Inkontinenz

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Blatt eines Frauenmantels nach einer Regennacht morgens um 9 Uhr am 10.6.2013

 

 

Inkontinenzhilfe – Selbsthilfegruppe Freiburg

Es ist ein Thema, über das zu reden vielen Betroffenen schwer fällt: Inkontinenz. Viele – vor allem ältere Menschen – nehmen Blasenschwäche als Schicksal und altersbedingtes Problem hin. Dabei beschränkt sich das Problem Inkontinenz keineswegs auf ältere Menschen oder Frauen. Vielen Betroffenen könnte allerdings geholfen werden, wissen Dr. Martin Hermstrüwer vom Stadtkrankenhaus Herbolzheim, der Emmendinger Urologe Dr. Maher Abdin und Leonie Thomä von der Freiburger Kontinenz-Selbsthilfegruppe aus der Erfahrung ihrer Arbeit. …
Entscheidend dafür, dass den Betroffenen geholfen werden kann, sei zu erreichen, dass sie auch über ihr Problem reden, betont Leonie Thomä. Genau hier setzt auch die von ihr 1999 gegründete Selbsthilfegruppe in Freiburg an. Sie will Hilfe zur Selbsthilfe bieten und eine Anlaufstelle für Betroffene sein. Eine weitere Anlaufstelle ist auch das Freiburger Informationszentrum für Harnkontinenz, dessen Geschäftsstelle in der Urologie der Uniklinik Freiburg angesiedelt ist. Auch hier arbeitet Leonie Thomä mit. … „Harninkontinenz ist eine sekundäre Krankheit, also Folge einer anderen Krankheit. Die gilt es als Ursache möglichst herauszufinden“, betont der Urologe Maher Abdin. Lösungen gebe es in den meisten Fällen, doch die notwendige Diagnostik und anschließende Therapie erfordere großen Zeitaufwand. …
Mehr auf www.bzol.de vom 11.5.2004

Inkontinenzhilfe, Selbsthilfegruppe Freiburg, Leonie Thomä, Tel 0761/892295
Die Kontinenz-Selbsthilfegruppe trifft sich an jedem zweiten Dienstag im Monat um 17.30 Uhr im Raum Feldberg des Evangelischen Stifts, Hermannstrasse 10

Patientenforum am Samstag, 27. Juni 2009, von 10 bis 12 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik

Infos zu Inkontinenz: Deutschen Kontinenzgesellschaft  www.gih.de
beim Freiburger Informationszentrum,  Tel 0761/1378135, www.fizh.de
www.stadtkrankenhaus-herbolzheim.de , Dr. Martin Hermstrüwer

 

Kontinenzzentrum an der Freiburger Uniklinik sowie Diakonie

Inkontinenz ist die fehlende Fähigkeit des Körpers, den Inhalt von Blase und Darm zu speichern und beide kontrolliert zu entleeren. Der unfreiwillige Abgang von Urin und Stuhl zur falschen Zeit und am falschen Ort ist ein großes medizinisches, seelisches, hygienisches und soziales Problem.

Interdisziplinäres Kontinenzzentrum, Tel 0761/270-2631 oder 10
Selbsthilfegruppe Inkontinenz, c/o Leonie Thomä, Tel 0761/89 22 95

Interdisziplinäres Kontinenzzentrum am Diakoniekrankenhaus
Hotline 0761/1 30193247, Info: www.kodia-freiburg.de).

 

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Inkontinenz – ein verschwiegenes Leiden

Millionen Menschen leiden darunter –dennoch handelt es sich um ein Tabu: Harn und Stuhlinkontinenz. Wer Hilfe sucht, hat allerdings gute Heilungschancen. Zur Weltkontinenzwoche von 22. bis 28. Juni 2015 finden in Freiburg zwei Veranstaltungen statt.Mit dabei ist Krankenpflegerin Leonie Thomä, die seit 16 Jahren die Selbsthilfegruppe für Betroffene in der Region leitet.

Wie verändert Inkontinenz das Lebensgefühl und den Alltag der Betroffenen, Frau Thomä?
So individuell wie die Menschen sind, so individuell ist auch ihr Leidensdruck –unabhängig vom Grad der Inkontinenz. Immer aber ist es bedrückend und schambesetzt, wenn man Harn oder Stuhl nicht mehr halten kann. Inkontinenz löst ein großes Unsicherheitsgefühl aus, die Angst, dass andere es merken. Das Leben der Betroffenen ist eingeschränkt: In der eigenen Stadt kennen sie alle öffentlichen Toiletten, aber an anderen Orten werden sie unsicher und verzichten daher lieber auf Unterwegssein, Wandern, Reisen. Viele sind isoliert.Oft ist Inkontinenz auch mit großem Schuldgefühl verbunden. Man glaubt,  dass man Mitschuld trägt, weil man die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt des Kindes nicht diszipliniert genug gemacht hat oder nicht rechtzeitig zum Arzt gegangen ist.

