Wo ist die Friedensbewegung?

Spaziergänge gegen Impfpflicht, Demonstrationen für Grundrechte und Montagsdemos – immer mehr ganz normale Bürger – also die politische Mitte – gehen auf die Strasse. Doch die linke Friedensbewegung ist bei keinem Protest aktiv, verwunderlich auch angesichts der Kriegsgefahr um die Ukraine. Die Spaltung der Linken liefert die Erklärung:
Heute dominieren die Lifestyle-Linken, die sich innenpolitisch nur noch mit Minderheits-Identitäten, außenpolitisch mit ihrer Allianz mit BigTech, Hochfinanz, globalen NGOs (WEF, WHO, Klimarat) und Stiftungen (Bill&Melinda-Gates, Open Society Soros) beschäftigen, während nur noch die „echten“, aber geschwächten Ur-Linken nach wie vor die kleinen Leute bzw. Arbeitnehmer als ihre Klientel betrachten. Die dominierenden Lifestyle-Linken gehen nicht für den Frieden auf die Strasse und die Ur-Linken sind zu schwach dazu.
Sie haben aber im November 2021 zu einem „Krefelder Appell“ https://peaceappeal21.de/ aufgerufen, der vom Namen her an den legendären „Krefelder Appell“ vom 16.11.1980 https://de.wikipedia.org/wiki/Krefelder_Appell erinnert, welcher sich gegen den Nato-Doppelbeschluß bzw. die Installation von atomaren Mittelstreckenraketen in Westeuropa richtete.
Der Appell von 11/2021 fordert eine Politik,
„- die es nicht zulässt, dass das US-Imperium inkl. Deutschland und der anderen NATO-Staaten die Welt weiter mit Kriegen überzieht,
– die zu Frieden und Freundschaft mit allen Staaten bzw. Völkern der Welt führt,
– die US- und NATO-Truppen verbannt – aus Deutschland mit 2-Jahresfrist durch Kündigung des Truppenstationierungsvertrags,
– die zum Austritt aus der NATO führt – in allen NATO-Staaten mit 1-Jahresfrist durch Kündigung des NATO-Vertrags,
– die sich verweigert, unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung Milliarden Menschenleben zu gefährden und die Überlebenden einer Totalkontrolle zu unterwerfen,
– die der Maxime folgt: Nicht Einschränkung, sondern Sicherung und Erweiterung der demokratischen Grundrechte ist das Gebot der Stunde.“

Unter den über 3000 Unterzeichnern sind: Michael Ballweg (Querdenken-Gründer), Eugen Drewermann (Theologe), Daniele Ganser (Historiker), Milosz Matuschek (Journalist), Mütter gegen den Krieg (Berlin), Klaus Spiekermann (Sozialpsychologe), Wolfgang Wodarg (Arzt).
Folgt man den Verlautbarungen von Sahra Wagenknecht, die die Ur-Linken vehement unterstützt, dann sollten die Fronten zwischen linker Friedensbewegung und neu-rechten Demonstranten zu überwinden sein. Oder darf das nicht sein? Oder ist es Utopie?
10,2.2022

Einige Kommentare:
Die Idee, die linke Friedensbewegung mit der neuen Rechten
zu verbinden mag ja auf den ersten Blick reizvoll sein. Aber ich glaube, damit ist man wirklich auf dem Holzweg. Wenn man sich die ideologische Grundlage der linken Friedensbewegung anschaut, dann kommt man doch als normal denkender Rechter schnell an einen Punkt, an dem man im breiten Strahl brechen möchte. Das funktioniert so nicht. Eine konservative Revolution wäre eine Lösung aber doch keine Verbindung mit der Friedensbewegung. Ich bin kein Fan von der NATO, ich bin aber auch kein Fan von Putins Russland. Man muss sich nicht für eine dieser beiden Seiten entscheiden. Man sollte eher selbstbewusst die eigene Position vertreten. Man muss mit beiden Seiten Geschäfte machen, man darf sich aber auf keine der beiden Seiten schlagen. Es geht doch um die eigene Identität. Und genau die gilt es wieder herauszuarbeiten und zu stärken.
10.2.2022, Fro

Ich bin gegen einen Austritt aus der Nato.
Ich werde daher sicher nicht unterschreiben. Damit teile ich aber noch lange nicht die einseitige, Anti-Russlandpolitik, wie sie maßgebend von den USA vorangetrieben wird und der die Administration Scholz nachläuft.
„Querfront über alles“? Nein danke!
10.2.2022

„Aus der NATO austreten? Sich stattdessen an Putin ranwanzen?
Wie bescheuert ist das denn?“
Man muss sich an niemanden heranwanzen. Man kann zu allen eine höfliche Distanz waren. Mir kommen aber mit jedem Tag mehr Zweifel, ob in der NATO mit ihrer Scharfmacherei wirklich unsere Freunde das Sagen haben – beim Stichwort NATO muss ich zunehmend an korrupte alte Decksäcke wie Biden denken – und natürlich an eine Armada von Generälen, denen es gewiss auch nicht um Frieden und Freiheit geht. Mir sind internationale Großorganisationen, auch große Verteidigungsbündnisse, inzwischen recht unsympathisch. Wenn ich könnte, würde ich z.B. heute noch die WHO und morgen die ganze EU abschaffen. Wir müssen weg von der Globalistenscheiße, zurück zu kleineren, überschaubaren Einheiten, in denen es sich für die Menschen grundsätzlich viel besser leben lässt. Ich pfeife inzwischen auf die großen, übergeordneten Interessen. Was daraus werden kann, sieht man an der nahezu weltweiten Corona-Diktatur sehr zur Freude der Herren Gates und Schwab.
10.2.2022, Wue

„Ich habe da noch viele offene Fragen bzgl. diesem Konflikt:
Was will Putin wirklich?
Wird Russland durch NATO real bedroht?
Oder sind es eher irreale Ängste von Putin? (siehe Video Wagenknecht)
Sind es Machtphantasien von Putin?
Oder ist es der Wunsch eines Teils der Bevölkerung von Donezk und Luhansk? (ca. 40% ethnisch Russisch, ca. 70-75% muttersprachlich russisch)
Warum wünscht sich das ein Teil der Bevölkerung?
Wenn es ein ethnischer Konflikt in der Ostukraine gibt, welche Optionen für ein Miteinander gäbe es da?
Wie ist allgemein der Umgang mit Segregation?
Siehe z.B. Segregation vom Kosovo 1999 unterstützt von NATO, Grünen und SPD,
aber auch die Ukraine hat sich von Russland segregiert (1991).
Geschichte der Region bzgl. dem Konflikt. […]“

Ich kann auf jeden Fall sagen was der „Westen“ will:
Die postethnische postnationale transkulturelle globale Markt- und Konsumgesellschaft – aus allem Menschen soll das postmoderne transhumanistische auf Konsum fixierte Marktindividuum geformt werden.
In der neuen Welt soll es keine souveränen Nationalstaaten oder Völker und keine historisch gewachsenen Kulturen sowie andere Bindungs- und Sinnsysteme mehr geben.
Alles wird dem globalen Konsummarkt unterworfen werden und nichts soll mehr ausserhalb von diesem existieren.
Der Westen will global eine postmoderne hedonistische Gesellschaft schaffen, deren beliebig lenkbare Massen nur noch einen Lebensinhalt aus Konsum, Sex und Zerstreuung haben.

Alles spinnerte Hirngespinste von Esoterikern und Verschwörungstheoretikern?!
Die öffentlich gemachten Agenden der westlichen Eilten sind in der Hinsicht mehr als eindeutig.
10.2.2022, D.S.L.
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