OEPNV

Home >Regio >Verkehr >OEPNV

Blick vom Vörlinsbach nach Norden über Oberried und den Dreisamtal-Nebel zum Rosskopf und Kandel (rechts) am 21.11.2012 morgens um 10 Uhr

 

ÖPNV – ein sich furchtbar anhörendes Wortgebilde für „Öffentlicher Personen-Nahverkehr „, aber ÖPNV ist äußerst wichtig für die Region um Freiburg

 

ÖPNV: Das 9-Euro-Ticket war keine gute Idee
Das 9-Euro-Ticket war keine gute Idee, meint Bernward Janzing: Die Verkehrswende braucht einen funktionierenden Nahverkehr – keine Billigtickets.
Nein, die hohe Anzahl verkaufter Neun-Euro-Tickets ist mitnichten ein Beleg dafür, dass das Konzept eine gute Idee war. Es würde ja auch niemand den reißenden Absatz von Freibier als Beleg für exzellente Braukunst werten. Seien wir doch ehrlich: Schnäppchen kommen immer gut an. Die Nachfrage nach einer hochsubventionierten Leistung sagt definitiv nichts aus über die politische Sinnhaftigkeit des Angebots.

Die Bahn war im Juni und Juli so unpünktlich wie lange nicht.
Will man die letzten drei Monate evaluieren, kann es nur einen seriösen Maßstab geben, und das ist die Entwicklung des Autoverkehrs. Allein dessen spürbarer Rückgang hätte ein verbilligtes Ticket rechtfertigen können. Doch ersten Schätzungen zufolge waren 90 Prozent der Fahrten mit dem Billigticket zusätzlich generiert.
Auch andere Zahlen entlarven das Discount-Konzept als expliziten Flop: Die Bahn war im Juni und Juli so unpünktlich wie lange nicht. Dass der August besser verlief, muss bezweifeln, wer selbst unterwegs war. Das ist fatal, denn nur wenn die Bahn verlässlich ist, kann es eine Verkehrswende geben. Nur dann werden Menschen vom Auto in die „Öffis“ umsteigen.

Wer Billigtickets fordert, verkennt, dass auch die Kapazität der Bahn physisch ein knappes Gut ist.
Wer trotzdem Billigtickets fordert, verkennt, dass auch die Kapazität der Bahn physisch ein knappes Gut ist. Und das wird sie auch auf lange Zeit bleiben, weil ein merklicher Ausbau kurzfristig nicht möglich ist. Werden derart limitierte Güter aber verhökert, kommt es zu Mangellagen; das ist schlichte Ökonomie. Entsprechend kam es zuletzt vor, dass Züge so übervoll waren, dass Fahrgäste am Bahnsteig zurückbleiben mussten. Welch meisterhaft ersonnenes Mobilitätskonzept!
Nein, die Verkehrswende gelingt nicht durch Verscherbeln von Bahntickets. Zwar sollte die Bahn unbedingt billiger sein als das Auto. Aber statt im öffentlichen Verkehr die Umsonst-Mentalität zu bedienen, sollte man der Umsonst-Mentalität beim Pkw entgegentreten. Also: steuerliche Privilegien für Dienstwagen und Dieselfahrzeuge abschaffen und den öffentlichen Parkraum zu kostendeckenden Preisen bewirtschaften. Das wäre eine Verkehrswende, die funktionieren kann – weil sie eben nicht den Bahnverkehr kollabieren lässt.

Hintergrund: Das 9-Euro-Ticket
Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine stiegen die Benzinpreise in Deutschland auf ein Rekordniveau. Während einer langen Koalitionssitzung Ende März schlug Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) das 9-Euro-Ticket als ein Teil eines großen Entlastungspakets vor. Es sollte ursprünglich vor allem Pendler einen Anreiz bieten, auf den Nahverkehr umzusteigen. Von Juni bis August konnten die Menschen für neun Euro pro Monat die Angebote des Nahverkehrs wie Regionalzüge, Busse oder Straßenbahnen in Anspruch nehmen. Laut dem Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) wurden 52 Millionen Tickets verkauft – fast doppelt so viele wie angepeilt. 81 Prozent der Bürgerinnen und Bürger fanden das Angebot gut, sagt der VDV in Bezug auf die Ergebnisse einer Umfrage. Ob es eine Neuauflage des Tickets geben wird, ist offen. Wenn, dann wird es voraussichtlich deutlich teurer werden.

