Wanderung Badische Revolution

Innenhof Freiburger Rathaus nach dem Hecker-Spaziergang am 20.4.2013: "Die Gedanken sind frei"

 

Wanderung von Günterstal durch die Wiehre zu Schwabentor und Rathaus

Wir wandern auf den Spuren der Badischen Revolution von 1848/49. Von Freiburg-Günterstal über die Wiehre zum Schwabentor und Rathausplatz: Sonntag, 21.4.2013, 14 Uhr, Treffen VAG-Haltestelle Wiesenweg (vor Günterstal)
Der Spaziergang zu den historischen Schauplätzen erinnert an die Freiheitsbewegung von 1848/49, als deutsche Demokraten nach der französischen Februarrevolution auch im Großherzogtum Baden für Freiheit, Rechtsstaat und Menschenrechte kämpften. Am 13. April zogen der Landtagsabgeordnete Friedrich Hecker und der Rechtsanwalt Gustav Struve mit Freischärlern von Konstanz los, um die Republik in Baden zu erkämpfen. Freiburg sollte auf dem Weg von Konstanz zur Residenz nach Karlsruhe die wichtigste Zwischenstation sein. Die in Freiburg wartenden Freischärler – hauptsächlich Handwerksburschen, Bauern und Studenten –  wurden angeführt vom Medizinstudenten Georg von Langsdorff („Der Münstergeneral“), dem Gründer der Freiburger Turnerschaft von 1844 und von Rechtsanwalt Carl von Rotteck, Sohn des berühmten Staatsrechtlers und Vetter des Bürgermeisters Joseph vonRotteck. Die am Ostermontag über den Notschrei und von Horben herab kommenden Freischärler waren bereits die Nachhut des „Heckerzuges“. Die Hauptstreitmacht Heckers war bereits am 20. April 1848 bei Kandern geschlagen worden. Freiburg war von regierungstreuen Truppen umstellt und es kam zum Gefecht am Waldrand von Günterstal.
Der historische Spaziergang beginnt am Gedenkstein am „Jägerbrunnen“ (14.15 Uhr) mit einer Ansprache von MdB Gernot Erler, er führt danach in die Wiehre zum „Dortu-Mausoleum“ in der Dreikönigstraße (15.30 Uhr) mit einer Rede von OB Dieter Salomon und endet am „Schwabentor“(17.00 Uhr) mit MdL Reinhold Pix und einem Programm mit Liedern des Vormärz und der Revolution. Historische Erläuterungen geben an den Originalschauplätzen Andreas Meckel und Heinz Siebold, für die musikalische Umrahmung sorgen Anita Morasch und Olaf Creutzburg. „Freischärler“ in Historischen Kostümen aus dem Klettgau und aus dem Wiesental begleiten den Spaziergang. Veranstalter sind die Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution und die vier Bürgervereine von Günterstal, der Wiehre und der Innenstadt. Wer noch mehr wissen will, kann sich eine Sendung von TV Südbaden ansehen:
https://www.tv-suedbaden.de/TV/Mediathek/Suedbaden-Talk/Seite/
5.4.2013, Heinz Siebold

 

Bilder zur 1848er-Revolutions-Wanderung am Sonntag 21.4.2013

                   
(1) MdB Gernot Erler am Jägerbrunnen  (2) Klettgaukanoniere                            (3) Wiese am Jägerbrunnen

                   
(4) Wanderung am Sternwald                 (5)  Ein stolzes Mannsbild                       (6) Die Kanoniere  können es …


(7) Jägerbrunnen 21.4.2013

                   
(10) Park am Dortu-Mahnmal                 (11) Dirk Blens                                          (12) Heinz Siebold, Ulrike Derndigner

                    
(13) OB Salomon über Demokratie       (14) Anita Morasch singt                           (15) Dirk Blens

                   
(16) Heinz Siebold, der Organisator      (17) Dortu-Mahnmal 21.4.2013              (18) Inschrift Dortu-Mahnmal

                   
(19) Klettgau-Singer                                 (20) Aufbruch zum Schwabentor             (21) Freiburg-Wiehre

                                   
(22) Strassensperre durch Klettgauer  (23) Andreas Meckel am Schwabentor   (24) Hotel Bären Oberlinden

                                   
(25) Freiheitskämpfer am Bären            (26) Klettgaukanoniere Oberlinden          (27) Schusterstrasse

                                         
(28) Schusterstrasse                                  (29) Freiburger Münster                               (30) Kanoniere am Rathaus FR

                                                     
(31) Freiburger Rathaus                             (32) Rathaus – Wache                                  (33) Rathaus Freiburg – Innenhof

                                          
(34) Innenhof Blick ostwärts                       (35) Mit dem Glas wein in der Hand          (36) Grüne-MdL Reinhold Pix

                              
(37) Duo ? – Siebold                                     (38) Innenhof Blick westwärts         (39) Gesang

                   
(40) MdB Erler mit Heckerhut                  (41) Duo ? – Siebold                                 (42) Anita Morasch


(43) Die Gedanken sind frei, wer ….

