Schlaganfall

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Tele-Blick vom Feldberg nach Süden zum Belchen (rechts) am 7.1.2013 - Wiesental und Hochrhein im Nebel

Der ischämische Hirninfarkt (engl. stroke), in der Umgangssprache als Hirnschlag, Schlaganfall oder Schlägle bezeichnet, ist in Europa nach Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Tumorerkrankungen die dritthäufigste Todesursache und die bedeutendste Ursache für Langzeitbehinderung. Er entsteht, wenn ein Blutgerinnsel die Durchblutung im Gehirn vermindert, oder aus einem Gefäß im Kopf Blut austritt und dadurch ein Bereich im Gehirn aufgrund eines Mangels an Sauerstoff bzw. Blut unterversorgt wird.  Der Hirndruck kann dann steigen und Zellen sterben ab, was neurologische Ausfälle verursacht. An diesen lässt sich ein Schlaganfall in der Regel auch am deutlichsten erkennen. Beim einem Fünftel der Fälle bewirkt das Platzen einer Ader im Gehirn den Schlag.In Deutschland trifft jedes Jahr über 200000 Menschen der „Schlag“ und fast eine Million leiden an den Folgen eines Schlaganfalls, wie Gedächtnisausfall und Lähmung. Gleichwohl können annähernd die Hälfte aller Patienten nach Reha den Schlaganfall geheilt überwinden. Risikofaktoren des Stroke sind: Stress, Bluthochdruck, Rauchen, Bewegungsarmut und Übergewicht.

  

Zwei Schlaganfallarten: Verschlossene Hirnarterie oder Hirnblutung

Beim Schlaganfall ist ein Teil des Gehirns plötzlich ausgefallen und die Ärzte müssen rasch klären, ob eine verschlossene Hirnarterie schuld ist oder eine Hirnblutung. Beide Arten von Schlaganfällen verursachen ähnliche Symptome und lassen sich nur durch Computer- oder Kernspintomogramm (MRT) sicher voneinander unterscheiden. Und diese Unterscheidung ist wichtig, da sich damit auch die Therapie unterscheidet:
Die rettende Thrombolyse-Therapie steht nur bei einem Gefäßverschluss zur Verfügung und bei vier von fünf Schlaganfällen ist eine solche durch ein Blutgerinnsel verschlossene oder verengte Arterie im Hirn die Ursache. Stromabwärts des Verschlusses liegendes Nervengewebe erhält kaum noch Blut und Sauerstoff und stirbt ab.
Wichtig ist, dass eine Gehirnblutung sicher ausgeschlossen ist, da in diesem Fall können die Medikamente die Blutung sogar verstärken.
31.1.2011

 

Viereinhalb entscheidende Stunden – Stroke-Unit hilft

Die übelsten Folgen eines Schlaganfalls lassen sich verhindern, wenn man schnell genug beim richtigen Arzt landet. Eine Schlaganfallstation wie die Stroke-Unit des Freiburger Neurozentrums ist der beste Ort, um die gefährdeten Nervenzellen zu retten. Die Ärzte und Pflegekräfte auf der Stroke-Unit sind hoch spezialisiert und behandeln fast ausschließlich Schlaganfall-Patienten. „Allein die Behandlung auf einer Stroke-Unit statt auf einer Normalstation senkt die Sterblichkeit bei einem Schlaganfall um 25 Prozent“, erklärt Matthias Reinhard, Oberarzt der Freiburger Schlaganfallstation.
Alles vom 11.2.2011 bitte lesen auf
www.badische-zeitung.de/gesundheit-ernaehrung/viereinhalb-entscheidende-stunden–40950303.html

 

 

