Verschwörungsleugner – nein

Politische Verschwörungen als heimliche Absprachen mächtiger Akteure zum eigenen Vorteil gab es und gibt es auch heute (s.u.). Deren Existenz pauschal zu leugnen ist absurd und geschieht entweder aus Naivität oder wider besserem Wissen als gezielte Propaganda, um Kritiker zu diffamieren und Diskussion zu unterbinden. Nach Nazi hat sich Verschwörungstheorie als weiteres Totschlagargument etabliert, um abweichende Meinungen zu Themen wie Migration, Integration, Klima, Corona und nun Katastrophenschutz bequem zum Schweigen zu bringen.

Die vielen seit März 2020 (Corona, Bergamo) geäußerten Spekulationen, Theorien, Gegenvorschläge, Argumente über die Ausrufung von Pandemie und Lockdown mögen schlüssig oder abwegig sein – warum aber werden sie von Medien wie Politik derart pauschal und aggressiv als Verschwörungstheorien diffamiert und negiert? Der Off-Guardian geht in dem Beitrag „Psychologie der Verschwörungs-Leugner“ dieser Frage nach:
„Warum sträuben sich ansonsten vollkommen intelligente, nachdenkliche und rational denkende Menschen gegen die Behauptung, dass Soziopathen sich verschwören, um sie zu manipulieren und zu täuschen? Und warum verteidigen sie diese unbegründete Position mit solcher Vehemenz?“ …
„Was genau ist es also, das die Verschwörungsleugner mit solcher Inbrunst, Rechtschaffenheit und Herablassung nicht anerkennen wollen? Warum verteidigen sie gegen alle Beweise höhnisch und verächtlich die bröckelnde Illusion, dass “die Großen und Guten” irgendwo da oben sind, alles im Griff haben, nur unser Bestes im Sinn haben und gewissenhaft, weise und aufrichtig sind? Dass die Presse dem Volk und der Wahrheit dient und nicht den Gaunern? Dass eine Ungerechtigkeit nach der anderen aus Irrtümern und Versehen resultiert, und niemals aus dem gefürchteten Wort: Verschwörung?“ …
Warum agieren Verschwörungsleugner besonders gereizt, sobald die Theorie nicht nur auf die eigene Nation beschränkt?
„Jemand, der wirklich neugierig auf die Pläne mächtiger Soziopathen ist, wird den Umfang seiner Neugier nicht auf z.B. einen Konzern oder eine Nation beschränken. Warum sollten sie? Eine solche Person geht davon aus, dass die gleichen Muster, die sich vor Ort zeigen, wahrscheinlich auch ganz oben in der Nahrungskette der Macht zu finden sind. Aber der Verschwörungsleugner besteht darauf, dass dies absurd ist.“ …
„Meiner Ansicht nach ist dies der Grund, warum sich Verschwörungsleugner an die völlig unlogische Fantasie klammern und sie aggressiv verteidigen können, dass irgendwie – oberhalb einer bestimmten, nicht definierten Ebene der gesellschaftlichen Hierarchie – Korruption, Betrug, Bösartigkeit und Narzissmus auf mysteriöse Weise verdampfen.“ …
„Das ist der Kern, die tröstliche Illusion an der Wurzel der Denkweise der Verschwörungsleugner, das verfallene Fundament, auf dem sie eine turmhohe Burg der Rechtfertigung errichten, von der aus sie diejenigen, die das anders sehen, pompös verhöhnen und verspotten.“
… Alles vom 12.3.2021 von Tim Fole zu „On The Psychology Of The Conspiracy Denier“ bitte lesen auf
https://off-guardian.org/2021/03/12/on-the-psychology-of-the-conspiracy-denier/
.
Der kompletter Beitrag – ins Deutsche übersetzt – zur „Psychologie des Verschwörungsleugners“ findet sich auch bei https://www.bastian-barucker.de
und in Teilen auf https://www.nachdenkseiten.de/?p=74357
.
Die Psychologie des Verschwörungsleugners (28.12.2021)

