TV-Streitgespräch Höcke – Voigt

Das TV-Duell war ein sinnvoller Beginn. Leider nur waren die Moderatoren (als die zu Mäßigung Beitragenden) nicht neutral, wie dies bei TV-Duellen in den USA, GBR, AUS, Italien usw. zumeist der Fall ist. So hatte Höcke im Gegensatz zu Voigt zwei Gegner. Deutschland braucht endlich wieder eine Diskussionskultur – und zwar eine faire.
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Die Moderatoren selbst standen unter großem Druck der Mainstream-Medien: Auch deshalb brachten sie das alte Höcke-Zitat „Denkmal der Schande“ hervor. Nochmals zur Klarstellung: Der Mainstream bezieht Schande auf die Gedenkstätte in Berlin, Höcke hingegen auf den Holocaust.
Höcke wirkte zuweilen unsicher, auch bei seiner Argumentation um die Verwendung der Slogans „Alles für Deutschland“ (übrigens keine NS-Parole, sondern auch eine der SPD (siehe (4) und (5) unten). Der bislang unbekannte Voigt wurde einem breiten Publikum bekannt. Beim TV-Duell gab es keinen Sieger. Muß es auch nicht. Sinn und Zweck solcher Streitgespräche ist, daß beide Politiker in der direkten Konfrontation ihre Argumente vorbringen bzw. verteidigen können.  Damit der Zuschauer danach selbst sein Urteil fällen kann.

Fazit: Wenn man die AfD „schlagen“ will, dann mit Argumenten, nicht aber mit Verboten, Diffamierungen und Gewalt (zuletzt Brandstiftung gegen AfD-Spediteurunternehmen bei Halle).
Bitte weitere solche Streitgespräche im Fernsehen – aber mit Moderatoren, die ihrem Namen als unparteiische Streitschlichter Ehre machen.
12.4.2024
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Ende von Beitrag „TV-Streitgespräch Höcke – Voigt“
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Beginn von Anlagen (1) – (5)
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(1) TV-Streitgespräch Höcke – Voigt anschauen
TV-DUELL bei https://www.welt.de (hinter der Bezahlschranke)

