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Fronleichnamsprozession in St.Peter im Hochschwarzwald am 7.6.2012



„Dass sich unsere Kirche nicht bewegt, ist eine größere Häresie,
als wenn jemand nicht an Jungfrauengeburt und Erbsünde glaubt.“  Karl Rahner

„Ist es nicht theologisch bedenklich, um des Zölibats Willen vielen Menschen die Eucharistie vorzuenthalten? (…) Und wenn sich die Leitung der Weltkirche verweigert? (…) Könnte nicht eine Lokalkirche – jeder Bischof ist selbstverantwortlich – in widersprechender Loyalität eigenständig erste Schritte gehen?“

Ein Jesuitenpater in www.christ-in-der-gegenwart.de vom 15.11.2009

So steht es in der Bibel im Ersten Brief des Paulus an Timotheus:
„Die Diakone (sprich Pfarrer) sollen eines einzigen Weibes Mann sein und in rechter Weise Vorgesetzter sein den Kindern und im eigenen Haus. Die nämlich in rechter Weise den Dienst versehen, erwirken sich eine ehrenvolle Stellung und reiche Möglichkeit des öffentlichen Wirkens im Glauben an Jesus Christus.“ (Timotheus 3,12 bis 13)

„Der Bischof soll daher untadelig sein, eines einzigen Weibes Mann, nüchtern, besonnen, maßvoll, gastfreundlich, befähigt zum Lehren, nicht dem Trunke ergeben, nicht gewalttätig, sondern gütig, nicht zänkisch, nicht geldgierig, ein rechter Walter in seinem eigenen Hause, der die Kinder in Zucht hält in aller Würde. Wenn einer im eigenen Hause nicht zu walten weiß, wie soll der für die Gemeinde Gottes sorgen?“ (Timotheus 3, 2 bis 5)

 

 

Die vier großen  Problemkreise der katholischen Kirche weltweit
(1) Frauen: In der Kirche leisten Frauen sehr viel, haben aber wenig zu sagen.
Forderung: Gleichberechtigung von Mann und Frau
(2) Priestermangel: Immer weniger Menschen wollen Priester werden – auch wegen dem Zölibat
Forderung: Freiwilliges Zölibat einführen
(3) Sexualmoral: Nur 30% Aller Katholiken leben gemäß der Lehre der Kirche (Vatikan-Umfrage 12/2013)
Forderung: Überarbeitung der Ethik-Vorschriften
(4) Mitsprache: Regionalität, Befugnisse der Ortsbischöfe
Forderung: Dezentralisierung der Organisation statt Hierarchie

Die Tatsache, dass jedem Glauben das nachweisliche Wissen über die Existenz Gottes fehlt, bedeutet im Umkehrschluss, dass die kirchlichen Lehren mit ihren Verhaltensvorschriften nicht den Willen Gottes – den niemand kennt – wiedergeben müssen, sondern geistige Produkte fehlerhafter, nicht allwissender Menschen sind. Warum also sollte man diesen Vorschriften einen Wert beimessen, der ihnen nicht zukommt und warum sollte man danach leben müssen? Damit geht die Einsicht daher, dass man seinen Glauben an Gott auch außerhalb der Kirche leben kann.

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Katholikentag Stuttgart: Komitee verhüllt Kaiser-Denkmal
Die Kirche sollte besser nachdenken
„Nicht umstoßen, sondern nachdenken“ – mit diesen Worten unterstreichen sogenannte „Künstler“ vom Katholikentag 2022 in Stuttgart ihre Verhüllung des Reiterstandbildes von Kaiser Wilhelm I. Sie entehren somit eine der größten deutschen Persönlichleiten, die unser Volk hervorbrachte. Wegbereiter der Reichsgründung sowie Geburtshelfer unserer deutschen Nation! Diese Provokation, dieser Anschlag auf unsere Identität, wird wie so oft auch von den etablierten Medien unterstützt und beklatscht! Die Kirche sollte besser an anderer Stelle nachdenken: sexueller Kindesmißbrauch, Kirchenasyl und Lobhuldigung von sexuellen Minderheiten.
Markus Krauss, Leingarten
… Alles vom 3.6.2022 bitte lesen in der JF 23/22, Seite 23
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„Das geht gar nicht“: Denkmal von Kaiser Wilhelm I. bei Kirchentag mit Tuch verhüllt
… Der Grund für die Verhüllung: Wilhelm I. steht nach Ansicht der Veranstalter des Katholikentags als Kaiser der Reichsgründung in Zusammenhang mit dem beginnenden Nationalismus und der danach einsetzenden Kolonialisierung durch das Deutsche Reich. Durch die Abdeckung der Statue wolle eine Arbeitsgruppe des Kirchentags das Reiterdenkmal „kontextualisieren“, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.
… Alles vom 24.5.2022 bitte lesen auf
https://www.merkur.de/deutschland/baden-wuerttemberg/denkmal-von-kaiser-wilhelm-bei-kirchentag-mit-tuch-verhuellt-bwg-91569266.html

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Kath. Kirche: Brüderlichkeit und Liebe statt Macht
Christliches Leben ist nicht mit Macht zu vereinbaren
Der Vatikan hat den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland scharf kritisiert: Sie sei „nicht demokratisch strukturiert“. Aber die Machtstrukturen der römischen Kirche aus der Zeit der Antike und des Mittelalters lassen sich nicht auf den Begründer des Christentums, auf den historischen Rabbi Jesus, zurückführen. Christliches Leben ist mit keiner Form von Macht zu vereinbaren. Jesus hat in seiner Bergpredigt (Matthäus 5-7) die einzig maßgebliche Verfassung des Christentums dargelegt: „Euch muss es zuerst um das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit gehen. Dann wird euch alles andere dazugegeben“ (Matthäus 6.33). Die einzige Lebensregel des Gottesreiches ist Brüderlichkeit und Liebe. Dieses ausschließliche Prinzip christlichen Lebens verlangt den Verzicht auf alle Formen von Macht, auch auf die Macht des römischen Vatikans.
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Die deutsche Kirche
muss darum heute
zum christlichen Mut finden,
sich dem römischen Diktat zu widersetzen.
Sie muss auf ihrem „synodalen Weg“
selbstständig und entschlossen weitergehen
und gegebenenfalls auch zu einer neuen Reformation
des kirchlichen Selbstverständnisses und Lebens bereit sein.
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Wenn sich die Kirche heute nicht in allen Bereichen ihres Lebens allein auf den Geist der Brüderlichkeit und Liebe, auf den praktischen und heilsamen Dienst am Leben von Mensch und Schöpfung gründet und damit in der gegenwärtigen Welt der zunehmend gefährlichen Macht von Fortschritt, Technik, Wirtschaft, Politik und militärischer Rüstung das Beispiel einer völlig neuen Lebensform der Liebe, der Gemeinschaft und des Friedens verwirklicht, dann hat sie ihren Auftrag verfehlt. Dann wird wohl in Deutschland noch in diesem Jahrhundert der letzte Pfarrer vor einer leeren Kirche stehen. Die Christen sind heute dazu aufgerufen, ganz unabhängig von ihrer Kirche neue Lebensformen aus christlichem Geist zu verwirklichen, die dem Leben von Mensch und Schöpfung zu Gesundung dienen.
26.9.2019, Peter Spönlein, Theologe, Waldkirch, BZ

Zu: „Vatikan rügt deutsche Bischöfe“, Agenturbeitrag (Politik, 14. September)
https://www.badische-zeitung.de/vatikan-ruegt-deutsche-bischoefe–177243263.html

 

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Maria 2.0 – provokatives Frauenbild
Maria mit riesengroßer Vulva: Die Fachschaft Theologie hat sich in Form eines provokativen Banners an der katholischen Universitätskirche mit der Frauenbewegung „Maria 2.0“ solidarisiert. Wegen der Darstellung gibt es nicht nur im Internet heftige Kritik. … Nach Meinung von Eberhard Schockenhoff, Präfekt der Universitätskirche, überschreitet die Darstellung der Maria nicht die Grenze der Meinungsfreiheit: „In einer Demokratie muss man das aushalten“, so der Professor für Moraltheologie.
… Alles vom 21.5.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/aufregung-um-maria-vulva-banner-an-der-freiburger-universitaetskirche
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Übelster Verletzung jedes Schamgefühls
Da wird das weibliche Geschlechtsteil an einer Fahne tagelang zur Schau gestellt, an der Universitätskirche, in einer der öffentlichsten Straßen Freiburgs unter übelster Verletzung jedes Schamgefühls, auch noch unter dem Kopf der Maria. Das Domkapitel mit dem Herrn Erzbischof, in Sachen Missbrauch sonst nicht gerade schweigsam, nimmt das einfach hin. Und der Herr Professor Schockenhoff erklärt uns dazu, „in einer Demokratie muss man das aushalten“. Einspruch: Ich jedenfalls lasse mir das Verständnis des Herrn Schockenhoff von Demokratie nicht vorschreiben, und ich verwahre mich dagegen, mir von diesem Kleriker sagen zu lassen, was „man aushalten“ muss.
3.6.2019, Dr. Karl Hansert, Hohberg, Hofweier
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… erschreckend unsensibel
Sind die Theologie-Studierenden denn von allen guten Geistern verlassen? Das Plakat ist äußerst geschmacklos und erschreckend unsensibel. Falls es provozieren sollte, ist dies allerdings gelungen. Der Aktion „Maria 2.0“ wurde damit freilich kein Dienst erwiesen.
3.6.2019, Christine Gromer, Stegen