Nach 30 Min muß das Blutgerinsel mittels Lyse aufgelöst sein

 „Der größte Risikofaktor, einen Schlaganfall zu erleiden, ist fortgeschrittenes Alter“, sagt Cornelius Weiller, Ärztlicher Direktor der Neurologie des Universitätsklinikums Freiburg. Hier wurde vor zehn Jahren eine sogenannte „Stroke Unit“ eingerichtet, eine spezielle Station für die Akutversorgung für Schlaganfallpatienten. „Zeit ist Gehirn“, sagt Weiller, deshalb sei es oberste Priorität, die Spanne zwischen Anfall und Behandlungsbeginn auf ein Minimum zu beschränken. Für den Wettlauf gegen die Zeit ist ein eingespieltes Team bestehend aus Ärzten, Pflegern und Therapeuten bestens gerüstet. Weiller zeigt auf eine Stoppuhr am Eingang der Station: „Für die Kontrolle starten wir bei Einlieferung diese Uhr, nach 30 Minuten sollte die Lyse stattgefunden haben.“ Die Lyse ist das Auflösen des Blutgerinnsels mit Hilfe einer intravenös gespritzten Substanz oder einem über die Hauptschlagader eingeführten Katheter. „Auf dem Gebiet der Schlaganfallbehandlung ist die Lyse die größte Innovation der vergangenen 20 Jahre“, kommentiert Weiller. Ein sofort mittels Kernspinn-Tomografie aufgenommenes Bild des Gehirns lässt die Ärzte nicht nur eine Hirnblutung ausschließen, sondern das Gerinnsel orten….
Alles vom 12.10.2009 auf
www.badische-zeitung.de/ratgeber/gesundheit-ernaehrung/manchmal-ist-zeit-nicht-geld-sondern-gehirn

 

Betroffener berichtet – Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Waldkirch

Wer je in seinem Leben einen Verlust seiner Sprach- und Sprechfähigkeit erfahren musste, der kann ermessen, wie leidvoll diese Erfahrung ist. Die Selbsthilfegruppe Aphasie und Schlaganfall Elztal möchte die Thematik „Leben mit Aphasie“ in unser Blickfeld rücken und das Schicksal von Menschen in den Mittelpunkt stellen, die auf ihrem Weg der Rehabilitation wahrhaft Erstaunliches errungen haben. Dazu gehört auch Uwe Keller aus Heilbronn. Er wird am
Donnerstag, 7. August, um 19 Uhr im Familienzentrum Rotes Haus
in Waldkirch (Emmendinger Straße 3)
beim Treffen der Selbsthilfegruppe eindrucksvoll darüber berichten, wie er die Erfahrung der „Sprachlosigkeit“ verarbeitet hat und sein Leben mit einer Sprachstörung bewältigt. Sieben Jahre sind es her, als Uwe Keller mit 48 Jahren einen Schlaganfall mit schwersten Folgen erlitt: Eine vollständige Lähmung der rechten Körperseite, eine Apraxie, Verständigungsversuche über Gestik und Mimik nicht möglich, Sprache nicht mehr vorhanden. Aber es ging bergauf, Schritt für Schritt durch unermüdliches Training. Heute ist Uwe Keller Mitglied im Vorstand des Bundverbandes für die Rehabilitation der Aphasiker. Der Vortrag ist kostenfrei. Weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe erhalten Sie bei deren Ansprechpartner, Max Gander, Tel 07682/920795.
5.8.2008

 

Ultraschall am Hals gegen Blutmangel im Kopf

Dieses Wochenende wurde der Tag des Schlaganfalls begangen. Die beste Vorsorge gegen die Krankheit wurde oben bereits vorgestellt: Mit dem Rauchen aufhören. Aber was taugt eigentlich die Vorsorge, die der Arzt anbietet?