TV-DUELL: Wie den Ukraine-Krieg beenden? Höcke (AfD) und Voigt (CDU) diskutieren bei WELT kontrovers 12.4.2024
https://www.youtube.com/watch?v=lmVDLNoZLYY
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TV-DUELL (Welt): Björn Höcke (AfD) tritt gegen Mario Voigt (CDU) an – Der Schlagabtausch in voller Länge 12.4.2024
https://odysee.com/@Uk-Rider:a/VID_20240412_021429_866:6
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(2) Parteiendemokratie: öffentliches Streitgespräch zweier Spitzenkandidaten ist normal
Was könnte in einer Parteiendemokratie normaler sein als ein öffentliches Streitgespräch zweier Spitzenkandidaten im sogenannten Vorfeld von Wahlen, damit sich der Wähler, der einen Lidschlag lang sogar der Wählende sein darf, eine Meinung darüber bilden kann, was er von diesen Parteien zu erwarten hat? Obendrein noch, wenn es sich um jene beiden Parteien handelt, die zusammen fast zwei Drittel der Wählerstimmen ihres Bundeslandes auf sich vereinen?
Aber deutsche Medienvertreter sind keine normalen Journalisten, sie verstehen sich durchaus als Lehrer, Erzieher, Vormünder, Gouvernanten, ehrenamtliche Verfassungsschützer und mandatslose Parteipolitiker. Deswegen war der Inhalt des Streitgespräches zwischen Meister Urian und Merzens Famulus nicht der Hauptgegenstand der allen Ernstes immer noch so genannten Berichterstattung, sondern die Frage: Darf man den Höcke überhaupt einladen?
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Wie man sieht, wurde von der wachsamen Redaktion im Hintergrund ein Brandmauersubstitut eingefügt, nachdem der CDU-Kandidat zwischenzeitlich ein paar Steine gelockert hatte.
,,,, Alles vom 14.4.2024 bitte lesen auf
https://www.klonovsky.de/2024/04/14-april-2024/
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(3) TV Duell Voigt gegen Höcke: DAS ist Demokratie!
… Falsches Welt-Zitat soll Höcke in Bedrängnis bringen – und tut es auch
Wie in beinahe jedem Interview, Gespräch oder Text über den Thüringer AfD-Chef, sind immer wieder Zitate und Passagen aus Höckes Büchern Thema. So auch beim TV-Duell. „In Bezug auf die in Hamburg geborene SPD-Politikerin Aydan Özoguz haben Sie geschrieben, sie habe in Deutschland nichts verloren, weil sie jenseits der deutschen Sprache keine spezifisch deutsche Kultur erkennen wolle – müsste also die Bundestags-Vizepräsidentin Deutschland verlassen, wenn Sie an die Macht kommen?“, fragte Welt-Chefredakteur Jan Philipp Burgard.
Höcke kam ins Schwimmen: Er sagte, er könne sich nicht an jeden einzelnen Satz aus einem Buch erinnern, das er vor Jahren geschrieben habe. „Das Buch ist mittlerweile schon sechs Jahre alt. Sie können nicht voraussetzen, dass ich jede Passage meines Buches auch Jahre später kenne.“ Zwei Minuten lang eierte Höcke herum, wollte auch nicht mehr wissen, wer die angesprochene SPD-Politikerin war. Schnippisch sagte er: „Wie heißt sie nochmal? Man kann ja nicht alle Politiker kennen in dieser Bundesrepublik.“
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Aber: Der Satz, den Burgard da zitierte, steht so nicht in Höckes Buch. Im Mai 2017 hatte die damalige Integrationsbeauftragte Özoguz selbst in einem Beitrag für den Tagesspiegel folgenden Satz geschrieben: „Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“
Wörtlich heißt es in Höckes Buch: „Wer allerdings, wie Frau Özoguz, jenseits der Sprache nicht einmal eine spezifische deutsche Kultur erkennen kann und dann noch ungeniert mit deutschen Steuergeldern sich ein schickes Leben finanzieren lässt, hat in unserem Land tatsächlich nichts verloren.“
Es war also nicht Höcke Bewertung („weil“), es war ein indirektes Zitat von Özoguz selbst, das Höcke als Argument reichte, den „nichts verloren“-Satz aufzuschreiben.

Wer ist der Sieger?
Wer sich Gewinner nennen darf, ist schwer zu sagen: Björn Höcke hat allein schon dadurch gewonnen, dass er sich über 70 Minuten auf einer großen TV-Bühne präsentieren durfte, ohne gänzlich alte Zitate von ihm durcharbeiten zu müssen. Voigt wurde nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Zeit immer besser, schien gut vorbereitet und konnte einige Punkte machen.
Wer jedoch Verlierer ist, wurde deutlich: Über die SPD verlor niemand ein Wort, die 6-Prozent-Partei ist in Thüringen nahe der Bedeutungslosigkeit angekommen. Der ein oder andere Genosse wird frustriert trotz Boykott-Aufruf von „Germany’s Next Topmodel“ rüber geschaltet und gesehen haben, dass Voigt und Höcke unter sich ausmachen werden, wer der nächste Ministerpräsident von Thüringen wird.
…. Alles vom 12.4.2024 bitte lesen auf
https://www.nius.de/analyse/tv-duell-voigt-gegen-hoecke-das-ist-demokratie/40cd5b06-4c81-4dbd-93fe-f11e744664e2
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(4) Auch Sozialdemokraten riefen „Alles für Deutschland”
Allenthalben heißt es, diese drei Worte seien eine SA-Parole. Die Nationalsozialisten haben sie in der Tat benutzt, aber ihre Gegner auch.