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Ich finde es traurig,
dass man heute im Namen der Freiheit eine Frau – in dem Fall die von gläubigen Katholiken verehrte Gottesmutter – so entwürdigend und auf ihr Geschlechtsteil degradiert darstellen darf. Und man muss es der Toleranz wegen hinnehmen, dass ihr Bild als Projektionsfläche für die Zielvorstellungen einer Gruppierung missbraucht wird. Mit der echten Würde der Frau hat das alles nichts zu tun.
3.6.2019, Alexandra Parusel, Freiburg
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Warum distanziert sich „Maria 2.0“ nicht davon?
Das Bild zur Aktion „Maria 2.0“ hat mich überaus peinlich berührt. Bei einem Frauenbildnis sich in einem überdimensionalen Maß auf das Geschlechtsteil zu fokussieren und so die Dargestellte auf ihre Geschlechtlichkeit zu reduzieren, ist eine unübertreffliche Geschmacklosigkeit. Den Protagonistinnen von „Maria 2.0“, deren Anliegen und Argumentationen ich voll beipflichte, wäre zu raten, sich von dieser, ihre Intention mehr desavouierenden als bestärkenden „Schützenhilfe“ zu distanzieren.
3.6.2019, Peter Gschwind, Stegen
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Fürchterliches Maria Vulva-Plakat: Entwürdigung
Zu einem Plakat zur Aktion Maria 2.0 äußert sich ein Leser („Kein Ermittlungsverfahren gegen Theologiestudierende wegen Maria-Plakat“, BZ vom 29. Juni).
Die Verantwortlichen der Fachschaft katholischer Theologen an der Uni Freiburg schreiben, sie wollten mit ihrem Maria-Vulva-Plakat an der Freiburger Universitätskirche gegen den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche protestieren und die Aktion Maria 2.0 unterstützen. Damit machen sie sich aber selbst des sexuellen Missbrauchs des weiblichen Körpers und der Person Mariens für ihre Zwecke schuldig und entwürdigen die Gottesmutter als Frau und Mensch. Sie stellen Maria wie eine Hure dar, die in aller Öffentlichkeit mit sexueller Unverschämtheit für ihre Zwecke wirbt. So was würden diese Theologinnen für ihre eigene Person sich bis aufs äußerste verbieten und mit allen gerichtlichen Mitteln dagegen vorgehen.
Für die Aktion Maria 2.0 ist dieses fürchterliche Plakat doch keine Unterstützung, sondern eine Belastung. Die Verantwortlichen der Fachschaft erklären, sie wollten mit diesem Plakat keine religiösen Gefühle verletzen. Sie sollten aber der Wahrheit ins Gesicht schauen und die Verletzungen zur Kenntnis nehmen, die sie angerichtet haben. Diese selbstherrlichen Leute kennen keine Rücksicht und kein Einfühlungsvermögen in die Herzen ihrer Glaubensbrüder und -schwestern. Nein, sie fahren mit pharisäischem Hochmut wie ein Panzer brutal darüber hinweg. Die Diffamierung der Muttergottes ist nach katholischem Lebensstil eine Todsünde, die das Leben mit Christus zerstört, und nach katholischem Kirchenrecht eine Straftat. Über die Anbringung des diffamierenden Plakats bei der Universitätskirche konnte allein ihr Präfekt entscheiden. Ihm ist die Verantwortung für diese öffentliche Herabsetzung der Gottesmutter anzulasten. Er hätte dieses Ansinnen ablehnen können.
30.7.2019, Dr. Gerhard Steigerwald, Nürtingen

 

 

Klaus Mertes: Der Narziss und die Macht
Der Jesuitenpater Klaus Mertes erhält die Ehrendoktorwürde der Freiburger Uni
In der Debatte über sexuellen Missbrauch in der Kirche und deren Ursachen ist der Jesuit Klaus Mertes eine bedeutende und nachdenkliche Stimme. Der Direktor des Kollegs in St. Blasien stand am Anfang der Aufklärungsbemühungen. Am Mittwoch wird er den Ehrendoktor der Freiburger Universität erhalten.

Wenn die Theologische Fakultät der hiesigen Universität eine Persönlichkeit wegen besonderer Verdienste zum Ehrendoktor küren will, braucht sie dafür nicht nur die Zustimmung des Hochschulsenats, sondern auch das Placet des Freiburger Erzbischofs. Dass Stephan Burger keine Einwände hat, den Jesuitenpater Klaus Mertes derart zu ehren, mag heute selbstverständlich dünken. Pikant bleibt: Vor einigen Jahren hatte man im Freiburger Ordinariat den aus Bonn stammenden inzwischen 64-jährigen Ordenspriester noch von der Gästeliste anlässlich des Papstbesuches gestrichen. Klaus Mertes war damals republikweit bereits prominent, denn als Rektor des CanisiusKollegs, einem Jesuitengymnasium in Berlin, hatte er einstige sexuelle Missbrauchsfälle an seiner Schule publik gemacht. So wurde er einerseits zum Auslöser einer Aufklärungswelle, hatte aber andererseits – kirchenintern als „Nestbeschmutzer“ beschimpft – nicht wenig auszuhalten. Die Zeiten haben sich so weit zumindest geändert, dass Pater Mertes nun von vielen Bischöfen nicht nur gehört wird, sondern auch hochgeschätzt ist. Dabei hat er sich zum beredten wie beharrlichen Kritiker der kirchlichen Hierarchie entwickelt, der sich nicht scheut, dem Episkopat kundzutun: „Die katholische Kirche hat eine Institutionskrise, eine Bischofskrise und eine Strukturkrise.“ Dies zu ignorieren wäre wohl einfacher, gäbe es die Missbrauchsfälle nicht.
Wer mit Mertes darüber spricht, kann zu Einsichten gelangen, wie weit, kompliziert und widersprüchlich dieses Thema allerdings ist: Sexueller Missbrauch an Minderjährigen oder Erwachsenen ist nicht nur ein in der katholischen Kirche verbreitetes verbrecherisches Phänomen, sondern überall dort, wo Sexualität tabuisiert wird und Machtstrukturen aufgebaut sind, die Übergriffe sowie deren Vertuschung begünstigen. Die Kirche bot dafür ein besonders günstiges Terrain, weshalb der Aufklärer aus St. Blasien nicht müde wird, Strukturveränderungen zu fordern, die Kontrolle und Demokratie anstelle Hierarchien und Gehorsam setzen: „Aus der Sicht des Evangeliums sind die Machtstrukturen der Kirche geradezu häretisch“, so der Jesuit unlängst in einem Interview mit einem religiösen Radiosender. Historisch gesehen, sagt Pater Mertes, wäre es jedoch ein Irrtum, das Phänomen sexueller Missbrauch im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart für besonders ausgeprägt zu halten: „Das gab es im gleichen Ausmaß bereits in der Antike und in der gesamten Zeit danach.“ Wo Machtstrukturen den sexuellen Missbrauch begünstigen, sei es oft der „Narziss“, der den Missbrauch begeht, so Klaus Mertes: „Das ist der zumeist beziehungsunfähige Typus, der die Abhängigkeit anderer Menschen braucht, um sich selbst zu erfahren.“ Dies ist eine der erschütterndsten Erkenntnisse in der Missbrauchsdebatte:
Die Täter sind eben oft keine dunklen und rohen Gestalten, sondern angesehene Persönlichkeiten, die durch besondere Leistungen und Ausstrahlung gewinnend auf ihre Mitmenschen wirken. Dies macht das Thema noch brisanter. Und deshalb warnt Pater Mertes vor platter moralischer Schwarz-Weiß-Malerei und Selbstgerechtigkeit in der Debatte: „Wer denkt, sexueller Missbrauch sei nur das Problem der anderen, hat davon nichts verstanden.“ Die Ehrendoktorwürde der Freiburger Uni nimmt er mit Freude an: „Darin bekundet sich auch mein Dank gegenüber der Theologie, denn aus dem Evangelium heraus versuche ich zu verstehen, worin das Abgründige des Missbrauchs liegt.“
PATER KLAUS MERTES wird die Ehrendoktorwürde der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität am 15. Mai, 18 Uhr, im Paulussaal in der Dreisamstraße 3 verliehen. Die Laudatio hält der Freiburger Theologieprofessor Magnus Striet.
12.5.2019, https://www.der-sonntag.de

