Stromspar-Check gewinnt Umweltpreis – fuer einkommensschwache Haushalte

Das Projekt Stromspar-Check, ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Caritasverbandes e.V. (DCV) und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V. (eaD), wurde gestern in Brüssel mit dem Sustainable Energy Europe Award in der Kategorie Verbraucher ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Projekt als „exzellentes Beispiel“ für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Verliehen wurde der Preis von EU-Kommissar Günther Oettinger. Die Aktion „Stromspar-Check“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Stromverbrauch in einkommensschwachen Haushalten zu verringern und damit deren Kostenbelastung zu reduzieren. Gleichzeitig erhalten Langzeitarbeitslose, die zu Stromsparhelferinnen und -helfern ausgebildet werden, die Chance auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Die Energieagentur Regio Freiburg berät die Bundeskoordination in fachlichen Fragen und ist für die Erstellung des Schulungkonzepts und des Handbuchs mitverantwortlich. Projektleiterin Evelin Richter arbeitet zudem an der Weiterentwicklung der zentralen Datenbank zur Erfassung der Stromsparchecks – die Datenbank liefert die wichtigen Grundlagen zur Berechnung der Einsparungen in den Haushalten. „Ich freue mich sehr“, so Evelin Richter, „dass unsere Arbeit ausgezeichnet wurde. Nicht zuletzt im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um die Strompreise zeigen wir mit dem Projekt auf, wie mit einfachen, kostengünstigen Effizienzmaßnahmen Energie gespart werden kann und wie gleichzeitig die Geldbeutel in einkommensschwachen Haushalten entlastet werden können.“
Auf regionaler Ebene koordiniert die Energieagentur Regio Freiburg gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) und der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg (KliBA) die Standorte Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland.
In Baden-Württemberg wurden seit Projektbeginn im Dezember 2008 über 9000 Stromsparchecks durchgeführt, allein in Freiburg wurden knapp 800 Haushalte besucht. „Jeder Haushalt“, so Evelin Richter, „spart durch die im Rahmen des Projekts eingebauten Energiesparartikel ca. 130 Euro an Energie- und Wasserkosten im Jahr. Damit können u.a. die steigenden Stromkosten mehr als ausgeglichen werden.
Im Land Baden-Württemberg werden durch das Projekt langfristig rund 18.000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart. Willkommener Nebeneffekt: Die beteiligten Kommunen im Land können langfristig 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen für Heizung und Wasser in ALGII- und Sozialhilfe-Haushalten einsparen.
20.6.2012, Energieagentur Regio Freiburg, Tel 0761/79177-16, bauer@energieagentur-freiburg.de

Das Projekt Stromspar-Check
Die Grundidee des Projekts Stromspar-Check ist es, dass Langzeitarbeitslose zu sogenannten Stromsparhelfern geschult werden und anschließend einkommensschwache Haushalte beim Strom und Wasser sparen unterstützen. Nach einer Schulung gehen sie in Haushalte, die Transferleistungen erhalten (ALGII, Sozialhilfe oder Wohngeld), und suchen nach Stromfressern und nach Einsparpotentialen bei Wasser und Heizenergie, wobei sie kostenlose Soforthilfen (z.B. Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten) in den Haushalten installieren. Die Teilnahme am Projekt ist für die Haushalte freiwillig und kostenfrei. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert. 
www.stromspar-check.de

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