Respekt Autorität in der Schule

Alle Bereiche unseres Schulwesens sind in einem miserablen Zustand – Schule selbst, Lernende und Lehrerschaft. Schüler wie Eltern – vor allem die von Prinzessinnen und Paschas – müssen der Schule mehr Respekt entgegenbringen. Die Schulen brauchen wieder Autorität, um in einem geordneten Schulalltag ihrem Bildungsauftrag zu erfüllen.
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Der Lehrermangel nimmt stetig zu (2). Versuche, ukrainische Lehrer in Fächern wie Mathematik und Naturwissenschaften, in denen es nicht so sehr auf Deutschkenntnisse ankommt, als Seiteneinsteiger für die Schule zu gewinnen, scheitern, da die mit der unterrichtlichen Disziplinlosigkeit und Unruhe hierzulande nicht klar kommen. Denn sie sind ein streng diszipliniertes und leistungsorientiertes Schulsystem gewohnt. Zudem sind sie – wie inzwischen viele Europäer – besser gebildet und einen anspruchsvolleren Lehr-/Lernprozeß gewöhnt. Sie sind sich zu schade, um als studierter Pädagoge die meiste Zeit als Moderator, Streitschlichter, Animator und „Jetz seid mal bitte ruhig“-Rufer zu vergeuden. Neben Lehrkräften aus der Ukraine scheitern auch solche aus Polen oftmals am innerschulischen Chaos.

Die schulische Misere hat die Politik zu verantworten: Absenkung der Leistungsanforderungen, sozio-kulturelle Konflikte durch Migration, Reformenwirrwar, Corona, …. Vor lauter Bürokratie (Berichtswesen, Lehrplannovellierung, Methodenexperimente, Konferenzen), Elterngespräche und Durcheinander im Unterricht haben Lehrer immer weniger Zeit für ihre Kernaufgabe – dem Lernen: also dem Lesen, Schreiben, Rechnen und Sprechen.

Die Diskussion um die Mißstände im Schulwesen wird erschwert durch den Elefanten, den alle sehen, aber niemand anzusprechen wagt: Die Migration in großer Zahl und aus bildungsfernen Milieus mit Lernunfähigkeit bzw. Lernunwilligkeit. Auch in den Empfehlungen zum Umgang mit dem akuten Lehrkräftemangel der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz trampelt der Elefant unbemerkt herum. Anders der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der eine Migrantenquote in den Schulklassen fordert, da ab einem Anteil von 35 Prozent von Kindern mit Migrationshintergrund in einer Klasse „die Leistungen überproportional abnehmen“.

Die Folgen sind seit Jahren sichtbar: Immer mehr Lehrer kündigen, gehen vorzeitig in den Ruhestand, reduzieren ihr Deputat, wechseln zu Privatschulen bzw. treten ihrer Lehrerstelle nach erfolgreichem Pädagogikstudium erst gar nicht an. Der an sich erfüllende und früher so attraktive und begehrte Lehrerberuf ist duch Mangel an Disziplin und Respekt im Unterricht und im außerunterichtlichen Umfeld ins Zwielicht geraten.
Immer weniger junge Menschen studieren „auf Lehramt“, sondern Sozialarbeit, Psychologie, Sozialpädagogik, Logopädie usw., um dann nicht mehr direkt im Schulunterricht, sondern sozusagen „in der Metaebene“ mit Kindern zu arbeiten.

Es sind die kleinen, in Deutschland als altmodisch verpönten Kleinigkeiten bzw. Rituale, die erfolgreiches und freudiges Lernen ermöglichen, und die ich bei so vielen Besuchen im Ausland als Positivum erlebe: Die Schüler stehen auf, wenn der Lehrer die Klassenzimmer betritt. Zeremoniell bei Beginn und Ende des Unterrichts. Störer kommen vor die Türe. Man „streckt“, bevor man dran kommt. Nur jeweils einer spricht. Sitzordnung wird eingehalten. Mützen vom Kopf.

