Ruecksicht – Fahrradfahrer in FR

Die seit 2012 laufende Kampagne „Rücksicht im Strassenverkehr“ (Schirmherr BZ-Herausgeber Christian Hodeige)hat fünf Partner: Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC, ADAC, Freiburger Verkehrs AG (VAG), Brauerei Ganter und SC Freiburg, dessen Fans bekanntlich besonders zahlreich mit dem Rad zu den Heimspielen fahren. „Fahr  fair“ wirbt für mehr Rücksicht und Gelassenheit im Straßenverkehr, vornehmlich für Radfahrer, schließlich saß 2012 jedes neunte Todesopfer im Straßenverkehr auf einem Velo – insgesamt 417 Menschen starben.
      
Hilft die Rücksicht-Kampagne in Freiburg tatsächlich?
Bei der Podiumsdiskussion geht es insbesondere um die Frage, wie sich die hohe Zahl der Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind, verringern ließe.
Podiumsdiskussion „Sicherheit im Strassenverkehr“ im BZ-Haus, Bertoldstraße 7, Donnerstag, 27. Juni, mit Unfallforscher Siegfried Brockmann, Baubürgermeister Martin Haag und Frank Stratz, Verkehrsexperte bei der Freiburger Polizei. Moderation: BZ-Redakteur Andreas Strepenick. Einlass 19.15 Uhr, Beginn 19.30 Uhr,
Eintritt frei. ….. mehr auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/hilft-die-ruecksicht-kampagne-in-freiburg-tatsaechlich–73023111.html

 
Fahr fair – Aktion „Rücksicht im Straßenverkehr“
Berlin und Freiburg sind die Pilotstädte der Aktion „Rücksicht im Straßenverkehr“. Sie wirbt für mehr Fairness und Gelassenheit aller Verkehrsteilnehmer mit besonderem Fokus auf die vielen Freiburger Radfahrer.

 
Fahrrad fahren liegt im Trend – gerade in den Städten: Hier steigen immer mehr Menschen aufs Rad. Was aus ökologischer Sicht erfreulich ist, führt im Verkehrsalltag häufig zu Konflikten. Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung des Radverkehrs mehren sich. Die Rücksichtkampagne will das ändern und wirbt für mehr Rücksicht, Fairness und Gelassenheit aller Verkehrsteilnehmer. In Freiburg startete die Kampagne bereits im Mai. Sie richtet sich an alle Verkehrsteilnehmer mit besonderem Fokus auf die vielen Freiburger Radfahrer. Berlin und Freiburg sind die beiden Pilotstädte dieser Aktion.
Die Kernidee: Rücksicht wird als Produkt verkauft und der abstrakte Begriff so emotional aufgeladen und greifbar. Die Bühne für diese Botschaft bildet ein Film zur Kampagne. Er erzählt eine moderne Geschichte von Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden: Christophorus ist verzweifelt. Er kann seine Aufgabe, die Menschen sicher auf ihren Wegen zu begleiten, nicht mehr erfüllen. Im Straßenverkehr herrschen Stress und Hektik. Christophorus spürt, dass es so nicht weitergehen kann. Durch Zufall kommt er in Kontakt mit modernen Werbern. Sie helfen ihm, seiner Aufgabe als Schutzheiliger der Reisenden wieder gerecht zu werden. Christophorus wandelt sein Image: Er wird moderner, präsentiert ein Produkt. Eine Idee ist geboren: Rücksicht wird als Produkt verkauft. So wie der Film widmen sich auch die Kampagnenmotive dem Thema Rücksicht mit einem Augenzwinkern. Nutzer verschiedener Verkehrsmittel halten das Produkt Rücksicht in Händen – in Form einer Getränkedose. Die Personen sind in Anspielung auf die oft sehr glatte Werbewelt überzeichnet. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass kein echtes Produkt beworben wird. Diese Irritation ist gewollt, sie schafft Aufmerksamkeit, regt zum Nachdenken an und verleiht der Kampagne eine charmant-ironische Note. In den kommenden Monaten werden Christophorus und seine Helfer in Freiburg und Berlin unterwegs sein und für Rücksicht werben. Dabei bleibt Christophorus nicht bei seiner Werbung für Rücksicht im Straßenverkehr stehen. In Broschüren, im Internet und zukünftig in Videos erklärt er häufige Gefahrensituationen – und wie sie mit Rücksicht entschärft werden.
Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Unfallforschung der Versicherer unterstützt und auch maßgeblich finanziert. Sie ist auf zwei Jahre angelegt und wird wissenschaftlich begleitet. Das Bundesministerium fördert die Kampagne mit 350 000 Euro im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans. Als Medienpartner begleiten die Badische Zeitung, der Sonntag und die Wall AG die Kampagne in Freiburg.
4.7.2012, https://www.freiburg-nimmt-rücksicht.de/index.php

 

 
Bitte die Radfahrer mehr kontrollieren!
Seit einem Jahr läuft in Freiburg die Rücksicht-Kampagne „Fahr fair“ („Nur ein sicherer Radweg ist ein guter Radweg, BZ vom 29 Juni): https://www.freiburg-schwarzwald.de/blog/ruecksicht-fahrradfahrer-in-fr/ (24.6.2013)

