Das Bildungsmanagement der Volkshochschule voranbringen. Wolfgang Schulz löst im September Professor Heinz-Dieter Metzger in der VHS-Leitung Dreisamtal ab. „Der Vorstand der Volkshochschule Dreisamtal ist überzeugt, mit Wolfgang Schulz einen engagierten und kompetenten Nachfolger für Professor Heinz-Dieter Metzger gefunden zu haben, dem wir die Geschicke unserer Volkshochschule gerne anvertrauen.“ Mit diesen Worten informierte der VHS-Vorsitzende, Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall, vor einigen Tagen die Außenstellenleiter und Dozenten über den Anfang September wirksam werdenden Leitungswechsel. Unter neun qualifizierten Bewerbern, so war zu hören, sei Schulz einstimmig vom Vorstand gewählt worden. Bereits jetzt nutzt der Volkswirtschaftler und Bankfachwirt Schulz manche Gelegenheit, um sich von seinem Vorgänger Metzger in die Leitung der großen VHS Dreisamtal einarbeiten zu lassen. Sie böte für 27.000 Bürger in den sechs Gemeinden jährlich rund 650 Kurse an. Über 5.100 Teilnehmer hätten die 9.300 Unterrichtseinheiten der 150 Dozenten letztes Jahr genutzt.
Der 1954 in Göttingen geborene und in Kirchzarten-Burg lebende Wolfgang Schulz, verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne, war 25 Jahre bei der Deutschen Bank in verantwortungsvollen Positionen tätig. Vor elf Jahren machte er sich mit seiner Beratungsfirma „Dreisamconsult“ selbständig. Bevor er sich für den ehrenamtlichen Leitungsposten der VHS, für den es lediglich eine Aufwandsentschädigung gibt, bewarb, habe er sich – so Schulz im Gespräch mit dem „Dreisamtäler“ – intensiv mit der Ausgangssituation befasst. Dabei seien ihm vier positive Faktoren aufgefallen: Die VHS arbeite auf einer soliden Finanzgrundlage, habe ein anspruchsvolles Programm mit engagierten Dozenten bei wenig Fluktuation und würde von einem tollen Team mit Mitarbeitern, Außenstellenleitern, Bürgermeistern und Vorstand geführt.
Anfang September 2013 übernimmt Wolfgang Schulz (r.) die Leitung der Volkshochschule Dreisamtal von Professor Heinz-Dieter Metzger. Foto: Gerhard Lück
„Daraus ergibt sich ein hoher Anspruch für die Zukunft“, ist sich Schulz sicher. So gelte es bei den bewährten Konzepten sowohl den Standard zu halten als auch weiter auszubauen. Ihm schwebe beispielsweise ein „Kompetenzpass für Wiedereinsteiger“ mit IT- und Bewerbungs-Training sowie verstärktes schulergänzendes Lernen mit Vorbereitung auf Schulabschlüsse sowie Angebote zur Mitarbeiterentwicklung für kleine und mittlere Firmen vor. Um die Ideen für neue Projekte konkreter zu fassen, will Schulz im Herbst Kreativ-Workshops mit den VHS-Beteiligten durchführen. Drei Projekte schweben dem Metzger-Nachfolger bereits jetzt vor. So möchte er unter dem Slogan „Generation Silberhaar“ dem demografischen Wandel auf die Spur kommen. Beim Projekt „Jugend und Entwicklung“ schweben Schulz konkrete Angebote schon für Dreizehn- bis Siebzehnjährige vor: „Für mich sind dabei solche Begriffe wie sinnstiftende Freizeitgestaltung, Verantwortung übernehmen oder eigene Stärken und Schwächen wichtig.“ Und dann träumt der neue VHS-Leiter mit eigener Theatererfahrung davon, die „Theater-Werkstatt“ der VHS zu beleben: „Dafür brauchen wir dann allerdings auch Räumlichkeiten mit Bühnen.“ Da die VHS Dreisamtal im nächsten Jahr – so wie er – ihren 60. Geburtstag feiert, schweben Schulz bereits Ideen wie Sommerakademie und Vortrags- und Diskussionsreihen mit hochkarätigen Referenten vor. Die Frage des „Dreisamtäler“, was einen erfahrenen Banker und Wirtschaftsexperten an der Leitung der Volkshochschule reize, beantwortet Wolfgang Schulz mit klaren Aussagen: „Mich interessiert ganz besonders die Umfänglichkeit der Themen. Dann möchte ich gerne das Bildungsmanagement der VHS voranbringen.“ Außerdem sei das eine äußerst bürgernahe Aufgabe: „Ich will auf die Menschen zugehen.“ Und natürlich freuten ihn die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten: „Das ist hier Arbeit in Freiheit.“ Bis Anfang November arbeitet sich Schulz nun in das breite VHS-Arbeitsgebiet ein. Wenn dann der Wechsel offiziell bei der Verabschiedung von Professor Heinz-Dieter Metzger vollzogen wird, würdigt der „Dreisamtäler“ auch ausführlich das Wirken des scheidenden Leiters, der seit dem 1. Juli 2005 bewiesen hat, dass das ehrenamtliche Leitungsmodell bei der VHS Dreisamtal funktioniert.
29.5.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de