Er fordert geradezu auf, endlich die moralische Defensive zu verlassen und sich gegen die Verschwörungsleugner in Medien und Regierung zu wehren, die mit dem Totschlagargument „Verschwörungstheorie“ Kritik zum Schweigen bringen, „demokratischen Streit“ unmöglich machen und so und eine destruktive Politik durchsetzen.
Auch Jesus war dem Jüdischen ein Verschwörungstheoretiker, der auf die Machenschaften der Pharisäer (Machtmißbrauch durch Angstmache, Kollaboration mit den römischen Besatzern) hinwies.
.
Demokratie lebt von der Diskussion aufgeklärter und mündiger Bürger, um im Austausch von Argumenten zu streiten und Probleme zumeist als Kompromiß zu lösen. Dazu sind die Freiheit des Wortes, Kritik und abweichende Meinungen Voraussetzung, auch in Form von Spekulationen, Mutmaßungen und Verschwörungstheorien – wie immer man diese Meinungsäußerungen auch nennt. In diesem Sinne brauchen wir mehr Verschwörungstheoretiker. Wir brauchen keine Verschwörungsleugner, die jegliche Kritik zum Schweigen bringen und damit unsere Diskussionskultur weiter zerstören.
30.7.2021
.

Verschwörungsleugner: Aggressive Naivität oder gezielte Propaganda
Mit Corona hat sich der Begriff „Verschwörungstheorie“ endgültig als Totschlagargument etabliert. Politische Verschwörungen sind verschwiegene Absprachen mächtiger Akteure zum eigenen Vorteil. Es prinzipiell zu leugnen, dass es solche Absprachen geben kann, bedeutet entweder eine wenig glaubwürdige Naivität oder eine böswillige Irreführung. Es wäre Zeit, den moralischen Spieß bei diesem Thema umzudrehen.
… Alles vom 16.7.2021 von Tobias Riegel bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=74357
.
.
Leserbriefe zu „Verschwörungstheorien aus dem Netz – eine irreführende Kampagne zur Verteidigung der Deutungshoheit“
Verschwörung in der Impfkampagne?
Eine Weiterführung der Gedanken, die mich seit langem beschäftigt, ist die Verschwörung in der Impfkampagne. Die Frage ist doch: Was sollen wir mit einer Impfung, die nachgewiesenermaßen nicht vor einer Erkrankung durch Covid-19 schützt und nur eine Abmilderung der Erkrankung verspricht? Die Erkrankung verläuft aber, wie wir alle wissen und auch Prof. Drosten vor dem U-Ausschuß in Brandenbrug ausdrücklich eingeräumt hat, eben milde. Warum also der Druck auf die Bevölkerung und sogar auf die Kinder und Jugendlichen, um etwas zu erreichen, was wir ohne Impfung bereits besitzen?
Die Verschwörungs-These kann dann nur sein: Um die Bevölkerung umzubringen. Große Teile sollen vernichtet werden. Das ist der Plan. Bill Gates sprach, glaube ich, von 80.000 Toten, die in Deutschland zu erwarten sind und 5 Millionen Erkankten. Es werden aber sicher mehr sein. Wir werden es in der nächsten Grippesaison erleben.
An diese Verschwörungs-Vermutung muß man sich auch heranwagen. Die Logik spricht für sie.
R.F., NAO

Leider ist es so, dass “das Volk”
schon immer von seinen Regierenden belogen und betrogen wurde, je nach Staatsform mehr oder weniger. Ich wäre jedoch zurückhaltend, den Begriff Verschwörung allzu inflationär zu benutzen. Genauso wie das Wort Mobbing dienen solche Begriffe eher der Stigmatisierung Andersdenkender als der Wahrheitsfindung. In meinen Augen ist es zielführender, Missstände konkret zu benennen und zu belegen als diese pauschal kategorisieren zu wollen.
J.ST

