Saatgut samenfest oder hybrid

Nur noch 30% des Saatguts bei Gemüse ist samenfest, läßt sich also vom Bauern vermehren. Die anderen 70% sind als hybride Sorten nur einmal verwendbar, d.h. alljährlich vom Saatguthersteller neu zu kaufen. Mit der samenfesten Möhre Milan bietet die Gärtnerei Piluweri in Müllheim-Hügelheim bzw. der Verein Kultursaat den Bio-Erwerbsgärtnern ein erfreuliches Ausnahmeprodukt an,denn bei Blumenkohl, Brokkoli, Chicorée, Chinakohl, Fenchel, Kohlrabi, Mais, Möhre, Rettich und Wirsing dominieren heute leider die sterilen Hybriden fast vollständig.
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Viel Zeit und Geduld:
„10 bis 14 Jahre braucht es, bis eine neue samenfeste Gemüsesorte marktreif ist für die Demeter- und Bioland-Erwerbsgärtner. Geduld ist also angesagt. „Man rechnet fünf bis sechs Generationen, bis aus einer Kreuzung einigermaßen typ-stabile Linien entstanden sind“, erklärt Michael Fleck, Geschäftsführer des Vereins Kultursaat, dessen Mitglieder ökologisches Saatgut erzeugen und neue Sorten züchten.“ (Reife Leistung, 31.10.2015, https://www.badische-zeitung.de/gesundheit-ernaehrung/reife-leistung–113171018.html ).
Da Möhren erst im zweiten Jahr einen Blütenstand entwickeln, entsprechen den 5-6 Generationen lange 10-12 Jahre.
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Viel Geld und Risiko:
Die Kosten zur Entwicklung einer neuen samenfesten Gemüsesorte betragen bis zu 500.000 Euro. Von 1000 jährlich angemeldeten Sorten werden nur ca 100 zugelassen. Deshalb ist Gemüsesaatgut teuer: „Es gibt Sorten, bei denen wird ein Euro für ein Samenkorn verlangt.“, so Oliver Christ von Piluweri.
23.11.2015

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