„Alles für Deutschland“ bzw. vollständig: „Nichts für uns, alles für Deutschland“ war die Parole des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und der Eisernen Front. Auch wenn die Namen auf den ersten Blick vielleicht nicht darauf hindeuten – aber das waren zwei zutiefst sozialdemokratisch geprägte Organisationen der Weimarer Republik.

Ergebnis: Legitim, aber nicht liberal
Die Parole „(Nichts für uns,) alles für Deutschland“ ist ebenso wie die ähnlich kollektivistische Parole „Gemeinnutz vor Eigennutz“ sicher keine gute, keine liberale Parole. Aber sie ist legitim. Und von ihr geht keine Gefahr aus – anders als von aktuellen Parolen wie zum Beispiel „From the river to the sea …“. ‚
Nach Quellenlage war sie keine die SA kennzeichnende Parole. Sondern eine durch und durch deutsche Parole – eine Parole deutscher Illiberalität. Keine Überraschung daher, dass sie gleichermaßen von Sozialdemokraten und Nationalsozialisten verwendet wurde. Ungeachtet der Verwendung auch durch Nationalsozialisten haben die Worte aber keinen speziellen nationalsozialistischen Bedeutungsgehalt. Genauso wenig wie die Deutsche Nationalhymne. Und sie verhöhnten auch nicht die Opfer wie etwa die Losung „Arbeit macht frei“. Wer die Parole „Alles für Deutschland“ kriminalisiert, ist geschichtsvergessen und politisch unanständig, der will Sprach- und Denkverbote aufstellen und jegliches Bekenntnis zu Deutschland, selbst ein sozialdemokratisches, diffamieren.
Ansgar Neuhof, Jahrgang 1969, ist Rechtsanwalt und Steuerberater mit eigener Kanzlei in Berlin.
… Alles vom 13.5.2024 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/auch_sozialdemokraten_riefen_alles_fuer_deutschland

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(5) Auch Christdemokraten riefen Anti-Hitler-Parole „Alles für Deutschland“
Es ist Anfang 1950. Das nationalsozialistische Regime ist Vergangenheit. Das Verderben, das es gebracht hat, ist aber noch allgegenwärtig. In frischer Erinnerung sicher auch noch die Parolen, die die Nationalsozialisten bis vor kurzem im Mund geführt hatten und vor ihnen die Sozialdemokraten. Eine dieser Parolen lautete: „Alles für Deutschland“. Und was Sozialdemokraten und Nationalsozialisten konnten (siehe Auch Sozialdemokraten riefen „Alles für Deutschland” https://www.achgut.com/artikel/auch_sozialdemokraten_riefen_alles_fuer_deutschland ), können wir auch, dachten sich wohl die Christdemokraten von der CDU, und riefen die Parole jetzt ebenfalls.

5. Das Fazit aus dem ersten Achgut-Artikel zu diesem Thema bleibt bestehen: Wer die Parole „(Nichts für uns,) alles für Deutschland“ kriminalisiert, ist geschichtsvergessen und politisch unanständig, der will Sprach- und Denkverbote aufstellen und jegliches Bekenntnis zu Deutschland, selbst ein sozialdemokratisches – und das ist neu hinzugefügt: christdemokratisches – diffamieren. Und es bleibt auch das weitere Fazit: Die Parole ist ein aus liberaler Perspektive abzulehnender Ausdruck kollektivistischer Gesinnung, egal ob von Sozialdemokraten, Christdemokraten oder Nationalsozialisten verwendet; aber sie ist legitim.
6. Wer Menschen als „Nazis“ diffamiert, weil sie die Parole „Alles für Deutschland“ heute verwenden (solange dies nicht mit Ergänzungen wie „alles für den Führer“ geschieht), der verunglimpft auch die Gegner der Nationalsozialisten, die diese Parole für sich und gegen selbige verwendet haben. Und der sollte sich schämen.
… Alles vom 20.5.2024 von Ansgar Neuhof bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/auch_christdemokraten_riefen_anti_hitler_parole_alles_fuer_deutschland
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