… Alles vom 31.8.2022 von Bernward Janzing bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/procontra-war-das-9-euro-ticket-eine-gute-idee–216769146.html

 

Buslinienplanung: „Wenig Kompetenz und Sachverstand“
Zu „Busfirmen gegen neue Linienplanung“ in der BZ-Ausgabe vom 17. März:
Linienplanung aus stillen Amtsstuben ohne Sachverstand – wie soll besserer ÖPNV in Verbindung mit der politisch gewollten Verkehrswende funktionieren, wenn die Planer mit so wenig Kompetenz und Sachverstand ausgestattet sind? Anstelle von untauglichen, übertriebenen Regulierungen, womit man in der Diktatur landet (Zitat von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble) in den Vordergrund zu stellen, sollten die Planer die jahrzehntelange Erfahrung der Busunternehmen deutlich mehr einfließen lassen. Die Wahrheit ist doch, die verdreifachten Kosten der Breisgau-S-Bahn wieder einzutreiben. Dies ist offensichtlich nur möglich, wenn man beim Bus (privat) abzwackt und der Schiene (staatlich) zuführt. Schon allein deshalb kann die Aussage von Thomas Wisser, die Mittel für den ÖPNV müssen transparent und diskriminierungsfrei verwendet werden, nicht als wahrheitsgemäß bezeichnet werden. Denn nur auf diese Art, wenn die Busse als Zubringer der Schiene eingesetzt werden, lässt sich später damit werben, wie grandios die Fahrgastzahlen der Schiene gestiegen sind. Es ist höchste Zeit, dass sich die Bürgermeister der betreffenden Gemeinden wehren, dass historisch gewachsene und gut funktionierende Linienführungen nicht durch inkompetente Beamte vernichtet werden.
Sicher gibt es mit geringem finanziellen Aufwand da und dort Verbesserungsmöglichkeiten. Dass der Ton der Stellungnahme jetzt schärfer wird, ist allein die Schuld der Planer des ZRF, denn offensichtlich findet nur diese Tonlage Beachtung.
31.5.2021, Norbert Schmitt, March

 

 