 

Spiritueller Mißbrauch in der katholischen Kirche
Was ist unter »geistlichem« oder »spirituellem Missbrauch« zu verstehen? Menschen, die geistlichen Rat suchen, werden durch Manipulation, Abhängigkeit oder Kontrolle um ihre Selbstbestimmung in Fragen der Weltdeutung und Sinnfindung gebracht. Der spirituelle Missbrauch hat gravierende Folgen; viele Betroffene zerstört er in ihrem Innersten. Doris Wagner schildert erstmals ausführlich die unterschiedlichen Facetten des Phänomens im Bereich der katholischen Kirche und führt dazu eine Vielzahl realer Fallbeispiele an. Auf der Suche nach den tieferen Ursachen für diese Art des Missbrauchs fördert die Autorin dabei die zwiespältige Einstellung der katholischen Kirche zur spirituellen Selbstbestimmung zutage. Ihr aufrüttelnder Weckruf zeigt, dass die katholische Kirche das Phänomen nicht länger ignorieren kann. Gerade auch im Zusammenhang mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gilt es vielmehr, den Blick hierfür zu schärfen.
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Doris Wagner : Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche
Verlag Herder, 1. Auflage 2019, 208 Seiten
ISBN: 978-3-451-38426-4, 2o Euro

 

Kardinal Sarah aus Guinea warnt die links-hörige Katholische Kirche in D
Der aus Guinea stammende Kardinal Sarah gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der katholischen Kirche der Gegenwart und als ein möglicher Kandidat für das Amt des Papstes.
Kardinal Sarah hatte im April 2017 vor islambezogenen Herausforderungen für Europa und den Gefahren, die durch den in Europa zu beobachtenden Identitätsverlust entstehen, gewarnt:
„Jener extremistische Islam aber, der als politische Organisation auftritt und sich dem Rest der Welt aufzwingen will, stellt nicht nur eine Gefahr für Afrika dar. Er ist vor allem eine Gefahr für die Gesellschaften in Europa, die allzu oft keine Identität und keine Religion mehr haben. Wenn eine Gesellschaft aber ihre eigenen Werte verdammt, die aus ihrer Tradition, Kultur und Religion hervorgegangen sind, dann ist sie dem Untergang geweiht. Denn sie hat damit jeglichen Antrieb, jegliche Energie und jeglichen Willen verloren, um für die Verteidigung ihrer Identität zu kämpfen.“
Kardinal Sarah hatte zudem europäischen Regierungen zuvor Tatenlosigkeit angesichts der zunehmenden Aggressivität radikal-islamischer Akteure vorgeworfen:
„Wie viele Tote braucht es, wie viele abgeschlagene Köpfe bis die europäischen Regierenden die Lage begreifen, in der sich der Westen befindet?“
https://bundsanktmichael.org/kultur/denker/robert-sarah-geb-1945/
Erzbischof Zollitsch ersteht Kindesmißbrauch nicht – unglaublich
Bei der Lektüre des BZ-Artikels von Wulf Rüskamp über den ehemaligen Erzbischof Zollitsch war ich entrüstet. Die Aussagen des Herrn Zollitsch sind für mich unfassbar. Eine 20 Jahre währende Missbrauchsserie vom Pfarrer von Oberharmersbach wurde mit einer „Strafversetzung“ geahndet, anstatt strafrechtlich verfolgt zu werden. Dass dieses Verfahren in der katholischen Kirche immer schon üblich war, ebenso wie Vertuschung und Aktenvernichtung nach Missbrauch an Kindern, ist bekannt.
Fassungsloses Kopfschütteln verursachte bei mir dann diese Aussage von Herrn Zollitsch: „Ich habe lange Zeit nicht begriffen, wie furchtbar dieses Geschehen wirklich war.“ Wie ein Mensch, sogar ein Erzbischof, Kindesmissbrauch nicht begreifen kann, ist unglaublich und bleibt mir unbegreiflich.
Für Herrn Zollitsch bleibt jedoch erklärtermaßen der Trost: Heute mit 80 Jahren sei er „nur noch Gott und meinem Gewissen verpflichtet“. Amen.
Der Autor des Leserbriefes ist auch 80 Jahre alt und ebenfalls seinem Gewissen, aber auch noch den geltenden Gesetzen verpflichtet.
24.11.2018, Jörg Hoffmann, Bad Krozingen, BZO
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/zollitsch-hat-es-versaeumt-frueh-um-verzeihung-zu-bitten–159202934.html
Widerstand gegen Überfremdung – kath versus ev?
“Es ist wohl kein Zufall, dass in den katholisch geprägten Ländern Europas wie Polen, Italien, Österreich oder Frankreich, der Widerstand gegen die Masseneinwanderung oder allgemein gegen die politische Korrektheit stärker ausgeprägt ist als in den protestantischen (siehe etwa Schweden)” Eine interessante These – daß der Widerstand in katholischen Ländern stärker ist als in Schweden sehe ich genauso, würde das allerdings nicht zwingend auf das Bußsakrament zurückführen. Viel näher am Leben ist meines Erachtens ein Erklärungansatz, der darauf abzielt, daß der Katholizismus eben viel stärker identitätsstiftend und -wahrend wirkt als der Protestantismus in seiner heutigen Form.
11.4.2017, Heiko Hofmann, AO
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: „Da wir so reich sind, sind sie so arm.“ …
Alles von Alexander Meschnig vom 11.4.2017 bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/willkommenskultur_die_eitelkeit_des_guten

 

Kommunion für wiederverheiratete Katholiken
Nach Scheidung wiederverheiratete Katholiken sind nicht mehr generell von der Kommunion ausgeschlossen. Die Initiative kam maßgeblich aus dem Wiesental. Was sagt der Dekan?
… Alles vom 6.2.2017 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/dekan-gerd-moeller-ein-schritt-richtung-barmherzigkeit

Ein allmächtiger Gott in seiner unendlichen Liebe, verweigert dir die Kommunion, der „wahre Leib und das wahre Blut des Erlösers Christus“ – wenn du geschieden bist. Und jetzt eine kleine Geste der „Barmherzigkeit“. Was für ein Glaube, was für eine seelenlose Kirche mit geistig umnachteten Gläubigen. Was für Sadisten in der Führungsetage. Der beste Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt.
6.2.2017, Ursula Birgin
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„Der beste Beweis dafür, dass es Gott nicht gibt.“ Hat es für Dich wirklich weiterer Beweise bedurft? Wer hat Dir die Kommunion verweigert? Ich hau ihn. chte Atheisten ruhen in sich und gieren nicht ständig nach „weiteren Beweisen“. Aber wenn’s hilft, „keep on disbelieving“.
6.2.2017, Thomas Betz

