Unwort 2013 – Sozialtourismus

Sozialtourismus als Unwort des Jahres 2013 ist ein politisches Signal zur Migrations-Diskussion der Zuwanderung in die Sozialsysteme der EU-Nordländer. Die Unwort-Jury an der TU Darmstadt  „lenkt den Blick auf sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen im öffentlichen Sprachgebrauch, um damit zu alltäglicher sprachkritischer Reflexion aufzufordern“, also zu Political Correctness.

Der Duden nennt zwei Definitionen für das Wort „Sozialtourismus“ – eine gute und eine ungute. Die gute Definition bezeichet „Bemühungen, besonders einkommensschwachen Schichten der Bevölkerung die Möglichkeit einer Ferienreise zu bieten“.  Die ungute Definition „Gesamtheit der Ortswechsel, die die Betreffenden nur vornehmen, um sich in den Genuss bestimmter Sozialleistungen zu bringen“ wurde von der Sprachkritik-Jury aus Darmstadt am 14.1.2014 zum Unwort des Jahres 2013 erklärt.
https://www.duden.de/rechtschreibung/Sozialtourismus

Unwörter sind zu meiden, weil sie gegen das Prinzip der Menschenwürde und gegen Prinzipien der Demokratie verstoßen, weil sie Randgruppen diskriminieren und weil sie verschleiernd oder gar irreführend sind. Das heikle am Sozialtourismus als Unwort ist, dass es zwei Definionen gibt (siehe oben).
www.unwortdesjahres.net

Wenn Sozialtourismus, dann auch Finanztourismus. Beides sind Global-Player, die einen aus armen, die anderen aus reichen Bevölkerungsschichten.

Die Unwort-Jury macht es sich zu einfach: Jeden gesellschaftliche Missstand, der prägnant benannt und endlich thematisiert wird, einfach kurzerhand zum „Unwort des Jahres“ küren, denn es kann nicht sein, was nicht sein darf?
14.1.2014

Seehofer zur Armutseinwanderung: „Wer betrügt, der fliegt“
Es bringt nichts, den bayerischen Minister Seehofer und seine Besorgnis über eine drohende Zuwanderung von Rumänen bzw. Roma und Bulgaren in die deutschen Sozialsysteme als populistisch abzutun. Sinnvoller wäre, die Behauptung von Seehofer zu widerlegen – anhand Daten und Fakten.
15.1.2014

Kein unkontrollierter Zuzug
Die CSU hat ein höchst provokantes Papier vorgestellt. Im Kerngedanken des Papiers trifft die CSU einen Punkt, der von allen Seiten der Politik lieber totgeschwiegen wird, als dass man sich ernsthaft damit befassen würde. Ja, Deutschland profitiert von Einwanderern. Und das nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels, sondern auch durch die kulturelle Bereicherung. Ja, Deutschland braucht Einwanderer. Nicht nur wegen der sonst negativen Bevölkerungsentwicklung, sondern auch als Bereicherung des täglichen Lebens, als Fachkräfte, als Erinnerung daran, dass wir nicht der Nabel der Welt sind, und für vieles mehr. Wir müssen uns aber entscheiden, welche Form von Zuwanderung wir wollen. Wer den unkontrollierten Zuzug wählt, der wählt gleichzeitig Parallelgesellschaften, Subkulturen, Integrationshemmnisse und Armutsmigration. Wer da die Augen verschließt, bürdet der nächsten Generation die daraus resultierenden Probleme auf.
16.1.2014, Tobias Heinrich

Armutsgefälle – Export von Problemen
Die Herren und Damen Sozialwissenschaftler sollten endlich ihre rosa Brille abnehmen, das Wunschdenken ablegen und der Lebenswirklichkeit ins Auge sehen. Das Armutsgefälle in Europa ist gravierend, und Länder wie Bulgarien oder Rumänien sind derzeit nicht in der Lage, den europäischen Lebensstandard nur annähernd zu bieten. So gibt es zwangsläufig Fluchtbewegungen von Menschengruppen, die keine Zukunft in ihrem Heimatland sehen. Zusätzlich gewinnt man den Eindruck, dass die dortigen Regierungen froh darüber sind, wenn ihre Probleme auf diesem Wege „exportiert“ werden.
Peter Krusche, Bad Krozingen

Börsen-Unwort des Jahres 2013: Billiges Geld
Makler, Wertpapierhändler und Analysten der Düsseldorfer Börse wählen alljährlich ihr Börsen-Unwort, für 2013 ist es „Billiges Geld“. Die Notenbanken senken die Leitzinsen und erhöhen die Geldmenge, die EU wird überschwemmt mit Liquidität zu geringen Zinsen. „Wir waren uns schnell einig, dass man ein werthaltiges Substantiv wie Geld nicht mit einem Adjektiv wie billig kombinieren sollte, das abwertend für mindere Qualität steht“, so Juror Dirk Elberskirch.

14.1.2014

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