Wie viele Menschen sind von Stuhl- und Harninkontinenz betroffen?
Die Deutsche Kontinenzgesellschaft geht von neun Millionen Menschen aus, spricht aber gleichzeitig von einer hohen Dunkelziffer, die hinzukommt. Jeder Zehnte in Deutschland ist demnach betroffen. Manche leiden ausschließlich an Harn oder an Stuhlinkontinenz, manche an beidem. Männer und Frauen trifft es gleichermaßen. Es ist keine Alterserkrankung,Inkontinenz kann auch Junge treffen, sie kommt aber gehäuft im Alter vor, weil andere Erkrankungen sie verstärken. Auf der Freiburger Gesundheitsmesse Anfang Mai hatte unsere Selbsthilfegruppe einen Stand, und es war unglaublich, wie viele Menschen kamen. Der Informationsbedarf ist offenbar riesig.
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Welche Ursachen liegen der Harninkontinenz zu Grunde?
Bei Männern tritt Harninkontinenz oft nach einer Prostatakrebs-Operation auf, sie ist eine häufige Folge der Krebstherapie. Meistens gibt sich das innerhalb von einigen Wochen oder Monaten, manchmal aber auch nicht. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Belastungs- und Dranginkontinenz: Im ersten Fall kommt es beim Husten, Niesen, Lachen oder Treppensteigen zu unwillkürlichem Harnverlust, im zweiten Fall ist die Blase überaktiv, so dass der Harndrang selbst bei gering gefüllter Blase so stark wird, dass er sich nicht unterdrücken lässt.
Bei Männern entsteht Belastungsinkontinenz meist nach der genannten Krebs-OP, die Dranginkontinenz ist oft Folge einer gutartigen Vergrößerung der Prostata –weil die Harnröhre eingeengt ist, entleert sich die Blase oft nicht mehr vollständig, und das löst den Drang aus.
Bei Frauen gibt es ebenfalls beide Formen der Inkontinenz. Ursache ist eine Senkung des Beckenbodens, der Blase, der Gebärmutter oder des Darms. Ausgelöst wird dies durch Geburten, schwere körperliche Arbeit, häufige Harnwegsinfekte oder andere Ursachen.
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Wie gehen die meisten Betroffenen zunächst mit ihrem Leiden um?
Allgemein lässt sich sagen: Für Männer ist das Thema weniger schambesetzt, weil sie meist die Ursache kennen, sie suchen rascher Hilfe.WennInkontinenz in Zusammenhang mit der Krebstherapie auftritt, setzen sie alles daran, das Problem rasch zu lösen, und machen fließig ihre Beckenbodenübungen. Im Fall der Drangsymptomatik bekommen sie von ihrem Arzt Medikamente, mit deren Hilfe sich die Harnröhre weitet, so dass der Urin wieder vollständig abgeht.
Frauen schämen sich mehr?
Ja und nein. Zunächst sind sie ja daran gewöhnt, im Rahmen des Zyklus Ausscheidungen zu haben. Am Anfang nehmen sie das Thema daher meist nicht so ernst und verwenden eben Slipeinlagen. Wenn sie aber immer wieder erleben, dass sie es nicht mehr zur Toilette schaffen oder ohne es zu merken eine gewisse Menge Harn verlieren, herrscht für sie Handlungsbedarf.

Bei Stuhlinkontinenz ist der Leidensdruck sicherlich noch höher?
Stuhlinkontinenz stellt sich dramatischer dar. Oft geht ihr eine Darmkrebs-Operation mit einem zeitweiligen künstlichen Darmausgang an der Bauchdecke, auch Stoma oder Anus praeter genannt, voraus.Nach der anschließenden Rückverlagerung des Darmausgangs fehlt oft die nötige Ernährungsberatung, denn das Reservoir, das den Stuhl bisher gehalten hat, ist durch die OP meist nicht mehr vorhanden.Die Folge ist,dass Betroffene über häufige Toilettengänge klagen. Manche können halbe Tage das Haus nicht verlassen. Und wenn sie dann rausgehen, essen und trinken sie vorsichtshalber nichts. Das ist eine große Belastung und macht die Teilnehme am gesellschaftlichen Leben oft unmöglich. Ich treffe immer wieder Patienten, die sagen, so sei ihr Leben für sie nicht mehr lebenswert.