Nein, ich brauche keine Beweise. Ich bin entspannt und froh, innerlich nicht mehr zu dieser Kirche zu gehören. Ich kommentiere. Das dürfte ja erlaubt sein. „Wer hat Dir die Kommunion verweigert? Ich hau ihn.“ Dein Zynismus hilft nichts, zeigt nur die Arroganz, die du für das leidenden Fußvolk der Katholiken übrig hast. Du bist ein gläubiger Katholik und kannst dir das schönreden, genau wie in den beiden Artikeln hier – meine Oma konnte es sich noch schön glauben, da war die Welt noch einfacher geregelt für sie.
Meine Eltern gehören zu der verlorenen Generation, die von Eltern und Kirche an den Nationalsozialismus verkauft und verraten worden ist. Meine Mutter, 20 Jahre bei Kriegsende, ist nach Freiburg zu dem Miststück Erzbischof Gröber gefahren, um Hilfe zu bitten, was der verweigert hat. Sie wollte danach bis zu ihrem Tod nichts mehr mit der katholischen Kirche zu tun haben, die kräftigst mit Hitler gekungelt hat, die Jugend zu ihm hingetrieben hat und sich danach für nichts mehr verantwortlich fühlte.
Ihre Schwester konnte ihren Geliebten, evangelisch, nur unter großen Mühen heiraten.
Die Mutter meiner besten Freundin war geschieden, alleinerziehend und von Kirche und Gesellschaft geächtet. Die vielen jungen Soldaten wurden mit ihrem Trauma und ihrer Schuld und Scham, mit ihrer Sünde, die sie so auch aussprachen, allein gelassen. Es wurde alles in einem Brei unsäglicher, belangloser Worthülsen übertüncht. Viele Männer sind nicht mehr in die katholische Kirche gegangen.
Später verloren junge Frauen bei Scheidung, Nichtheirat oder Abtreibung ihre Arbeitsplätze, Schwule mussten sich verstecken, Jungens erlitten Gewalt und Sex. Das alles sind alleine Beispiele aus meinem engen Bekanntenkreis bis in die 90er Jahre. Ganz zu schweigen von meinen Verwandten in der Missionierung in Südamerika, wovon dann einer aus der Kirche ausgetreten ist – mit einem Gedicht von Cardenal. Und ein paar Frauen aus Südamerika und Afrika, die sich nicht getrauten zu verhüten, und an ihren Kindern verzweifelten.
Alles bekannt – du kommst trotzdem nur zu deiner üblen Bagatellfrage. Alles für die betroffenen gläubigen Katholiken in meinem Bekanntenkreis existentielle Nöte. Für mich ist das Mißbrauch. Und mit einem Gott der unendlichen Liebe unvereinbar.
Und ihr redet heute freudetrunken von Mondlandung – wenn ein Papst keine Grundsatzentscheidung pro fällt, sondern das feige an die Basis weitergibt. Entschuldige, natürlich nicht feige – weise und demokratisch. Man kann nur hoffen, dass einfache Menschen den Mut finden, ihr Leben ohne diese Kirche zu leben, die sie nur in den moralischen Ruin treibt zugunsten ein bisschen Wärme. Seelenheil ist das ganz bestimmt nicht. Deswegen sollte man für die, die unschlüssig sind, immer das Wort ergreifen und sie stupsen, sich die Freiheit von dieser autoritären Sekte zu nehmen. Das Wort oben „Geschacher“ ist wunderbar treffend. Ihr anderen könnt derweil ja weiterschachern.
6.2.2017, Ursula Birgin
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Kath. Kirche unterstützt die Invasion Europas durch den Islam
Es gibt heute viele katholische Kommentatoren, die die Blindheit der Kirche angesichts der Gefahr, der sich Europa gegenüber sieht, hinterfragen.
„Der Islam hat alle Chancen seine Präsenz in Europa mit dem Segen der Kirche massiv zu verstärken … die Kirche führt Europa nicht nur in eine Sackgasse, sondern sie schießt sich auch selbst ins Knie.“ – Laurent Dandrieu, Kulturredakteur des französischen Magazins Valeurs Actuelles.
„Es ist klar, dass Muslime ein ultimatives Ziel haben: die Welt zu erobern … Der Islam will – über die Scharia, ihr Recht … gestattet Gewalt gegen Ungläubige wie die Christen. Und was ist der wichtigste Erfolg? Rom.“ – Kardinal Raymond Burke, Interview im Il Giornale.
„Das sind keine Flüchtlinge, das ist eine Invasion. Sie kommen mit ‚Allahu Akbar‘-Geschrei, sie wollen die Macht übernehmen.“ – Laszlo Kiss Rigo, Leiter der der katholischen Gemeinschaft in Südungarn.
François Fillon veröffentlichte ein Buch mit dem Titel Den islamischen Totalitarismus besiegen und seine Umfragewerte stiegen, als er gelobte den Islam und die Immigration zu kontrollieren: „Wir müssen die Immigration auf ein rigoroses Minimum reduzieren“, sagte Fillon. „Unser Land ist keine Summe von Gemeinschaften, es ist eine Identität!“
5.2.2017

 

Bin ich ‚islamophob‘?, denkt der heutige Mensch beklommen
Wer angesichts der Not vieler Flüchtlinge, welcher Religion auch immer, kein Mitleid spürt, hat kein Herz, aber wer nur Mitleid hat, hat keinen Verstand, sagte neulich Henryk Broder treffend! Alle Menschen, vor allem Christen und ihre Bischöfe, sollten sich den Notleidenden öffnen, aber sich nicht nach Art der „Gutmenschen“ über die Islamisierung Europas freuen und jeden, der besorgt ist, auch noch als unchristlich verurteilen!
Stattdessen sollten sie nachdenken: Wie können wir, nach der ersten, unmittelbaren Hilfe die Muslime mit dem Evangelium bekanntmachen, sie vielleicht zum Glauben an Christus führen und von den Menschenrechten überzeugen, weil diese auch ohne Religion erkannt werden können?
Christen dürfen die Unterschiede wischen Jesus und Mohammed nicht kleinreden, sondern müssen sie sichtbar machen! Erst recht dürfen sie nicht wie dies heute in manchen „Religionsstunden “ geschieht, die „Gleichheit aller Religionen behaupten! ….
Alles von Bischof Andreas Laun aus Salzburg vom 19.11.2015 bitte lesen auf
https://www.kath.net/news/52827
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Tiefgläubige Muslime – gleichgültige Katholiken
Ich habe in Diskussionen mit sehr vielen Muslimen meine strenge deutsch-katholische Kindheit in den 50igern und meine Pubertät in den 60igern erzählt. Alle haben gelacht und gesagt: „Dein Vater war ein Muslim.“ Soweit alles gut. Deutsche Christen haben keinen Grund, „besorgte“ Überheblichkeit zu entwickeln. Von ihrer rigiden Religionsausübung sind sie noch nicht weit weg, nur sind die meisten Muslime noch richtig richtig gläubig, nicht fanatisch. Da sollten die sich noch in der Kirche befindlichen ein Beispiel nehmen, denn die katholischen Gläubigen meiden ihre Gotteshäuser und sind offensichtlich der Meinung, ihre Gleichgültigkeit sei Toleranz. Ich bin mit 19 Jahren aus dieser bigotten Institution ausgetreten, nie bereut, aber ich schätze alle tiefgläubigen ehrlichen Menschen, denn sie haben einen tieferen Blick auf den Sinn des Lebens.
26.10.2015, Ursula Birgin
Tausende von Kirchenschändungen – keine Reaktion der DBK
Alleine in Nordrhein-Westfalen gab es seit Januar 2010 3.504 Einbrüche in Kirchen. Es wird nicht nur gestohlen in Kirchen, sondern es werden auch die Kirchen als Toiletten benutzt, die Beichtstühle und die Orgelemporen als Lodderbett missbraucht, der Altarraum als Kulisse für Pornodreh provokativ geschändet, die Tabernakel aufgebrochen und Hostien für satanische Riten entwendet sowie allerlei Verwüstungen angerichtet wie z.B. die Zerstörung von wertvollen alten Kirchenfenstern etc. und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in ganz Europa, besonders in Frankreich. ….
Eine klare und unmissverständliche Stellungnahme der deutschen Bischöfe zu all den hier geschilderten Vorgängen ist überfällig, ausgerichtet an dem Wort des im Himmel erhöhten Herrn an die Gemeinde von Laodizea: „Ach das ihr doch kalt oder warm wäret…!” Wir schließen mit einem Satz von Alexander Görlach, der die Sprachlosigkeit der Kirche kritisiert angesichts drängender Fragen: „Die Menschen in Europa, so schrieb Elias Canetti in seinem berühmten Werk ‚Masse und Macht‘, glaubten nicht mehr an das Jenseits. Das mache die Mobilisierung durch das Christentum unmöglich. Die Reaktion der Kirche fällt angesichts dieser Umstände erschreckend dürftig aus.” (zitiert aus „Christ und Welt“).
25.2.2015, https://www.kath.net/news/49590

Warum schweigt die DBK?
Weil unsere Bischöfe, bis auf wenige Ausnahmen, sich nicht trauen, da das System es ihnen nicht erlaubt! Beispiel Dom Verdunkelung bei der KöGiDa-Demonstration in Köln (Anti-Pegida)! Die Gutmenschen im Generalvikariat und aus Medien, Politik und Kultur waren sehr zufrieden deswegen, brav kath Kirche, du machst was wir euch vorgeben!
Weshalb wurde der Dom nicht bei den unzähligen Morden an unschuldigen Brüdern und Schwestern (ägyptische Kopten in Libyen) verdunkelt? Da traut man sich nicht ran, vorher eine Gedenkmesse für jene, mit Kardinal Woelki dies wäre ein Zeichen, das glaubhaft wäre! Doch danach, würde der Kardinal vor das Tribunal der Gutmenschen aus Medien, Politik und Kultur gezerrt und müßte sich dort tief in Demut verneigen, denn dies sei Anti-islamisch!
Und genauso müßte es bei Kirchenschändugen sein! Ein lautes: NEIN! Was soll das? Bei anderen insbesondere bei Moscheen sagt man es von bischöflicher Seite seltsamer Weise auch! Es fehlt bei vielen die Achtung vor sich und den eigenen Glauben!
25.2.2015, T.Isserant

 

 

