Weihnachtsgeschichte im Dorf

Eine wahre Geschichte. Gestern. Heilig Abend. Weihnachten 2020. Ländlicher Raum. Der neue Glaube heißt auch hier Corona. Und so auch in den Kirchen. Festliches Hygienekonzept? Vorgelegt! Organisiert? Ja, zu 100 %!
Es fehlt: Genehmigung der Superintendanz und des Gemeindekirchenrates.
Superintendanz schiebt weg: „Das muss der Gemeinderat entscheiden.“
Gemeinderat tagt. Antwort: „Abgelehnt“. Begründung? Keine.
Verantwortlicher Pfarrer veröffentlicht einen Weihnachtsgruß: Mangazeichnung mit Maskenkindern als Maria und Josef. Seine Begründung: „Sie hätten damals gewiss auch eine Maske getragen und das Bild sei witzig“. Zudem solle man doch am Weihnachtsabend, beim Glockenläuten um 18:00 Uhr, vor die Tür treten und „Oh du fröhliche…“ singen. Die Glocken läuteten nicht. Vor das Haus trat niemand. Diese Kirche ist nicht fröhlich.
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Stattdessen ein Weihnachtswunder:
Spontan sammelten sich einige Menschen im Ort,
wanderten von Haus zu Haus
und sangen Weihnachtslieder.
Gemeinschaft entsteht. Die Gemeinde lebt.
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Die Kirche verdorrt . Die Weihnachtsmesse, mit dem eingeknickten Pfarrer? Ungeschmückte Kirche, kaum Besucher, nicht jeder Angemeldete kam. Das Haus blieb leer, die leere Predigt verhallte im kalten Raum.- Die Amtskirche malt Vulven, legt das Kreuz, das sichtbare Zeichen des Glaubens ab, kniet vor Thronen und stirbt.—Matthäus 18:20 „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ Und ER war da, erzeugte Glanz in den Augen. Und der Pfarrer? Er versteht es nicht. – FROHES FEST!
25.12.2020, Wolf von Fichtenberg, AO
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Diese „Wahre Geschichte“ zu Weihnachten 2020 hat Wolf von Fichtenberg als Kommentar gepostet zum nachfolgend in Teilen wiedergegebenen Artikel „Die Verzauberung der Welt“. Eine traurige Geschichte von einer Kirche, die sich sogar im kleinsten Dorf verkriecht und abwesend ist. Zugleich eine hoffnungsvolle Geschichte – eben eine Weihnachtsgeschichte mit der Frohen Botschaft.
25.12.2020
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Die Verzauberung der Welt
Was hat die christliche Kirche in Zeiten der Austritts-Rekorde den Menschen noch zu bieten? Zum Beispiel die Vermittlung eines realistischen Bildes vom Menschen und von der Welt. Der christliche Glaube negiert nicht die Existenz des Bösen, projiziert aber das Böse auch nicht auf Andersdenkende.
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Was ist das Kerngeschäft, das die Kirchen aus den Augen verloren haben?
Zu allererst die ihnen aufgetragene Verkündigung des Evangeliums, der „frohen Botschaft“: Gott ist in Jesus Christus Mensch geworden und denen nahe, die an ihn glauben. Durch seine Wiederauferstehung hat er dem Tod den Schrecken genommen. Wer diese Geschichte nicht glauben kann oder will, muss nicht in der Kirche bleiben. Schon gar nicht ist er gezwungen, ein leitendes Amt in ihr zu bekleiden.
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Zweitens die Vermittlung eines realistischen Bildes vom Menschen und von der Welt. Der christliche Glaube negiert nicht die Existenz des Bösen in der Welt, projiziert aber das Böse auch nicht auf Andersdenkende. Er geht davon aus, dass in jedem Menschen Gutes wie Böses angelegt ist und jeder die Freiheit hat, selbst zu wählen.
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Drittens müssten die Kirchen ihre spezifische Hoffnung gegen die Propheten des nahenden Weltuntergangs in die Waagschale legen. Die Spannung halten zwischen dem Hoffen auf das Beste und dem Darauf-Gefasst-Sein, dass es vorher noch schlimmer kommen kann. So wie in der Heiligen Nacht der Engel den Hirten auf dem Felde verkündete: „Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren!“, müssten sie den Leuten sagen: Lasst euer Leben nicht von Angst beherrschen, nicht von der Angst vor dem Klimawandel und auch nicht vor Corona!
Die Hoffnung, dass eigene Irrtümer eingestanden und Fehler korrigiert werden können, dass Schuld vergeben werden kann; dass die Schwachen stark werden können und scheinbar unrettbar Verlorenes sich zurückgewinnen lässt – diese Hoffnung der Christen hat die Welt verzaubert und kann sie weiter verzaubern. Noch ist die Quelle nicht versiegt.