In diesen Fällen kann ein dauerhafter künstlicher Darmausgang eine Erleichterung sein?
Ja. Oft wehrt man sich lange dagegen, aber der Leidensdruck kann so groß sein, dass man ihm schließlich zustimmt – und danach erleichtert ist. Plötzlich ist manunabhängig, das Leben wieder lebenswert. Die Technik ist inzwischen sehr gut: Die Bauchdeckenöffnung ist mit einer geruchsdichten Klappe abgedeckt, und alle zwei Tage wird der Darm mit einer Spülflüssigkeit geleert. Wie das geht, lernt der Patient in der Klinik, er kann es dann selbst ohne Hilfe zu Hause oder unterwegs anwenden.

Der Freiburger Gynäkologe Ludwig Quaas, der das Kontinenzzentrum am Diakoniekrankenhaus 2005 aufgebaut hat, sagte damals, von zehn Betroffenen konsultierten nur drei einen Arzt. Stimmt das heute noch?
Zahlen kann ich keine nennen, aber es handelt sich noch immer um eine verschwiegene Erkrankung. Die Kontinenzwoche soll dazu dienen, dass man sieht: Ich bin nicht allein und es gibt Hilfe. Ich habe den Eindruck, dass sich das Tabu langsam auflöst.

Wo findet man Hilfe?
Die beste Anlaufstelle sind Kontinenzzentren, wie es in Freiburg einige gibt – etwa an der Uniklinik und im Diakoniekrankenhaus. Dort arbeiten Ärzte und Therapeuteninterdisziplinär zusammen: Gynäkologen, Urologen, Neurologen, Chirurgen, Physiotherapeuten. Erst werden die Ursachen abgeklärt, dann entscheiden Arzt und Patient gemeinsam über die Therapie. Die Beckenbodentherapie als konservative, physiotherapeutische Maßnahme ist die erste Wahl. Außerdem gibt es eine Reihe von operativen und medikamentösen Möglichkeiten.

Wie vielen Betroffenen kann geholfen werden?
Sehr viele kann man heilen. Linderung und Wiederteilnahme am gesellschaftlichen Leben ist in den allermeisten Fällen zu erreichen. Doch das Ziel, kontinent zu werden, ist nicht immer garantiert. In unserer Selbsthilfegruppe, zu der Menschen aus Freiburg, dem Kreis Emmendingen und dem Markgräflerland kommen, erlebe ich eine Fluktuation, die mich freut: Viele Betroffene holen sich hier Rat und Unterstützung, müssen aber bald nicht mehr kommen

21.6.2015, Sigrun Rehm, www.der-sonntag.de

 

DIE WELTKONTINENZWOCHE findet zum siebten Mal statt. Beide Freiburger Kontinenzzentren laden aus diesem Anlass zu Veranstaltungen mit Experten ein, in denen typische Leiden benannt und aktuelle Behandlungsmethoden erläutert werden. Außerdem besteht Raum für Fragen:
„Beckenbodenschwäche und Inkontinenz: …sprechen wir darüber“ am Montag, 22. Juni,17 bis 19 Uhr, Bürgerhaus Zähringen
„Blasenschwäche? Inkontinent? Wer darüber spricht, hat gute Heilungschancen“ am Mittwoch, 24. Juni,19 bis 20.30 Uhr, Hörsaal A/B des Diakoniekrankenhauses, Wirthstraße 11.

DIE SELBSTHILFEGRUPPE „Kontinenz“trifft sich am zweiten Dienstag des Monats um 17.30 Uhr im Evangelischen Stift Freiburg, Raum Feldberg, Hermannstraße 10. Kontakt: Leonie Thomä, Telefon 0761/892295.

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INTERDISZIPLINÄRE KONTINENZZENTREN gibt es in Freiburg an der Uniklinik (Hotline 0761/270263 10, werktags 9 bis 12 Uhr,
Info: www.uniklinik-freiburg.de/kontinenzzentrum.html) und am Diakoniekrankenhaus (Hotline 0761/1 30193247, Info: www.kodia-freiburg.de). S

 

 

 

Welt-Kontinenz-Woche – alljährlich Ende Juni 2013

Inkontinenz ist eines der wenigen verbliebenen Tabus in unserer Gesellschaft. Dabei sind mehr als 10 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Um diesem Thema eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen, gibt es seit fünf Jahren Ende Juni die Welt-Kontinenz-Woche. Das Diakoniekrankenhaus bietet zusammen mit der Freiburger Kontinenz-Selbsthilfegruppe am Mittwoch, 26. Juni, eine Info-Veranstaltung zu diesem Thema an. Darüber sprach Petra Völzing mit Leonie Thomä, Leiterin der Kontinenz-Selbsthilfe-Gruppe. ….
Alles vom 25.6.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/es-ist-wichtig-darueber-zu-sprechen–73051865.html

Info-Veranstaltung zu Beckenbodenschwäche und Inkontinenz. Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr, Diakoniekrankenhaus, Wirthstraße 11, Hörsaal A/B, 3. Stock. Eintritt frei. Weitere Infos unter Tel. 0761-89 22 95.

 

 

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