1200 Euro Strafe für nackt auf dem Altartisch im Kölner Dom
1200 Euro Strafe für eine einfältige, medienaffine Nachahmerei ist doch in Ordnung und eigentlich viel zu wenig. Auf der katholischen Kirche rumzutrampeln kostet sonst nichts und ist so leicht, wie einem längst besiegten Sterbenden in die Visage zu treten. Ein Tattoo hätte mehr gekostet und ihr auf der nächsten Zahnmediziner- Party lange nicht denselben Grad an Beachtung geschenkt. Sicher macht sich das auch bei Bewerbungen gut („Ach Sie sind doch… wie lustig“) und darum gehts ja heutzutage, insofern eine schlau kalkulierte Aktion. 
Nicht in Ordnung hingegen ist es, den mutigen Einsatz von Pussy Riot, die im klaren Bewußtsein hoher Strafen mutig gegen die klerikale Verquickung von Kirche und Diktatur in Rußland protestierten, mit so einer billigen wie lächerlichen Aktion zu vergleichen.
4.12.2014, Andreas Schmid

 

Seelsorgeeinheiten sind nicht der richtige Weg
Nicht nur die Vorkommnisse in den beiden Kirchen, die die Menschen sehr aufgewühlt haben, sind schuld an den zahlreichen Austritten aus der Kirche, sondern zum Beispiel auch das Reglement der Katholischen Erzdiözese Freiburg/Breisgau, Seelsorgeeinheiten einzurichten, die der größte Nonsens sind, den es je in der Kirchengeschichte gegeben hat. Um nur ein Beispiel zu nennen, das die Situation klar ausweist:
Schliengen, Bad Bellingen, Liel und Bamlach ein Riesenbezirk, der seelische Probleme (Aufgabe der Kirche) klären sollte. Aber nein, man beharrt auf dieser Seelsorgeeinheit, und das Ergebnis: am 17. August waren beim „Hauptgottesdienst“ in St. Leodegar nur 13 Personen zugegen (in Worten: dreizehn!). Eine Glückszahl? Es wäre an der Zeit, endlich ernstlich zu prüfen, ob „Seelsorgeeinheiten“ der richtige Weg in eine „blühende“ Zukunft sind.
1.9.2014, Rainer Jäger, Freiburg

 

Freiburgs neuer Erzbischof Stephan Burger – ein Stück Mittelalter
Wir haben wieder einen Erzbischof! Eingesetzt von höchsten Mächten nach deren Ratschluss. Es ist reizvoll, dass uns ein solches Stück Mittelalter erhalten bleibt. Und damit die Frage: Wie wird der Neue? Auch er wird die alten Antworten geben und alten Taten tun, die der Amtskirche schon länger das Leben erhalten, als das Münster alt ist. Aus wertkonservativer Haltung wird er sein Gehalt vom Steuerzahler beziehen.
11.6.2014, Dr. Bernd Müller, Freiburg
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Der neue Erzbischof
Domkapitular Stephan Burger, bisher Leiter des Freiburger Kirchengerichts, wird neuer Erzbischof der Erzdiözese Freiburg. Dies wurde am Freitag um zwölf Uhr zeitgleich in Rom und Freiburg bekanntgegeben. Burger tritt damit die Nachfolge von Erzbischof Robert Zollitsch an, der im September 2013 von Papst Franziskus aus Altersgründen emeritiert wurde…. Alles vom 31.5.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/der-neue-erzbischof-ist-da–85621758.html

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Ist die Freiburger Bischofswahl zur Farce verkommen?
Machtspiele, Intrigen, Intransparenz: Der Vatikan hat das Freiburger Domkapitel erneut übergangen. Auf der Liste für die Wahl zum Erzbischof stand nicht ein einziger Vorschlag des Domkapitels. „Wir sind Kirche“ spricht von einem Skandal. … Alles von Gerhard Kiefer vom 18.6.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/suedwest-1/ist-die-freiburger-bischofswahl-zur-farce-verkommen–86357492.html

Transparenz ist der kath. Kirche fremd
Gerhard Kiefer hat einen sehr guten, gut recherchierten Beitrag über die römische Bischofswahl geschrieben. Herzlichen Dank, auch wenn das Ergebnis traurig ist, aber wahr: Eine Aufklärung über die traditionelle Arroganz der Macht, über den eingefleischten Autoritarismus der vatikanischen Behörden (nicht nur deren), den jüngst der Jesuitenpater Klaus Mertes als eines der Grundübel der Kirche angeprangert hat. Die offenbar von den alten Hardlinern („Betonköpfen“) regierte Bischofskongregation, die immer noch unter dem Einfluss des emeritierten Kölner Kardinals Meisner, einem traditionellen Fundamentalisten, steht, unterstützt von Gleichgesinnten wie Gerhard Ludwig Müller und Georg Gänswein (ein starkes deutsches Team), verficht einen Kirchenbegriff, dem Brüderlichkeit, Transparenz und Freiheit fremd sind – und Subsidiarität schon gar, dem angeblich so wichtigen katholischen Subsidiaritätsprinzip (die oberste Ebene soll der unteren überlassen, was sie selbst regeln kann). Die Konkordatsbestimmungen, die die Mitbestimmung der Erzdiözese bei der Bischofswahl regeln, sind ihrerseits das Papier, auf dem sie geschrieben stehen, nicht wert. Wieder einmal, noch immer. Den sogenannten Herren über die Kirche ist das aber wohl alles egal. Übrigens hat Kiefer den neu bestimmten Erzbischof selbst sehr geschont, anders als die FAZ, die ihn als einen „Anti-Zollitsch“ identifizierte.
27.6.2014, Leopold Glaser, Breisach

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Hans Küng beklagt restaurative Entwicklungen der Kirche

Hans Küng ist seit Jahrzehnten der weltweit bekannteste und mit mehr als 60 Büchern der als Autor erfolgreichste Katholik ohne Kirchenjob. Was den selbstbewussten Schweizer allerdings dazu verführt, Leben und Werk voluminös auszubreiten. Seine drei autobiographischen Bände „Erkämpfte Freiheit“ (2002), „Umstrittene Wahrheit“ (2009) und nun „Erlebte Menschlichkeit“ füllen insgesamt mehr als 2100 Seiten. ….
Alles zu „Ein Kenner und Versteher aller Weltreligionen“ von Gerhard Kiefer vom 3.1.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/hans-kueng-ein-kenner-und-versteher-aller-weltreligionen–79134773.html

Hans Küng klagt an
Es stimmt nicht, wenn Hans Küngs harsche Kritik an Papst Johannes Paul II. und Benedikt XVI. („Päpste der Restauration“) reduziert wird als Reflex seines durch den Entzug der kirchlichen Lehrerlaubnis erlittenen Traumas. Als eines der leidenschaftlichsten Glieder seiner katholischen Kirche, der er trotz aller Enttäuschungen treu geblieben ist, und als einer der kompetentesten theologischen Gelehrten hat er als Berater maßgebend am Zweiten Vatikanischen Konzil mitgearbeitet und vertritt seitdem den so dringend erforderlichen Fortgang der Erneuerung seiner Kirche. In diesem gesamtkirchlich bedrängenden, ja dramatischen Kontext vor allem – und nicht als gekränkter Zurückgewiesener – benennt und beklagt Hans Küng bedauerliche, restaurative Entwicklungen durch Vatikan und Päpste.

18.1.2014, Hansjörg Wöhrle, Lörrach

 

 

2013 Jahresrückblick – Christliches Zeitgeschehen
Januar
Die Nichtglaubenden sind „Weltreligion“ Nr. 3, nach Christentum und Islam. – Salafisten erobern Mali und zerstören die Bibliothek in Timbuktu. Frankreich schickt Truppen. – Bischofskonferenz beendet Zusammenarbeit mit dem kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche. – Seit 1991 sind in Großbritannien 1,7 Millionen zur künstlichen Befruchtung erzeugte Embryonen vernichtet worden. – Massen-Proteste in Frankreich gegen „Homo-Ehe“. – In London entsteht eine „Kirche“ für Atheisten, die „Rituale“ wollen. – Vorfall in Köln: aufgeregte Diskussion über „Pille danach“ für vergewaltigte Frauen, die in katholischen Krankenhäusern Hilfe suchten.

Februar
Papst Benedikt XVI. kündigt seinen Rücktritt an. – Bischof von Lausanne verfügt: Tradionalistische Piusbrüder dürfen keine Kirche im Bistum nutzen. – Stark sinkende Zahlen der Theologiestudierenden. – Israels Oberrabbiner rufen zu Predigten für den Schutz ungeborenen Lebens auf. – Leerstehende Kirchen dürfen nicht Moschee werden, oder doch? Streit in der evangelischen Kirche. – Sechs Millionen Südkoreaner sehen Hollywood-Neuverfilmung von „Les Misérables“, ein Roman von Victor Hugo über Revolution, Verelendung und Glück. – Psychotherapeut Eckhard Frick: Es gibt einen spirituellen Versorgungsnotstand in Krankenhäusern. – Jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet regelmäßig oder ständig sonntags. – 66 000 Menschen sind in deutschen Gefängnissen inhaftiert.