Die Krankheit: Pro Jahr erleiden in Deutschland etwa 250 000 Menschen einen Schlaganfall. Oft ist die Ursache eine Verkalkung in der Halsschlagader. Sie kann dazu führen, dass nicht mehr genügend Blut durch die verdickte Ader fließt. Gleichzeitig ist die Gefahr groß, dass sich ein Stück der Verkalkungen löst und mit dem Blut ins Gehirn gespült wird. Dort können die Bruchstücke wiederum kleine Arterien verstopfen. Die Folge: Teile des Gehirns werden nicht mehr richtig durchblutet und können im schlimmsten Fall zugrunde gehen. Nach außen hin kann dies unter anderem als Halbseitenlähmung, Seh- oder Sprachstörung wahrgenommen werden.
Die Untersuchung: Mit der Ultraschalluntersuchung können Ärzte erkennen, ob sich Verkalkungen an der Halsschlagader gebildet haben. Findet sich eine solche, kann je nach Grad der Einengung entweder der Chirurg das Gefäß operieren oder dessen Kollege mit einem Ballonkatheter das Gefäß aufdehnen und mit einem Stent abstützen. Mit der Ultraschalluntersuchung ist es außerdem möglich, die Schichten der Gefäßwand zu vermessen. Die sogenannte „Intima-Media-Dicke“ , bei der der Durchmesser der Gefäßinnenhaut und der Muskelschicht der Halsschlagader bestimmt wird, soll einen Hinweis darauf geben, in welchem Zustand sich das Gefäßsystem im Rest des Körpers befindet. Denn auch der Herzinfarkt wird in vielen Fällen durch Verkalkungen der Herzkranzgefäße ausgelöst. Die Vermessung der Halsschlagader kann demnach auch einen Hinweis darauf geben, ob das Herzinfarkt-Risiko erhöht ist.
Die Beweislage: Bei einem Schlaganfall sind viele verschiedene Ursachen möglich. In etwa jedem fünften Fall wird er durch eine Gefäßverengungen verursacht. Ursächlich ist in einem großen Teil der Fälle eine Verkalkung der Halsschlagader, die mit dem Ultraschall in kürzester Zeit und ohne Nebenwirkungen enttarnt werden kann. Allerdings ließen sich mit der Untersuchung nicht alle Schlaganfälle verhindern, meint die Heidelberger Gefäßspezialistin Christiane Tiefenbacher. In manchen Fällen seien auch Gefäße verändert, die nicht mit dem Ultraschall gesehen werden können. Oder es lägen andere Ursachen für einen Schlaganfall vor, etwa Herzrhythmusstörungen. Insofern ist eine ergebnislose Ultraschalluntersuchung keine Garantie dafür, dass kein Schlaganfall droht.
Der Preis: Für eine zehn- bis dreißigminütige Untersuchung verlangen Ärzte bis zu 70 Euro.
Das Fazit: Die Untersuchung der Halsschlagader ist ein schneller und effizienter Test, der zumindest frei von Nebenwirkungen ist. „Weil nicht alle Gefäßveränderungen mit dem Ultraschall entdeckt werden, kann das spezielle Schlaganfallrisiko nicht sicher bestimmt werden“ , sagt Tiefenbacher. Ratsam sei die Ultraschalluntersuchung vor allem für Patienten, die an der Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck leiden. Auch für Raucher und Familienmitglieder von Schlaganfallpatienten komme ein solcher Gefäßcheck in Betracht, sagt Tiefenbacher. Denn bei diesen Menschen ist das Risiko für Gefäßverkalkungen besonders hoch. Hinweise auf eine Verkalkung kann allerdings auch das Abhören mit dem Stethoskop geben. Hört der Arzt Strömungsgeräusche, die auf eine Verengung hindeuten, sei eine Ultraschalluntersuchung auf jeden Fall angebracht, rät Tiefenbacher.
Dennis Wulf , 13.5.208, BZ  

Uniklinik hat als überregionales Zentrum Station erweitertDie Uniklinik kann Schlaganfallpatienten jetzt noch besser versorgen. Die „Stroke Unit“, also die Schlaganfallstation, ist umgebaut und um zwei Spezialbetten auf acht erweitert worden. Zusammen mit neun Intensivbetten und einem Notfallbett umfasst die Station jetzt 18 Plätze. Die Uniklinik betreut aber nicht nur Patienten vor Ort, sondern als überregionales Zentrum Patienten im gesamten südbadischen Raum.
Vor allem die Wege sind kürzer geworden. Das ist wichtig, denn beim Schlaganfall zählt jede Minute: Je mehr Zeit zwischen den ersten Symptomen und der Therapie vergeht, desto mehr Nervenzellen sind unwiederbringlich verloren. Weil die normalen Schlaganfallzimmer jetzt direkt neben sogenannten Intensivzimmern sind, kann ein Patient, dem es plötzlich wieder schlechter geht, sehr schnell verlegt und entsprechend betreut werden. Alle Patienten werden bestens überwacht: In der Stationszentrale laufen auf Monitoren Informationen wie Herzfrequenz oder Blutdruck zusammen. Das Lager für Materialen wie Spritzen, Medikamente, Kanülen ist jetzt komplett offen gestaltet. „Es spart Zeit, wenn man keine Türen aufmachen muss“ , erklärt Oberarzt Wolf-Dirk Niesen. Schnell geht auch die erste Untersuchung nach einem Schlaganfall. Auf dem Flur hängt extra eine Stoppuhr. In 20 Minuten messen die Ärzte dort Blutdruck, Herzfrequenz, Blutzucker und ähnliches und überlegen, welche Therapie sie anwenden. Die „Stroke Unit“ berät auch andere Kliniken in Südbaden. Mit der „Teleradiologie“ bekommen die Freiburger Ärzte das Bild vom Gehirn eines Patienten und geben den Kollegen in anderen Kliniken per Telefon Tipps zur Behandlung. Bei der „Teleneurologie“ können sie sogar per Webcam den Patienten in einer lokalen „Stroke Unit“ sehen und so beim Behandeln helfen. Das Besondere: Schon in den ersten 24 Stunden nach dem Schlaganfall fängt die Reha an. Die verschiedensten Therapeuten, zum Beispiel Physiotherapeuten oder Logopäden, führen erste Gespräche und legen bald darauf los. Zusätzlich stehen Sozialarbeiter bereit, die sich auch um Angehörige kümmern. Durch die frühe Reha gibt es später weniger bleibende Behinderungen und die Patienten finden schneller wieder ins normale Leben.
Insgesamt 790 000 Euro hat die Erweiterung gekostet. Von März bis Dezember 2007 haben die Arbeiten gedauert. Vier neue Schwestern und ein Arzt wurden eingestellt, dazu weitere Therapeutenstunden geschaffen. Die Unikliniken Freiburg und Heidelberg besitzen die einzige überregionale „Stroke Units“ in Baden-Württemberg. „Auch weil das Einzugsgebiet so groß ist — von Ortenau bis Bodensee — war die Erweiterung nötig“ , sagt Cornelius Weiller, Direktor der Neurologie. In Freiburg gibt es keine weitere „Stroke Unit“ . Sie muss aber besonders schwere Fälle aus anderen Einheiten wie die der Kliniken in Müllheim oder Emmendingen aufnehmen.

Verena Schwald , 5.1.2008, BZ 

Stroke Units in der neurologischen Uniklinik Freiburg

Der Schock kommt unerwartet / Der Umgang mit einem Schlaganfall ist gerade für jüngere Menschen schwierig

„s’ Schlägle“ : Was im Badischen so verniedlichend genannt wird, ist in Wahrheit ein Einschnitt. Der Schlaganfall ist in Deutschland die dritthäufigste Todesursache nach Herzinfarkt und Krebs. Zudem stellt er die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter dar. Ziel einer Nachbehandlung ist es daher, dem Patienten zu helfen, sein Leben wieder alleine zu meistern. Dafür muss er die durch den Schlaganfall verlorenen Fähigkeiten wiedererlernen.

Speziell für Schlaganfallpatienten konzipiert sind die so genannten Stroke Units. Seit 1999 gibt es solch eine Einrichtung auch an der Neurologischen Universitätsklinik in Freiburg. „Hier tragen Patienten im Schnitt deutlich weniger Defizite davon als in Krankenhäusern ohne Stroke Unit“ , stellt Oberarzt Dr. Wolf-Dirk Niesen fest. „Der Patient wird einerseits überwacht und andererseits durch Ärzte, Pfleger, Logopäden und Ergotherapeuten rehabilitiert.“ Anschließend gehen 98 Prozent der Betroffenen in eine spezielle Rehaklinik. Das Ziel ist es hier nicht nur, den Patienten wieder alltagstauglich zu machen, sondern ihn defizitfrei nach Hause zu entlassen. Oft ist das aber ein langer und schwieriger Prozess, der Betroffenen wie Angehörigen einiges abverlangt.

Durch Behinderungen wie eine Seh- oder Sprechstörung kann der Leidtragende von seinem Umfeld schnell isoliert werden. Das führt nicht selten zu psychischen Problemen wie Depressionen. Anlaufstellen sind in diesem Fall Selbsthilfegruppen. In Deutschland existieren zurzeit rund 425 solcher Gruppen, welche mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zusammenarbeiten. In Freiburg gibt es beispielsweise drei Selbsthilfegruppen für Schlaganfälle, eine davon richtet sich vor allem an jüngere Patienten. „Entgegen der landläufigen Meinung ist der Schlaganfall keine reine Alterskrankheit“ , betont Ursula Immenschuh, die Ansprechpartnerin für diese bundesweit einzigartige Selbsthilfegruppe. 2003 wurde sie offiziell gegründet und besteht mittlerweile aus etwa 20 Mitgliedern. Die meisten sind zwischen 40 und 47 Jahre alt. „Ich habe damals an einer Promotion über das Erleben jüngerer Menschen nach einem Schlaganfall gearbeitet. Dazu habe ich ein Gruppeninterview geführt, doch die Leute wollten sich danach auch weiterhin treffen und sich austauschen“ , erzählt Immenschuh.

