Sarrazin – Tugendterror Medien

„Der neue Tugendterror – über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland“ – in diesem zweite Buch nach „Deutschland schafft sich ab“ von 2010 geht Thilo Sarrazin gegen eine der Political Correctness geschuldeten Gleichmacherei der Medien vor. „Völker sind nicht verschieden, alle Kulturen sind gleichwertig, der Islam ist eine Kultur des Friedens, Männer und Frauen haben bis auf ihre Physis keine Unterschiede“,  so Sarazin voller Ironie im Kapitel „14 Axiome des Tugendwahns“ – wer dies vertritt, ist für ihn ein Meinungsterrorist.  „Abstruse Dominanz der Gleichheitsideologie“, Political correctness, Maulkorb-Mentalität, Meinungskonformismus bzw. Tugendterror  verbieten es nach Sarrazins Ansicht, bestimmte Debatten in Deutschland überhaupt führen zu dürfen: „Beleidigt hatte ich das Weltbild der Verharmloser und Schönfärber im harmoniefreudigen Müsli-Milieu. Das löste offensichtlich den Hass aus.“
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Die folgende Auswahl der Zeitungsschlagzeilen am Tag der Buchvorstellung 24.2.2014 zeigen, dass Sarrazin mit seiner Anprangerung der Meinungskonformisums vielleicht doch gar nicht so unrecht hat:
– Der Ungleichheitsapostel (faz)
– Neues vom Knallfrosch (Stern)
– Thilo Sarrazin gegen den Rest der Welt (Kölner Stadt-Anzeiger)
– Umstrittener Buch-Autor (RP-online)
– Thilo Sarrazin sieht sich als Tugendterror-Opfer (BZ)
– Sarrazins Kampf gegen den vermeintlichen «Tugendterror» (SZ)
– Die Mär vom armen Opfer Sarrazin (SPIEGEL)
– Er nun wieder- Geschichte einer narzisstischen Kränkung (Die Zeit)
– Der Talkshowtourist (taz)
– Sarrazin provoziert wieder (Augsburger Allgemeine)
– Sarrazin – Vom ewigen Opfer des Tugendterrors (Cicero)
25.2.2014

 

 

Die moralisierende Zeitgeist-Kaste
In unserem Lande sollte man wenigstens zugestehen, daß sich die Presse von den Vorstellungen der breiten Bevölkerung weit entfernt hat – und darauf ja auch noch stolz ist. Warum ordnen sich denn drei Viertel der Journalisten dem roten oder grünen Lager zu? Warum sind in Fernsehen, Rundfunk und den Printmedien ganz überwiegend keine konservativen Standpunkte zu vernehmen? Weil die 68er dort die Lufthoheit eroberten, diese an handverlesene Nachfolger weitergaben und so beim timiden Teil der deutschen Bevölkerung die Schweigespirale installierten. Kein Wunder, daß alle politischen Vorstellungen, die dem natürlichen Egoismus des Bürgers, also der Privatautonomie, Raum lassen, als „soziale Kälte“ abgetan werden: Es grüßt der ständige parteiübergreifende Kirchentag! Schon deshalb ist es unerläßlich, daß Sarrazin immer wieder einmal den Tabu-Deckel lüftet. Geradezu erholsam und allemal liberal, mag dieses „Tugendterror“-Unwort auch die kleinen Kinder erschrecken …
25.2.2014, Auth
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Ich sage voraus
dass die Reaktion der durch dieses Buch gekennzeichneten Medien die Thesen dieses Buches bestätigen wird. Wie schon gehabt, die Person wird madig gemacht wie andere „unliebsame“ Zeitgenossen, z.B. Westerwelle, Lucke, Steinbrück, Christian Wulff, …
25.2.2014, R. Spiek
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Sarrazins Kritiker sind genauso dämlich wie er selbst
Sarrazin ist in der Beschreibung politisch problematischer Zustände gut. Von den Ursachen dieser Zustände hat er mit Ausnahme von Finanzfragen keine Ahnung, und dilettiert daher bei den Lösungsangeboten kolossal. Mit derlei Unzulänglichkeiten in seinen Argumentationsketten macht er es seinen Feinden denkbar einfach, ihn als rechten Populisten zu diskreditieren. Allerdings geht es diesen Kritikern meist nicht um eine intellektuelle Wahrhaftigkeit, sondern darum die ihnen unangenehmen aber zutreffenden Zustandsbeschreibungen in ein übles Licht zu rücken. Sind diese doch Ursache ihrer eigenen völlig verfehlten Lösungen. Sarrazins Kritiker sind daher genauso dämlich wie er selbst.
25.2.2014, Rainer Brombach
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Sarrazin ist zweifelslos ein gerissener Populist, der in erster Linie seine Bücher verkaufen will. Seine Thesen sind teils krude, teils überspitzt, aber immer provokativ. Dennoch regt er mit seinen Schriften und Behauptungen wichtige Diskussionen an, über Themen (Parallelgesellschaften, Probleme des Euros, einseitige Berichtserstattung in den Medien), welche viele Bürger bewegen, von Politik und Medien jedoch todgeschwiegen oder heruntergespielt werden. So rechtspopulistisch, teils absurd sein „Deutschland schafft sich ab“ auch gewesen ist, die Debatte über einige der angesprochenen Probleme war damals längst überfällig. Naja, und dass eine übertriebene „Politische Korrektheit“ einer Gesellschaft, einer Demokratie mehr schadet, als nützt, ist eigentlich auch logisch.
25.2.2014. Thür
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Die Freiheit, anders zu denken
Wer heutzutage nicht politically correctnes vorheuchelt wird in der Luft zerrissen. Der politische Mainstream ist durchgehend gleichgeschaltet. Nur linker, ökologisch korrekter Einheitsbrei darf heutzutage eine Meinung enthalten.Alles was sich dieser „Norm“ entzieht ist rechtspopulistisch und dadurch verwerflich. Meinungsfreiheit sieht anders aus! Die Wahrheit sowieso und die Freiheit anders zu denken steht auch Herrn Sarrazin zu!
25.2.2014, Alexander Vorstedter
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Gutmenschenkonformismus-Journalisten als Volkserzieher
In einem sind sich die Medien gern einig: wann immer Sarrazin was Richtiges sagt, ist es erstens falsch und zweitens doof. Die unentwegte Gutmenschelei kann einem schon auf den Keks gehen. Wieso verstehen sich so viele Journalisten als Volkserzieher? Und wieso merken sie nicht, daß sie eher das Gegenteil erreichen? Sarrazins Bücher verkaufen sich nur deshalb so gut, weil die verarschte Volksseele nach Alternativen zum heilen Meister-Proper-Journalismus schmachtet.  Laut Sarrazins These vom linksgrünen Gutmenschenkonformismus sind doch in diesem Land mit seinen unisono-Medien Millionen schon lange nicht mehr zu Hause, sie sind wohl alles „Opfer“ und verdienen es, zu Populisten abgestempelt zu werden.
2.3.2014, Erich Vierch

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