März
Diskussion: statt eines weiblichen Diakon-Amts ein „abgespecktes“ Diakonissen-Amt? – Die orthodoxen Kirchen Bulgariens und Äthiopiens haben je einen neuen Patriarchen: Neofit und Mathias. – „Buona sera“: Der Jesuit und Erzbischof von Buenos Aires Jorge Mario Bergoglio wird Papst Franziskus I. – Im pakistanischen Peschawar brennen Muslime mehr als 170 Wohnhäuser und zwei Kirchen nieder. – Für den früheren Präsidenten des Verfassungsgerichts Nordrhein-Westfalen Michael Bertrams widerspricht die rechtliche Gleichstellung ho­mosexueller Partnerschaften mit der Ehe durch das Bundesverfassungsgericht dem usprünglichen Sinn des Grundgesetzes. – Ugandischer Politologe Elly Twine vermisst „afrikanischen Frühling“. – „Aufgetankt“: immer mehr Autobahnkirchen. – In Birma schleift ein buddhistischer Mob Stadtviertel, in denen Muslime wohnen. – Ehemaliger Ölmanager Justin Welby wird neuer Erzbischof von Canterbury. – Studenten lesen immer weniger Zeitung. – Jesus ja, Christus nein: Der Theologe Roman Heiligenthal beobachtet, dass viele das Messiasbekenntnis ablehnen, aber Jesus als Vorbild schätzen.

April
Selbstverpflichtung brasilianischer Supermärkte: Kein Fleisch von Rindern, die auf gerodeten Urwaldflächen grasen. – Zwei sy­rische orthodoxe Bischöfe werden entführt. – Russland: Razzien gegen vom ­Ausland geförderte Stiftungen und Nichtregierungs­organisationen. – Europäische Realität: weniger Eheschließungen, mehr Scheidungen. – Die Pfingst­kirchen in Lateinamerika sind so erfolgreich, weil die Leute sie als dem Katholizismus überlegen erleben, meint der Theologe Friedrich Wilhelm Graf. – Österreich „für alle“, nicht „für viele“: Bischofskonferenz beschließt, die bisherige Übersetzung der Wandlungsworte beizubehalten. – Acht Kardinäle und ein Papst: Franziskus beruft Gremium zur Kurienreform. – Saudi-Arabiens Großmufti Abdullah ruft dazu auf, alle Kirchen der Arabischen Halbinsel zu zerstören. – Krieg führen wird zum Geschäft: Privatunternehmen übernehmen Dienstleistungen für Armeen. – Tragischer Unfall mit vielen Toten in einer Textilfabrik Bangladeshs. – Boston-Marathon: Anschlag tschetschenischer Moslem-Extremisten.

Mai
Auf der Suche nach Erneuerung des Christlichen: evangelischer Kirchentag in Hamburg. – In Afrika: Aufklärung allein besiegt den Hexenglauben nicht; Gerichte sollen „Verständnis“ für traditionelle Sicht aufbringen. – Waffenland Deutschland: doppelt so viele Rüstungsexporte wie im Vorjahr. – Moskauer Patriarch Kyrill I. in China: Ein ausländisches Kirchenoberhaupt besucht Pekings Staatsspitze. – Guatemalas früherer Machthaber Efraín Rios Montt wird wegen Völkermords zu achtzig Jahren Haft verurteilt; Urteil wird wegen Verfahrensfehlern wieder aufgehoben. – Süditaliens Bischöfe verlangen, die Mafia soll Kirchenfesten fernbleiben und nicht als „Ehrenmänner“ bei Prozessionen erscheinen. – Mord in aller Öffentlichkeit: Zwei Männer aus Nigeria bringen in London einen Soldaten um.

Juni
Cohn-Bendit, die Pädophilen und die Grünen: Ein Skandal wird aufgedeckt. – Brasilien erlässt zwölf afrikanischen Staaten die Schulden. – „Im Anfang“: erstmals ein Vatikan-Pavillon bei der Kunst-Biennale Venedig. – Ex-Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde wünscht: Der Bundestag soll Abtreibungsgesetzgebung kritisch über­prüfen. – Das Bundesverfassungsgericht verlangt: Ehegattensplitting auf gleich­geschlechtliche Lebensgemeinschaften ausweiten. – „Bauwerk Eucharistie“: nationaler eucharistischer Kongress in Köln. – „Amnesty international“: Religionsfreiheit weltweit unter Druck. – Der „gemäßigte“ schiitische Theologe Hassan Rohani wird Staatspräsident im Iran. – Leonardo Boff und Hans Küng loben den frischen Wind durch Franziskus I. – Diskussion über die Unmenschlichkeit anonymer Kriegsführung durch Kampfdrohnen.

Juli
Bewegender Besuch bei Bootsflüchtlingen: Franziskus I. auf Lampedusa. – Henker gesucht: Saudi-Arabien fehlt Personal zur „fachgerechten“ Ausführung von Todesurteilen. – Abhörspionage von Geheimdiensten wird öffentlich. – Familienpapier der evangelischen Kirche wegen Relativierung der Ehe unter Beschuss. – Gruppenbild mit Geistlichen: Ägyp­tens General stürzt Muslimbruder Mursi. – Benedikt mit Franziskus: Enzyklika „Licht des Glaubens“. – Fiesta für Franziskus: Weltjugendtag auf der Copacabana; zeitgleich soziale Unruhen im Land.

August
Ägyptens Muslimbrüder rächen sich an Christen. – Seit dem Zweiten Weltkrieg ist in Ungarn erstmals ein griechisch-orthodoxes Kloster gegründet worden. – Italienischer Jesuit Paolo dall’Oglio in Syrien entführt. – Rumäniens „grüner Erzpriester“ Vasile Laiu kritisiert amerikanischen Konzern Chevron, der Erdöl mit umstrittener Fracking-Methode gewinnen will. – Im Gaza-Streifen treibt die radikalislamische Hamas die Islamisierung voran.

September
Frankreich verschärft die Trennung von Religion und Staat. – Ein Millionenbau, eine Lüge und ein Bischof: Limburger Kirchenkrise. – Sozialrichter Jürgen Borchert befürchtet „Sozialstaatsdämmerung“ und verlangt zur Entlastung von Familien und künftigen Generationen eine „BürgerFAIRsicherung“, in die alle einzahlen. – Nach Angriffen mit Chemiewaffen in Syrien muss das Assad-Regime seine Bestände offenlegen und vernichten lassen. – Bundestagswahl sorgt für fast hundert Tage Koalitionsverhandlungen. – Unkonventionelle Äußerungen in Papst-Interviews wecken Reformhoffnungen. – Der Bonner Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards sagt: Die Kirche lebt davon, dass „am Herrentag das Herrenmahl“ gefeiert wird. Dafür muss die Leitung von Gottesdiensten überdacht werden.

Oktober
Kirchenschließungen: neuer Kulturkampf von Altkommunisten in Albanien. – Das Privatvermögen der hundert Wohlhabend­sten in Deutschland stieg in einem Jahr um mehr als fünf Prozent auf 337 Milliarden Euro. – Orthodoxe Nationalkirchen feiern 1700 Jahre Mailänder Edikt. – Neuübersetzung des römischen Messbuchs vorläufig gescheitert. – Lob und Kritik: eine Freiburger Handreichung über Kommunionempfang wiederverheirateter Geschiedener. – Die ewigen Fragen: Edgar Reitz’ Film „Die andere Heimat“. – Schwedens erste Erzbischöfin: Antje Jackelén von Uppsala. – Wo man „Kapitalismus“ im Kommunismus lehrt: Die katholische Kirche Kubas bietet Studiengänge für Unternehmer an. – Luthers Thesen werden überschätzt. Entscheidend war seine Sicht vom allgemeinen Priestertum, sagt der Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann.

November
Wie reich ist die Kirche? Kritik an staatlichen Finanzleistungen für die Glaubensgemeinschaften. – Streit über „Allah“ der Christen in Malaysia. – Debatte über Prostitution und Kriminalität. – Der islamische Theologe Mouhanad Khorchide gilt Muslimverbänden als „Häretiker“. – Erstmals seit dem Holocaust tagen Europas Rabbiner in Berlin. – Missionarisch, kapitalismuskritisch, den Armen zugewandt: Papstschreiben „Evangelii Gaudium“ („Die Freude des Evangeliums“) begeistert die einen und wird von Wirtschaftsleuten als naiv beurteilt.