Regio-Verkehrsverbund Freiburg hatte 40 Prozent weniger Fahrgäste
Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) hat seine Geschäftszahlen für das Jahr 2020 vorgelegt. Die Corona-Pandemie hat demnach die Nachfrage massiv beeinflusst.
Der rasante Anstieg der Infektionszahlen habe die Zahl der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr von März 2020 an „in bisher ungekanntem Ausmaß einbrechen“ lasen.
Die statistisch ermittelte Zahl der Fahrgäste sei im Vergleich zu 2019 um 41 Prozent auf 73 Millionen Fahrten gesunken, heißt es beim RVF. Die Verluste bei der Nachfrage und die Rückgänge des Fahrscheinverkaufs hätten erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmensituation der Verkehrsunternehmen im Verbund gehabt. Die Fahrgelderlöse lagen demnach um 19 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aus dem Verkauf des Verbundtarifs durch die Verkehrsunternehmen wurden 2020 laut RVF insgesamt 78 Millionen Euro erlöst. Hinzu seien Tarifzuschüsse des Landes und des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) in Höhe von rund neun Millionen Euro gekommen. In der Summe seien über den RVF knapp 88 Millionen Euro (minus 17 Prozent) an die beteiligten Unternehmen verteilt worden.
Das Defizit zu den Vorjahreseinnahmen sei zum großen Teil durch den Rettungsschirm von Bund und Land aufgefangen worden, so dass die Unternehmen ihr Fahrplanangebot 2020 aufrechterhalten konnten, heißt es in der RVF-Mitteilung. „Wir sind extrem dankbar, dass wir diese öffentlichen Mittel erhalten haben. Aus eigener Kraft hätten die Unternehmen im Verbund die Mindereinnahmen nicht ausgleichen können“, wird RVF-Geschäftsführerin Dorothee Koch zitiert.
Die Zahl der Fahrgäste, die mit einem Abonnement der Regio-Karte, der Regio-Karte Job oder dem Job-Ticket BW unterwegs seien, sei weitgehend konstant geblieben. Die Zahl der Schüler-Abos im RVF habe sogar leicht zugelegt. Hierzu habe sicherlich die vom Land getragene Erstattung von zwei Monatsraten für die Schüler-Abos als Unterstützung für die Familien während der Corona-Zeit beigetragen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Für die Verkehrsunternehmen bedeute die Pandemie einen Kraftakt, so der RVF: Neben der wirtschaftlich bedrohlichen Lage beschäftigten Herausforderungen wie die häufige Anpassung der Fahrpläne an geänderte Schul- oder Schichtzeiten oder Hygiene- und Schutzmaßnahmen die Unternehmen. „Alle Beteiligten unternehmen große Anstrengungen, um ihren Teil zu einem sicheren Nahverkehr in der Pandemie beizutragen“, sagt RVF-Geschäftsführer Florian Kurt. Trotz Pandemie verfolge man die begonnene Digitalisierungsstrategie: Im August 2020 sei der Digitalrabatt für mobil gekaufte Fahrscheine gestartet. Dieser kontaktlose Ticketkauf habe „erfreuliche Zuwächse“ beschert. Auch in Vertrieb und Kommunikation sei die digitale Ansprache vorangetrieben worden, unter anderem mit der Integration des Schüler-Abos ins Abo-Online-Angebot und dem Newsletter.
Für 2021 sind die Erwartungen beim RVF wegen der Pandemie gedämpft. Die dramatische wirtschaftliche Situation für die Verkehrsunternehmen halte an, Einnahmen und Fahrgastzahlen lägen deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie. „Ohne Unterstützung mit öffentlichen Mitteln wird es nicht möglich sein, das Verkehrsangebot in heutigem Umfang aufrechtzuerhalten“, so Koch. Die Entscheidung in Berlin, entsprechende Mittel für einen Rettungsschirm 2021 bereitzustellen, sei eine Erleichterung.
… Alles vom 27.5.2021 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/regio-verkehrsverbund-freiburg-hatte-40-prozent-weniger-fahrgaeste–202144917.html
.
Auch unpünktlicher Bahnverkehr führt zu Kundeneinbruch
Es ist zu einfach und auch beschämend, den Umsatzeinbruch beim RVF einfach mit Corona zu erklären. Ein Grund liegt darin, daß man es nicht schafft, Züge pünktlich fahren zu lassen. Da bleiben dann die Kunden weg. Als Anwohner der Höllentalbahn erfahre ich dies tagaus tagein unfreiwillig durch die ständigen Lautsprecherdurchsagen „… heute 10 Minuten Verspätung“ oder „… fällt heute aus“, gefolgt von zumeist „… Grund ist eine technische Störung“. Und abschließend „… wir bitten um Entschuldigung“. Die Menschen sind es leid, sie wollen bahnfahren und nicht immer nur entschuldigen! Warum wohl weigert sich die Bahn, die täglichen Unregelmäßigkeiten auf ihren Websites zu veröffentlichen? Aus Angst vor einem Shitstorm? Ist die Bahn nicht willens – oder etwa überhaupt nicht fähig -, einen zuverlässigen Bahnverkehr zu organisieren?
27.5.2021, E.K.

