SPD 150 Jahre – Agenda 2010

Seit ihrer Gründung als „Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein“ am 23.5.1863 durch Ferdinand Lasalle in Leipzig konnte die SPD als Regierungspartei die Demokratie in Deutschland maßgeblich gestalten: In der Weimarer Republik mit Friedrich Ebert von 1919 bis 1925 als Reichspräsident. In der Bundesrepublik mit Willy Brandt (1969-1974), Helmut Schmidt (1974-1982) und Gerhard Schröder (1998-2005) als Bundeskanzler sowie mit Gustav Heinemann (1969-1974) und Johannes Rau (1999-2004) als Bundespräsidenten.

 

Der Traum ist noch nicht zu Ende
Als die SPD 1963 ihren hundertsten Geburtstag feierte, lehnte es der CDU-Vorstand noch pikiert ab, einen Gratulanten zu entsenden. Kanzler Adenauer ließ sich schon gar nicht blicken. Und auch der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke hatte eine Ausrede parat. Jetzt sind Repräsentanten sämtlicher Verfassungsorgane zugegen. Und SPD-Chef Sigmar Gabriel ist darüber so entzückt, dass er vor lauter Stolz die Kanzlerin als „Bundespräsidentin“ willkommen heißt. Als sich Gelächter im Saal erhebt, flachst er, die Sozialdemokraten seien schon immer „ihrer Zeit voraus“ gewesen. ….
alles vom 24.5.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/der-traum-ist-noch-nicht-zu-ende–72198928.html

150 Jahre SPD: Bewegen, nicht nur bewahren
Schröders Agenda 2010, die sich diesen Fragen erstmals stellte, hat die SPD gespalten, nicht motiviert. Die Herausforderungen also wachsen, an Antworten aber fehlt es ebenso wie an Personen, die sie glaubwürdig vertreten können. Nicht nur in der SPD. Doch dort war man immer anspruchsvoller, erwartete stets auch eine Verbesserung der Welt. Das ist ehrenwert, kann aber lähmen. ….
Alles vom 23.5.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/150-jahre-spd-bewegen-nicht-nur-bewahren–72109837.html 

                                             
(1) Gedenkstein „150 Jahre SPD“ in Leipzig – Bild SPD         (2) „150 Jahre SPD“ – Karrikatur Stuttmann

 

SPD und Gerhard Schröder – CDU und Ludwig Erhard
Die Agenda 2010 war eine der ganz großen Taten der SPD. Dafür kann Deutschland dieser Partei dankbar sein. Einsatz für die Schwachen bedeutet nämlich nicht, dass man sie in Abhängigkeit belässt, und mit großzügigen Almosen ruhig stellt. Einsatz für die Schwachen bedeutet, dass man für ihr selbstbestimmtes Leben kämpft. Selbstbestimmung hängt aber von einem eigenen selbst erwirtschafteten Einkommen ab, über dessen Verwendung man niemandem Rechenschaft schuldig ist. Dazu hat die SPD 2005 einen unersetzlichen Beitrag geleistet. Es werden noch ein paar Jahrzehnte vergehen, bis die SPD den Namen Gerhard Schröders mit dem gleichen Stolz in den Mund nimmt, wie sich die CDU auf Ludwig Erhard beruft. Aber sie wird es tun eines Tages.
18.5.2013, Reiner Bombach

 

Die SPD der Region feierte 150 Jahre wechselvolle Geschichte – Festakt Historischen Kaufhauses

 

Die Bundespartei feiert erst am kommenden Freitag, die SPD-Kreisverbände Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald begingen schon eine Woche vorher den 150. Geburtstag ihrer Partei, die anfangs noch Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (ADAV) und erst ab 1890 Sozialdemokratische Partei hieß. Im Saal des Historischen Kaufhauses trafen Urgesteine der Partei wie Herbert Schiela, 98 Jahre alt und 80 Jahre Mitglied der Partei, auf Jungsozialisten mehrerer Generationen. Auch Gäste aus anderen politischen Lagern erwiesen den Genossen ihre Referenz. Die Freiburger FDP adelte den Empfang mit Nikolaus von Gayling, die beiden Kirchen hatten Dompfarrer und Dekan geschickt. CDU und Linkspartei glänzten mit Absenz. „Freiburg trägt eine sozialdemokratische Handschrift“, betonte Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach in seinem Grußwort für den verhinderten Oberbürgermeister und verwies auf etliche sozialdemokratische Sozialbürgermeister und die früheren OBs Eugen Keidel und Rolf Böhme. Letzterer hatte wichtige Angelegenheiten in Berlin zu erledigen und fehlte. „Die Geschichte gehört uns nicht allein“, sagte der Bundestagsabgeordnete und unangefochtene Spitzenmann der SPD in Freiburg, Gernot Erler. Die Partei habe sich immer der gesellschaftlichen und auch staatstragenden Verantwortung gestellt. Auch wenn es sie mehrfach fast oder teilweise tatsächlich zerrissen hat dabei, wie etwa bei der Zustimmung zu den Kriegskrediten 1914 oder der Abkehr von der Räterevolution nach dem Krieg. „Die SPD war die einzige Partei, die zur Weimarer Republik stand“, betonte Historiker Erler. Die abgrundtiefe Spaltung der Arbeiterbewegung konnte den Faschismus nicht verhindern und sie überdauerte auch den Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg.
Erlers Festrede und ein flotter audiovisueller Ritt durch die Parteigeschichte demonstrierten das Auf und Ab einer Partei, die im Südwesten nur Stippvisiten in drei Regierungskoalitionen abstattete, nie jedoch einen Ministerpräsidenten stellte. In Freiburg hatte sie aber – von fünf Jahren abgesehen – immer einen Bundestagsabgeordneten. Andererseits konterkarierte sie im Kampf gegen das geplante Kernkraftwerk in Wyhl das Atomprogramm der eigenen, damals von Helmut Schmidt geführten Bundesregierung und forderte schon 1979 den Atomausstieg. Für große Persönlichkeiten in der Bundespolitik war die Südwest-SPD immer gut – von Carlo Schmid bis Hermann Scheer.
„Es ist viel erreicht, es bleibt noch viel zu tun“, so das Fazit des Kreisvorsitzenden Walter Krögner. Vom bevorstehenden Bundestagswahlkampf war an diesem Abend kaum die Rede. Zwischen und nach den Reden streichelten Uli und die Roten Raben (gemeint ist nicht der Sozialbürgermeister und sein Dezernat, sondern eine pfälzische Singgruppe) die linke Seele der Partei und diese wippte dezent mit den Füßen zum „Einheitsfront“-Lied von Bert Brecht und Hanns Eisler.
21.5.2013, Heinz Siebold

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