Dezember
An die Nachdenklichen: Die vatikanische Dialog-Initiative „Vorhof der Völker“ versammelt in Berlin Intellektuelle. – Der Tübinger Theologe Jürgen Moltmann wünscht sich von den Kirchen mehr Mut zu Mission, auch bei Muslimen. – Europa oder Russland? Kiewer Proteste. – Im syrischen Maalula: orthodoxe Nonnen von muslimischen Fanatikern entführt. – Jährlich werden in den Niederlanden, dem einstigen „katholischen Kraftwerk“, hundert Kirchen geschlossen. – Gesangbuch „Gotteslob“ wird mit Pannen eingeführt. Das Volk singt – noch nicht.

Kompletten Rückblick bitte lesen in: Christ in der Gegenwart, Heft 52, 29.12.2013, Seite 578
www.christ-in-der-gegenwart.de

 

 

In der Kirche will keiner wirklich etwas verändern

Erzbischof Robert Zollitsch wagt seinen Vorstoß für wiederverheiratete Geschiedene doch nur, weil er quasi schon pensioniert ist. Ansonsten gibt es keinen amtierenden Priester, der in der Kirche wirklich etwas ändern will. Und die Freiburger Priesterinitiative wird ebenso schnell wieder „einschlafen“, wie schon viele vor ihr. Die Kirche kann sowieso nur unwichtige Dinge verändern, die einzige Veränderung, auf die es ankommen würde, nämlich die Gleichberechtigung der Frau, steht nie zur Debatte. Deshalb ist alles nur Augenwischerei, auch die gerade angezettelte angeblich große Reform der Kirche durch Papst Franziskus. Das Verbot des geistlichen Amtes für Frauen bleibt natürlich unberührt. Und das, obwohl Jesus von Frauen, vor allem Maria Magdalena, erlöst wurde, eben weil nur Frauen in der Lage sind, das Geistliche hinter dem Weltlichen zu verstehen. Und so wird alles immer nur noch schlimmer werden, als es eh schon ist, und nicht einmal, wenn nahezu Umwelt und Natur zerstört sind, wird die Kirche Jesus folgen, sondern nur Petrus, der die Frauen abgelehnt, und deshalb eine Kirche ohne Frauen gegründet hat. Arme Menschheit, die dem folgt!
7.12.2013, Ruth Gehring, Freiburg
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Was hat das Christentum Gutes gebracht?
Die Kirchen sind zu reich, das Christentum ist zu rückschrittlich, der Gottesglaube ist eine Einbildung. Solche und andere Kritik wird an den Glaubensgemeinschaften zur Zeit heftig geäußert. Denn oft genug geben die Christen und ihre Kirchenführer Anlass zu Ärgernis. Ist das aber das ganze Christentum?
Der renommierte frühere Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio erklärte: „Tatkraft, Sorge um den Nächsten, die Ablenkung von Bevormundung und das selbstkritische Nachdenken über den Sinn menschlicher Existenz sind tief in
den geistigen Quellen, auch in den religiösen Wurzeln des Westens aufgehoben. Wem zur Suche nach Transzendenz lediglich die Dauerkritik der christlichen Bekenntnisse einfällt, ist über bornierte Aufklärung und
Bismarcks Kulturkampf noch nicht hinausgekommen.“
Was hat das Christentum Gutes gebracht? – Die Wochenzeitschrift CHRIST IN DER GEGENWART interessiert sich sehr für Ihre Einschätzung, Ihre Meinung. Die Redaktion freut sich, wenn Sie an unserer aktuellen Umfrage teilnehmen und uns Ihre Antworten senden:
https://rdir.inxmail.com/herder/d?q00b4ioi00fnhw00d0000000000000000uu4ehs0259
20.11.2013

 

 

Limburger Bischof Tebartz-van Elst – Kapitalismusstrukturen der katholischen Kirche

Der Prunkbau des Bischofs Tebartz-van Elst ist ein Skandal, sagt der katholische Theologe Eugen Drewermann. Die Pracht in den Bistümern Köln und München sei jedoch noch größer. Deshalb würde eine Absetzung das Problem der Kapitalismusstrukturen in der Katholischen Kirche nicht lösen
Drewermann: Es ist zu wünschen, dass ein anderer Stil einkehrt und dass Papst Franziskus dafür ein Stückchen die Kirche voranbringt. Auf der anderen Seite ist doch auch das aberwitzig, wenn Herr Zollitsch sich hinstellt und sagt, wir müssen von Papst Franziskus Barmherzigkeit lernen. Wer das nicht angesichts der Not der Menschen selber sieht, dem ist es auch nicht Papstverhör und Nachdruck beizubringen. Wem es in der eigenen Seele nicht vibriert, angesichts des massenhaften Elends hier auf Erden, wer dann auf die Idee kommt, er kann prachtvoll wohnen und sich Paläste einrichten, ist so weit weg von der Botschaft Jesu, dass man dann auch nicht so tun muss, als wenn ein neuer Papst mit neuer Direktive für Ordnung sorgen könnte. Dann geht das Chaos tiefer.
Armbrüster: Aber warum sollte sich eigentlich ein hoher Repräsentant der Katholischen Kirche nicht auch einen repräsentativen Bischofssitz leisten? Ich meine, er baut das ja nicht alles für sich persönlich, sondern da können ja auch seine Nachfolger noch drin wohnen und wirken.
Drewermann: Nein, er hat sich keinen prachtvollen Palast da hinzusetzen, weil es nicht die Sache Jesu ist und sein kann. Wir hatten in Limburg, was ja zur Geschichte des Skandals mit beiträgt, Bischof Kamphaus. Das war ein Mann, der im VW fuhr, der keinen Chauffeur benötigte, der wirklich versuchte, arm zu leben im Priesterseminar. Den hat man damals im deutschen Episkopat als Sondernummer mehr oder minder belächelt. Man hat ihn nicht zum Beispiel sich genommen. Und dass gerade an diesem Ort nun eine ganz andere Form des Umgangs mit Geld und Macht und mit den Gläubigen eingeschlagen wurde, macht die Spannung nur umso größer.
15.10.2013, Eugen Drewermann, Gesamtes Interview bitte lesen auf
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2286227/
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Abschlußbericht 3/2014 zum Limburger Prunk-Bischofsitz-Bauprojekt über mindestens 31 Mio Euro
„Die Ausgestaltung des Bauprojekts in der ihm eigenen Wertigkeit geht vorwiegend auf Wünsche und Aufträge des Bischofs zurück“, heißt es im Bericht, der dem Papst vorgelegt wurde und auf dem die Entscheidung von Franziskus basiert. Eine Auswahl an Posten, die im Bericht genannt sind:
– Beheizte Steine ließ man sich 19.000 Euro kosten
– Fensterrahmen in Bronze statt Holz ließen die Kosten hierfür von 910.000 auf 1,73 Millionen Euro stiegen
– Eine Wendeltreppe für 171.000 Euro
– Badezimmer Zusatzkosten Armaturen und Wanne 37.000 Euro
– Ein Becken für Koi-Fische verschlang 213.000 Euro
– Die Beleuchtung des Bischofssitzes schlug mit insgesamt 650.000 Euro zu Buche
Der Kreis der Eingeweihten sei sehr klein gewesen, heißt es in dem Bericht. „Ausschließlich der Bischof selbst, der Generalvikar, der Diözesanbaumeister und der Geschäftsführer des Bischöflichen Stuhls waren als Personen aus dem Bistum involviert.“
27.3.2014
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Bischof Tebartz-van Elst nach Afrika – Vorschlag von Heiner Geißler
Was soll aus dem umstrittenen Limburger Bischof werden? Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat eine Idee. Der erfahrene Schlichter (Tarifkonflikte, Stuttgart 21) empfahl Tebartz-van Elst in der ARD, dieser solle „vielleicht mal ein Bistum in Afrika“ übernehmen. Dort, so Katholik Geißler, könne er beweisen, „dass er seine Glaubwürdigkeit wieder zurückbekommt“. Die habe er in Limburg restlos verloren. Tebartz-van Elst kommt wegen seiner Amtsführung, seines überteuerten Bischofssitzes und seines offenkundigen Hangs zu Luxus nicht aus den Schlagzeilen. Am Montag hatte er eine Audienz bei Papst Franziskus. Einzelheiten aus dem Gespräch wurden bisher nicht bekannt. 
23.10.2013
    
Die vielen Ehrenamtlichen müssen die Suppe auslöffeln
Es ist nicht der geschmähte Oberhirte aus Limburg, der hier am meisten zu leiden hat. (…) Nein, die Suppe auslöffeln müssen andere – nämlich all jene, die sich als Ehrenamtliche oder als unterdurchschnittlich bezahlte Beschäftigte für die vermeintlich arme Kirche einsetzen. Diese Menschen – zumeist Frauen – spüren am stärksten, wenn die Kirche hemmungslos kritisiert oder gar verspottet wird. Ein Rücktritt von Tebartz-van Elst ist mittlerweile eine Frage der Ehre.“
20.10.2013, Delmenhorster Kreisblatt