Da ich selbst sehr viel mit dem Fahrrad in der Stadt, aber auch mit dem Rennrad in der Umgebung unterwegs bin, verfolge ich immer mit Interesse, was über das Fahrradfahren und Verhalten der Radler geschrieben wird. Die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren hier in Freiburg gemacht habe, widersprechen zum größten Teil Ihrer Darstellung von „Fahr fair in Freiburg“.Wenn ich nur von Merzhausen kommend in die Stadt (über die Merzhauser Straße, Lorettostraße in die Wiehre bis zum Schwabentor) fahre, werden erst einmal alle Ampeln, die auf Rot stehen, überfahren. Ich selbst bleibe an diesen stehen und warte. Hierbei werde ich meistens überholt (rechts oder links an mir vorbei, spielt bei diesen Leuten, egal welchen Alters, keine Rolle). Teilweise werde ich sogar angerempelt, da nicht immer für zwei Räder nebeneinander Platz vorhanden ist. Mein Glück ist es, dass ich gut trainiert bin und einen sicheren Stand mit meinen Rädern habe. Wäre ich das nicht, so hätten mich diese Rüpel schon längst umgefahren. Die Geisterradler dürfen wir nicht vergessen. Wenn ich diese anspreche, werde ich meistens verbal verunglimpft. Eine Bekannte ist durch so eine Geisterradlerin, die sich auch noch total im Recht gefühlt hatte, so stark verletzt wurde, das diese Bekannte sechs Wochen krankgeschrieben war. Warum wird hier nicht permanent kontrolliert? Jeder, der bei Rot über die Ampel fährt, muss bezahlen und zwar das höchstmögliche Bußgeld. Nur wenn diese Leute in den Geldbeutel greifen müssen, werden diese, na ja hoffentlich, ihr Fahrverhalten ändern. Diese Kontrollen müssten drei bis vier Monate durchgeführt werden, damit gesehen wird, aha, das ist keine einmalige Angelegenheit. Fahren Sie doch, meine Damen und Herren, mal ein paar Wochen zu verschiedenen Zeiten mit dem Fahrrad durch Freiburg, da werden Sie was erleben.
29.7.2013, Michael Hoffie, Merzhausen
     

Radfahrerstadt Münster als Vorbild
Sie sprechen mir und wahrscheinlich vielen Leidtragenden aus tiefster Seele. Doch leider ist es keineswegs so, dass die Situation nicht allgemein bekannt wäre, vielmehr fehlt es an jeglichem Willen von Seiten der Stadt, hier wirklich etwas zu ändern. Im Gegenteil: durch die verfehlte Verkehrspolitik im Zusammenhang mit den Freiburger Radlern wird diesen täglich suggeriert, sie seinen ja die besseren Menschen – weil umweltbewusst – und daher über jegliche Kritik bezüglich der Einhaltung der StVO erhaben. Leider erweist die Stadt den Radlern damit einen „Bärendienst“ und fördert noch deren Gefährdung. Eigentlich sollte man bei jedem Radundfall überprüfen lassen, ob man die Stadt nicht sogar mit in die Haftung bekommt.
Es geht nicht um die Verdammung der Radler, aber es geht auch anders: Die Stadt Münster – die führende Radfahrerstadt Deutschlands – richtet ihre Verkehrspolitik auch stark auf die Zweiräder aus, zeigt aber auch immer wieder ganz klar, dass die Radler sich innerhalb der StVO bewegen müssen und greift wo nötig auch entsprechend durch.
Dies geschieht in Freiburg bestenfalls im Rahmen von „Alibiveranstaltungen“ und gleichzeitig wird vollmundig nach schärferen Strafen gerufen. Doch die Gesetzeslage ist hier vollkommen ausreichend, allein es badarf der Kontrolle. So könnte ich auch die Todesstrafe für Rotlichtverstöße fordern und trotzdem würden diese nicht weniger werden, wenn jeder wüsste, dass es eh keinen interessiert.
So bräuchte sich die Polizei nur mal für zwei, drei Stunden in die Basler Straße zwischen Johanniskirche und Kronenstraße stellen und die Rotlichtsünder konsequent mit dem gesetzlichen Höchstsatz ahnden: die Geldsorgen der Stadt gehörten der Vergangenheit an.
Und auch bei der Knöllchen-Verteilung hat die Stadt jedes Augenmaß schon lange verloren. Was das mit den Radlern zu tun hat? Ganz einfach: der Auto- und Rollerfahrer zahlt für das Parken in der Fußgängerzone 35,-€, hingegen wird das illegale Abstellen von Zweirädern wie z.B. auf dem Taxistand vor der Rombach-Buchhandlung ungeahndet toleriert. Es gibt halt keine Gleichheit im Unrecht…
29.7.2013, Peter Engels

 

KOD und Dänemark
Punkt 1) Alles hängt an unserem OB. Dieser verweigert einen KOD (Kommunalen Ordnungsdienst), der dann sehr wohl die Kompetenz hat Radfahrer anzuhalten, wie es in Köln geschieht.
Punkt 2) Nach dem der Staat Dänemark die Strafen für Autofahrer erhöht hatte kam es zu weniger Radunfällen. Nachdem dann auch noch die Strafen für Radfahrer erhöht wurden kam es zu sehr sehr viel weniger Radunfällen. Hier der Strafenkatalog in Dänemark. https://www.rad-spannerei.de/blog/2012/01/02/daenemark-erhoeht-bussgelder-fuer-radfahrer/
29.7.2013, Peter Scholl

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