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Dreisamtal: Blick von Himmelreich nach Osten über die B31 bei Falkensteig zu Höllentalbahn (links) Hinterwaldkopf (oben) am 30.4.2008

 

 

E-Lastwagen – ein Modell für die Zukunft?
Stromtrassen an Autobahnen liefern Elektrizität für Lastwagen, die klimaschonend durch Deutschland rollen: Ist das eine Utopie? Nicht unbedingt. … Alles vom 12.8.2016 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/e-lastwagen-ein-modell-fuer-die-zukunft
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E-Highway von Siemens
Kernelement des von Siemens entwickelten E-Highways ist ein intelligenter Stromabnehmer in Kombination mit einem beliebigen Lkw-Hybridantriebssystem. Sensoren ermöglichen einem auf Lastern montierten Stromabnehmer, bei Geschwindigkeiten bis 90 Stundenkilometer den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. Das erlaubt auch ein Überholen auf elektrifizierten Strecken. Als Nebeneffekt kann das System zudem bordeigene Batterien von Elektro-Lkw während der Fahrt laden.
Ein zweiter E-Highway nach dem Prototyp an der E16 nahe Stockholm soll 2017 nahe Los Angeles in Kalifornien in Betrieb gehen. Dort kooperiert Siemens Lkw-seitig mit der Volvo-Tochter Mack. Die dort elektrifizierte Strecke liegt im von Lastwagenverkehr stark belasteten Umfeld der US-Häfen von Los Angeles und Long Beach. Dort sind heute täglich 35.000 Lastwagen unterwegs. Studien sagen bis zum Jahr 2035 eine Verdreifachung dessen voraus. Zwei weitere Teststrecken sind nun in Deutschland geplant.

Güter auf die Schiene, dann auf LKWs – wie Railcare.ch
In der ganzen, herbeigeredeten Euphorie über diesen Versuch mit Oberleitungs-LKWs darf nicht übersehen werden, dass Stahlräder auf Stahlschienen weitaus weniger Rollwiderstand haben als Pneuräder auf einer Strassenoberfläche, d.h. die Bahn ist energieeffizienter als LKWs und auch sicherer. Güter gehören deshalb in ISO kompatible Wechselbehälter und Container verpackt auf die Schiene, was mit den meisten Gütern möglich ist. Das Sammeln und Verteilen dieser Frachtbehälter kann mit LKWs mit eingebauten Horizontalumschlaggeräten erfolgen, die diese mit minimalster Infrastruktur auch an kleinen Bahnhöfen auf die Bahn umladen können. Wie dies sogar auf einer kurzen Strecke von unter 70 km zwischen Lausanne und Genf in der Schweiz funktioniert zeigt ein witziges Video (https://www.railcare.ch/content/railcare/de/behauptung/schweizzuklein.html). In unserer Nähe betreibt railCare ein derartige Umladestation als Teil ihres schweizweiten Kombi-Verkehrs-Netzes. Diese funktioniert so unauffällig, reibungslos und vor allem leise, dass sie kaum auffällt. Dieses System könnte auch in Deutschland und anderen Ländern eingesetzt werden, damit die lästigen Brummis weniger die Strassen verstopfen und Menschenleben gefährden. D.h. das Geld würde weitaus gescheiter und nachhaltiger in die Elektrifikation und den Ausbau von Bahnstrecken sowie Zubringer-LKWs mit Horizontalumschlaggeräte gesteckt. Diese Kurzstrecken-Zubringer-LKWs liessen sich mit Akkus ohne teure Oberleitung betreiben.
12.8.2016, Eduard J. Belser

 

Milka Schokolade aus Lörrach – Lager auf den LKWs der Strasse

Das Lörracher Schokoladenwerk hat in den vergangenen Monaten viele Veränderungen erlebt und den Wechsel von Kraft Foods zu Mondelez International vollzogen. Doch im Kern blieb alles beim Alten. Seit mehr als 110 Jahren wird hier Milka-Schokolade produziert, seit jeher mit der lila Verpackung. Doch hinter dieser beständigen Hülle steckt technischer Wandel. Drei Millionen 100-Gramm-Tafeln verlassen täglich das Werk. ….
Alles vom 16.8.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/loerrachs-herz-ist-milka-lila-die-geschichte-des-schokowerks

LKW statt Bahn
Bei 3 Millionen 100g Tafeln/Tag ergibt das alleine einen Zuckerbedarf von rund 174 t/Tag oder 5220 t/Monat für die Tafelproduktion. Leider wird seit Jahren nichts mehr über die Schiene angeliefert, sondern ein LKW kommt nach dem anderen zum entladen. Dieses obwohl das Werk direkt einen Gleisanschluss besitzt. Hier wäre doch auch noch Energieeinsparpotenzial vorhanden.
16.8.2013, Udo Jakob

Lagerhaltung auf der Strasse
Klar Herr Jenne, ich will auch die Bahn. Im Fall Suchard sind wir Verbraucher mitschuldig. Wir wollen immer mehr verschiedene Sorten, das heisst viel mehr Rohstoffe. Also ist die Lagerkapazität pro Rohstoff geringer, kann nur noch Just in time disponiert werden. So läuft e wieder auf den LKW hinaus. Wie Sie sagen, rollende Lagerhaltung auf der Strasse
16.8.2013, Andreas Schleith

 

 

 