 

Erzbischof sieht Pogromstimmung gegen katholische Kirche
Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, sieht eine Pogromstimmung gegen die katholische Kirche entstehen. „Gezielte Diskreditierungs-Kampagnen gegen die katholische Kirche in Nordamerika und auch bei uns in Europa haben erreicht, dass Geistliche in manchen Bereichen schon jetzt ganz öffentlich angepöbelt werden. Hier wächst eine künstlich erzeugte Wut, die gelegentlich schon heute an eine Pogromstimmung erinnert“, sagte Müller der „Welt“.
Alles vom 1.2.2013 bitte lesen auf
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/erzbischof-mueller-kritisiert-pogromstimmung-gegen-katholische-kirche-a-881063.html

Keine Pogrome
Gewalttätige Ausschreitungen (Pogrom) gegen Angehörige des Klerus sind mir aus Nordamerika und Europa nicht bekannt und selbstverständlich zu unterbinden. Ich denke, Bischof Müller hat den falschen Standpunkt. Nicht die katholische Kirche wird pogromartig verfolgt, sondern die Kurie oktroiert ihre mittelalterlichen Standpunkte nicht nur den Mitgliedern der kath. Kirche auf, sondern versucht mit allen Mitteln, diese auch den übrigen Mitgliedern der Gesellschaft als Leitfaden an die Hand zu geben.
Richarh Heinen, 1.2.2013

Pogrom-Vergleich ganz und gar nicht angebracht
Progrom? Für mich ist dieser Begriff klar besetzt. Die Kirche täte besser daran zu schweigen, statt sich mit den Verfolgten von 1938 auf ein Stufe zu stellen.
Eimsbütttler, 1.3.2013

 

 

Die Kirche und ihre Zukunft

Diskussion in Littenweiler. Es ist schon nach 22 Uhr, als sich ein älterer Herr nach vorne traut. Er setzt sich auf einen leeren Stuhl, direkt neben die blauen Sessel mit den theologischen Gästen des Abends: Barbara Henze (Theologin der Uni Freiburg und Vorsitzende des Freiburger Dekanatsrats) und Gerd Häfner (Professor der Bibelwissenschaften in München). Und dann erzählt der Rentner vom Kreuz auf dem Schlossberg – und dem Gerüst. „Das Gerüst nimmt das Kreuz gefangen“, erzählt der 78-jährige aus Littenweiler. Immer, wenn er es sieht, erzählt er, kreisten seine Gedanken: zu viel Kirche, zu wenig Christus. Nachdenklich und ruhig wird es bei den 70 Besuchern in der Thomas-Morus-Burse, dem katholischen Studentenwohnheim in Littenweiler. Zwei Stunden wurde dort zuvor lebendig diskutiert, viele junge Erwachsene aus dem Wohnheim, einige ältere von außen. Es ging um Veränderungen, Wünsche, Reformen – 50 Jahre nach Beginn des zweiten Vatikanischen Konzils, das damals frischen Wind durch die katholische Kirche blasen sollte. Die Frage beim Abend der Katholischen Hochschulgemeinde hieß: „Schöne neue Kirche – aber wie?“ Barbara Henze und Gerd Häfner sollen darauf ihre Antworten geben – aus Praxis und Wissenschaft. Perfekte Lösungen haben beide nicht. Doch gemeinsam werden Fragen entwickelt zu Themen, die Katholiken bewegen, junge und alte: Missbrauchsskandal, Zölibat, Priestermangel, Frauenpriestertum, Homosexualität, Seelsorgeeinheiten, Mitgliederschwund.
Zwei freie Stühle neben den Gästen gibt es, sie werden immer wieder gefüllt. Dorthin setzt sich, wer eine Frage hat, Antworten sucht, Ideen einbringen will, Erfahrungen, Zweifel. „Es wird immer schwerer, zum katholischen Glauben zu stehen“, sagt eine junge Studentin. „Junge Menschen mit ihren Ideen werden oft nicht wahrgenommen“, ein Student. Und was ist mit dem Evangelium, fragt ein anderer. Wie wird es in der Kirche gelebt? Sind die Türen offen? Am Ende spricht Pastoralreferent Jörg Winkler, der den Abend mit moderiert, einen Halbsatz: „Gott ist für mich…“ Noch bevor Barbara Henze mit einem Zitat von Papst Benedikt antworten kann – „Gott ist die Liebe“ – flüstert jemand: „Ein unlösbares Rätsel.“
13.1.2013, Yvonne Weik, https://www.badische-zeitung.de/freiburg/die-kirche-und-ihre-zukunft–68070818.html

 

Memorandum-Freiheit: Über 256 katholische ProfessorInnen

„2. Gemeinde. Christliche Gemeinden sollen Orte sein, an denen Menschen geistliche und materielle Güter miteinander teilen. Aber gegenwärtig erodiert das gemeindliche Leben. Unter dem Druck des Priestermangels werden immer größere Verwaltungseinheiten – „XXL-Pfarren“ – konstruiert, in denen Nähe und Zugehörigkeit kaum mehr erfahren werden können. Historische Identitäten und gewachsene soziale Netze werden aufgegeben. Priester werden „verheizt“ und brennen aus. Gläubige bleiben fern, wenn ihnen nicht zugetraut wird, Mitverantwortung zu übernehmen und sich in demokratischeren Strukturen an der Leitung ihrer Gemeinde zu beteiligen. Das kirchliche Amt muss dem Leben der Gemeinden dienen – nicht umgekehrt. Die Kirche braucht auch verheiratete Priester und Frauen im kirchlichen Amt.“ ….
4.2.2011, https://www.memorandum-freiheit.de

Zu den Unterzeichnern gehören auch Michael Albus, Eberhard Schockenhoff, Magnus Striet und Peter Walter aus Freiburg.

Priester und Bischöfe der Erzdiözese Freiburg unterstützen das Memorandum-Freiheit:
https://www.memorandum-priester-und-diakone-freiburg.de/

Jeder kann das Memorandum unterstützen:
www.kirche2001.de , www.kirchenaufbruch-jetzt.de

Gegenerklärung:
www.petitionproecclesia.wordpress.com
16.2.2011
Benedikts Schweigen – sind wir noch Papst?

„Wir sind Papst“ jubelten nicht nur die Katholiken in Deutschland, als Joseph Ratzinger 2005 zum neuen Bischof von Rom gewählt wurde. Fünf Jahre später macht sich Ernüchterung breit: Der Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche – und viele Menschen sind enttäuscht darüber, wie zögerlich die Kirchenmänner mit ihm umgehen. In seiner Osteransprache hätte Benedikt XVI. Gelegenheit gehabt, klare Worte zu finden. Doch er schwieg. Bemüht sich die katholische Kirche entschlossen genug um Aufklärung und Buße oder wollen sie und ihr Oberhaupt den Skandal nur „aussitzen“? Wie muss sich die katholische Kirche reformieren, um im 21. Jahrhundert als relevante moralische Instanz zu bestehen?
https://daserste.ndr.de/annewill/aktuelle_sendung/erste316.html

Zitat von Bischof Franz-Josef Overbeck: “Was die Kirche tut ist zu sagen, was von Gott her für uns Menschen gedacht ist. Und da wir Menschen von Gott geschaffen sind als Mann und Frau, auf das wir uns ergänzen…und Kinder zur Welt bringen und deswegen dafür sorgen, dass in Ehe und Familie…die Gesellschaft wächst und lebt, darum ist das so. ”  Weiteres Zitat Overbeck: “Erstens, indem ich das, was ich jetzt zum Beispiel sage, laut sage und verkünde, damit deutlich ist, das gehört zu den moralischen Normen, nach denen der Mensch sich zu richten hat. Und zweitens…Und zweitens, indem ich deutlich mache, Sexualität hat wesentlich mit Liebe zu tun. Und Liebe erfüllt sich in der Gemeinschaft von Mann und Frau, die sich auf Kinder hin öffnet.”
Also halten wir mal fest, dass der Herr Bischof sich das Recht heraus nimmt, für andere zu bestimmen, was von “Gott” gewollt ist, aber selbst nicht danach lebt. Laut seiner eigenen Aussage hat sich der Mensch danach zu richten, nur wie passt dann der Zölibat in seine eigene Aussage? Ist der Herr Bischof kein Mensch? Verlogener kann man gar nicht mehr argumentieren.
Peter Fischer am 12.4.2010 im Blog von Anne Will
https://annewill.blog.ndr.de/2010/04/09/das-schweigen-des-papstes/

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