Windraeder StPeter eingeweiht

Großer Bahnhof im verschneiten Wald auf der Platte bei St. Peter: Zur Einweihung von zwei großen Windkraftanlagen der neuesten Generation kam der Baden-Württembergische Umweltminister Peter Untersteller eigens aus Stuttgart angereist. Mit ihm gekommen war die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Und natürlich der Bürgermeister des Bioenergiedorfes St. Peter, Rudolf Schuler, der freudig verkündete, dass seine Gemeinde inzwischen dreimal so viel Regenerativstrom erzeugt wie vor Ort gebraucht werde. Mit dabei auch die Vertreter vom Betreiber der neuen Anlagen „regiowind“ und „badenova“ Andreas Markowsky, Johann-Martin Rogg und Mathias Nikolay sowie zahlreiche Anteilseigner – 226 Bürger aus der Region sind das – und andere Menschen, die wie Markowsky feststellte, zu den „Ja-Sagern“ beim Thema Windkraft gehören.

Umweltminister Untersteller freute sich: „St. Peter zeigt mit seinen inzwischen sieben Windrädern, dass der Windenergieausbau in Baden-Württemberg Fahrt aufnimmt.“ Und so ist klar, dass er sich noch „mehr St. Peter fürs Land“ wünscht. Die beiden neuen Drei-Megawatt-Windräder mit jeweils einer Nabenhöhe von 135 Metern und einem Rotordurchmesser von 101 Metern, je 4,5 Euro teuer, erzeugen künftig elf Millionen Kilowattstunden Strom jährlich. Wie später auch andere Redner setzte sich Untersteller kritisch mit der anstehenden EEG-Novellierung auseinander: „Es kommt darauf an, den Süden Deutschlands mit seinen großen Verbrauchszentren nicht durch verfehlte Fördermechanismen von der Windstromerzeugung abzukoppeln.“ Im neuen Koalitionsvertrag stecke diese Gefahr aber drin: „Das Ergebnis ist dann eine Energiewende mit halber Kraft und insgesamt höheren Kosten etwa für den Netzausbau.“ Stolz sei er, dass inzwischen etwa 23 Prozent des Stroms in Baden-Württemberg aus erneuerbaren Energien komme. Für weitere 123 Windkraftanlagen lägen bereits Bauanträge vor, für weitere 300 Voranfragen. Die kritischen Anmerkungen von Bürgermeister Schuler zu teuren Auflagen beim Bau der Abwasserleitungen im Ortsteil Sägendobel entschuldigte der Umweltminister mit EG-Regelungen.

 

Nach ihrem Knopfdruck setzten sich die neuen Windräder in Bewegung: Mathias Nickolay (Badenova), Umweltminister Franz Untersteller, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Johann-Martin Rogg und Andreas Markowsky („regiowind“) sowie Bürgermeister Rudolf Schuler (v.l.). Fotos: Gerhard Lück

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer freute sich, dass ihre Behörde beim Genehmigungsverfahren eine positive Rolle spielen konnte: „Diese neuen Anlagen sind ein wichtiger Grundstein der Energiewende in Baden-Württemberg.“ Andreas Markowsky erklärte: „Die Nachfrage von Interessenten bei derartigen Bürgerkraftwerken ist enorm und ermöglicht uns, die regionale Wertschöpfung deutlich zu steigern.“ Sein Mitgeschäftsführer Johann-Martin Rogg konnte auf eine große Erfolgsgeschichte von „regiowind“ in den letzten zehn Jahren hinweisen. Und „badenova“-Vorstand Mathias Nikolay forderte: „Wir brauchen eine neue Energiekultur mit einer neuen Haltung. Wir müssen die Chancen sehen und uns mit dem Machbaren beschäftigen.“ Die Windenergie sei das Preiswerteste, was wir an erneuerbaren Energien hätten: „Deshalb müssen die Prozesse beschleunigt werden.“ Als dann alle Prominenten gemeinsam den roten Knopf gedrückt hatten, setzten sich die neuen Windräder in Bewegung, um ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten.
20.12.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

Dieser Beitrag wurde unter Hochschwarzwald, Strom, Wind abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar