Utrecht Christchurch – Opfer?

Wenn ein Muslim einen oder mehrere Nicht-Muslime ermordet (wie zuletzt in Utrecht), wird vor Hass gegen Muslime gewarnt – und wenn es andersherum passiert (wie zuletzt in Christchurch), dann ebenso. Terror ist furchtbar und zu verurteilen, aber er wird niemals einzudämmen sein, wenn man ihn stets einseitig – der Islam in der Opferrolle – bewertet. Bei jedem Terroranschlag sind schließlich doch alle Opfer.
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Es war gut gemeint: aus Solidarität, Trauer, Angst und Friedenssehnsucht trugen viele Neuseeländerinnen, darunter die Ministerpräsidentin, am 21.3.2019 ein Kopftuch. Die provokante Gegenfrage: Wann haben Musliminnen den Hijab aus Solidarität abgelegt, als Nicht-Muslime durch einen Muslim umgebracht wurden? Etwa in Utrecht?
Die Kopftuch-Aktion von Neuseeland hilft niemandem. Im Gegenteil: sie ist ein Schlag ins Gesicht aller Frauen, die (wie in Iran und Saudi-Arabien) um Freiheit und Gleichberechtigung gegen den Hijab als Symbol der Unterdrückung kämpfen
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In Utrecht/NL hat der türkischstämmige Gökmen Tanis (37) am 18.3.2019 in einer Strassenbahn „Allahu akbar“ rufend geschossen: 3 Tote und 3 Schwerverletzte. Tanis wurde wegen IS-Kontakten beobachtet und ist nun wegen Terrorismus und Mord angeklagt. Die deutschen Medien meldeten zunächst: Beziehungstat (Verwandte in der Straba) eines Einzelnen, die nicht politisch instrumentalisiert oder zum Pauschalverdacht missbraucht werden dürfe. Der Anschlag hätte nix mit nichts zu tun.
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In Christchurch/NZ hat der Australier Brenton Tarrant (28) in einer Moschee grausam um sich geschossen: 50 Tote und mindestens so viele Schwerverletzte. Zudem hat er das furchbare Massaker gefilmt und das Video onlne gestellt. Die Medien begannen hemmungslos zu instrumentalisieren, zu pauschalisieren und Ge­neralverdachte auszusprechen.
Der Täter von Christchurch bezeichnete sich als „Ethno-Nationalist“, „Sozialist“ und „Ökofaschist“. In seinem Manifest gibt er vor, für „Arbeiterrechte“ bzw. „Umweltschutz“ zu kämpfen und bekundet seinen Hass auf Moslems und Juden.
Die deutschen Medien verkürzen den Standort des Massenmörders auf „rechtsextrem“ und instrumentalisieren bzw. sprachen Generalverdachte aus, z.B.:
Dass die AfD „erst“ zwei Stunden nach der Tat Stellung genommen habe, erklärt NTV zum „vielsagenden Schweigen“ mit „unmissverständlicher Botschaft“. Dass Kanzlerin Angela Merkel auf das Massaker vom Berliner Breitscheidplatz im Dezember 2016 erst nach langer Zeit reagiert hat, führte zu keinen solchen Unterstellungen. Die taz weist der deutschen Rechten gar eine direkte Mitschuld am Christchurch-Terror vor. Zwei Pobleme:
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1) Deutsche Leitmedien berichten über Terroranschläge mit muslimischen Tätern und christlichen Opfern völlig anders, als über Terroranschläge mit christlichen Tätern und muslimischen Opfern. Der Unterschied in der Berichterstattung (zuletzt zu Utrecht und Christchurch) könnte größer kaum sein. Eine Erklärung für diese konsequent ungleiche Berichterstattung drängt sich regelrecht auf: Ein ideologisch motivierter Rassismus, der tief im linken Mainstream verwurzelt ist.
2) Dushan Wegner hatte nach dem Anschlag auf die Moschee in Christchurch gewarnt: „Wer Zitate aus dem Manifest nutzt, um auf den politischen Gegner einzuschlagen und die Spaltung der Gesellschaft voranzutreiben, der vollendet ein Stück weit das eigentliche Werk des Mörders.“ Genau dies geschieht: In der Türkei zeigt Präsident Erdogan das furchtbare Mord-Video im Wahlkampf seiner islamischen AKP auf Großleinwand. Hierzulande zitieren linke Medien aus dem wirren Manifest des Massenmörders.
24.3.2019
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Utrecht: Die niederländischen Opfer des „Allahu Akbar“-Rufers
Durch die Schüsse kamen eine 19 Jahre alte Frau aus Vianen und zwei Männer im Alter von 28 und 49 Jahren ums Leben. Ausserdem wurden drei Personen schwer verletzt: eine 20 Jahre alte Frau aus Utrecht, ein 74 Jahre alter Mann aus dem Ort De Meern und eine 21 Jahre alte Frau aus Nieuwegein.
… Alles vom 19.3.2019 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/panorama/niederlande-moeglicher-terroranschlag-in-utrecht-fordert-tote-ld.1468031?mktcid=nled&mktcval=107&kid=_2019-3-20

Schweigeminuten in Neuseeland
Neuseeland hat am Freitag 22.3.2019 mit zwei Schweigeminuten der 50 Todesopfer des rassistisch motivierten Anschlags auf zwei Moscheen in der Stadt Christchurch gedacht. In weiten Teilen des Landes stand von 13.32 Uhr bis 13.34 Uhr (Ortszeit) das Leben still.
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Die Trauerzeremonie in Christchurch hatte mit dem traditionellen Ruf zum Gebet begonnen. Der Imam der Al-Nur-Moschee, Gamal Fouda, mahnte, das Massaker sei «nicht über Nacht gekommen». «Das war das Ergebnis von antimuslimischer Rhetorik von einigen politischen Führern, von Medienagenturen und von anderen», sagte der Geistliche weiter. Die rassistische Theorie einer «weissen Überlegenheit» sei eine grosse Gefahr für die gesamte Menschheit. «Das muss beendet werden.»
… Alles vom 22.3.2019 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/neuseeland-gedenkt-der-opfer-des-anschlags-von-christchurch-ld.1469200?mktcid=nled&mktcval=107&kid=_2019-3-22

Medien geben AfD Mitschuld am Christchurch-Terror
Ausgerechnet jene, die stets vor der Instrumentalisierung des islamistischen Terrors warnen, beklagen nun lauthals die geistige Brandstiftung Rechter
Rassismus darf nirgendwo auf der Welt einen Platz haben. Ebenso wenig wie Islamismus oder andere Formen extremistischen Gedankenguts. Es ist deshalb folgerichtig, dass hierzulande alle politischen Parteien die Bluttat von Christchurch verurteilen. Dabei fühlt man sich genötigt zu erwähnen, dass auch die AfD dies am Freitag in einer eindeutigen Stellungnahme getan hat. Um das Massaker für den „Kampf gegen rechts“ auszuschlachten, wird hier und da wahrheitswidrig der Eindruck erweckt, die Partei habe geschwiegen. Medien am linken Rand geben der AfD gar unverblümt eine Mitschuld an der Eskalation des Terrors. Dass ein Vertreter der Partei umgekehrt die Klimaschutzbewegung rund um Greta für das Massaker verantwortlich macht, weil sich der Täter als fanatischer Umweltschützer geoutet hat, ist allerdings ebenso grotesk.
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Der Hass des australischen Extremisten geht viel tiefer, als dass er durch aktuelle politische Strömungen motiviert wäre. Genau das versucht jedoch die „taz“ zu suggerieren. Unter dem Titel „Vollstrecker einer Ideologie“ stellt sie die „Neurechten“, die sie bewusst in einem Atemzug mit Rechtsextremisten nennt, als Urheber einer Entwicklung dar, die zu den Morden von Christchurch geführt habe. Ausgerechnet jene Journalisten, die nach islamistischen Anschlägen gebetsmühlenartig vor der Instrumentalisierung des Terrors warnen und sich verbitten, die Morde im Namen des Propheten in irgendeinen Zusammenhang mit dem Islam selbst zu bringen, können nun nicht laut genug beklagen, dass der Terror von Christchurch das Ergebnis der geistigen Brandstiftung rechter Politiker und ihrer Anhänger sei. Widerlicher geht es nicht.
…. Alles vom 19.3.2019 bitte lesen auf
https://www.theeuropean.de/ramin-peymani/15559-medien-geben-afd-mitschuld-am-christchurchterror

 

Christchurch und Utrecht – in der journalistischen Argumentation der FAZ
„Die Tat von Christchurch ist kein Verbrechen in einem fernen Land, das nichts mit uns zu tun hat:
In allen westlichen Gesellschaften gedeiht die Islamfeindlichkeit.
Das hat auch viel mit Stimmungsmache von Politikern zu tun“

so Andreas Ross in der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/anschlag-in-neuseeland-toedliche-islamfeindlichkeit-kommetar-16091707.html. Ross schreibt also denselben Unsinn, den auch der türkische Präsident Erdogan verbreitet. Mit dem einzigen Unterschied, dass Erdogan auf seinen Wahlveranstaltungen hierzu noch das furchbare Manifest per Video abspielen läßt.

Was wohl würde der FAZ-Journalist Ross zu Utrecht schreiben?
Utrecht „ist kein Verbrechen in einem fernen Land, das nichts mit uns zu tun hat:
In allen westlichen Gesellschaften gedeiht der aggressive Islam.
Das hat auch viel mit Stimmungsmache von Politikern zu tun“?

Doch wohl eher nicht.
An diesem Beispiel ist ersichtlich, wie einseitig und scheinheilig die Mainstream-Medien Terroranschläge oftmals beurteilen – je nachdem, ob der Täter irgendwie ‚passt‘.
26.3.2019

Islamfeindlichkeit im Westen kommt nicht durch Stimmungsmache von Politikern
„Das hat viel mit Stimmungsmache von Politikern zu tun“ – hier irrt Ross in der FAZ (s.o.):
Schon Anfang 1998 kam eine Umfrage des Spiegel Special über die Akzeptanz verschiedener Religionen zu dem Ergebnis, dass die „Muslime auf die größten Vorbehalte stoßen“. Über die Hälfte der 1000 Befragten äußerten sich dem Islam gegenüber ablehnend. Viele Studien erkennen sogar ein „Feindbild Islam“ in der deutschen Öffentlichkeit.
Nach einer Allensbach-Studie von 2014 ist das Bild vom Islam schon seit langem stark von den Assoziationen Gewaltbereitschaft, Intoleranz und Fanatismus geprägt und nicht von Friedfertigkeit oder Achtung der Menschenwürde.
Nach Studie der Uni Münster meinen 73% der Gesamtbevölkerung, der Islam passe nicht in die westliche Welt.
Dass Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland verwehrt werden sollte. meinen nach der Mitte-Studie der UNI-Leipzig 2018
Ost 51%
West 42%
Die Islamfeindlichkeit resultiert aus dem Verhalten der Muslime und der Schreckensherrschaft des IS und nicht aus der Stimmungsmache von Politikern! Es schweigen nicht mehr alle Lämmer!
16.3.2019, G.W., FAZO

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