Es ist ein allgemeines Problem: Der Arzt hat immer weniger Zeit für den Patienten. Der Landwirt hat immer weniger Zeit für Acker und Tier. Der Lehrer hat immer weniger Zeit für die Lernenden. Gleichzeitig fühlen immer mehr Nicht-Mediziner, Nicht-Bauern und Nicht-Lehrer als Experten berufen, vorzuschreiben, „wie es geht“ – irgendeiner Moral bzw. Ideologie gemäß natürlich. Eine ukrainische Lehrerin sagte mir „Mit diesem Durcheinander in der Schulklasse kann ich nicht.“ Eine klare ehrliche und klare Aussage. Es ist im Grunde ganz einfach.
28.1.2023)
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Ende von Beitrag „Respekt Autorität in der Schule“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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(1) Studie: Bildungswesen im freien Fall
Schule braucht wieder Autorität
Seit Jahren wird am deutschen Schulwesen herumdiagnostiziert. Kürzlich hat auch die Bosch-Stiftung gar nicht so neue Befunde aufgelegt: Danach fehlt es an Lehrern; die Schüler fallen zurück, nicht nur wegen Corona; und die Schulen sind mit immer mehr Migrantenkindern überfordert. Wir wissen es seit langem, aber die Gründe und Folgen kritisch zu benennen ist politisch nicht opportun. Ab einem Anteil von 20 Prozent Migrantenanteil leidet das Lernniveau einer Klasse, die Leistungen sanken aufgrund eines um sich greifenden Abitur-Vollkasko-Wahns – einhergehend mit abgesenkten Ansprüchen. Die Autorität der Schule wurde unterminiert, weil in immer mehr Klassen Paschas und Prinzessinnen respektive deren Eltern – mit und ohne Migrationshintergrund – den Ton angeben.
Zig Schulminister der 16 deutschen Länder versagen hier seit Jahr und Tag. Von den ewig-morgigen Bildungs-„Wissenschaftlern“ wollen wir gar nicht erst reden. Klar: Es fehlen Zigtausende an Lehrern. Aber noch mehr fehlt es an der Achtung der Autorität von Schule. Wenn Eltern- und Schülerschaft nicht endlich in Gänze die Schule wieder ernst nehmen, hilft vielleicht nur noch, was dereinst der bis 2015 amtierende Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), gefordert hat: „Kommt das Kind nicht in die Schule, kommt das Kindergeld nicht aufs Konto.“ Wir erweitern den Satz: „Nimmt das Kind Schule nicht ernst, …“
… Alles vom 26.1.2023 von Josef Kraus bitte lesen in der JF 5/23, Seite 2

Josef Kraus war bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.
Jahrgang 1949 in Kipfenberg/Kreis Eichstätt (Bayern); Gymnasiallehrer (Fächer Deutsch und Sport) und Diplom-Psychologe, von Februar 1995 bis Juli 2015 Oberstudiendirektor am Maximilian-von-Montgelas-Gymnasium in Vilsbiburg, Landkreis Landshut; von 1987 bis Juni 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL). Seit 1974 verheiratet (immer mit derselben), ein Sohn, zwei Enkel.
Inkompetenz statt Bildung? (17.8.2020)

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(2) Lehrermangel gefährdet den Bildungsstandort Deutschland
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat einen Maßnahmenkatalog gegen den akuten Lehrermangel vorgelegt. Es ist nur Flickwerk und alles andere als eine langfristige Strategie. Außerdem kommt die KMK einmal mehr zu spät.

Eine bestimmte Maßnahme indes dürfte kurzfristig den größten Effekt haben. Die KMK wagt sich hier nur mit spitzen Fingern heran, weil sie den Aufschrei der Lehrerschaft befürchtet. Die KMK nennt es „Flexibilisierung der Klassengrößen an weiterführenden Schulen“. Ja, aber warum nicht in allen Jahrgangsstufen? Klassen sollten schon auch über 25 oder 30 Schüler groß sein dürfen. Vor 30 Jahren gab es 35- und 40-köpfige Klassen. Das ist nicht so lange her. Klar, die Schülerschaft heutzutage ist schwieriger, unkonzentrierter, chaotischer geworden. Aber wir wissen auch, dass große Klassen bei Leistungstests nicht schlechter abschneiden.