 

Bereits 100.000 Euro Schaden durch Graffiti an neuen Breisgau-S-Bahn-Zügen
37 Loks und Waggons sind seit der Auslieferung der neuen Züge besprüht worden – 16 davon auf dem Freiburger Güterbahnhof, neun in Neustadt. Das ist laut DB Regio der Dengler
 .
Peter Dengler ist aufgebracht, man sieht es ihm an, als er in die Redaktion kommt. Darüber müsse man doch mal berichten, sagt der Neustädter und streckt die kleine silberne Digitalkamera in die Höhe. Kurz darauf ist klar, was er mit „darüber“ meint: Die neuen Züge sind bunt besprüht und tragen Graffiti Tags, das ist der Szene-Begriff für den Urheber, die Unterschrift gewissermaßen. Er hat sie am Bahnhof gesehen und fotografiert. Dass die gelb und weiß lackierten Züge nach kurzer Zeit schon wieder so aussehen, wie man es von den roten kennt, ärgert ihn maßlos: „Eine Sauerei“.
.
Es ärgert nicht nur ihn. Das gibt René Moll von DB Regio in Freiburg zu verstehen. Seine Kollegen aus der Werkstatt haben auf BZ-Anfrage Zahlen erhoben, Standort und Zahl der Züge, Fläche in Quadratmetern. Als da wären seit Dezember als unrühmliche Spitzenreiter der Freiburger Güterbahnhof 16 Fahrzeuge mit 280 Quadratmetern und Neustadt neun Fahrzeuge mit 290 Quadratmetern. Villingen, Titisee, Gottenheim und Endingen reihen sich mit vier, drei, drei und zwei Fällen dazu (zusammen 400 Quadratmeter). Da nur 24 Fahrzeuge im Bestand sind, liegt auf der Hand, dass etliche mehrfach etwas abbekommen haben.

Kleinere Flecken mit einer Größe bis zu 15 Quadratmetern können Moll zufolge mobil beseitigt werden. Für alle anderen müssen die Fahrzeuge „dem Betrieb entzogen werden“. Aufwendig und kostenträchtig sei dies, die Farbreste seien Sondermüll. Der Bestandslack leide unter der Beseitigung des Graffitis, sodass ungefähr nach dreimaliger Entfernung an einer Stelle das Fahrzeug erneut lackiert werden muss. Die bisher angefallenen Kosten haben sich auf einen niedrigen sechsstelligen Betrag addiert. Inbegriffen sind Ausfallkosten, denn gerechnet werden muss auch der Aufwand für die neue Disposition des Zugmaterials, das Rangieren und den Personalaufwand, während die bunten Fahrzeuge ausfallen.
Was die Bahn gegen die Urheber der Sachbeschädigung unternimmt? „Momentan werden die Fahrzeuge im Freiburger Güterbahnhof bewacht, aber selbst das hält die Sprayer teilweise nicht ab“, hält Moll fest. Die neuen Fahrzeuge der Breisgau- S-Bahn seien schon in der ersten Nacht in Freiburg besprüht worden. Und an Bahnhöfen entlang der Strecke stehen die Fahrzeuge ohne Aufsicht, in Neustadt beispielsweise zwei, drei jede Nacht. Vor dem Start der Breisgau-S-Bahn wurden alle Fahrzeuge an verschiedenen Standorten geparkt und bewacht, das wird gerade wieder überlegt.
Ein Bahnsprecher beziffert die Kosten für die Graffitibeseitigung für 2018 mit 13 Millionen Euro deutschlandweit. Graffiti sei Sachbeschädigung, in Extremfällen drohten den Tätern bis zu zwei Jahre Gefängnis. Die Bahn erstattet grundsätzlich Strafanzeige.
Alle Verschmutzungen werden dokumentiert, die Tags und Pieces (Bilder) werden fotografiert, um sie den Tätern zuzuordnen und Schadensersatz fordern zu können. Was laut einem Bahnsprecher den wenigsten Tätern klar sei: Auch wenn sie strafrechtlich unter das Jugendstrafrecht fallen und gegebenenfalls ohne Strafe davonkommen, könne die Bahn den materiellen Schaden als zivilrechtliche Forderung über 30 Jahre nachträglich geltend machen. Außerdem liegt Hausfriedensbruch vor, wenn die Täter beispielsweise Bahnanlagen oder Grundstücke unbefugt betreten. Wird der Bahnbetrieb gestört, erfolgt eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
…. Alles vom 29.1.2020 von Peter Stellmach bitte lesen auf
.https://www.badische-zeitung.de/bereits-100-000-euro-schaden-durch-graffiti-an-neuen-breisgau-s-bahn-zuegen?
.
Kommentare:
Würden die Bahnen mehr fahren statt stehen, hätten die Sprayer weniger Gelegenheit. Und die angeblichen 100 TEUR Schaden bezieht sich aufs entfernen der Kunstwerke. Und wie hoch ist der Schaden durch das Fahrplan-Debakel bisher, Ende nicht in Sicht?!
29.1.2020, H.F.
.
Graffiti an Waggons ist Sachbeschädigung, sieht meist noch doof aus, behindert die Sicht beim Rausgucken, muss für teuer Geld wieder weg und dann Sondermüll. Die Allgemeinheit zahlt indirekt, dass das wieder entfernt wird.
29.1.2020, K.E.
.
Aber leider ist Sachbeschädigung (Eigentumsverletzung Anderer) laut §303 StGB wohl nur eine Bagatelle. Und der Eigentümmer muss die Kosten für die Behebung des Schadens teuer und meistens dann auch noch erfolglos einklagen. So sind sie halt, unsere Gesetze, leider.
29.1.2020, K.K.

