Wangler-Kreuz

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Blick nach Osten zu den drei uralten Eichen beim Wangler-Kreuz zwischen Freiburg-Ebnet und Zarten im Dreisamtal am 5.5.2013

 

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Blick nach Osten zu den drei uralten Eichen beim Wangler-Kreuz zwischen Freiburg-Ebnet und Zarten im Dreisamtal am 10.9.2021 – mittlere Eiche krank?

 

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Wangler-Kreuz im Dreisamtal zwischen Freiburg-Ebnet und Zarten

Die alte B31 zwischen Zarten und Ebnet wurde zurückgebaut zu einem schönen Fahrrad- und Fußweg, der auf halbem Weg am Wangler-Kreuz vorbeiführt: Sitzbank, schattenspendende Eichen und im Frühjahr singende Lerchen. 50 m östlich die Streuobstwiese der Fam. Asal aus Zarten.

                                 
(1) Im Dreisamtal                    (2) Juni 2007                                        (3) Wangler-Kreuz
                                  
(4) Wangler-Kreuz             (5) Die alten Eichen beim Kreuz          (6) Blick zum Kybfelsen
                   
(7) Drei Eichen am 5.5.2013    (8) Eiche im zarten Grün    (9) Wangler-Kreuz: alte Eiche
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(10) Blick nach Westen     (11) Blick nach Osten 5.5.2013    (12) Wanglerkreuz 19.1.2014
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(13) Eichen am 16.11.2015       (14) Funkmast – Horror 2016  mehr

(15) Beine abgeschlagen 8.9.2021

(16) Mittlere Eiche stirbt plötzlich ab – 12.10.2022
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(17) Abgestorbene Eiche am 24.6.2023

(1) Blick nach Westen über den Scherbach zum Wangler-Kreuz (rechts) am 24.6.2007
(2) Wangler-Kreuz zwischen FR-Ebnet und Kirchzarten-Zerten im Juni 2007
(3) Wangler-Kreuz am 23.6.2012
(4) Wangler-Kreuz am 23.6.2012
(5) Wangler-Kreuz am 23.6.2012 – Blick nach Westen, die uralte Eiche
(6) Blick nach Westen zu den alten Eichen am Wangler-Kreuz rechts am 23.6.2012
(7) Blick nach Osten zum Wangler-Kreiz mit den drei Eichen im ersten Grün des Frühlings am 5.5.2013

 

Dreisamtal bei Freiburg: Die mittlere von drei Eichen stirbt plötzlich ab – 12.10.2022

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Abgestorbene Eiche beim Wangler-Kreuz am 24.6.2023

