Zugausfall – Reparatur als Grund

Am 18.5. und 19.5.2022 kam es zu zahlreichen Zugausfällen, jeweils mit der sensationellen Lautsprecherdurchsage: „Zug von Kirchzarten über Freiburg nach Breisach fällt heute aus. Grund dafür ist eine Reparatur. Wir bitten dies zu entschuldigen.“ Gemäß dieser Durchsage ist also jeweils die Reparatur schuld daran, daß kein Zug fuhr.Was für eine Logik, nach der man die Reparateure und Reparateurinnen anklagen müsste!

Nein, die Wahrheit ist doch, daß der Zug defekt ist, was eine Reparatur zur Folge hat. Ein Zugführer (der anonym bleiben will oder muß) sinngemäß: „Die neuen Züge sind zwar hochkomfortabel, aber in der Elektronik sehr störanfällig und immerzu defekt. Es fehlt an Personal zur Bedienung und Reparatur der Züge. Die Zugausfälle werden weiterhin die Regel bleiben.“ Ein hinzukommender Bahnkunde wurde deutlicher: „Die neuen gelben unzuverlässigen Züge sind Schrott und die alten roten zuverlässigen Züge wurden verschenkt.“
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Auch zweieinhalb Jahre nach Inbetriebnahme der neuen Züge sind Verspätungen und noch mehr Zugausfälle die Regel. Tagaus, tagein. Morgens und abends. Winter wie Sommer. Bei der Höllentalbahn, Kaiserstuhlbahn wie Elztalbahn im Raum Freiburg klappt es nicht mit der Zuverlässigkeit. Ein unzuverlässiger ÖPNV taugt nicht als ÖPNV.
Deshalb ist die einfache Frage berechtigt: Warum stellt man die drei Bahnen der Breisgau-S-Bahn nicht auf Schienenersatzverkehr mit Bussen um, bis endlich die Zuverlässigkeit gewährleistet ist bzw. die Betreiber imstande sind, einen zuverlässigen Bahnbetrieb  anzubieten?

Vor diesem Hintergrund wird auch die aufgeregte Diskussion um kostenlosen ÖPNV bzw. Neun-Euro-Tickets zur Farce. Will man denn noch mehr Bürger auf die Bahnsteige locken und dort warten und herumirren lassen? Sollen die Pendler (und Pendlerinnen, Gender muß auch beim Zugausfallbahnsteigwarten sein) bei Durchsagen wie „… heute 15 Minuten Verspätung“ oder „… fällt heute aus“ damit zufriedengestellt werden, daß dies alles doch kostenlos ist? Wohl kaum. Beim ÖPNV gilt: Zuverlässigkeit first! Alles andere ist zweitrangiges Gedöns.
19.5.2022
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Zwei Links:
https://www.badische-zeitung.de/lokfuehrer-krank-reduzierter-fahrplan-auf-der-elztalbahn–211370904.html

„Erhebliche Defizite“ im Betriebsablauf der Elztalbahn bemängelte Matthias Hirschbolz (CDU). Die Ungeduld wachse, das Vertrauen sei verloren gegangen. Als geradezu „dramatisch“ beschrieb Pia Lach (SPD) die Lage im Elztal. Wenn am ersten Tag der Abiturprüfungen ausgerechnet ein bestimmter Zug nicht verkehre, seien die Folgen verheerend. Lach: „Es muss sich etwas ändern.“
… Alles vom 18.5.2022 bitte lsen auf
https://www.badische-zeitung.de/landkreis-emmendinger-formuliert-kritik-und-bedenken–212971481.html

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Pendler ärgern sich über Verspätungen und verpasste Anschlüsse
Am Mittwoch und Donnerstag, 18. und 19. Mai, gab es erneut Störungen auf der S-Bahnlinie Freiburg-Breisach, die für großen Ärger bei Fahrgästen sorgte. Offenbar waren mehrere Züge betroffen.
Einen davon wollte Stefan Feind nutzen, der am Donnerstag um 14.32 Uhr in Freiburg auf den Zug nach Breisach wartete. Er schreibt an die BZ: „Zuerst kommt eine Durchsage, dass der Zug fünf Minuten später eintrifft. Zehn Minuten später heißt es, er hat 15 Minuten Verspätung. Um 14.55 Uhr kommt die Durchsage, dass der Zug entfällt. Um 15.03 Uhr wird uns mitgeteilt, dass der Zug nach Breisach nun auf Gleis 8 bereitsteht. Doch dort steht ein Zug mit der Aufschrift Titisee, in dem auch schon Fahrgäste mit diesem Fahrziel sitzen.“ Dann sei im Zug die Durchsage gekommen, dass der Zug nach Breisach von Gleis 7 abfahre und bitte alle den Zug verlassen sollen. „Ältere Menschen und eine Mutter mit Kinderwagen dürfen nun also zum zweiten Mal über die Treppe das Gleis wechseln. Auf Gleis 7 angekommen steht ein Zug mit der Aufschrift: Freiburg-Littenweiler. Es stellt sich nach kurzer Verwirrung heraus, dass es sich nun wirklich um den Zug nach Breisach handelt“, schreibt Stefan Feind. So wie er hätten viele andere Fahrgäste ein Chaos erlebt. Die Stimmung sei aggressiv gewesen. Der BZ-Leser schildert außerdem zwei Zugausfälle im Mai, bei denen die Fahrt vorzeitig in Gottenheim endete oder erst gar nicht zustande kam. Die Antwort der Deutschen Bahn auf eine BZ-Anfrage zu diesen Vorfällen steht noch aus.

Auch eine Schülerin aus Breisach war am Mittwoch von Zugproblemen betroffen: Sie wollte um 18.02 Uhr von Breisach über Gottenheim nach Bötzingen ins Handballtraining fahren. Die Fahrt fiel laut DB-App aus, weswegen sie notgedrungen den Zug um 18.32 Uhr in Breisach nahm. Der hatte dann aber so viel Verspätung, dass sie in Gottenheim den Anschluss nach Bötzingen verpasste. Somit war es ihr unmöglich, mit der Bahn noch das Training zu erreichen – die 16-Jährige gab auf und nahm den nächsten Zug zurück nach Breisach. Doch auch der hatte Verspätung, berichtete sie der BZ.
… Alles vom 23.5.2022 von Dirk Sattelberger bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/aerger-und-verwirrung-auf-linie-1–213143669.html
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Kommentare:
9-Euro-Ticket?
Was wird das erst für ein Riesen-Chaos, wenn durch das 9EUR-Ticket die Wochenendausflügler und sonstige Nutzer dazukommen?
Ursprünglich wollte ich mir das auch antun, werde mir das aber noch einmal überdenken.
23.5.2022, E.O.

Leider kein Einzelfall, sondern die Regel
Einmal mehr zeigt sich die Unfähigkeit, die reparaturanfälligen gelben Züge ordnungsgemäß zu bedienen und zu warten. Wenn mit Elektronik volllgestopfte Züge herumstehen und keiner weiß wie’s geht, dann wird sichtbar: Geld allein ist nicht alles.
23.5.2022, E.K.

 

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