Weniger Züge, aber pünktlicher

Ohne Zuverlässigkeit (pünktliche Bahnen ohne Zugausfälle) taugt ein ÖPNV nicht als ÖPNV. Da helfen weder Klimaanlage, luxuriöser WC noch Warn-Piep-Piep. Seit 2 Jahren schafft es die DB nicht, einen zuverlässigen Bahnbetrieb aufrecht zu erhalten. Es fehlt an allem: Personal, robuste Technik der neuen Züge, Knowhow zu Reparatur und Wartung. Dazu kommen einspurige Gleisabschnitte, die keine Verspätungen auffangen können. Deshalb bleiben nur zwei Möglichkeiten:
Entweder die drei Bahnen der Breisgau-S-Bahn auf Schienenersatzverkehr mit Bussen umstellen.
Oder aber den auch auf der Höllentalbahn bestehenden 20-Minuten-Takt (drei ab und zu fahrende Züge je Stunde) durch einen Halbstunden-Takt (zwei pünktliche Züge je Stunde) ersetzen.
Nur dann können die berufstätigen Pendler und Schüler den ÖPNV einplanen und zufrieden nutzen.

Folgender Umstand vermittelt den Eindruck, daß die Bahnverwaltung an einer Verbesserung des Desasters überhaupt nicht interessiert ist: Die tagtäglich zigfachen Lautsprecherdurchsagen (Verspätung 5 min, Verspätung über 5 min mit Begründung sowie Entschuldigung, Zugausfall mit Entschuldigung) werden automatisch aufgezeichnet. Die Bahn weigert sich nach wie vor, diese Protokolle zu veröffentlichen – eine Veröffentlichung an nur einem Bahnhof wie z.B. FR-Littenweiler würde genügen. Nur so gelang es dem Management der Breisgau-S-Bahn bis heute, das wahre katastrophale Ausmaß der Unzuverlässigkeit verheimlichen zu können.
Fazit: Schluß mit den billigen Ausreden (Corona, Ukrainekrieg, Klimawandel). Stattdessen alle Fakten auf den Tisch und Verantwortung übernehmen.
29.7.2022

Breisgau-S-Bahn: Es ist ein ständiges Auf und Ab
Diese Punkte zur Verbesserung der Breisgau-S-Bahn sind noch nicht erfüllt
Der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg ist nach wie vor unzufrieden mit dem Bahnverkehr auf der Ost-West-Achse der Breisgau-S-Bahn. Darum wird jetzt eine Unterschrift zunächst verweigert.
Auf der Ost-West-Achse der Breisgau-S-Bahn gibt es weiter Probleme. Das wurde in der Versammlung des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) von vielen Seiten betont. Zwar wurde durch das im Februar angekündigte Acht-Punkte-Sofortprogramm einiges besser, doch zufriedenstellend sei die Situation nicht. Daher will die Region mit einer Unterschrift warten, die den grundsätzlichen Ausbau der Breisgau-S-Bahn in den kommenden Jahren formal bestätigen sollte. Zunächst müssten die jetzigen Probleme gelöst werden.
Was läuft bereits besser?
Eine Hauptkritik der Vergangenheit war das Weglassen der Halte an der Uniklinik in Freiburg und am Bahnhof in Eichstetten. Um fehlende Zeit gut zu machen oder Anschlüsse zu erreichen, fuhren die Züge an Wartenden vorbei. Dies ist aus Sicht des ZRF deutlich besser geworden. Wenn Menschen an den Halten Freiburg/Messe, Landwasser und Hugstetten dennoch stehen gelassen werden, könnten sie ein Taxi nehmen und sich die Kosten vom Land erstatten lassen, das wiederum das Geld von der Bahn durch geleistete Strafzahlungen hole, was funktioniere.
Was läuft weiter schlecht?
Gottenheim ist ein wichtiger Umsteigebahnhof. Doch die Züge warteten nicht aufeinander und fuhren teilweise den Menschen direkt vor der Nase weg. Zwischen Januar und Mitte April setzte die Bahn zusätzliches Personal ein, sogenannte Anschlusssicherer, die Züge auch zurückhalten konnten, um so einen Umstieg zu ermöglichen. Damals habe sich die Situation gebessert. Doch seit diese Anschlusssicherer abgezogen wurden, hat sich diese laut ZRF „deutlich verschlechtert“, wie es in der Beratungsvorlage heißt. Es sei in erster Linie ein Kommunikations- und Schulungsproblem der Lokführer, das die Bahn beheben müsse.
Der ZRF hatte auch Daten gefordert, die zeigen sollen, wie zuverlässig die Bahn und die SWEG auf den Strecken unterwegs sind. Mittlerweile gebe es zwar wöchentliche Berichte, doch diese seien nicht auf einzelne Strecken heruntergebrochen. Außerdem gab es die Forderung, auch der Öffentlichkeit diese Daten zur Verfügung zu stellen. Dies sei bisher gar nicht erfolgt.
Dossier: Alles zur Breisgau-S-Bahn
https://www.badische-zeitung.de/breisgau-s-bahn-x3x