Herzschlag am Straßenrand: Wangler-Kreuz zwischen Zarten und Ebnet

Möglicherweise war es ein erster heißer Samstag im April. Susanne Wangler von Buchenbach, 54 Jahre alt, war mit ihrem 70jährigen Onkel Fidel Wangler, zeitweilig Bürgermeister der Gemeinde Buchenbach, dem sie den Haushalt führte, weil er ledig war, auf dem Rückweg von Freiburg nach Buchenbach, eine Strecke, die man 1889 noch zu Fuß ging, oder, wie in diesem Fall, mit dem Ochsenkarren zurücklegte. Vielleicht war ein dringender Arztbesuch notwendig gewesen, vielleicht aber hatten die beiden auch einen Korb mit Eiern und ein wenig „Anke“, der (!) Butter, auf dem Freiburger Wochenmarkt verkaufen können. Die Phantasie kann noch einiges hinzufügen, Genaueres wissen wir nicht. Jedenfalls muß sie sich an der heutigen B 31 unter einem Baum etwas ausgeruht haben, weil ihr Herz plötzlich so unruhig schlug. Trotz aller unbeholfenen Belebungsversuche stirbt sie an einem Herzversagen auf dem Wagen des Fidel Wangler, der ihr Seelenheil nur Gott anempfehlen kann. Welch ein Schrecken für den hilflosen Mann – seine tote Nichte, die uneheliche Tochter seiner Schwester Magdalena, auf dem Wagen,- sie schien doch völlig gesund! Er kommt heim, mit der toten Frau im Stroh auf dem Wagen. Jeder kannte sie, weil sie es sich „mit kindlicher Freude und Frömmigkeit“ zur langjährigen Aufgabe gemacht hatte, „unter Opfern von Zeit und Geld“ die Altäre der Kirche in Buchenbach mit Blumen zu zieren. Fidel Wangler setzte ein Kreuz an die Stelle der Straße nach Freiburg, wo er das Unglück erlebte. Er läßt sich die Aufstellung des Mahnmals etwas kosten. Er empfiehlt sich und die Tote der Jungfrau Maria, die am Kreuzesstamm zu ihrem gemarterten Sohn aufblickt. Er läßt links und rechts vom Kreuze -recht dicht- 2 Bäume pflanzen, damit die Kühe, wenn sie sich schaben, das Kreuz nicht umwerfen können. Er läßt folgende Inschrift in den Sockel eingravieren:
Samstag d. 27. April 1889 starb hier auf meinem Fuhrwerk in guter /Gesundheit neben meiner Seite/ eines plötzlichen Todes/ Susanna Wangler v.Buchenbach./ Zum Andenken dessen setzte dieses/ Kreuz zur Ehre des leidenden/ Heilandes Jesu Christe und seiner/ schmerzhaften Mutter Maria/ Fidel Wangler, Hofbauer,/und Altbürgermeister zu Buchenbach. 1889/ Alle, die vorüber gehen/ betrachtet/ doch, wie schnell/ oft das Leben zu Ende geht/. 1889/ H.Mayer fecit.

Eine Mahnung, die über das Jahr 2ooo Bestand hat.
Ein ähnlich tragischer Fall aus jüngerer Zeit verbirgt sich hinter dem weißen Marmor-Kreuz beim Nadlerhof in Oberbirken. Ein kleines Gärtchen mit einem Eisengitter umgibt das immer mit Blumen liebevoll gepflegte Denkmal. Anstelle eines Korpus findet man in der Kreuzmitte in einem Kreis JHS, die Abkürzungsformel für „Jesus, Heiland, Seligmacher“. Am unteren Schaftende bemerkt man einen Kelch, der von Weinlaub und Garben umrankt wird. Der Text im breiten Sockel lautet: „Wer will das Schicksal wohl ergründen, das uns so Schweres auferlegt? Bei Gott allein ist Trost zu finden, er heilt die Wunden, die er schlägt. Errichtet von Familie Wirbser 1959.
Hinter diesem „Schicksal“, von dem die Rede ist, verbirgt sich eine menschliche Tragödie: der Nadlerhofbauer überfuhr beim Zurückstoßen mit dem Traktor sein eigenes Kind Albert, das unvorsichtigerweise hinter ihm spielte. Natürlich mußte die Polizei den Unglücksfall auch dahingehend klären, ob eventuell Fahrlässigkeit vorgelegen habe. Da lief die Bäuerin zum nahen „Haldenkreuz“ und betete inständig, daß nicht zu allem persönlichen Leid auch noch diese Beschuldigung hinzukäme. Ihr Gebet fand Erhörung, den Mann traf keine Schuld, aber Leid genug blieb in der Familie.
Wieviel persönliches Schicksal verbirgt sich hinter den Kreuzen und Steinen in unserer Landschaft. Aber es ist, gottlob, nicht immer Leid, manchmal auch Dankbarkeit und Freude, die über die Steine zu uns sprechen. Wir sollten das Andenken daran schützen und pflegen!
Ein eindrucksvolles Kreuz an der B 31 erinnert an den plötzlichen Tod der Susanna Wangler aus Buchenbach im April 1889. Die Mahnung auf dem Sockel gilt auch heute noch für alle Autofahrer : „Betrachtet doch, wie schnell oft das Leben zu Ende geht“.
Gesamten Text und Buch von Hermann Althaus auf
https://www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/wegekreuze7.htm#12. Das wundertätige Kreuz von Oberried
https://www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/wegekreuze.htm

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