Benzin verteuern besser als Maut

Es gibt durchaus auch UmweltschützerInnen die sich mit der Idee einer Maut anfreunden können, denn die ungedeckten, externen Kosten und Wegekosten im Strassenverkehr in Deutschland sind gross. Doch ist die Maut tatsächlich der volkswirtschaftlich richtige Weg, um diese ungedeckten Kosten hereinzubringen?
a.. Gegen eine Autobahnmaut mit Hilfe einer Vignette gibt es viele Argumente.Vignetten sind eine Flatrate für Vielfahrer, sie haben keine positiven Umweltwirkungen und sie sind nicht gerecht. Vielfahrer zahlen dann genauso viel wie Wenigfahrer. Gleichzeitig fördert sie den Ausweichverkehr auf mautfreie Nebenrouten.
b.. Eine satellitengestützte Pkw-Maut wäre ein extrem teurer, unakzeptabler weiterer Schritt in Richtung Ãœberwachungsstaat, denn damit können umfassende Bewegungsprofile der Bevölkerung erstellt werden.
Das Mautsystem ist ein politischer Rückschritt und ein weiterer Beitrag zur europäischen Kleinstaaterei. Schon im Jahr 1819 (!) forderte Friedrich List den Abbau der innerdeutschen Zollschranken: Achtunddreissig Zoll- und Mautlinien in Deutschland lähmen den Verkehr im Innern. Um von Hamburg nach Österreich, von Berlin in die Schweiz zu handeln, hat man zehn Staaten zu durchschneiden, zehn Zoll- und Mautordnungen zu studieren, zehnmal Durchgangszoll zu bezahlen…

Hinter den heutigen Mautforderungen für Ausländer steckt ähnlich populistisches, rükwärtsgewandtes, kleinstaatliches Denken wie im Jahr 1819 (das u.a. zur Revolution von 1848 führte…), nur diesmal auf europäischer Ebene. Es müsste Ziel sein, in ganz Europa die Maut abzuschaffen und nicht neue Grenzen einzuführen.
Die aktuellen Mautpläne sind getragen von massiven ökonomischen Interessen, die öffentlich zumeist nicht diskutiert werden. Schon die am 1.1.2005 eingeführte LKW-Maut war und ist eine Gelddruckmaschine für Toll Collect und Co., die vor allem auch im Zusammenhang mit der geplanten, weiteren Autobahn-Privatisierung gesehen werden muss. Ein wichtiger Teil der Einnahmen der LKW-Maut fliesst nicht dem Staat, sondern über die Betriebsgebühren der Firma Toll Collect zu, die an den Kontrollen und den Geräten verdient. Die Summen, die der Bund laut Wikipedia dem Systembetreiber Toll Collect bezahlt, wuchsen seit 2005 von 0,56 Milliarden Euro bis 2010 auf 0,7 Milliarden Euro. Kein Wunder, dass der Lobbyist Seehofer sich vehement für die PKW-Maut einsetzt.

Satellitenbasierte Abrechnungs- und Totalüberwachungssysteme haben extrem hohe Betriebskosten,die nicht dem Staat und dem Unterhalt der Infrastruktur zugute kommen. Manche Experten schätzen, dass die Betriebskosten des Systems ein Drittel der Einnahmen verbrauchen würden. Um 100 Milliarden Euro für den Staat und die Verkehrsinfrastruktur zu erwirtschaften, müssen die Autofahrer 150 Milliarden bezahlen. Dazu kommen die Anschaffungskosten für ein On-Board-Unit, ein elektronisches Gerät, das jeder PKW benötigen würde. Das Modell für LKW kostet etwa 500 Euro plus der Einbaukosten. So wÃüde die PKW-Maut ein Multi-Milliardengeschäft für die Industrie. Die Erstausstattung von 50 Millionen PKW mit On-Board-Units entspräche einem Umsatz von über 25 Milliarden Euro. Siemens ist in Frankreich am Aufbau des neuen Mautsystems beteiligt und hat Interesse am größten Mautmarkt in Europa, wie Unternehmenskreise dem Handelsblatt sagten.

Eine Erhöhung der Mineralölsteuer als Alternative zur PKW-Maut wäre kostengünstig, unbürokratisch, gerecht, verbrauchsabhängig, ökologisch vertretbar und aus all diesen Gründen vermutlich politisch nicht durchsetzbar. Die verwaltungsaufwändige KFZ-Steuer könnte abgeschafft und die Mineralölsteuer entsprechend erhöht werden. Die extrem teure, bürokratische und für die Konzerne sehr lohnende Ãœberwachungslogistik der Maut würde nicht gebraucht und 100% der Einnahmen würden dem Staat zufliessen. Dies würde in Zeiten des Klimawandels und der absehbaren Endlichkeit (nicht nur) des Erdöls den Prozess, spritsparende und klimafreundliche PKW zu bauen, massiv fördern. Kein Wunder, dass eine einflussreiche Lobby versucht, diese Lösung zu verhindern. Gemessen an den Nebenkosten für ein unnötiges satellitenbasiertes Abrechnungssystem wären die Verluste durch Tanktourismus in grenznahen Gebieten minimal. Da alle unnötigen Ausgaben für die Ausgabe von Vignetten, für die teure satellitengestützte Pkw-Maut und für die bürokratische Abrechnung der KFZ-Steuer wegfallen könnten, wäre die Erhöhung der Mineralölsteuer auch für die PKW-FahrerInnen die finanziell günstigste Lösung. Dennoch wird sich in Deutschland die ökologisch und ökonomisch vernünftigste Lösung mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht gegen die Interessen der Industrie und ihrer Lobbyisten in der Politik durchsetzen lassen, denn dies würde ja eine vernünftige Politik erfordern. Der Spritpreis ist in Deutschland mit dem Brotpreis im Mittelalter vergleichbar. Auch deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Industrielobby mit Lösungen durchsetzt die zur Totalüberwachung beitragen, Bürokratie fördern und bei denen ein großer Teil der bezahlten Gelder nicht dazu beitragen, die marode Verkehrsinfrastruktur zu unterhalten.

Axel Mayer, BUND, 15.8.2013
https://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/pkw-maut.html

 

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