Die Gruppenteilnehmer organisieren ihr Jahresprogramm eigenständig, was ihnen Verantwortung und auch Selbstbewusstsein bringt. „Viele haben nach solch einem Schlaganfall einen psychischen Einbruch und wollen einfach nur zurück ins normale, alte Leben“ , sagt Immenschuh. Gerade für jüngere Menschen ist der Umgang mit ihrem Schlaganfall schwierig, da ihre Umgebung sich oft damit schwer tut. Diese Erfahrung hat Immenschuh auch in ihrer Gruppe gemacht: „Viele fühlen sich von ihren Mitmenschen stigmatisiert und in eine Schublade gesteckt. Und selbst, wenn die Symptome zurückgehen und man den Menschen nichts mehr ansieht, bleibt die innere Verletzung.“ Oberarzt Niesen sieht die Problematik ähnlich: „Jüngere Patienten sind zwar meist leichter zu rehabilitieren, doch der Schock kommt sehr unerwartet und dämpft die Motivation. Gerade der Wiedereinstieg in das Arbeitsleben ist dann das Problem.“
15.6.2007

 

Schlaganfall-Buchautor Gerhard Reinhold macht Selbsthilfegruppen Mut

„Ich lebe und ich lebe gern“, betont Gerhard Reinhold immer wieder. Und das auch mit einer zunächst unerträglich scheinenden Behinderung. Gerhard Reinhold hat einen Schlaganfall erlitten. Verarbeitet hat er diesen Schicksalsschlag in einem Buch, das er jetzt auf Einladung der „Selbsthilfegruppe Schlaganfall“ in der Helios-Klinik in Müllheim vorstellte.

Im Alter von 56 Jahren hat Gerhard Reinhold einen schweren Schlaganfall erlitten. Er führte zu einer rechtsseitigen Lähmung und zu einem totalen Sprachverlust. Nach fünf Jahren dokumentierte der Hamburger seine Erfahrungen in dem Buch mit dem Titel „Zum Schweigen verurteilt – Der Kampf der fünf Jahre“. Gerhard Reinhold schildert darin, wie ihn auf den „Höhenflügen des Lebens“ aus heiterem Himmel der Schlaganfall traf und wie er mit Hilfe der Ärzte, Therapeuten, seiner Familie und viel Mut und Ausdauer zurück ins Leben fand. Vor drei Jahren hat Gerhard Reinhold wieder begonnen, Trompete zu spielen. Nachdem zunächst nur kümmerliche Töne heraus kamen, wurde das Spiel nach und nach wieder professioneller. Die zahlreichen Zuschauer kamen während der Lesung immer wieder in den Genuss schwungvoller Jazz- und Schlagermusik, vorgetragen von Gerhard Reinhold und seinem Partner Hans Krahnke (Gitarre).

Wiederholt hob Reinhold nachdrücklich hervor, dass man sich als vom Schlaganfall Betroffener nicht aufgeben dürfe. Er ermunterte die Mitglieder der Selbsthilfegruppe, das Leben lebenswert zu gestalten. Theaterbesuche, Reisen, Kontakte zu Freunden und der Besuch der Selbsthilfegruppe hätten ihm immer wieder Mut gemacht.
BZ vom 27.8.2005

Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Freiburg berichtet

Jedes Bundesland begeht einmal im Jahr einen Schlaganfalltag – in Baden-Württemberg, wo jährlich 40 000 Menschen einen Schlaganfall erleiden, ist er am Dienstag, 10. Mai. In einer Freiburger Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten treffen sich regelmäßig junge Erwachsene. Dabei geht es vor allem um Erfahrungsaustausch, medizinische Aspekte der Erkrankung und um die gegenseitige Unterstützung in der oftmals schwierigen Alltagsbewältigung.