Verschwörungsleugner – aus mangelnder Reife und persönlicher Arroganz
Liebe Redaktion, mit viel Freude habe ich den Artikel gelesen. Recht befremdlich wirkte auf mich jedoch die zum Ende hin aufgeworfene Frage, was genau die “Verschwörungsleugner” so vehement gegen die Erkenntnis aufbegehren lässt, dass es auch im eigenen Kulturkreis Verschwörungen im Großen Stil gibt.
Es ist meines Erachtens eine Kombination aus zwei relativ banalen psychologischen Mustern. Das eine ist mangelnede Reife, das andere ist schlichtweg kulturelle und persönliche Arroganz.
Die Arroganz des westlichen Bessermenschen, der sich für aufgeklärt hält und sich zur “guten” Hälfte der Weltgesellschaft gehörig wähnt, erträgt schlicht und einfach die Vorstellung nicht, dass er ein Vorgeführter, ein Hintergangener, ein Für-Dumm-Verkaufter sei. Hier schwingt auch ein gewisser Sozialchauvinismus, ggf. sogar Rassismus mit. Es bereitet diesem Bürger wenig Unbehagen, Verschwörungen als real zu akzeptieren, die sich gegen den gemeinen Schwarzafrikaner richten, oder gegen Syrer, Iraker oder Jemeniten – es sind ja “nur” Farbige, Syrer, Iraker, etc. Aber Gott bewahre – wie könnte sich jemand anmaßen sich gegen IHN zu verschwören – wählt er doch stets die “richtige Partei”, zahlt Steuern und fährt SUV? Undenkbar.
Mangelnde Reife führt erschwerend zu der Unfähigkeit, den Verlust eines Weltbildes zu verkraften. Die Psychologie lehrt uns, dass unser Unterbewusstsein gerne dabei hilft, Erkenntnissprozesse zu sabotieren, die uns aus der Konfortzone eines konsolidierten Weltbildes heraus werfen könnten. Die betrogene Ehefrau, die sich trotz offensichtich gegenteiliger Indizien einredet, ihr Ehe wäre in bester Ordnung ist ein Beispiel für dieses Muster.
24.7.2021, M.M.

“Verschwörungsleugner“ verunsichert
Ich habe gestern, in einem zunehmend hitzigeren Gespräch, das Wort “Verschwörungsleugner” erstmals verwendet. Der Effekt war eindrücklich, wir hatten die energetischen Seiten gewechselt, “Verschwörungstheoretiker” macht MICH klein; “Verschwörungsleugner” macht GEGENÜBER klein.
Und indem mein Gegenüber sich plötzlich in dieser Position wiederfand, war danach ein sozial und sachlich sehr gutes Gespräch möglich. Ein Anfang. DANKE
24.7.2021, J.P.

Demokratie braucht Verschwörungstheoretiker
Ich konnte mit dem Begriff “Verschwörungstheorie” absolut nichts anfangen schon als ich ihn zum ersten Mal hörte. Er schien ja zu unterstellen, dass es so etwas wie Intrigen und Absprachen mächtiger Akteure in Wirklichkeit auf der Welt nicht gäbe, wo doch jeder Mensch schon allein in den gewohnten Mainstream-Nachrichten mitbekommt, dass es dergleichen sehr wohl gibt und zumindest so viel Geschichtsunterricht genossen hat, um zu wissen, dass es das auch schon immer gegeben hat! Was sollte der Blödsinn also? Ich fühlte mich regelrecht verarscht und kann auch heute noch nicht fassen, wie so viele Menschen, darunter auch zahlreiche kritische Intellektuelle, diesen Begriff einfach unreflektiert übernehmen können!
Es macht mich wütend, im Besonderen auf jene “linken” Intellektuellen, die es besser wissen müssen! Wieso verteidigen ausgerechnet sie auf einmal – unter völliger Ignoranz der Vermögens- und Klassenverhältnisse – die superreiche globale “Elite” wie eine bedrohte Minderheit Benachteiligter gegen sig. “Verschwörungstheoretiker”? Da der damit verknüpfte pauschale Antisemitismusvorwurf vor allem selbst antisemitisch ist, kann der Schutz von Juden nicht der Grund sein. Was ist also los mit ihnen? Sind sie alle gekauft oder leiden sie plötzlich an partieller Demenz? Da würde ich schon gern mal die ein oder andere Stellungnahme hören …