Damit größere Klassen „funktionieren“ können, muss aber ein Zweifaches geschehen: Die Unterrichtsmethodik muss sich entgegen allen hochgerühmten „selbstbestimmten“ Lernformen wieder mehr auf das besinnen, was einen effektiven Unterricht ausmacht – ein straff von der Lehrkraft geführter und in hohem Maße aktivierender Unterricht. Und zweitens: Schule und Lehrer müssen wieder als Autoritäten gelten.
… Alles vom 28.1.2023 von Josef Kraus bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/josef-kraus-lernen-und-bildung/lehrermangel-gefaehrdet-bildungsstandort-deutschland/
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Einige Kommentare:
Ein Bekannter von mir hat vor einigen Jahren den Lehrerberuf nach Studium und Referendariat begonnen. An seiner Ausbildungsstätte während des Referendariats bildete er mit 5 weiteren Anwärtern eine Lerngruppe. Gut die Hälfte hatten ein Hochschuldiplom in den unterschiedlichsten Ausrichtungen (Vom Orchestermusiker bis zum Geologen). Sie waren Quereinsteiger. Alle haben die Ausbildung motiviert und mit Bestnoten absolviert und den Beruf mit Begeisterung begonnen*. Schon nach 2 Jahren hatten 4 von 5 die Festanstellung beim Senat gekündigt. „Für kein Geld der Welt“, war der Tenor. “ Nie wieder!“
Mein Bekannter hat länger durchgehalten; er ist jetzt >50% schwerbeschädigt (vorher topfit). Hatte mehrfach Hörstürze, dauerhaften Tinnitus und noch Gravierenderes.
*Schulen in Berlin, sog. Migrantenquote ( eigentlich oft xte Gen.) bei mindestens 90%; verschiedene Bezirke. Klassengröße im Schnitt 20+x, viele Inklusions-u. Integrationskinder sowie nicht wenige mit emotional-sozialem Status und einem täglich bunten Feuerwerk originellen Verhaltens.
29.1.2023, D.M.

Auch die KMK wagt es nicht eine der Hauptursachen für den Lehrkräftemangel zu nennen: die massive Zuwanderung seit 2015.
Größere Klassen sind sicherlich hilfreich, dann müssen Lehrkräfte wieder fokussiert Lehrstoff vermitteln und können sich nicht mit einem nie erteilten Erziehungsauftrag verlustieren. Möglicherweise hat es auch noch einen positiven Effekt, wenn die SchülerInnen begreifen, dass es in erster Linie an ihnen selbst liegt. Aber dann muss die Gesellschaft erst wieder lernen, dass nicht alle durchs Abi und Studium gepampert werden können, dass es Verlierer gibt.
29.1.2023, Ell

Nach dreißig Jahren Lehrtätigkeit kann ich bilanzieren, dass praktisch alle bildungspolitischen Maßnahmen zu einer Verschlechterung der Situation „vor Ort“ geführt haben. So wird es weitergehen, wohl bis zum bitteren Ende, denn eine Wiederbelebung der Autorität von Lehrkräften mit schüleraktivierendem Unterricht ist absolut nicht in Sicht- eher das Gegenteil: Beschulung auf dem Niveau des kleinsten gemeinsamen Nenners und Betreuung von riesigen, heterogenenen Gruppen, damit irgendeine Statistik stimmt, die politisch vorteilhaft präsentiert werden kann. Allerdings bröckelt die Fassade jetzt ganz gewaltig.
29.1.2023.Pl:

Ihrer Forderung, dass Schule und Lehrer wieder als Autoriäten gelten müssen, stimme ich zu. Allerdings setzt das voraus, dass die Lehrkräfte und auch Schulleitungen Autoritäten SIND und sich auch so verhalten. Das sehe ich derzeit nicht mehr als gegeben an. Eine kurzfristige Lösung des Problems wird über diese Schiene nicht möglich sein. Der schwere Tanker Schule ist in voller Fahrt seit etlichen Jahren in der völlig falschen Richtung unterwegs und eine Umkehr ist noch nicht einmal eingeleitet.
29,1,2023, Pro

Der letzte Satz ist der wichtigste. Auf einmal erkennt man, daß Lehrer und Schule wichtig sind? Nun, ich habe es seit Jahrzehnten erlebt, wie Lehrer missachtet, verhöhnt (faule Säcke, kann sich noch jemand an den Herrn erinnern, der das von sich gegeben hat?) und von Schülern fertig gemacht wurden. Von den Eltern ganz zu schweigen. Ich habe das erlebt und erlitten bis zum Burnout. Schule kann ohne Disziplin, Respekt und Leistung nicht funktionieren. Herr Kraus sagt das dankenswerterweise seit Jahrzehnten. Ich jedenfalls überlege ganz genau, ob ich diesen Beruf einem Abiturienten empfehlen kann.
29.1.2023, E.B.

