Zoelibat

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Blick früh morgens vom Dreisamtal nach Osten zu den Schwarzwaldhöhen mit Nebelschwaden am 16.1.2014

Blick früh morgens vom Dreisamtal nach Osten zu den Schwarzwaldhöhen mit Nebelschwaden am 16.1.2014

 

Zwei überfällige Reformen in der katholischen Kirchen:
Den Zwang zum Zölibat für Priester abschaffen. Gleichberechtigung von Frauen auch in der Kirche.

„10000 katholische Priester haben ihr Amt in den vergangenen zehn Jahren deswegen aufgegeben“, so Edith Wolf von der „Vereinigung katholischer Priester und ihrer Frauen (VKPF), einer deutschlandweiten Selbsthilfegruppe zur Abschaffung des Zölibats mit 180 Mitgliedern.
In der Erzdiözese Freiburg sind 2003-2013 acht Priester wegen ihrer Liebe aus dem Amt geschieden (bei knapp 900 Priestern weniger als 1%).

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Pfarrer Stefan Hartmann will Zölibat-Diskussion mit TV-Auftritt neu anstoßen

Stefan Hartmann, kath. Priester in Oberhaid in Oberfranken, 10 km von Bamberg, hat seiner Pfarrgemeinde im Jahr 2008 und der Fernseh-Öffentlichkeit am 10.1.2014 in der SWR-Sendung Nachtcafe gestanden, dass er trotz Zölibat eine Tochter hat. „Der Zölibat ist ein Anachronismus“ sagte er am Ende der TV-Sendung (zur Erinnerung: Auch ein Kreis mit Ecken ist ein Anachronismus). Und er machte deutlich, dass er zwar auf den Papst Franziskus hoffe, dass aber Veränderungen in der katholischen Kirche nur durch Anstöße und Druck „von unten“ zu erwarten seien. 

Ein großes Wagnis ging Dr. Stefan Hartmann ein, als sich der katholische Pfarrer auf eine Liebesaffäre einließ und trotz des Zölibats Vater wurde. 15 Jahre lang hat er seine Tochter verleugnet, um seine Kirchenkarriere nicht zu riskieren. „Das lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen“, so Hartmann. Heute dient er immer noch der Kirche, bekennt sich aber offen zu einer Lebenslüge und bittet um Verzeihung. „Dafür ist es nie zu spät“.
10.1.2014, www.swr.de/nachtcafe

 

 

Warum lässt man die Priester nicht selbst wählen?
Keiner weiß, wer sich den Zölibat ausgedacht hat, wie so vieles andere in Bezug auf Religion und Glaube. Klug ist das von den Verantwortlichen der Kirche nicht gewesen. Jeder weiß sicher, dass der Geschlechtstrieb angeboren ist, also von Gott gewollt, und ausgelebt werden will. Wird das durch den Zölibat mit fadenscheinigen Gründen unterdrückt, kommt es eben zu vielen Übergriffen an Kindern, die ohne aufgezwungenen Zölibat nicht geschehen wären. Es ist zu hoffen, dass Papst Franziskus zumindest über eine Lösung des Problems nachdenkt und die katholischen Priester selbst entscheiden lässt, ob sie keusch sein wollen oder nicht – wie bei den evangelischen Pfarrern. Das steht einer guten Seelsorgearbeit nicht im Wege, und der katholische Priestermangel wäre behoben. Das wäre sicher in Gottes Sinne.
25.1.2014. Differt Oswin Strittmatt, Görwihl



Kritik am Zwangszölibat, nicht aber an der Zölibatsverpflichtung allgemein
„Mit meiner deutlichen Zölibatkritik möchte ich nicht den Sinn und die Glaubwürdigkeit des zölibatären Lebens vieler Ordensleute und Priester, die sich an eine geistliche Regel halten, in Frage stellen. Sinn und Glaubwürdigkeit würden aber weit mehr aufleuchten können, wenn die Zölibatsverpflichtung der Weltpriester offen gestellt würde. Viele Mitbrüder leiden unsäglich unter der Einsamkeit, der sie sich in jungen Jahren aus Idealismus versprochen haben.“
Priester Stefan Hartmann auf seiner Facebook-Seite.
Offener Pfingstbrief an den Papst:
https://de-de.facebook.com/notes/stefan-hartmann/offener-pfingstbrief-an-sh-papst-franziskus/558466357538699 
https://stefanhartmann.npage.de/


Hallo, ich bin deine Tochter
Nicht jeder habe das Charisma des Zölibats, nicht jeder sei zu Ehelosigkeit berufen. „Ich selbst habe die Einsamkeit oft nicht ausgehalten“, berichtet er. Andere Kollegen seien depressiv geworden oder alkoholkrank, andere lebten ein Doppelleben. „Man kann keinem jungen Mann heute empfehlen, den Weltpriesterdienst anzufangen“, sagt er, der Spätberufene, der vor seiner Priesterweihe 1982 schon Beziehungen zu Frauen hatte. ….
Alles vom 18.1.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/nachrichten/deutschland/hallo-ich-bin-deine-tochter–79769778.html

Redeverbot
Der katholische Pfarrer Stefan Hartmann aus dem oberfränkischen Oberhaid darf sich bis auf weiteres nicht mehr öffentlich zur Ehelosigkeit der Priester äußern. „Ab sofort haben Sie sich jeder weiteren Äußerungen zum Zölibat und anderen damit zusammenhängenden Themen zu enthalten“, heißt es in einem Ermahnungsschreiben des Erzbischöflichen Ordinariats Bamberg. …..
Alles vom 18.1.2014 bitte lesen auf
https://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/kirche_2/140117_erzbistum_verordnet_pfarrer_schweigen.php
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Im Straßenverkehr nennt sich dies Fahrerflucht und wird bestraft
Ein Kind, ein Himmelsgeschenk kündigt sich an. Die Mutter empfängt es und bringt es zur Welt, durch Dritte erhält sie einen Blumenstrauß. Da schleicht sich jemand davon: ein Priester, der Vater des Kindes. Unglaublich; fast tiefstes Mittelalter! Im Straßenverkehr nennt man dies Fahrerflucht, und da wird es, wenn man erwischt wird, bestraft. Heute, im mitmenschlichen Bereich, wenn die Alimente gezahlt werden, nicht! Das Gewissen des Priesters schlägt für Rom und nicht für die Schöpfung. Und das aufkeimende Leben, die junge Seele, das Kostbarste von der Welt?
Abgesehen davon, dass es da auch eine Verantwortung für die Mutter des Kindes gäbe! Erst wenn das Kind heranwächst, urteilsfähig wird, sich selber auf die Suche begibt und anklopft „Hallo, hier ist Deine Tochter!“, ist der Vater bereit, sich auf eine Annäherung einzulassen…
Mögen Priester wie Stefan Hartmann und Theologen wie Karl Rahner noch erfahren, dass der Papst die Tür, die zur Entkoppelung von Priestertum und Zölibat führt, ganz geöffnet hat, und mögen die Theologinnen erfahren, dass er auch das Priesterinnenamt ermöglicht hat. Das sind keine frommen Wünsche, das ist eine drängende Notwendigkeit.
15.2.2014, Ingeborg Neukirch

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