Selbst ein politisch ungebildeter Mensch kann nicht ernsthaft glauben, dass unsere Welt von guten Mächten gelenkt wäre, die, stets ehrlich und offen, das Wohl der Allgemeinheit im Visier hätten. Auch ist Vertrauen in jedwede Macht k e i n e demokratische Tugend, zumindest das dachte ich, hätten wir aus unserer Geschichte gelernt.
Nicht nur die Medien, auch das Volk ist eigentlich verpflichtet, die Politik kritisch zu hinterfragen und möglichst zu kontrollieren, dass sie in seinem Interesse auf menschenrechtlicher Basis geschieht. Ist das Volk nicht per Definition der Souverän? Wenn die Politiker aber die D i e n e r des Volkes sind, müssen sie dann nicht permanent daran erinnert werden, indem man sie auch wie Diener behandelt – und nicht wie “gütige” Landesväter oder – mütter, an die man sich vertrauensvoll und gutgläubig anlehnt wie Kinder an ihre noch idealisierten Eltern?
Eine derart unreife Haltung scheint aber noch viel verbreiteter zu sein, als ich es mir vor Corona vorgestellt hätte. Ich finde es erschreckend, wie infantil bzw. unreflektiert die sog. demokratischen Gesellschaften tatsächlich sind, wie gedankenlos Begriffe wie etwa „Solidarität”, deren missbräuchliche Instrumentalisierung für die Corona-PR nach kurzer Reflektion leicht erkennbar ist, von den meisten einfach nur nachgeplappert werden, offensichtlich ohne Interesse, sie mit eigenem Verständnis zu füllen und ihre Berechtigung selbst zu beurteilen. Mit solch unbewussten, mitlaufenden, anpassungsautomatisierten “Individuen” haben die Mächtigen mithilfe ihrer Medien natürlich leichtes Spiel.
Und wenn man die Perspektive nun mal umdreht – wie mag sich ihre Position für sie, die Mächtigen und ihre politischen Vasallen, anfühlen? Hier zeigt sich meiner Meinung nach eine beunruhigende Entwicklung, die die Bevölkerungen selbst aufhalten könnten, würden sie sich erlauben, sie wahrzunehmen, anstatt sie zu verdrängen. Natürlich gibt es viele Politiker, denen es von Anfang an nur um Karriere, Geld und Ansehen ging, aber selbst ein ursprünglich ehrlich engagierter Jungpolitiker, der dem Bürgerwillen aufrichtig dienen will, wird nach einer gewissen Zeit die Motivation verlieren, wenn dieser Bürger politisch desinteressiert und passiv ist, ihn nicht fordert, während gleichzeitig die Lobbieisten von Finanz und Industrie bei ihm Schlange stehen, ihn verlocken und Druck ausüben.

Irgendwann fängt dann auch dieser Politiker an, das “dumme Volk da unten” zu verachten, welches sich für seine eigenen Interessen nicht einsetzt, diese oft noch nicht einmal erkennt! Der “gemeine Bürger” muss somit, in der Wahrnehmung des Politikers, dümmer und weniger fähig sein als er selbst oder gar die wirklich Herrschenden! Automatisch erscheint er ihm dadurch nicht mehr als gleichwertig, nicht auf Augenhöhe. Mit dieser Einstellung hatte sich auch der Imperialismus “gerechtfertigt”.
Hier zeigt sich die zerstörerische Dynamik der Macht, wie sie bereits auf der Ebene persönlicher Beziehungen stattfindet und sich nach oben nur potenziert. Selbstachtung ist die Vorraussetzung dafür, geachtet zu werden! Wir empfinden Menschen, mit denen wir alles machen können, die wir einschüchtern und manipulieren können, instinktiv nicht als gleichwertig, zumindest nicht dauerhaft, auch wenn wir mit unserem demokratisch geschulten Denken eine Weile dagegen angehen mögen!
Es ist daher irreführend zu propagieren, jene superreichen Eliten, denen wir erlauben, u n s zu beherrschen, seien (im Grunde gute) “Menschen wie wir” und ihnen so ein Vertrauen auszusprechen, welches das gefährliche Machtgefälle vollkommen ausblendet, welches unsere Beziehung zu ihnen in Wirklichkeit charakterisiert.
Selbst ein tyrannischer gewalttätiger Ehepartner mag irgendwo einen guten Kern haben und “auch nur ein Mensch” sein – aber es ist, sofern es kein Heiliger ist, für sein Opfer nicht der Zeitpunkt für derlei versöhnliche Betrachtungen, während es das Messer an der Kehle hat! Hier wäre es vielmehr endlich überfällig, Grenzen zu setzen!
Aus einer Position der eindeutigen Unterlegenheit heraus ist es nicht im Interesse der eigenen Sicherheit, den Gegner zu verharmlosen um das Ausmaß des Ausgeliefertseins vor sich selbst zu verbergen. Es gibt einen Namen für dieses Syndrom und es kennzeichnet die verharmloste Wahrnehmung der Mächtigen durch uns, die Beherrschten, sehr gut.

