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 „Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang“ – Friedrich Schiller

 

Zwei Fragen entscheiden beim Kennenlernen: Freund oder Feind?
Es sind nur zwei Fragen, die wir uns stellen. Sie entscheiden darüber, wie wir den Mann oder die Frau vor uns einschätzen. Das sagt Harvard-Professorin Amy Cuddy, die seit 15 Jahren die ersten Eindrücke zwischen zwei Menschen erforscht und Entscheidendes entdeckte. Die zwei einzigen Fragen, die wichtig sind:
Wärme – Können wir dieser Person vertrauen?
Kompetenz – Können wir sie respektieren?
Über die Antwort auf die beiden Fragen entscheiden wir sehr schnell. Ideal ist es, wenn beide Antworten positiv ausfallen. Psychologen bezeichnen diese Eigenschaften als „Wärme und Kompetenz“….. Alles vom 10.1.2016 bitte lesen auf
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article151243238/Zwei-Fragen-entscheiden-wie-andere-ueber-uns-denken.html
40% leben in Singlehaushalten
Von 2005 bis 2014 ist laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Haushalte in Deutschland um mehr als eine Million auf 40,22 Millionen (2005: 39,18) gestiegen. Teilt man die Haushalte nach Größe auf, so geht dieser Zuwachs vor allem auf das Plus bei den Einpersonenhaushalten (2005: 14,7; 2014: 16,4 Millionen) zurück. Inzwischen leben also 40 Prozent der Deutschen in Singlehaushalten, in den Städten ist dieser Anteil besonders hoch.
Auch die Zahl der Zweipersonenhaushalte ist in diesem Zeitraum deutlich von 13,2 auf 13,8 Millionen gewachsen. Dagegen leben immer weniger Menschen in Haushalten mit 3 (Rückgang: 5,4 auf 4,9 Millionen), 4 (4,2 auf 3,6 Millionen) oder 5 oder mehr Menschen zusammen. Bis 2030 erwarten die Statistiker eine weitere Zunahme der Haushaltszahl, aber nur bei den Ein- und Zweipersonenhaushalte (plus 10 bis 12 Prozent). Die Zahl der Drei- und Mehrpersonenhaushalte hingegen wird um 25 bis 30 Prozent abnehmen.

Immer mehr Männer leben als Single
Datenreport über Alleinlebende des Statistische Bundesamt:: Seit 1991 erhöhte sich die Quote der Single-Frauen um 16 %, die der Männer im heiratsfähigen Alter hingegen um 81 %.
27 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Männer leben allein. 60 Prozent der alleinlebenden Männer im Alter von 35 bis 64 Jahren waren noch nie verheiratet – das Statistische Bundesamt bezeichnet sie als „echte Junggesellen“.

 

Anleitung zum Alleinsein

„Wir werden einsam geboren und sterben einsam. Dazwischen gibt es viele Momente, wo wir einsam sind, wo wir auf uns gestellt sind. Die Betriebsamkeit der Welt dient nur dazu, diese Tatsache zu verschleiern. Wenn man diesen Raum akzeptiert, ihn zu einem reichen Raum macht, der Denken und Träumen erlaubt, erlaubt das einem, wirklich man selbst zu sein. Und es wird helfen, Trauer, Trennungen und Tod besser zu ertragen. Das Alleinsein ist jedenfalls nicht immer das Symptom für eine Charakterstörung, sondern deutet vielmehr oft auf eine reiche Persönlichkeit hin. …..
Etwas Einsamkeit braucht jeder – auch wenn man in einer Beziehung und in einer Familie lebt. Jeder braucht einen Rückzugsraum, um nicht dauernd kommunizieren zu müssen. Viele Leute, die sich für das Alleinsein entscheiden, wollen nachdenken. Sie wollen nicht mehr nur oberflächlich funktionieren. Wenn man dauernd beschäftigt und gehetzt ist, hat man keine Chance, sich und sein Denken weiterzuentwickeln.“

