Skulpturen von Roland Phleps in Herdern restauriert

Viele seiner Skulpturen bereichern in Freiburg den öffentlichen Raum: Roland Phleps’ Metallobjekte glänzen unter anderem im Stadtgarten und in den Anlagen der Uniklinik. Etliche seiner kunstvollen Spiralen, Kuben, Ellipsen und Windräder sind auf den Waltersbergwiesen unterhalb des Panorama Hotels „Mercure“ zu Hause. Sie wurden in diesem Sommer restauriert – und strahlen nun frisch aufpoliert in neuem Glanz. Als sich Mitte der 1980er Jahre der bekannte Freiburger Neurologe Roland Phleps – geboren 1924 in Hermannstadt – ins Privatleben zurückzog, hatte er endlich Zeit, sich ganz seinem leidenschaftlichen Hobby, der Gestaltung und der Bearbeitung von Stahl und Aluminium zu geometrischen Kunstobjekten, zu widmen. Sie fallen glanzvoll ins Auge, zum Beispiel im Garten des St. Josefs-Krankenhauses. Hoch über dem Krankenhaus, hoch über Herdern, hat der Metallkünstler seit dem Jahre 1995 über 20 im Sonnenlicht glänzende und durch den Wind bewegte Skulpturen auf den Waltersbergwiesen aufgestellt, die immer wieder von Spaziergängern bewundert werden. Größtes Schmuckstück ist hier oben der sich dank Sonnenenergie drehende „Ikarus“, zu deren Aufstellung einst die Feuerwehr eigens mit einem Kranwagen anrücken musste. Daneben steht ein glatt poliertes „Windspiel“, das an drei Masten durch den Wind zum Flattern gebracht wird. Alle diese Skulpturen sind aus geometrischen Grundformen gefertigt und wirken vor allem durch ihre Leichtigkeit und ihren durch den Lichteinfall wechselnden Spiegelglanz.

Ein glänzender Hingucker hoch über Freiburg-Herdern - der Ikarus von Roland Phleps - Foto Hans Sigmund

Inzwischen allerdings waren die Stahlskulpturen in „die Jahre gekommen“, sie hatten Patina angesetzt, waren durch Vandalismus und Witterungseinflüsse beschädigt worden und bedurften einer gründlichen Reinigung. Diese Restaurierung fand nun in diesem Sommer statt. Auch der schon länger ausgefallene Solarmotor des „Ikarus“ wurde bei dieser Gelegenheit erneuert. Es ist nun wieder ein echter Kunstgenuss, bei einem Spaziergang in dieser Gegend auf den beiden Fußwegen zu den einzelnen Stahlelementen zu gehen, auf einer der Ruhebänke Platz zu nehmen und sich vom Spiel von Wind, Sonne und Licht faszinieren zu lassen. Und sozusagen als herbstliche Dreingabe kann man von den schmackhaften Äpfeln kosten, die überall auf der mit Kunst bestellten Wiese liegen. Im Jahre 1999 hat der – inzwischen 87-jährige – noch recht rüstige Künstler in Zähringen in der Pochgasse 73 eine eigene Kunsthalle erbaut, in welcher immer wieder viel beachtete Ausstellungen und Vernissagen stattfinden. Derzeit ist dort die Ausstellung „Vertikal-Horizontal“ mit Stahlstelen von Roland Phleps und Malereien des Hirnforschers Erwin-Josef Speckmann, zu sehen – jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr.
Hans Sigmund, Freiburg, 12. Oktober 2011

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