Wie man auch in Psychologie und Kriminalistik weiß, werden die Schikanen immer schlimmer, je mehr der Respekt des Täters vor dem Opfer sinkt! Sehr häufig schließlich mit Todesfolge. Ich denke, in der Politik ist es ebenso. Sie wird von Machtmenschen bestimmt, die unwillig bis unfähig sind, sich in Disposition und Sichtweisen der von ihnen beherrschten “Verlierer” hinein zu versetzen. Wenn die Leben von “denen da unten”, sagen sie sich, (und jetzt bitte an die weltweite Vermögensverteilung denken!) wirklich ebensoviel wert wären, wie die Leben von ihnen, den mächtigen “Eliten” da oben und ihren Vasallen, dann würden erstere sich von letzteren nie in diesem Ausmaß beherrschen lassen!

Die Menschen, meinen sie, w o l l t e n doch beherrscht werden, das sei schon immer so gewesen und sie seien also garnicht reif für echte Demokratie. “Das sieht man gerade daran, dass sie so lenkbar sind und w i r alles mit ihnen machen können” sagen sich die “Eliten”, wenn sich ihr Gewissen gelegentlich mal regt – ganz einfach! Je willkürlicher die Herrschenden mit uns verfahren können, je weniger Grenzen wir sie spüren lassen, umso weniger nehmen sie uns als gleichwertige, lebendige Wesen wahr! Dies kann umso gefährlicher für uns werden, je mehr Vermögen und Macht sich weltweit akkumulieren und je mehr die meisten von uns den ökonomischen Wert, den wir für die Herrschenden mal hatten, verlieren!
In dem Maß verlieren sie, die ohnehin stark soziopathisch gepolt sind, nämlich auch ihre verbleibenden moralischen Skrupel unseren Leben gegenüber!
Wir können ihnen gegenüber in dieser gefährlichen Situation in unserem eigenen Überlebensinteresse garnicht skeptisch und wachsam genug sein!
Bloß keine naive, vermeintlich “positiv denkende” Unschuldsvermutung Mächtigen gegenüber! Selbst ein Haufen übertrieben und wirr anmutender “Verschwörungstheorien” (Ermittlungshypothesen) ist jetzt besser als ein anlehnendes Vertrauen nach oben, weil er die Wachsamkeit fit hält!
Ich höre und lese noch immer, dass selbst aufgeklärte Intellektuelle im Zusammenhang mit ihren kritischen Äußerungen betonen, dass sie keine Freunde von “Verschwörungstheorien” seien, ohne klarzustellen, was genau sie damit eigentlich sagen wollen. Dass sie an der Realität von Verschwörungen zweifeln? Dass sie finden, man solle den Herrschern der Welt einen Vertrauensvorschuss geben? Dass sie keine “Spinner” seien? Ich finde, sie sollten mit diesem braven Distanzierungsgehabe aufhören! Wir brauchen dringend mehr “Verschwörungstheoretiker”! Möglichst viele, ruhig auch ungewohnt weit hergeholt klingende und verrückte, damit wir gezwungen sind, uns gedanklich mit dem Thema zu beschäftigen.
Zur Gefährlichkeit der Verschwörungsleugnung allgemein hatte ich mich schon in meinem anderen Leserbrief geäußert. Hinzufügen möchte ich jene Äußerung von Warren Buffet, der befragt welches der wichtigste aktuelle Konflikt der Welt sei, bemerkte: “Auf der Welt herrscht Klassenkrieg, Reich gegen Arm. Aber es ist meine Klasse, die der Reichen, die den Krieg führt, und wir gewinnen.”