Marie-France Hirigoyen: „Solotanz – Anleitung zum Alleinsein.
Glück und Unglück einer neuen Lebensform“, Becksche Reihe 2013

 

Grant-Studie an Harvard University:  Was macht ein zufriedenes Leben aus? – Bindung 

Die Grant-Studie läuft seit über 70 Jahren an der University of Harvard in Boston mit dem Ziel, etwas über Lebensglück herauszufinden. Dazu verfolgt sie das Leben von 268 Harvard-Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1945. Wie gelingt das Leben? Die Antworten sind teils vorhersehbar, teils aber recht erstaunlich:
(1)  „Das mit Abstand wichtigste ist die Bindung“ im Sinne einer einfühlsamen Verbindung, so der Leiter der Grant-Studie George Vaillant (77). „Dabei geht es nicht unbedingt um die Bindung zum Lebenspartner, sondern eher um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen“.
(2)  Regelmäßige körperliche Bewegung fördert ein gelungenes Leben, wie auch kein Nichtrauchen, schlank und wenig Alkohol.
(3) Äußere Lebensumstände haben weniger Einfluß als erwartet: In fortgeschrittenem Alter lässt sich kaum noch ein Einfluss der Kindheit feststellen. „Niemand ist ein Gefangener seiner Kindheit. Entgegen der weitläufigen Meinung bestimmt sie das Leben im Alter nicht“, so Vaillant.
Die größte Langzeitstudie weltweit wird erst mit dem Tod des letzten der 268 Harvard-Absolventen enden.
15.8.2012

 

Statistisches Bundesamt: Viele Singles und zu wenige Kinder

Seine neue Daten zum Alleinleben in Deutschland hat das Statistische Bundesamt am Weltbevölkerungstag 11.7.2012 veröffentlicht – aus gutem Grund. Denn während das Single-Dasein in Deutschland immer populärer wird, hält sich der Wunsch nach Nachwuchs seit längerem in Grenzen – mit schwerwiegenden Folgen. Die Einwohnerzahl Deutschlands sinkt seit Jahren, während der Altersdurchschnitt steigt, mit zunehmend gravierenden Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt.
In 2011 lebten 15,9 Millionen ohne Partner, die Familie oder sonst jemanden in ihrer Wohnung – das sind 4,5 Millionen mehr als vor 20 Jahren. Fast jeder Fünfte in Deutschland wohnt allein
Auch die Zahl der Scheidungen nahm zu: 187 600 Ehen wurden 2011 geschieden, 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Jede dritte Ehe scheitert.
Die über 65-Jährigen, Witwen und Witwer machten etwa die Hälfte aller Ein-Personen-Haushalte aus. Die zweitgrößte Gruppe umfasse junge Leute, die heute sehr viel länger allein lebten, bevor sie eine Beziehung eingehen.
Der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, wies darauf hin, dass Alleinlebende häufiger von Armut bedroht sind – gleich nach den Alleinerziehenden. Ihre Gefährdungsquote ist fast doppelt so hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt. Außerdem beziehen Single überdurchschnittlich oft Unterstützungen wie Hartz-IV-Leistungen.
Mit der steigenden Zahl der Singles verliert zugleich die Ehe als Lebensform an Bedeutung. Junge Menschen heiraten seltener und später. Allerdings leben sie häufiger bei ihren Eltern oder in Partnerschaft.
Europaweit liegt Deutschland in der aktuellen Single-Statistik an zweiter Stelle hinter Schweden.
„Im Jahr 2030 werden voraussichtlich rund 23 Prozent der Einwohner Deutschlands einen Ein-Personen-Haushalt führen“, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, am Mittwoch in Berlin.
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressekonferenzen/2012/Alleinlebende/allein_pk.html;
jsessionid=40FB8251D51607F169E59B19262ED063.cae1

www.destatis.de

 

Zunehmende Versingelung ist nicht gleich zunehmende Vereinsamung?

Aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts einen generellen Trend zur Vereinsamung folgern wäre sicher falsch. Nicht jeder, der alleine lebt, ist ein einsamer Tropf. Umgekehrt gibt es auch einsame Menschen, die mit
jemandem zusammenleben. Gerade in Großstädten kann man soziale Kontakte knüpfen, ohne dass man unter einem Dach wohnen muss. Und oft ist das Alleinsein eine – hoffentlich – kurze Lebensphase, bedingt durch Beruf, Neugier, Krankheit. Die “Versingelung” der Gesellschaft sollte zum Anlaß genommen werden, die echten Probleme zu hinterfragen und zu helfen: Den Alleinstehenden, die sich wirklich einsam fühlen. Den Singles, die den Zeitpunkt zum Zusammenziehen verpasst haben, weshalb auch immer. Den Seniorinnen, deren Kinder sehr  weit von ihnen entfernt leben müssen. Aber auch diejenigen, denen ihre Individualität über alles geht.
13.7.2012

 

Man läßt sich scheiden, anstatt den Partner verstehen zu wollen (21.10.2012)

Margarete Mitscherlich zum stetigen Anstieg der Scheidungen (Scheidungsrate derzeit 39%):
Ja, weil die Menschen faul geworden sind. Sie pflegen ihre Beziehungen nicht mehr, sie wechseln sie aus. Dabei haben viele Menschen eine regelrechte Schicksalsneurose. Sie produzieren in allen Beziehungen immer wieder das gleiche Unglück und tauschen trotzdem ihren jeweiligen Partner aus, obwohl sie selbst schuld sind. Meinen Patienten zeige ich oft, wie sehr sie selbst an ihrem Unglück schuld sind. Woran zerbrechen dann die meisten Beziehungen? Daran, dass sich die Menschen nicht bemühen, einander wirklich zu verstehen. Sie denken wohl, sie brauchten das nicht, denn es gibt so viele andere Menschen! Also tauschen sie den Partner aus, anstatt das Problem zu erkennen.
Gesamtes Interview mit der 94jährigen Margarete Mitscherlich bitte lesen auf
https://www.welt.de/print/wams/kultur/article110073332/Ihr-letzter-Rat-Frau-Mitscherlich.html

 

 

EInsam – unfreiwilig oder freiwillig

Alleinsein wird in unserer Gesellschaft zumeist mit unfreiwilliger Einsamkeit gleichgesetzt: Geschiedene, Ledige, alleinerziehende Mütter, sozial verarmte Singles leiden verbittert – auch unter Isolation. Daneben entscheiden sich aber immer mehr Menschen zur freiwilligen Einsamkeit, die sie schätzen für Freiheit, Nachdenken, Selbstfindung, Besinnung und  Ruhe –  leider werden sie oft als Egoisten bezeichnet.

Etwas Einsamkeit braucht jeder, auch innerhalb einer Familie bzw. Partnerschaft. Ohne Rückzugsmöglichkeit leidet jede Beziehung.
Wird Einsamkeit schon in früher Kindheit erlernt, wenn die Mutter ihr Kind im Nebenraum alleine spielen läßt, dann kann später Alleinsein angstfrei ertragen werden. Leider sind Kinder heute eher zuviel bemuttert, beschäftigt und eingeplant. „Mir ist soooo langweilig“ – dieser Ruf zeigt, dass dem Kind zu oft wenig Zeit gelassen wurde, nichts zu tun, zu träumen und kreativ zu sein.
Die Social Media von Web 2.0 machen uns weis, dass Vereinsamung durch mangelnde Kommunikation entsteht und wir uns deswegen online mit Facebook, Twitter und Chats umgeben müssen, um der Einsamkeit entgegen zu wirken. Dem ist nicht so. Die uns vom Internet vorgegaukelten zig virtuellen Freunde bzw. mögliche Liebschaften haben in der realen Welt kaum Bestand, mit echtem zwischenmenschlichem Austausch nichts gemein und füllen nur die Stille mit Lärm.

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