Den Berufswunsch Gymnasial- oder Privatschul-Lehrer kann ich noch verstehen, aber Lehrer inirgendeiner anderen Art Schule werden zu wollen … da muss man doch hochgradig masochistisch veranlagt sein. In Zukunft noch viel mehr, wenn das einschlägige Klientel sowieso schon weiß, dass es Bürgergeld + Schwarzarbeit beim Cousin wird.
29.1.2023, Nik

Für jeden, den die Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte nur halbwegs tangierte, ist offenkundig: Die Kultusministerkonferenz ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.
Mit anderen Worten: „Probleme lassen sich niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ – Albert Einstein
Es scheint, als artikuliere sich hier ein gesellschaftliches Paradoxon, nach der sich der in den letzten Dekaden enorm ausgeweitete, theoretische Wissenszugriffs – Internet, Wissensgesellschaft – in praxi in einer individuellen Wissensreduktion niederschlägt.
Und während der Universalgelehrte ausstarb, werden Menschen, die noch substantielles Wissen besitzen, gesellschaftlich diskriminiert – stellvertretend Sucharit Bhakdi, Stefan W. Hockertz, Roland Wiesendanger.
Auch der Verfasser dieser Zeilen weiß keine (praktikable) Lösung.
Es deucht, als ginge die Menschheit, zumindest die des „Westens“, dunklen Zeiten entgegen.
29.1.2023, R.G.

Wer will das machen?
Ich habe Lehramt Hauptschule (an-) studiert, dazu gehören ein paar Praktika in Schulen, was ich da erlebt habe…. Diese Arbeit kann machen, wer will, jedenfalls ohne mich. Ich habe das Studium abgebrochen und anderweitig Arbeit gefunden.
29.1.2023, M.M.

Es ist wirklich schade.
Aber leider muss der Lerhrer das ausbaden, was in den Familien schief läuft.
Kein Lehrer ist dafür zuständig, unwilligen Kindern das Lesen beizubringen. Respekt wird zu Hause gelehrt.
Traurig nur, dass wir diese Familien „integrieren“ müssen. Wozu? Ich kenne keine Gesellschaft, wo Respektlosigkeit akzeptiert wird. Insbesondere islamische Welt ist voll von Respektvorschriften.
Warum es ein Problem darstellt, einige unserer Respektroutinen einzubauen? Wer weiß. Jedenfalls, ist es nicht unser Job, ihnen irgendeine Zukunft zu ermöglichen.
Bildungstechnisch kann ein Migrant-Asylant in DE aus dem Vollen schöpfen, selbst Medizinstudium ist umsonst. Man muss nur die Ärmel hochkrempeln. Einige schaffen das.
Der Rest ist nur Balast. Es ist Ressourcenverschwendung, Kinder auszubilden, deren Familien ihnen kein Respekt vor Bildung und Lehrern beibringen.
29.1.2023, I.U.

Danke für diese kluge Analyse. Vielleicht könnte man noch anmerken, dass größere Klassen in der Vergangenheit auch deshalb gut funktionierten, weil die Schülerschaft an der jeweiligen Schule homogener war. Maximale Diversität mit bis zu fünf Inklusionsbegleitern im Raum schafft ein Chaos, das NDR-Reporterin Anja Reschke in ihrer sehenswerten Doku „Lehrer am Limit“ bereits 2013 trefflich erfasst hat. Seither ist es noch viel schlimmer geworden, was mich veranlasst hatte, meinen Töchtern dringend vom Lehrerberuf abzuraten. Quelle: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2013/Lehrer-am-Limit,lehrer297.html
29.1.2023, B.G.
Ende Kommentare
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(3) Ukrainische Generalkonsulin lehnt Unterricht in Willkommensklassen ab
Iryna Tybinka fordert von der Kultusministerkonferenz, dass man die ukrainischen Flüchtlingskinder in Deutschland nach dem ukrainischen Lehrplan unterrichtet.

Tybinka forderte, dass die ukrainischen Schüler in Deutschland nach dem ukrainischen Lehrplan beschult werden, dass man für sie eigene Institutionen schaffe, im Grunde eine Art Paralleluniversum. Dafür nannte sie vier Gründe: „1. Es geht nur um einen vorübergehenden Aufenthalt. 2. Die Kinder brauchen Kontinuität beim Bildungsprozess. 3. Die nationale Identität muss erhalten bleiben. 4. Zusätzlicher psychischer Druck muss vermieden werden.“

Tybinka, die ukrainische Generalkonsulin, lehnt die Willkommensklassen vehement ab: Für ukrainische Kinder würden sie „eine Wand des Unverständnisses, das Gefühl der Minderwertigkeit und des geringen sozialen Schutzes bedeuten“, sagte sie auf der KMK-Sitzung in Lübeck.
… Alles vom16.3.2022 bitte lesen auf
https://www.berliner-zeitung.de/lernen-arbeiten/ukrainische-generalkonsulin-lehnt-unterricht-in-willkommensklassen-ab-li.217240

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