.

 

Breisgau-S-Bahn: „Ich versuche, es mit Fassung zu tragen“
Eigentlich ist es ja schon mehr als peinlich, wenn im technisch hochentwickelten Musterlände ein Vorzeigeprojekt wie die Breisgau-S-Bahn so schlecht eingegleist wird, wie wir das täglich erleben müssen. Ich fahre fast jeden Tag und habe schon die merkwürdigsten Situationen erlebt und versuche es mit Fassung zu ertragen, was bisweilen schwer fällt. Und wer trägt dafür die Verantwortung? Immer, wenn es Probleme bei der Bahn gibt, lohnt sich ein Blick in den Eisenbahnkurier, ein Blatt, das gut vernetzt ist und Zugang zu Informationen hat, die dem Normalbürger nicht zugänglich sind. In der Februarausgabe kann man auf Seite 9 lesen, dass das Konzept von einem Mitarbeiter des Verkehrsministeriums erarbeitet und gegen alle Bedenken und Einwände vieler Experten einseitig durchgesetzt wurde. Die Bahn muss also ausbaden, was in Stuttgart verbrochen wurde und die Leidtragenden sind die Kunden und Bahnfahrer, also die Allgemeinheit vor Ort. Richtungsweisende Politik sieht anders aus.
29.1.2020 Andreas Sippel, Titisee-Neustadt, BZ

„Man fühlt sich veräppelt“ – Bahn Endingen-Gottenheim
Auch wenn die SWEG darauf hinweist, dass die Infrastruktur der Strecke zwischen Endingen und Gottenheim nicht Schuld daran sei, dass die Züge der Breisgau-S-Bahn unpünktlich sind, verschärft die mangelnde Kommunikationstechnik doch die katastrophale Situation erheblich. Als Fahrgast fühlt man sich einfach nur abgehängt. Wenn man früh morgens in Eiseskälte am Bahnhof in einer Kaiserstuhlgemeinde steht, hat man keinerlei Ahnung, wann und ob überhaupt noch ein Zug kommt (die App funktioniert ja nicht). Man wartet und wartet, gut auch mal über eine Stunde. Man fühlt sich veräppelt und als ob den Verkehrsbetrieben (DB und SWEG) die Fahrgäste egal sind. Diese Unwissenheit trägt erheblich zum Ärgernis der Fahrgäste bei. Wüsste man, dass in 20 oder auch 40 Minuten vielleicht doch noch ein Zug kommt, hätte man ja wenigstens etwas, worauf man sich freuen kann. Lieber wissen, dass nichts klappt, als nichts zu wissen. Das betrifft Gottenheim für einen Umstieg genauso wie Bahlingen oder die anderen Kaiserstuhlgemeinden. Durch eine klare Kommunikation an den Bahnhöfen am Kaiserstuhl, sei es durch digitale Lauftextanzeiger oder eine funktionierende Durchsagenanlage, würde (zumindest ein wenig) die ganze Problematik entschärft. Und man würde sich nicht (mehr) abgehängt fühlen. Vielleicht ist die SWEG also nicht an den Verspätungen und Zugausfällen schuld, aber an der Unzufriedenheit der Fahrgäste und an deren Wut sehr wohl – zu Recht.
29.1.2020, Thilo A.W. Krumm, Bahlingen, BZ

