Was hat der neue Heizschornstein beim Strandbad mit Energiewende zu tun?

Kompliziert-geheimnisvolles in Freiburg. Da entsteht an der Schwarzwaldstrasse beim Strandbad, also im Grenzgebiet zwischen Littenweiler und Ebnet, ein neues „BHKW“, von dem niemand etwas wusste – weder die Anwohner, noch die Stadtteilsvereine Littenweiler, Oberwiehre-Waldsee und Ebnet, noch die Presse samt BZ. Mit dem von der badenova betriebenen „BHKW“ werden u.a. auch die Kreuzsteinäcker-Altenwohnungen der Heiliggeistspitalstiftung versorgt, ohne dass deren Wohnungseigentümer und -mieter irgend etwas erfahren haben.
Ein HKW für 1.4 Mio ? – das kann eigentlich nur ein Gas-BHKW sein. Dazu passen aber weder der überdimensioniert große Schornstein noch die Sprüche von der Energiewende und vom Schwefel.

Im Energiekonzept der Stadt Freiburg stehen Wind, Sonne, Biomasse und Pellets – die Öffentlichkeit merkt nix, dass anstelle dieser Erneuerbaren nun Erdgas aus Rußland verheizt wird, die Behörden sagen nix, badenova steckt in allen Ebenen von der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft über Stadtbau, Tochter und Mutter drin und baggert sich selber kreuzweise selbst die Aufträge zu – für den Bau einer 1.4 Mio teuren Gasheizung. Da liefert der Schwarzwald Holz im Überfluss: Stückholz, Hackschnitzel, Pellets. Und was macht die armselige Green City daraus – nix. Freiburg hat nur drei mit Biomasse betriebene HKWs: Uniklinik, Pfizer und Vauban, wovon letzteres vor Monaten z.T. auf Gas umgestellt hat. 
Die Bilder machen nachdenklich: Aus dem Schornstein zieht Rauch reichhaltig und relativ dunkel ab – dieser Rauch kommt nicht von Pellets, und bei Gas ist er eher spärlich und weiß. Zwei Pelleteinfüllstutzen führen durch die Holzwand  nach aussen. Vermutlich ist innen ein Gas-BHKW installiert, deshalb die Sätze „KWK“: Ein grosses Gas- BHKW, dazu ein kleiner Pelletkessel als Alibi. Die im BZ-Artikel (siehe unten) angegebene CO2-Minderung ist genauso unerklärlich wie der hohe Schornstein. Ám Strandbad ist also vermutlich eingebaut:
– ein grosses Gas-BHKW klassisch/fossil, wahrscheinlich 0.5 -1 MWel
– dazu ein oder zwei Pelletkessel mit max 900 kW (sonst sähe man ja einen Elektrofilter) als Alibi
– dazu ein klassischer Heizkessel (Gas?, Heizöl) zur Absicherung mit mindestens 3 MW
– dazu ein Defekt: der Rauch macht ein Planungsfehler mit dem Schornstein sichtbar
– dazu eine eine Lüge mit dem CO2

Das Ungeheuer vom Strandbad
Der Freiburger Osten hat ein neues Wahrzeichen: Seit Jahresanfang überragt ein 21 Meter hoher Schornstein das denkmalgeschützte Strandbad. …. Hingegen kritisiert der Bürgerverein Oberwiehre/Waldsee fehlende Transparenz und laxe Genehmigungspraxis. Die Rede ist gar von einem „Ungeheuer“. Das Gebiet Kreuzsteinäcker im Stadtteil Littenweiler wird mit Nahwärme versorgt. Bislang liefert das ein älteres Blockheizkraftwerk im Keller des katholischen Studentenwohnheims Alban-Stolz-Haus an der Reinhold-Schneider-Straße. Weil das Ordinariat die Räume kündigte, suchte Betreiber Badenova einen neuen Standort. Und fand ihn im Strandbad. Die neue Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung beliefert nun 1000 Haushalte mit Wärme und zudem mit Strom.
Alles vom 4.5.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-ungeheuer-vom-strandbad–59046784.html

Was bringts?
„Nach Angaben des Energieversorgers senkt das den Ausstoß von Kohlendioxid um 790 Tonnen jährlich.“
Und warum der Kamin?
„Schließlich müssen die Schadstoffe – Stickoxid, Kohlenmonoxid, Staub, Schwefel – weiträumig verteilt werden.“
Echt geiler Tausch … Und 20 m unterm Abgasturm liegen und schwimmen die Badegäste des Strandbads.
@Badenova: WIEVIEL Stickoxid, Kohlenmonoxid, Staub, Schwefel werden ausgestoßen? Wenn die CO2 Ersparnis genau kalkuiert werden kann, sollte die Berechnung der (ungleich schädlicheren/giftigeren) Gase wie Kohlenmonoxid kein Problem sein.
Karl Alfred Wolpert, 4.5.2012

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