Russland ist am 24.2.2022 in die Ukraine einmarschiert – einfach so. Damit hat es den Krieg begonnen. So lautet das Narrativ der US-Geopolitik, das von der NATO und von Deutschland übernommen und umgesetzt sowie von den Medien verbreitet wird. Putin ist Sinnbild des Bösen, der Vergleich mit Hitler angebracht. „Russland ruinieren“ (Annalena Baerbock) als Ziel deutscher Aussenpolitik erfordert dabei Wirtschaftssanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die Ukraine.
Die Folge dieses Narrativs ist, daß der Krieg lange andauern wird, ständig begleitet von der Furcht vor einer Ausweitung zum Atomkrieg.
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Allmählich trauen sich immer mehr Historiker, Militärexperten und Politiker, dieses Narrativ kritisch zu hinterfragen, wobei sie oft als rechts bis hin zu Nazi abgetan werden. Hier einige kritische Stimmen:
– Jacques Baud, Schweizer Armeeoberst und NATO-Delegierter, datiert den Beginn des Ukrainekriegs auf das Jahr 2014, als die ukrainische Armee unter Verletzung der beiden Minsker Abkommen im Donbass gegen die russischstämmige Bevölkerung vorgeht und 14.000 Einwohner tötet. Mehr hier oder „Der Ukrainekrieg begann 2014„.
– Klaus von Dohnanyi, Mitglied der Regierung von Willy Brandt („Krieg ist kein Mittel der Politik“), verneint die russische Alleinschuld und setzt weiter auf Entspannungspolitik zur Durchsetzung deutscher Interessen. Mehr hier .
– Gabriele Krone-Schmalz, 1987 bis 1991 für die ARD in Moskau, sieht die NATO-Osterweiterung unter Einbezug der Ukraine als Mitursache des Krieges an. Mehr hier.
https://www.youtube.com/watch?v=Gkozj8FWI1w
– Michael Kretschmer, sächsischer Ministerpräsident (CDU): „Wir erleben gerade, dass wir auf russisches Gas nicht verzichten können. Unsere Sanktionen haben diese Mangelsituation auch mit verursacht“ Mehr hier.
– Ulrike Guérot plädiert dafür, die ideologiebasierte Aussenpolitik, die der Hegemonialpolitik der USA folgt, endlich durch eine Realpolitik zu ersetzen, die zuvorderst die eigenen deutsche Interessen bedient. Mehr hier und in ihrem Buch „Endspiel Europa“
– Eugen Drewermann, Deutschlands führender Vertreter der Friedensbewegung , fordert die sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen. Mehr hier .
– Hans Neuhoff, Soziologieprofessor, beschreibt in einem einstündigen wissenschaftlichen Vortrag »Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik“ vom 26.10.2022 den Ukrainekrieg als Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland.
https://youtu.be/ZidPvRm5P_U
https://www.youtube.com/watch?v=ZidPvRm5P_U&t=8s
Dabei wird die „Realismustheorie der internationalen Beziehungen“ erläutert und auf den Ukraine-Konflikt anwendet.
Ob der Beginn des Ukrainekriegs nun auf den 24.2.2022 oder das Jahr 2014 datiert wird: das Blutvergießen und die Materialschlacht müssen ein Ende finden. „Verhandlungen oder Untergang“, Negotiations or Armageddon – so deutlich beschreibt auch Sahra Wagenknecht die derzeitige Lage im Ukrainekrieg. Die Zeit der Diplomatie ist da. Und zwar jetzt!
10.11.2022