… Alles vom 25.12.2020 von Oliver Zimski bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/die_verzauberung_der_welt
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Einige Kommentare:
Vielen Dank, Herr Zimski, für Ihre Artikel,
die Einordnung des gegenwärtigen Weihnachten und das Erscheinungsbild der Kirchen und ihrer Vertreter. Der Rückblick in die Geschichte und der Rolle der Kirchen bei den epochalen Umwälzungen beschreibt als Kontrast sehr gut, was vielen Seelsorgern der Heutzeit fehlt.
Vielen Dank, Herr von Fichtenberg, für Ihren feinfühlig geschriebene Kommentar. Das war ein weihnachtliches Erlebnis der eigenen Art. Frau Heinrich, das, was Sie als Ihr persönliches Erlebnis beschreiben, die Enttäuschung beim Versuch, an einem Weihnachtsgottesdienst teilnehmen zu wollen, betrifft auch mich.
Da es in unserer hiesigen Gemeinde nicht möglich ist, ohne Voranmeldung an der Hl. Messe teilzunehmen, sind wir ins Nachbardorf oder knapp 30 km nach MA gefahren, um, wie es neudeutsch so schön heißt, Präsenzgottesdienst feiern zu können. Seit dem Weihnachtslockdown ist das nun auch nicht mehr möglich. Es geht nur noch für eine begrenzte Zahl und nach Voranmeldung. Als Auswärtiger hat man da keine Chance. Immerhin war die Hl. Messe als Fernsehübertragung heute Morgen aus dem Freiburger Münster mit Erzbischof Burger trotz aller Corona-Vorkehrungen ein besonderes Erlebnis. Denn dieser Mann strahlt, was vielen Priestern fehlt, eine Kraft christlicher, katholischer Überzeugungen aus, ohne sich in ständigem Corona-Lamentieren zu verlieren. Seine Predigt führt auf den zurück, um dessen Geburt es in diesen Tagen geht: Jesus Christus. Und nicht das unheilige Virus.
25.12.2020, M.L., AO

Die Kirchen sind kalt und leer, aber die Herzen der Gläubigen sind es nicht
@Wolf von Fichtenberg: Ihre wahre Geschichte ist große Klasse! Danke dafür . Ja, die Kirchen sind kalt und leer. Aber die Herzen der Gläubigen sind es nicht. Die Menschen werden sich neu organisieren, weil Jesus lebt.
25.12.2020, I.G.
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Zwischenruf ins Archiv
Lediglich der Hinweis, (dringender Hinweis!) ins Archiv des Autoren – hier bei der Achse – zu gehen und einen kleinen Zeitsprung zu machen. Zurück zum 15.11.2018. sowie zum 16.11.2018 >>> Titel >>> “Antifa als Religion (1): Der Steinwurf” und “Antifa als Religion (2): Geschwister im Geiste”. (—-Oberhalb des Artikel den Namen anklicken und dann ist es – unter der Vorstellung von Oliver Zimski – auffindbar. -> Sie stutzen? Nun, ich habe es bereits anderen Menschen erklären müssen., wie man das Archiv findet …Nicht so einfach, dieses “Neuland”…)…………………….
Und ganz wichtig: Danke den Autoren, der Redaktion und den Kommentatoren für diese neutralin-formative Plattform zum Austausch von Meinungen. Und damit es zeitgemäß wird, setze ich ein * ab. Aber der steht über einer Krippe.; da gehört er hin und nicht in Buchstabenansammlungen als Wortverstümmler. -> -> FROHES FEST allesamt und für die Zeitgeistbuckler ein MERRY XMASk…
25.12.2020, Wolf von Fichtenberg

… dass wir nicht singen dürften, nur summen!!!
@Wolf von Fichtenberg: Schleswig-Holstein: Begrenzte Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten – UNABHÄNGIG VON DER GRÖSSE DER KIRCHE: 50 Personen – mit Maskerade; draußen max. 150 Personen – natürlich registriert und maskenpflichtig. Die meisten Kirchen wurden gar nicht erst aufgesperrt, Alternativen nur in wenigen Fällen angeboten. Auf eine in meiner Gemeinde (9000 EW) hatte ich mich gefreut, denn es war Weihnachtsliedersingen auf dem Kirchenvorplatz angekündigt worden. Endlich mit anderen zusammen “Stille Nacht” , “Tochter Zion”, “O du fröhliche” singen können! Es waren etwa 60 Menschen versammelt – alle mit gehörigem Sicherheitsabstand (der Vorplatz ist groß) und meist mit dieser modernen Pestmaske, welche die massive Gefahr durch das Virus suggeriert – auch unter freiem Himmel.
Platz nahm der Posaunenchor, auf trat der Pastor, der uns nach einer freundlichen Begrüßung mitteilte, dass wir nicht singen dürften, nur summen!!! Anders als in HH und Meck Pomm.
