Verhinderungspflege sucht Helferinnen

„Einfach da sein können. Diese Eigenschaft sollte man schon mitbringen, wenn man eine Verhinderungspflege übernehmen möchte,“ bringt es Frau Bauer auf den Punkt. Hinter diesem Begriff steht die Möglichkeit für pflegende Angehörige, sich für eine gewisse Zeit vertreten zu lassen. Frau Bauer ist eine der Helferinnen der Diakonie, die dann gerufen wird. Während die sonst zuständige Person Termine wahrnimmt, sich über das Wochenende oder auch länger eine Auszeit von der Pflege gönnt, kommt sie direkt in das Zuhause und übernimmt als Rundumbetreuung alle Aufgaben, die sonst die Angehörigen erledigen: einkaufen, kochen, den Haushalt führen, beim Essen und Toilettengang helfen. Ebenso wichtig ist jedoch, ansprechbar zu sein, Gesellschaft zu leisten und sowohl der ‚verhinderten’ Angehörigen wie auch der zu pflegenden Person das Gefühl zu geben, dass Tag und Nacht für alles gesorgt ist.So wie bei Frau I, die als 102-Jährige vor allem Unterstützung im Haushalt benötigte, jedoch mit klarem Verstand Gespräche über Kunst und Kultur geführt hat. Bei Herrn K. ging es hauptsächlich darum, die Bedürfnisse hinter seinen Handlungen zu erkennen. Als Demenzkranker konnte er sich nicht so äußern, wie es anderen Menschen möglich ist. Hier hilft Frau Bauer eine große Portion Menschenkenntnis, Humor und die Fähigkeit, sich auch einmal abzugrenzen. „Jeder Mensch ist anders. Ich lasse mich immer wieder auf neue Lebenswelten, Interessen und Aufgaben ein. Das ist es auch, was diese Arbeit so spannend macht. Ich versuche, stets das Positive zu sehen und gehe sehr respektvoll mit den Menschen um. Dafür bekomme ich beeindruckende Einblicke in Biografien und viel Herzenswärme zurück.“
Die Vermittlung zwischen nach­fragenden Angehörigen und Helferinnen leitet Ines Link vom Diakonischen Werk Breisgau-Hochschwarzwald. „Eine klare Vereinbarung über die konkreten Aufgaben und Pausen sind ebenso wichtig wie die gegenseitige Sympathie“, betont diese. „Hierdurch erreichen wir eine hohe Zufriedenheit auf beiden Seiten. So bestehen die Kontakte oft über mehrere Einsätze. Derzeit haben wir eine erhöhte Nachfrage von Angehörigen und können weitere Personen aufnehmen, die eine Verhinderungspflege übernehmen möchten.“
Der Schwerpunkt ist hierbei, den Haushalt zu versorgen und Gesellschaft zu leisten. Die Pflegebedürftigen sollen konsequent so versorgt werden, wie sie es gewohnt sind. Der Anteil der körperlich anstrengenden Pflege ist gering oder wird – wie sonst auch – durch den Pflegedienst weitergeführt. Erfahrung im Umgang mit älteren und pflegebedürftigen Menschen sind von Vorteil.
17.7.2012, www.dreisamtaeler.de

Interessierte wenden sich bitte an das „Diakonische Werk Breisgau-Hochschwarzwald“,
Verhinderungspflege, Ines Link, Am Fischerrain 1, Kirchzarten, Tel.: 07661 / 93 84 – 0.

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