 Bilder (1) – (7): Hans-E. Homlicher
(7) Am Jägerbrunnen wurden am Ostersonntag 1848 über 20 Freiheitskämpfer von regierungstreuen Soldaten erschossen. Der Gedenkstein wurde 2003 auf Initiative von Andreas Meckel erstellt.
(17) Das Mausoleum im kleinen Park (Kinderspielplatz) an der Dreikönigstrasse in FR-Wiehre hat die Mutter des hier erschossenen Maximilian Dortu gestiftet.
(23) Am Schwabentor endete 1948 die badische Revolution zu Ende: Die restlichen Freischärler hatten alle vier Freiburger STadttore verbarrikadiert und wurden von über 6000 ausgeruhten Soldeten vertrieben: „Und alle, die sich blicken ließen, tat das Militär erschließen“, so im Guckkastenlied. Die Zinnfigurenklause im Schwabentor zeigt die blutigen Freiheitskämpfe ‚en miniature‘.

 

Klettgau Kanoniere e.V.
c/o Viktor Kaiser, Schlossbuck 2, 79771 Klettgau, Riedern a.S.
Tel 07742/6386

Initiative zur Erinnerung an die badische Revolution 1848″
Andreas Meckel, Tel 0761/7072050
Heinz Siebold, hsiebold@aol.com

Anita Morasch singt seit über 10 Jahren
https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/selbsthilfe/soziales/fluechtlingswohnheim/ 
www.anita-morasch.de

 

Bürgerlied im Geschichtsunterricht
„Das ist alles so superspannend“, schwärmt Anima Kröger. Das „Bürgerlied“ hat sie auch schon ihren Schülern mit in den Unterricht gebracht – sie ist Geschichtslehrerin. Bei den Jugendlichen spürt sie großes Interesse an speziell diesem Teil der deutschen Geschichte: „Rebellen sind immer faszinierend.“
Alles vom 23.4.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/300-menschen-erinnern-an-die-badischen-freiheitskaempfer–71118521.html

 

Drei Fragen zur Revolutions-Wanderung an Heinz Siebold
BZ: Herr Siebold, was ist auf dieser Route damals geschehen?
Heinz Siebold: Es war die letzte Episode des demokratischen Aufstands von 1848. Zwischen Günterstal und Freiburg kam es zum Gefecht, als die letzte Kolonne des Heckerzuges vom Schauinsland über Horben runterkam und nach Freiburg hinein wollte. Heute erinnern dort noch zwei Gedenksteine an die Soldaten und einer an die Freischärler, die dabei gestorben sind. Der zweite Originalschauplatz, den wir besuchen, ist der Spielplatz in der Dreikönigstraße, der ehemalige Friedhof der Wiehre. Dort sind junge Leute hingerichtet worden, als die Preußen Baden besetzt hatten. Am Schwabentor schließlich gab es dann das letzte Gefecht, als die restlichen Freischärler von den Truppen abgefangen wurden. Damit war der Aufstand von 1848 beendet.
BZ: Welche Protagonisten spielten eine besondere Rolle während dieser Zeit?
Siebold: Natürlich wird der Name des Revolutionärs Friedrich Hecker immer wieder fallen. In der Wiehre wird aber auch an Maximilian Dortu, Friedrich Neff und Gebhard Kromer, die dort erschossen wurden, erinnert. Dortus Grab wird auch heute noch von der Stadt Freiburg gepflegt. Menschen sind das eine auf dem historischen Spaziergang, der Vorgang das andere. Wir wollen keine Denkmalpflege betreiben, sondern einen Denkanstoß geben, der klarmacht: Die Demokratie musste erkämpft werden. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir heute freie Wahlen, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und einen Rechtsstaat haben. Dafür sind schwere Opfer erbracht worden. Viele Menschen gehen heute nicht mal mehr wählen. Dabei musste auch für das Wahlrecht heftig gekämpft werden. Das sollte man zu schätzen wissen.
BZ: Welche Bedeutung hat die Freiheitsbewegung speziell für Freiburg?
Siebold: Hier in Freiburg hat sehr viel stattgefunden. Lokalgeschichte macht immer deutlich, dass sich Historie nicht weit weg in Berlin, sondern auch vor der eigenen Haustür abgespielt hat. Was war in der Wiehre, was in Günterstal, was in der Freiburger Innenstadt? Diese Fragen klären wir auf dem Spaziergang. Meines Erachtens gehört es auch zur Allgemeinbildung, dass man unsere demokratischen Wurzeln kennt. Und die sind es wert, gepflegt zu werden.
19.4.2013

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