Unfreiheit der Frau – importiert

„Die Lage der Frau in der arabischen Welt bleibt tragisch. Von Freiheit kann keine Rede sein. Und ich glaube, wir werden ohne die Freiheit der Frau nicht begreifen, was Freiheit ist. … Der syrische Flüchtling läßt seinen Lebenstil nicht in Syrien zurück. Kulturelle Unterschiede leugnen ist keine Lösung. Sie bewußt ins Auge zu fassen ist der Beginn einer Lösung. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, wie man mir ihn jetzt in Frankreich unterstellt. Das hat vielmehr mit Vertrauen in den anderen zu tun.“
So der preisgekrönte algerische Schriftsteller Kamel Daoud, gegen den wegen seiner islamkritischen Kommentare eine Fatwa läuft und der zudem in Frankreich wegen „Antihumanismus“ angegriffen wird. Daoud macht immer wieder darauf aufmerksam, dass Flüchtlinge ihre durch die islam-arabische Tradition geprägte Sozialisation, Werte und Einstellungen ins Ausland mitbringen.
Deutschland hat sich gerade über 800.000 junge muslimische Männer als Flüchtlinge ins Land geholt, die über 20 oder mehr Jahre hinweg mit einem archaischen Frauenbild erzogen wurden. „Es reicht nicht, den Leuten Papiere zu geben und sie in ein Heim zu stecken. Die gemeinsame Vernunft stellt sich nicht von allein ein.“ Für Kamel Daoud ist deren Integration eine schwierige Aufgabe – in Frankreich ist sie gescheitert, in Deutschland steht sie bevor.

„Seien wir doch ehrlich! Wenn ich ein älterer deutscher Rentner mit einem kleinen Haus und kleiner Pension und meinem eigenen Lebensstil wäre und rund um mich herum die Leute (Flüchtlinge) ankommen sähe: Wie würde ich reagieren? Ich hätte Angst. Vielleicht würde ich mir eine Waffe zulegen.“
Geben Sie dieses Zitat – ohne Quellenangabe – einem deutschen Gutmenschen zu lesen, dann wird sogleich von Fremdenhass und Populismus incl. Nazi-Keule die Rede sein. Aber: Diese aufrichtigen Worte findet Kamel Daoud, Muslim, der wahrscheinlich bekannteste Schriftsteller des heutigen Algeriens. Ob die in Frankreich gescheiterte Integration von Muslimen in Deutschland gelingen wird?
5.3.2016

Zitate aus: Kamel Daoud: „Als Deutscher Rentner hätte ich Angst“, DIE ZEIT vom 3.3.2016, Seite 46

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