… Da trotz intensiver Rehabilitationsanstrengungen in den meisten Fällen auch bei jüngeren Schlaganfallpatienten feinmechanische Störungen als irreparable Dauerschädigung zurückbleiben, sind die Patienten auf Rücksichtnahme in Beruf und Familie angewiesen. „Auch wenn sich Jüngere scheinbar besser erholen, bleibt fast immer etwas zurück“, meint Ursula Immenschuh, die sich als Leiterin der Freiburger Selbsthilfegruppe vor allem um den regelmäßigen Erfahrungsaustausch von Frauen und Männern im Alter zwischen 30 und 60 Jahren kümmert. Das gegenseitige Mut-Machen, Geselligkeit und auch medizinische Themen sind Inhalt der Gruppentreffs, an denen derzeit 15 Betroffene aus Freiburg und der Region teilnehmen. ….
Ganzen Text vom 6.5.2005 auf www.bzol.de lesen

Schlaganfall- und Aphasie-Selbsthilfegruppe Elztal

Die Selbsthilfegruppe Aphasie und Schlaganfall Elztal hat bei ihrem nächsten Kontakt- und Informationstreffen am kommenden Donnerstag, 7. September, um 19 Uhr im Bürgerzentrum Rotes Haus ein besonderes Thema auf dem Programm: „Die Kräuterapotheke Gottes“ . Es referiert Edith Fehrenbach aus Oberwinden, bekannt als „Kräuterfrau“ , die sich seit vielen Jahren mit der Wirkung von Heilkräutern beschäftigt. Sie wird nicht nur eine Fülle von Kräutern vorstellen und deren Heilkraft erläutern, sondern auch viele Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen, die bei verschiedensten Beschwerden hilfreich sein können. Zu diesem Vortrag lädt die Selbsthilfegruppe Aphasie und Schlaganfall Elztal betroffene Schlaganfallpatienten, Aphasiker und deren Angehörige sowie die interessierte Öffentlichkeit ein. Der Vortrag ist kostenfrei.
5.9.2006

Ein sehr häufiges Symptom nach Schlaganfall ist die halbseitige Lähmung des Körpers. Betroffen sind dann der jeweilige Arm und die Hand und/oder Bein und Fuß. Oft bleibt die Bewegungsfähigkeit erheblich einschränkt. Mit dieser Thematik befasst sich die Selbsthilfegruppe „Aphasie und Schlaganfall Elztal“ bei ihrem nächsten Treffen und Informationsabend am Donnerstag, 1. Februar, um 19 Uhr im Bürgerzentrum Rotes Haus, Waldkirch, (Emmendinger Straße 3). Referentin ist Simone König, Ergotherapeutin in der Neurologischen Klinik Elzach. Sie wird in ihrem Vortrag die Ursachen der veränderten Muskelspannungen erläutern und erklären, wie es zu einer Erhöhung der Muskelspannung an der gelähmten Körperseite kommen kann. Sie stellt Behandlungsmethoden vor, welche die Motorik und Sensorik wieder anbahnen helfen und die Muskelspannungen mildern oder sogar auflösen. Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe ist Max Gander, 07682/ 920795.
Die Selbsthilfegruppe Aphasie und Schlaganfall Elztal lädt für Donnerstag, 2. September, 19 Uhr, im Stadtteilzentrum Rotes Haus in Waldkirch (Emmendingerstraße 3) zu einem Vortrag ein zum Thema „Ergotherapeutische Behandlungsmethoden nach Schlaganfall: Bobath und Perfetti“. Es referieren die leitende Ergotherapeutin Marion Sonnleitner und ihre Kollegin Dagmar Gander, beide aus der Neurologischen Klinik Elzach. Infos unter Tel 07682/1920795
Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Elztal
c/o Max Gander, Am Acker 1, 79 215 Elzach, Tel 07682/ 920795
Kranke sind eher unter- als überfordert >Demenz1 (27.9.2008)
Aphasie und Schlaganfall Elztal: Selbsthilfegruppe in Waldkirch >Chronisch2 (29.1.2007)

Schlaganfall-Selbsthilfegruppe für erwachsene Menschen

Gruppentreff jeweils am zweiten Dienstag im Monat ab 18.30 Uhr
Neurologisches Therapiezentrum „Interaktiv“ in Freiburg,
Zähringerstrasse 349 (Hintereingang)
Kontakt: Ursula Immenschuh, Tel 0761-2927544, u.immenschuh@web.de
Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Freiburg berichtet >Krise1 (7.5.2005)

