Windraeder auf dem Blauen?

Sollen auf dem Blauen als besonders windhöffigem Berg Windräder gebaut werden? Ja, da der mit Serpentinen-strasse, Fernsehturm und Hotel dem Tourismus erschlossene Blauengipfel landschaftlich nicht wertvoll sei –  so der Verein Bürgerwindrad Blauen und die Genossenschaft Bürgerwindrad Blauen Erneuerbare Energien. Nein, da Land-schaftsschutz, Artenschutz (Auerwild) und Lärm den Blauen als viel besungenen Hausberg des Markgräflerlandes windkraftfrei belassen müssen.      
Umstrittene Windkraft

Wenn da die schöne Natur nicht wäre. Und weil in der Politik gern auch mit Symbolen gearbeitet wird, gibt es auch hier eines: das Auerhuhn. Dieser Vogel steht für die zu schützende Natur auf und um den Gipfel herum. Erschwerend kommt hinzu, dass der Blauen Landschaftschutzgebiet ist. Das macht die Verwirklichung von Windkraftplänen zwar nicht unmöglich, aber schwierig. Von den technischen Problemen wie dem Transport und dem Bau solch großer Anlagen auf dem Gipfel ganz zu schweigen. ….
Alles vom 4.1.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/umstrittene-windkraft

Kommunen können Windräder nicht komplett ablehnen
Die Situation ist für die Kommunen etwas anders: Sie können zwar entscheiden, ob sie die Windräder hierhin oder lieber dorthin bauen lassen wollen – sie können aber NICHT entscheiden, daß sie GAR KEINE Windräder wollen. Diese fundamentale und demkoratische Entscheidungsmöglichkeit wurde den Kommunen von der grün-roten Landesregierung ganz bewußt und gezielt NICHT erlaubt – denn Windräder MÜSSEN sein, befiehlt die Regierung. Die Kommunen können sich zwar zwischen Pest und Cholera entscheiden – aber nicht dafür, einen cordon sanitaire um ihre Gemeindegrenzen zu errichten. Wie das ganze Spiel der Interessenlagen auf dem Blauen aber enden wird, dürfte längst feststehen: Die Windräder werden gebaut. Denn es gibt kein einziges Argument – weder Auerhühner noch Naturschutz noch Umweltschutz noch Landschaftsschutz noch Zerstörung durch Transporte o.ä. – das gegen den umweltzerstörerischen Windradbau und deren Befürworter standhalten wird. Deren Argumente sind unschlagbar: Geld und Idealismus. Beides zusammen gewinnt immer. Der Aspekt „Geld“ ist einfach: Die Befürworter bilden sich ein, dort zu Reichtümern zu kommen. Punkt. Dagegen ließe sich noch das eine oder andere einwenden oder sogar erreichen (Profitgier ist nicht uferlos gesellschaftsfähig, auch wenn die grün-rote Landesregierung sie gezielt anstachelt: „Wer profitiert, protestiert nicht“, ist deren klares und aufgehendes Kalkül). Nicht bekämpfbar ist aber der andere Aspekt: Der Idealismus, egal, ob er geheuchelt oder echt ist. Denn wie will man gegen den selbstlosen Einsatz zur Klimarettung und zur Weltrettung und zur Abschaffung der Atomenergie anargumentieren? Das sind überindividuelle, menschheitsumgreifende Anliegen, die da behauptet werden, getragen von herztiefer Betroffenheit gemeinwohlorientierter guter Bürger, die sich für ideale Ziele einsetzen, koste es was es wolle. Auch wenn es Umwelt, Natur und Tierwelt kostet. Was sind gegen die Weltrettung Auerhühner, Umweltschutz und alberne ästhetische Einwände? Was kann das Argument, daß Atomkraftwerke nicht mit Windrädern ersetzt werden können, ausrichten gegen den idealischen Höhenflug derjenigen, die sich für die angeblichen Interessen der Allgemeinheit zum angeblich verantwortungsvollen Handeln aufgerufen fühlen? Wie könnte man anargumentieren gegen diejenigen, die die angeblich höhere gesellschaftliche Moral für sich reklamieren? Moral ist unschlagbar. Es ehrt den Verfasser des Artikels, daß er mit dem Satz „Das ist übrigens kein zu belächelndes Argument, sondern ernst zu nehmen, weil eng mit dem Lebensgefühl im Markgräflerland verbunden“ einen nicht-kommerziellen und nicht-ideologischen Aspekt vorgetragen hat, der sein Gewicht haben müßte gegen die Profitgier und politisch instrumentalisierte „idealische“ Weltrettungsideologie. Aber es wird nichts nutzen.
4.1.2013, Petra Simon

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