 

Soll Schwarzfahren entkriminalisiert werden?  – Zu leicht gemacht
Der Berliner Senat will sich im Bundesrat dafür stark machen, Schwarzfahren zu entkriminalisieren. Derzeit noch eine Straftat, soll die Leistungserschleichung zur Ordnungswidrigkeit herabgestuft oder, geht es nach Generalstaatsanwältin Margarete Koppers, völlig straffrei werden. Straftaten dadurch zu lösen, daß man sie nicht mehr als Straftat behandelt, ist ein fraglicher Ansatz. Andererseits stehen Schaden und Aufwand in keinem Verhältnis. Jährlich 40.000 Verfahren – 180 pro Tag – allein in Berlin bringen Richter und Staatsanwälte an ihre Grenzen und kosten Millionen.

Tatsächlich liegt die Verantwortung wesentlich bei den Verkehrsbetrieben. Statt ihren Geschäftsbereich effektiv zu schützen, sparen sie am Personal und Umbauten, die Fahren ohne Schein verhindern. In New York, Paris oder London ist ohne Fahrkarte ein Zugang zum Bahnsteig kaum möglich. Und das Mindestentgelt für Schwarzfahren ist drakonisch, in London mehr als 1.100 Euro. Das schreckt ab. Schwarzfahren ist nicht in Ordnung. Aber die Unternehmen machen es den Schwarzfahrern und sich zu leicht. Statt ihr Geschäft sinnvoll zu schützen, schieben sie die Last auf die Gerichte – und auf den Steuerzahler.
Nicolaus Fest, Junge Freiheit vom 18.1.2019, Seite 2
.
Dr. Nicolaus Fest ist Jurist und Journalist. Er war bis September 2014 stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag.

 

ZRF – Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg

1994 gründen sich ZRF und RVF. Zum Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg haben sich 1994 Freiburg und die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald zusammengeschlossen, um den Nahverkehr voranzubringen, vor allem mit dem Konzept Breisgau-S-Bahn. In der ZRF-Versammlung sitzen Bürgermeister und Gemeinderäte.

 

 

RVF – Regio-Verkehrsverbund Freiburg

Im Jahr 1994 haben sich 17 Verkehrsbetriebe zum Regio-Verkehrsverbund Freiburg zusammengeschlossen, um im Auftrag des ZRF ihre Busse und Bahnen rollen zu lassen. Mit dabei sind die Bahn AG, die Verkehrs-AG, die Südwestdeutsche Verkehrs-AG mit Sitz in Lahr (SWEG), die Breisgau-S-Bahn GmbH, die Südbaden-Bus GmbH sowie zwölf mittelständische Busunternehmen.

Regio-Verkehrsverbund Freiburg, Bismarckallee 4,79098 Freiburg, Tel 0761/207 28-0
www.rvf.de

Landesweite telefonische Fahrplanauskunft unter 01805/779966 (14 Cent/Min. Festnetz; Mobilfunk maximal 42 Cent/Min.).

RVG – Regio-Verbund Gesellschaft mbH

Im Jahr 1994 haben die Stadt Freiburg und die zwei Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald den Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) ins Leben gerufen. Zentrale Aufgabe des ZRF ist, auf politischer Ebene den Ausbau und die Verbesserung des ÖPNV zu entwickeln, auszubauen und zu sichern. Die im Jahr 2000 gegründete Regio-Verbund Gesellschaft mbH (RVG) nimmt im Auftrag des ZRF die Verwaltung und die operativen Aufgaben im Bereich Planung und Bau wahr.
www.regio-verbund.de

 

Regiokarte

Heute kostet eine Regiokarte für Erwachsene 43 Euro.
Gültigkeit im gesamten Netz mit sage und schreibe 3050 Kilometern.
Getragen wird die Regiokarte vom „Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF)“ mit Helgard Berger, Vorstand der Verkehrs AG und Vorsitzende des RVF-Aufsichtsrats.