Mir scheint, er hat damit genau gesagt, was Sache ist und wir sollten es endlich ernst nehmen! Gelegentlich scheinen die “Eliten” ihren Rest von Gewissen damit zu erleichtern, dass sie ein bisschen von der Wahrheit herauslassen, damit wir nicht sagen können, wir hätten nichts gewusst. Oder damit wir als Gegner nicht gar zu langweilig sind …
Es herrscht KRIEG. Und das ist nicht nur allegorisch gemeint, sondern wortwörtlich, auch physisch. Die Mächtigen wissen, dass es so nicht weitergehen kann, wollen aber ihr Vermögen und damit ihre Macht nicht teilen. Sie wollen die Kontrolle behalten. Wir vielen, die wir im Vergleich zu den “Eliten” alle “die Armen” sind werden angegriffen von den wenigen Superreichen, die fürchten das Ende des Finanzkapitalismus sonst nicht überstehen zu können und die Kontrolle behalten wollen. Da sie selbst am Besten wissen, wieviel von Elend und Schieflage der Welt ihrem Wirken zuzuschreiben ist, sicherlich noch deutlich mehr, als wir derzeit wissen, fürchten sie nicht gerade unbegründet den Zorn der Völker, würde all dies offen gelegt.
Aber wie sollen sie so viele Menschen kontrollieren, für welche es mit zunehmender Automatisierung der Arbeitsprozesse keine Beschäftigung mehr gäbe? Sie können so viele von uns nicht brauchen und damit wären wir ejne Bedrohung für sie. Also müssen sie uns entweder mit verschiedenen Mitteln drastisch reduzieren oder unter umfassende digitale Kontrolle stellen. Wahrscheinlich verfolgen sie beide Strategien. Weniger Menschen sind auf jeden Fall leichter zu kontrollieren. Die meisten Menschen schrecken vor der beängstigendenVorstellung zurück, dass die herrschenden Superreichen planen könnten, sie zu töten und ächten solche Gedanken nur zu gerne als haltlose Verschwörungstheorien. Aber was ist Krieg denn anderes? Die Mächtigen haben schon immer Kriege geführt und Völkermorde betrieben um ihre Interessen zu verfolgen und zu wahren und sind diesbezüglich für moralische Skrupel nicht bekannt.
Das einzelne menschliche Leben sn sich hatte für sie noch nie einen hohen Stellenwert! Wir sind lediglich bisher daran gewöhnt, von anderen Völkern oder Imperien angegriffen zu werden, also von außen, aber das war schon früher nie die ganze Wahrheit. Der Feind saß immer mehr oben als neben uns. Im Zeitalter der Globalisierung wird dies nun offener sichtbar – wenn man denn hinschauen will!
So könnte der Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit sich allerdings endlich auf mächtige Strippenzieher im Hintergrund richten, die sich bislang erfolgreich aus der Schusslinie hielten.
Der Antisemitismusvorwurf war ein Versuch von jenen, sich nach der Finanzkrise von 2008 aus dem Visier der öffentlichen Kritik zu nehmen, dazu benutzten sie speziell die von ihnen unterwanderten Linken, die gerade angesichts der Bankenkrise drohten, ihr antikapitalistisches Erbe neu zu beleben und allgemein salonfähig zu machen. Mit großen Demos im Frankfurter Bankenviertel, die begannen selbst die sonst unpolitische Jugend zu begeistern, musste Schluss sein!