 

 

Schlaganfall-Selbsthilfegruppen im Raum Freiburg

Die Organisation der Nachsorge nach einem Schlaganfall sollte am besten mit dem Hausarzt besprochen werden. Es soll freilich schon vorgekommen sein, dass Sprachstörungen mit Verwirrtheit verwechselt wurden und ein Patient mit Aphasie fälschlich in der Psychiatrie landete. Viele Anrufer wollten wissen, wie weit sich ihr Zustand nach einem Schlaganfall noch verbessern kann. Danielle Kolander von der Median Klinik Bad Krozingen macht Mut: „Unabhängig vom Alter profitiert jeder Mensch von einer Rehabilitation.“ Neben einem guten sozialen Umfeld ist die eigene Motivation die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg. Auch Monate nach dem Akutereignis lässt sich das Gehirn noch trainieren. „Üben, üben, üben“, empfehlen die Fachleute. In Selbsthilfegruppen fällt das oft leichter.

Notrufnummer: 19222
Selbsthilfegruppen in Freiburg:
Annemarie Wassmer, Tel 0761/ 445592
Ursula Immenschuh, Tel  0761/ 2927544 (für jüngere Patienten)
Aphasiker-Selbsthilfegruppe: Logopädische Praxis Beati Fresle-Fugmann, Tel 0761/289080
Auskünfte über Selbsthilfegruppen an anderen Orten: Freiburger Selbsthilfebüro, Tel 0761/70875-15
Aphasiker Bad Krozingen:
Nils Lürmann, Tel 07633/931850, aphasiker.krozingen ät gmx.de

 

Schlaganfallselbsthilfe Freiburg

Die Idee zur Gründung einer Schlaganfall-Selbsthilfegruppe für jüngere Erwachsene in Freiburg entstand aus dem Bedürfnis von jüngeren Menschen, die an einem Gruppeninterview für eine Forschungsarbeit mit jüngeren Menschen nach Schlaganfall teilnahmen. Ursula Immenschuh erforschte als Krankenschwester und inzwischen promovierte Pflegewissenschaftlerin das Erleben jüngerer Menschen nach Schlaganfall und leitete daraus Erkenntnisse für die Pflege dieser Zielgruppe ab. Nach ersten informellen Treffen von Interessierten besteht unsere Selbsthilfegruppe unter dem Dach der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe e.V. seit 2003.“

Ursula Immenschuh, Schlehenrain 5 m 79108 Freiburg, Tel 0761/4537557
u.immenschuh ät web.de , www.schlaganfallselbsthilfe-freiburg.de
Sibylle Hör-Berg, Tel 07633/14846, s.-berg ät web.de

 
Stroke Units online

Eine Stroke Unit ist eine neurologische Station, in der speziell Schlaganfalpatienten versorgt werden.
Die Standorte der über 180 Stroke Units in Deutschland sind online verfügbar. Die Gesellschaft für Neurologie stellt hierzu eine Deutschlandkarte bereit:
www.neurologen-im-netz.de
Stroke Units im Raum: Freiburg, Lahr, Vilingen-Schwenningen

 

Stroke Unit Freiburg – Neurologische Uniklinik

Die Stroke Unit Freiburg wurde 1998 eröffnet, bildet gemeinsam mit der 1995 gegründeten Neurologischen Intensivstation eine räumliche und funktionelle Einheit und ist nach den Kriterien der geforderten Strukturen und Prozessqualität das überregionale Schlaganfallzentrum in der Region Südbaden.
Neurologische Klinik der Uni Freiburg, Stroke Unit
Prof Dr. Cornelius Weller
Breisacher Strasse 64
79106 Freiburg
Ärztliche Anmeldung akuter Schlaganfallpatienten auf der Freiburg Stroke Unit:
Tel 0761/270-5158
Notfall-Tel 112

https://www.uniklinik-freiburg.de/schlaganfall/live/index.html
https://www.uniklinik-freiburg.de/neurologie/live/klinik/stroke.html

 

Links
www.schlaganfall-hilfe.de  Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
www.dsg-info.de  Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft.

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