 

 

RVF-Fahrgastbeirat Dreisamtal-Hochschwarzwald

Wesentliche Zielsetzung des Fahrgastbeirates ist die Vertretung der Interessen der unterschiedlichen Fahrgastgruppen, im RVF-Gebiet Dreisamtal-Hochschwarzwald. Der Fahrgastbeirat bündelt eingereichte Verbesserungsvorschläge seiner Mitglieder und von Fahrgästen, berät sie und leitet sie an die zuständigen Stellen weiter. Der 16köpfige Fahrgastbeirat ist ein unabhängiges Bindeglied zwischen den Fahrgästen und dem RVF sowie den darin vertretenen Verkehrsunternehmen. Er ist kein Organ des RVF und nicht an ein Gesellschaftsorgan gebunden. Er wird in seiner Arbeit vom RVF unterstützt.

c/o DB Regio , Deutsche Bahn Gruppe , Bismarckallee 7a , 79098 Freiburg (Brsg.)
ost@rvf-fahrgastbeirat.de
https://www.rvf-fahrgastbeirat.de/ost/

Es gibt fuenf Fahrgastbeiraete im RVF. Vier regionenbezogene Fahrgastbeiraete (Freiburg, RVF-Sued,
RVF-Nord und Dreisamtal-Hochschwarzwald) sowie einen verbunduebergreifenden, der sich aus Mitgliedern der regionalen Beiraete sowie aus Mitgliedern von Verbaenden zusammensetzt. Die -prototypische – Satzung der Ostler steht im Internet unter
https://www.rvf-fahrgastbeirat.de/ost/richtlinien.html
Wichtig ist, dass alle Beiraete nur Empfehlungen aussprechen koennen bzw. beratend taetig sind. Sie dienen vor allem als Ansprechstellen und sie haben natuerlich auch eigene Ideen und Ziele.
Michael Stumpf, 26.10.2002,  stumpf@psychologie.uni-freiburg.de

 

Breisgau-S-Bahn

Breisacher Bahn
Freiburg Hbf, FR-Messe, FR-Landwasser, Hugstetten, Gottenheim, Wasenweiler, Ihringen, Breisach
Kostenschätzing 119 Mio Euro
Breisgau-S-Bahn

Drei-Seen-Bahn
Titisee, Feldberg-Bärental, Altglashütten, Aha, Schluchsee-Ort, Seebrugg
DB
Kosten 6,0 Mio Euro

Elztalbahn
Denzlingen, Buchholz, Waldkirch, Gutach, Winden, Elzach
Breisgau-S-bahn
Kosten 6 Mio Euro

Höllentalbahn
Freiburg Hbf, FR-Wiehre, FR-Littenweiler, Kirchzarten, Himmelreich, Hinterzarten, Titisee
DB
Kosten 41,2 Mio Euro

Kaiserstuhlbahn
West: Riegel-Matlerdingen, Riegel, Endingen, Sasbach, Burkheim, Oberrotweil, Breisach
Ost: Riegel, Bahlinge, Eichstetten, Bötzingen, Gottenheim
SWEG
Kosten ca 30,3 Mio Euro

Müllheim – Mulhouse (Anschluß Blauwal)
Müllheim, Neuenburg, neuenburg-Grenze, Mulhouse
DB, SNCF
Kosten ca 7,1 Mio Euro

Münstertalbahn
Bad Krozingen, Oberkrozingen, Staufen, Etzenbach, Dietzelbach, Hof, Münstertal
SWEG
Kosten ca 15,5 Mio Euro

,

Schreibe einen Kommentar