Romeo und Julia verbieten

Die Tragödie „Romeo und Julia“ von William Shakespeare wurde 1597 in London uraufgeführt und ging im gleichen Jahr in Druck. Warum konnten die Menschen das Stück über 425 Jahre hinweg problemlos lesen und als Weltliteratur achten? Warum meint die heutige Generation der Studierenden, dies nicht mehr zu können?
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Auch in Finnland beklagen Akademikernachwuchs und Akademikernachwuchsinnen, durch die Lektüre von „Romeo und Julia“ der Darstellung von Streit und Gewalt ausgesetzt worden zu sein, weshalb die Professoren und Professorinnen der Universität Shakespeare aus der Literaturliste streichen müssen.
Wehe den HochschullehrerInnen, die sich diesem linken Diktat widersetzen! Gewalt und Streit haben in der linken Utopiewelt der Guten keinen Platz. Deshalb gehört Literatur, in der Streit vorkommt, prinzipiell verboten. Basta.
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Hat das Woke-Bewußtsein, hinter allem und jedem vermeintliche soziale Ungerechtigkeit, Diskriminierung, Unterdrückung, Ausgrenzung und gar Rassismus wahrzunehmen, die Studierenden geistig vernebelt?
Glauben die jungen Schneeflöckchen in ihrer Verletzlichkeit und Verweichlichung wirklich, daß es keinen Streit auf der Welt mehr geben wird, wenn man keinen Streit mehr in der Literatur zu lesen bekommt?
Haben die linken Woke-Instrumente wie Cancel Culture, Deplatforming, Zensur, Political Correctness, „Ideologie first“, Gesinnungsdiktatur und Diskursverweigerung die jungen Leute derart im Griff, daß sie begeistert mitmachen?

Wäre es da nicht logisch, wenn nach Shakespeare bei uns nun auch Goethe und Schiller bald auf die Streichliste kommen? Schließlich gibts bei beiden Dichtern ordentlich viel Streit, Auseinandersetzung und Gewalt zu studieren. Dann wäre doch die Hochschule endlich der links ersehnte diskriminierungsfreier Safespace.
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„Es ist an der Zeit“ – haben Hannes Wader, Konstantin Wecker und Reinhard Mey 2014 gesungen: https://www.youtube.com/watch?v=SJnmZmy8IEU
„Es ist an der Zeit“, den Woke-Snowflakes zu widerstehen und weiterhin „Romeo und Julia“ zu lesen, und sogar Goethe’s „Faust“ und „Die Räuber“ von Friedrich Schiller. Nicht erst im Rentenalter, sondern als junger Mensch in der Schule oder Uni. Und vielleicht schreibt dann ein junger Studiosus oder eine junge Studiosa ein „Romeo und Julia“-Update wie folgt:
Der junge Kronprinz von Saudi-Arabien und die Tochter von Facebook-Chef Zuckerberg haben sich in Obergurgl beim Skifahren kennengelernt und unsterblich ineinander verliebt. Das Liebespaar geht an den Reibereien zwischen Wahamiten und Amerikanern zugrunde. Aber Big SocialMedia und Saudis finden zusammen zur weltumspannenden Win-Win-Kooperation. Ach wie tragisch.
22.2.2021
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Wenn die Nachrichten nicht gefallen
Auch in Finnland führt gezielter Meinungsterror zur Einschränkung akademischer und journalistischer Freiheit. …
Die Techniken einer gezielten Reputationszerstörung durch den Einsatz sozialer Medien sind kein Privileg der angelsächsischen Welt oder Mitteleuropas. Auch Finnland liefert jetzt imposante Beispiele seiner Lernfähigkeit. Die dortige Wochenzeitschrift „Suomen Kuvalehti“ berichtete schon im Dezember von den Sorgen und Qualen der Hochschullehrer an der Theater- und Kunstakademie in Helsinki. Sie seien von Studenten beschuldigt worden, man habe sie durch die Lektüre von Shakespeares „Romeo und Julia“ unvermittelt der Darstellung von Gewalt ausgesetzt.
Auch hätten die Studenten gefordert, die Professoren müssten im Nachdenken über Kolonialismus und Dekolonialismus geschult werden, damit sich ihres eigenen Eurozentrismus bewusst würden.
… Alles vom 20.2.2021 bitte lesen auf
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-kampagne-gegen-den-finnischen-reporter-pertti-roenkkoe-17206475.html
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Die Techniken gezielter Reputationszerstörung
… Oder ist das nur die Masche der Marxisten und Poststrukturalisten, alles aus dem „Diskurs” zu verbannen, was nicht nach ihrer marxistischen Utopie aussieht?
Meint man, dass man den Streit aus der Welt schaffen kann, indem man Literatur verbietet, in der es um Streit geht?
… Alles vom 21.2.2021 bitte lesen auf
https://www.danisch.de/blog/2021/02/21/die-techniken-gezielter-reputationszerstoerung/

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