Was soll sich zeitnah verbessern?
Ein weiteres großes Ärgernis ist die fehlende Information an den Bahnsteigen bei Ausfällen oder Verspätungen – oder die teilweise widersprüchlichen Informationen von App, Durchsage im Zug und Bahnhofsanzeige. Die Bahn habe zugesagt, in der Leitstelle sogenannte Fahrgastinformationsmanager einzusetzen. Sie sollen sich ausschließlich um die korrekte Information der Fahrgäste bei Problemen kümmern. Zum 1. August sollen sie ihren Dienst antreten. Unklar sei zum jetzigen Zeitpunkt, wann die neuen Anzeigetafeln an den Bahnsteigen kommen, wodurch die Fahrgäste besser informiert werden sollen. Hier gibt es laut ZRF noch technische und finanzielle Fragen zwischen Land und Bahn zu klären.
Zuletzt gab es auch immer wieder Kritik an zu kurzen Zügen – auch im Zusammenhang mit größeren Veranstaltungen. Zahlreiche Fahrzeuge befanden sich zudem zur Reparatur in der Werkstatt und konnten gar nicht eingesetzt werden. Laut dem ZRF-Verbandsvorsitzenden, Emmendinges Landrat Hanno Hurth, zeichnet sich aber zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eine Verbesserung ab. Dann sollen seinen Informationen nach mehr Kapazitäten auf nachfragestarken Strecken eingesetzt werden.

Wie lautet das derzeitige Fazit?
Gerade am vergangenen Montag gab es auf der Steilstrecke der Höllentalbahn zwischen den Bahnhöfen Himmelreich und Hinterzarten kurz nach Mittag wieder eine mehrstündige Komplettsperrung, weil ein Fahrzeug liegen blieb, wie ZRF-Geschäftsführer Uwe Schade bestätigte. Zur Verbandsversammlung am Mittwoch kam ein Mitglied zu spät, weil der Zug nicht rechtzeitig am Bahnhof eintraf. Auch der Badischen Zeitung werden immer wieder kleinere und größere Probleme auf der Ost-West-Achse gemeldet.
„Der Betrieb ist alles andere als zufriedenstellend. Es ist ein ständiges Auf und Ab, und das ist nicht akzeptabel“, sagte Schade. Er registriert in letzter Zeit auch eine deutlich höhere Ausfallquote der neuen Elektrofahrzeuge im Vergleich zu den alten Doppelstockwagen.

Warum wird nicht unterschrieben?
Die Beteiligten sind sich einig, dass der Öffentliche Nahverkehr weiter ausgebaut werden muss, um zum einen die aktuellen Probleme zu lösen und zum anderen die ambitionierten Ziele der Landesregierung – 15-Minuten Takt, Verdopplung der Fahrgäste im ÖPNV – zu erreichen. Dies könnte durch den Bau von mehr zweigleisigen Abschnitten geschehen. Denn die vielen eingleisigen Streckenpassagen auf der Ost-West-Achse sind einer der Hauptgründe dafür, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden kann und es zu Ausfällen und Verspätungen kommt. Daher fordern beispielsweise die Grünen in der Region entsprechende Investitionen.
Außerdem steht der Ausbau der Schienenverbindung zwischen Freiburg und Colmar im Raum. Da all das auch noch mit dem Ausbau der Rheintalbahn zusammenhängt, soll sich eine Zukunftskommission Breisgau-S-Bahn 2030 Gedanken machen, wie man das koordiniert und finanziert bekommt. Damit das formal festgehalten wird, müssen die Landkreise und die Stadt Freiburg eine Gründungserklärung unterschreiben.

Doch der ZRF will dies erst machen, wenn die Vorgaben des Acht-Punkte-Sofortprogramms in wesentlichen Teilen umgesetzt sind – Hurth nannte auf Nachfrage etwas vage zwei Drittel. Zwar habe man Verständnis für die aktuelle Corona-Lage, die zu vielen Personalausfällen führe. Das Gremium war sich aber bei drei Enthaltungen weitgehend einig, dass es ein falsches Signal an die Öffentlichkeit sende, wenn man jetzt über die nächsten Ausbauschritte nachdenke, wenn es im bestehenden System noch viele Probleme gebe. Außerdem wolle man abwarten, bis der Angebotszeitraum des Neun-Euro-Tickets im September ende. Die bereits tagenden Arbeitsgruppen sollten ihre Arbeit aber fortsetzen.
… Alles vom 29.7.2022 von Max Schuler bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/es-ist-ein-staendiges-auf-und-ab–215544299.html

Kommentare:
Sind da nur noch Idioten am Werk?
„Dies könnte durch den Bau von mehr zweigleisigen Abschnitten geschehen. Denn die vielen eingleisigen Streckenpassagen auf der Ost-West-Achse sind einer der Hauptgründe dafür, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden kann …“
Deshalb hat man wohl die Strecke Freiburg-Breisach erstmal eingleisig neu gebaut, obwohl damals ja schon zweigleisig geplant war. Sind da nur noch Idioten am Werk?
29.7.2022, K.H.

Zweigleisig muß sein!
Da waren Kostensparer am Werk. Für mehr hat das Geld nicht gereicht.
Ohne mehr zweigleisige Abschnitte wird es immer wieder einzelne Ausfälle geben.
29.7.202, St.Z.
Ende Kommentare

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Kein Zug wird kommen
Krankenstand verursacht viele Ausfälle in Südbaden / Bahn bittet um Nachsicht /
….
Am Montag vergangene Woche berichteten Fahrgäste von einem zwei Stunden in Hinterzarten festsitzenden Zug, am Dienstag Vormittag von einem kurzfristig wegen Personalerkrankung ausgefallenen Zug von Freiburg in den Schwarzwald. …
Hinzu kommen technische Störungen – beim in Hinterzarten liegen gebliebenen Zug habe es sich zum Beispiel um eine Bremsstörung gehandelt. „Die andauernde Hitze macht den Fahrzeugen auch zu schaffen“, sagt sie.
…. Alles vom 2.8.2022 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kein-zug-wird-kommen–215677313.html

 

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