Ich war so bodenlos enttäuscht und zornig, dass ich umgehend das Kirchengelände verlassen habe. Als Einzige. Meine Verwunderung darüber, dass ALLE maskiert waren – ich wiederhole – es handelte sich um eine Draußen-Veranstaltung – schlug nachträglich in Empörung um, als ich (Google sei Dank) erfuhr, dass die Kirchenobrigkeit in SH den Menschen auch für draußen den Maulkorb aufgezwungen hat. Ich hatte mich darüber nicht schlau gemacht.
Da ich nicht wusste, dass es gestern nur einen offiziellen Zugang zum Gelände gab, betrat ich den Vorplatz wie immer von der Seite und wurde sofort freundlich zum Haupteingang geschickt, wo ich mich registrieren lassen musste. Auf die Maskenpflicht hätte man mich mit Sicherheit später aufmerksam gemacht, da bin ich mir sehr sicher. Besonders leid taten mir wieder die anonymisierten Kinder, die in der Schule schon nicht singen dürfen (Unvorstellbar! Das grenzt nicht an seelische Folter – das IST Folter!) und suggeriert bekommen, wie gefährlich das Virus ist, so dass man sich auch…
25.12.2020, S.H.
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Ein sehr guter Artikel und ein Geschenk zu Weihnachten! Danke dafür!
Ein großes Problem in dieser Welt ist die Schwierigkeit von Menschen, Verantwortung zu übernehmen für das eigene Leben, für die eigene Schuld, für das eigene Scheitern, für die durchwachsene Bilanz des eigenen Lebens. Und diese Schwierigkeit ist die Nahrung des Sozialismus. Denn der Sozialismus ist eine Ideologie der Verschleierung von Schuld, der Verschiebung von Verantwortung und der moralischen Selbstüberhöhung. Der Sozialismus ist attraktiv für diejenigen Menschen, die das eigene Heldenselbstbild nicht mit der eigenen durchwachsenen Lebensbilanz in Einklang bringen können und auf das Heldenbild nicht verzichten wollen.—- Sozialismus und Christentum sind wie Feuer und Wasser – vollkommen unvereinbar: das Christentum steht für Eigenverantwortung, eigene Schuld und Ehrlichkeit.—- Der Sozialismus bietet Mechanismen des Schuldschiebens auf andere, das Christentum bietet Mechanismen zum Umgang mit eigener Schuld!—- Das Christentums wird in Zeiten der linksgrünen Ideologie wieder zu einer Minderheit, die in Katakomben Schutz sucht, so wie in Rom vor 1800 Jahren.
25.12.2020, D.K.
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Die sogenannten Kirchen sind nicht mehr reformierbar
Die in ihnen verbliebenen ernsthaft und wahrhaftig Gläubigen müssen eigentlich die längst überfällige Konsequenz aus dem verwerflichen Handeln ihrer geistlichen Leiterschaft ziehen: Austritt und Neugründung eigener Gemeinden, Gemeinschaften oder Hauskirchen. Den ganzen Mief hinter sich lassen. Die Kontaktschuld beenden, die man auf sich lädt, wenn man mit dem Zeitgeist kooperiert. Raus aus den Kirchen ihr Jünger des Herrn! Das geschieht sehr wohl, aber noch nicht oft genug.
25.12.2020, R.M.

Selbstaufgabe der Kirche
„Denn abgestorben sind nicht die bürgerliche Gesellschaft und das Christentum, sondern der reale Sozialismus“ – Wenn da mal nicht der Wunsch Vater des Gedankens ist. Der Geist, der gerade in der evangelischen Kirche herrscht, befeuert in diesem Jahr eine nicht für möglich gehaltene Selbstaufgabe, in der weitgehend kritiklos alle Strukturen der bürgerlichen Gesellschaft vom Sportverein bis zur Seniorengruppe aufgegeben wurden. Selbst die Versammlungen in Kirchen kommen nicht mehr zustande und alle feiern das. Das ist totale Implosion, Auflösung. Begleitet von einer durch die Pfarrerstochter an der Spitze des Staates vorangetriebenen Hinwendung zu den nur vermeintlich verschwundenen sozialistischen Konzepten, die uns ganzjährig und nicht nur an Weihnachten als frohe Botschaft verkauft werden.
25.12.2020, A.S.
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„wanderten von Haus zu Haus und sangen Weihnachtslieder“
Heuer, also im Jahr 2020, wurden die Sänger nicht von der Polizei angehalten. Vielleicht weil es in dem kleinen Ort überhaupt keine Polizeistation mehr gibt?
Und im Jahr 2021: Werden dann die Denunzianten aktiv und rufen die Polizei aus dem Nachbarsort?
Und im Jahr 2030? Stören dann Weihnachtslieder die andersgläubige Mehrheit?
25.12.2020, K.B.
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