier aus gelangt man zum "Kanonenplatz" , wo im Zweiten Weltkrieg auf einem noch vorhandenen Betonsockel eine nicht mehr vorhandene Kanone stand, die angeblich bis ins Elsass schießen konnte. Auch einige Schützengräben dahinter erinnern an diese Zeit. Dem Weg folgend wird, an einem kleinen Brunnen vorbei, die Schopbachhütte erreicht, beliebt als Rastplatz und sogar für mehrtägigen Aufenthalt geeignet. Hier macht Fritz Hiesl immer Halt mit seinen Gruppen, um Kraft für den letzten Teil der Wanderung zu schöpfen. Denn nun steht noch mal ein gutes Stück Wegs bevor, aber auch ein besonders schönes: Über "Kohlerweg" und "Sägengrund" wird der "Ehrenstetter Grund" erreicht mit der Streicherkapelle, die die Jahreszahl 1764 trägt. Dieser Flecken Erde ist einer von denen, wo man sich wünscht, dass sich nie etwas ändern möge. Immer mit Blick auf die Ölbergkapelle und das sich weit öffnende Tal geht es Richtung Ehrenkirchen, wo Fritz Hiesl Interessantes zu erzählen weiß, etwa über das Geburtshaus von Christian Wentzinger, die Pfarrkirche St. Georg oder das "Badhus" am alten Ehrenstettener Rathaus, das erst im Jahr 1909 geschlossen wurde.

Außer den Kapellen, die dem Rundweg den Namen gaben - Ölberg-, Streicher-, Fridolins- und Schächerkapelle - kommt man auch an zahlreichen Mühlen vorbei, die heute nicht mehr betrieben werden, aber noch als solche zu erkennen sind. Die Wegstrecke beträgt rund zehn Kilometer, die reine Gehzeit etwa drei Stunden, die Höhendifferenz 151 Meter. Es wird empfohlen, Wegzehrung und Getränke mitzunehmen. Für angemeldete Gruppen halten die Mitglieder der Wandersportfreunde an vereinbarten Punkten Bewirtung bereit, oder es wird in einen der Ehrenkirchener Gasthöfe eingekehrt.
Anne Freyer , 10.9.2007, BZ

Kontakt: Wandersportfreunde Ehrenkirchen, Fritz Hiesl,
07633/8569.

 

 

Mahnweg nach Fessenheim - Station in Ehrenkirchen

Ehrenkirchen war Station für den "Mahnweg für das Leben" , den die Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Christliche Kirchen (ACK) in diesem Jahr von Freiburg nach Fessenheim absolvierten. Ökumenische Gottesdienste fanden in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt im Ortsteil Kirchhofen und im Paul-Gerhardt-Haus in Ehrenstetten statt, Prediger war jeweils der evangelische Pfarrer Ulrich Greder, Ehrenkirchen.

Der rund vierzigköpfigen Wandergruppe voraus fuhr , gezogen von zwei Schwarzwälder Füchsen, ein Pferdefuhrwerk, das das schwere Holzkreuz transportierte mit der Aufschrift "Wo die Schöpfung gefährdet wird, wird Gott gekreuzigt" . Dieses Kreuz hatte einst in Wyhl bei den Protesten gegen das dort geplante Atomkraftwerk eine große Rolle gespielt. Nun ist es ein Symbol für die Erinnerung an die Tschernobyl-Katastrophe vor 21 Jahren und für den Widerstand gegen das Kernkraftwerk Fessenheim. In Wyhl war im vergangenen Jahr auch die Idee zu dem Protestmarsch mit Bernd Nössler als Hauptinitiator entstanden. Er war ebenso dabei, wie außer den deutschen einige elsässische Aktivisten; sogar aus Mainz hatte sich ein Vertreter des Bundesverbandes "Christliche Demokraten gegen Atomkraft" dazugesellt. Sein T-Shirt zierte die Aufschrift "Unsere Kinder sollen lachen, nicht strahlen".
fry, 24.4.2007, www.badische-zeitung.de

 

Ehrenamtliches Engagement im neuen Prälat-Stiefvater-Haus

Als "ermutigenden Auftakt" bezeichneten Heimleiterin Anne Gibson und Caritas-Geschäftsführer Bernhard Scherer die Resonanz auf auf die Informationsveranstaltung für Menschen, die sich im neuen Prälat-Stiefvater-Haus ehrenamtlich engagieren möchten. Sie bekamen eine umfassende Einführung in die möglichen Einsatzfelder und lernten bei einem Rundgang das Haus und seine Besonderheiten kennen.

"Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den fest Angestellten" — das sei es, was man beim Einsatz von ehrenamtlich Tätigen anstrebe und in anderen Pflegeheimen, etwa in Neuenburg, bereits praktiziere, betonte Bernhard Scherer. Sie sehe, ergänzte Anne Gibson, die Mitarbeit Ehrenamtlicher als integrativen Bestandteil des Gesamtbetriebs. Es gebe eine Fülle von Leistungen, die im Heimalltag nicht oder nur unvollständig erbracht werden könnten, aber ebenso gefragt seien. Das gelte vor allem für die künftigen Bewohner der im Erdgeschoss vorgesehene Abteilung für Demenzkranke, die voraussichtlich am 15. März ihren Betrieb aufnehmen wird. Jede Art von Zuwendung sei hier willkommen. "Oft genügt schon, einfach da zu sein, um die Stimmungslage der Kranken positiv zu beeinflussen" , so die Heimleiterin. In der Praxis zeige sich dann, ob darüber hinaus kleine Extras wie Vorlesen, Musizieren und gemeinsames Spazierengehen in dem geschlossenen Bereich möglich und gefragt seien. Ein Bauerngarten ist dort geplant, der ebenso wie liebevoll ausgesuchte Gegenstände aus vergangenen Zeiten im Gemeinschaftsraum die noch vorhandene Erinnerung an die Zeit, da die Betroffenen jung waren, erhalten soll.
Bernhard Scherer rechnet mit rund 50 Rollstuhlfahrern, wenn das Heim einmal voll belegt sein wird. Das bedeutet: Ehrenamtliche können helfen, deren Mobilität zu erhöhen, etwa durch gemeinsame Einkäufe und begleitende Spaziergänge in der näheren Umgebung. Darüber hinaus denke man an Ausflüge, ja sogar mehrtägige Reisen und Wallfahrten, etwa mit Kleinbussen, bei denen Einsätze als Fahrer und Begleitung gefragt seien. Das gelte auch für die Vorbereitung der zahlreichen Feste, die sich aus dem Jahreslauf ergeben. "Wir streben eine soziale Teilhabe unserer Schützlinge an, und wir wissen, dass das funktionieren kann, aus der Erfahrung mit anderen Einrichtungen" , berichtete Scherer. Aber dabei sei man auf die ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Auch die Übernahme einer Patenschaft sei möglich. Aufwandsentschädigung gebe es, so die Antwort auf die entsprechende Frage aus dem Interessentenkreis, nicht, doch sei bei allen Aktivitäten Versicherungsschutz gegeben: Haftpflicht, Vollkasko bei Ausflügen und ebenso wie für die fest Angestellten Absicherung bei der Berufsgenossenschaft. Aufwendungen, etwa für Kino- oder Theaterbesuche oder Material zum gemeinsamen Tun, werden erstattet. Anne Gibson ist zuversichtlich, dass in den nächsten sechs Monaten "zusammenwächst, was zusammengehört" , so auch die Mitarbeiter, ob fest angestellt oder ehrenamtlich.
fry, 16.2.2007, www.badische-zeitung.de

Prälat-Stiefvater-Haus, Stationäre Altenhilfe (Eröffnung April 2007)
Prälat-Stiefvater-Weg 2, 79238 Ehrenkirchen,
Anne Gibson (Heimleitung), Tel 07633/9339-0
praelat-stiefvater-haus@caritas-dicv-fr.de

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