Die Hauptinstrumente dazu waren Antisemitismus- und Verschwörungstheoretikerverdacht gegen jegliche Kritik am Finanzkapitalismus und seinen Protagonisten, der so indirekt Schuld am Holocaust zugeschrieben wurde (“Holocaust-Frame”). Damit wollen vor allem Linke um keinen Preis verbunden werden und es ist ihnen schon zuviel, diesen Vorwurf, obwohl das angesichts dessen Unlogik leicht wäre, auch nur zu entlarven als das was er nur sein kann: ein PR-Trick des Großkapitals um seinen Klassengegner auszumanövrieren. Die Strategie hatte vollen Erfolg, mit antikapitalistischen Blockupy-Demos war Schluss und man kann sich ja mal ansehen wofür und wogegen die Nachfolger von Blockupy & Co. heute einzig demonstrieren: für Migration, Gender und Klimaschutz. Keines dieser Themen bedroht die Machtverhältnisse, nein, auch der Klimaschutz nicht.

All diese Themen liegen sogar im Interesse des globalen Kapitals. Wie auch die Schwächung der Nationalstaaten, welche deswegen pauschal mit Nationalismus gleichgesetzt werden.
“No Borders, no Nations” ist Imperialismus auf links übersetzt, das Wort selbst hingegen ist von Linken nur noch selten zu hören!
Inzwischen scheint es die Aufgabe der Linken geworden zu sein, den ideoligischen Überbau für die globale Machtzentrierung des Kapitals zu liefern. Ein sogenannter “Kampf gegen Rechts” ist an die Stelle des Klassenkampfes getreten und er zielt weit weniger auf die wirklich rechtsradikalen Kräfte, derer sich die Mächtigen auch gerne mal bedienen, als auf alle Gegner der kapitalistischen Globalisierung. Diese hat naturgegeben eine Gegendynamik hervorgebracht, welche eine globale Zentralmacht ablehnt und Traditionen und Nationalstaaten erhalten will. Da dieses Anliegen für Linke fälschlicherweise tabuisiert wurde, sind die “Patrioten” – nicht mit Nazis gleichzusetzen! – nicht nur, aber primär, wertkonservativ ausgerichtet. Diesen so durch linke Abwesenheit selbst fabrizierten Zustand präsentiert man dann als “rechte Bedrohung” und öffnet den Widerstand so für einen tatsächlichen Zustrom Rechtsradikaler, der ursprünglich nicht damit verbunden war. Die Absicht ist, einen sonst drohenden Anschluss der Linken an die Demokratiebewegung via “Kontaktschuld” zu verhindern.
Den Linken fehlen wiedermal der Mut und die geistige Unabhängigkeit, dieses Manöver zu entlarven und sich darüber hinwegzusetzen, um die Grundrechte zu verteidigen. Aber wo nicht einmal die Linken protestieren, glaubt das Volk nicht an einen wirklichen Angriff des Staates auf seine Rechte, denn sonst würden d i e ja wohl als erste die Straßen stürmen.
Ja, das Versagen der Linken ist für viel Unheil verantwortlich, auch dafür, wenn die Rechten tatsächlich immer mehr Einfluss gewinnen. Wir sollen letztendlich wählen müssen zwischen einer direkten übernationalen, chinesisch beeinflussten Überwachungsdiktatur, vermutlich über die EU, und rechtem Nationalismus, gegen den die EU sich als Rettung verkaufen wird.
Zur Not ist das stets flexible Kapital aber sicherlich eher bereit, den Umweg über einen neuen Nationalismus zu nehmen, als die Menschen sich in Freiheit selbst organisieren zu lassen! Diesen Plan B, dann die Stunde der AfD, hält es sich offen. Aber dies alles ist ja nur meine “Verschwörungstheorie”…
24.7.2021, H-M.SCH
… Alles vom 24.7.2021 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=66125

Dieser Beitrag wurde unter Bildung, Bürgerinitiativen, Engagement, Global, Internet, Kultur, Medien, Zukunft abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar